FLOW VI: Die ultimative Frage an alle...

[martinspin]

Hoi zäme

Vielleicht könnten wir ja mal definieren, was FLOW nicht ist. Wenn wir die Geschichte mal wörtlich nehmen, dann geht's doch darum, dass es beim FLOW fliesst. Wann fliesst unser Spiel also nicht?

- wenn ich mit bestimmten Spielzügen oder einem bestimmten Spielsystem zum Sieg gelangen will, die beim Gegner jedoch nicht funzen.
- wenn ich nicht offen bin, Neues auszuprobieren.
- Wenn mein Kopf dominiert und es nicht so läuft, wie ich mir das Denke.
- Wenn ich frustiert über meine ständigen Fehler bin .
- Wenn ich mir einrede, dass ich nicht fit, müde oder sonst was bin.
- Wenn mein Material schuld ist, dass mir gewisse Schläge nicht gelingen.


Wann habt ihr garantiert keinen FLOW?

Gruss
Martin

[4everHB]

Flow hab ich wenn ich spiele und jeder Ball wie von selbst kommt. Wenn ich gut spiele und der Gegner oder Trainingspartner wenn ich das Gefühl habe das ich das mir einfach alles geling.

[Killtonspieler]

Den Flow habe ich öfters dann, wenn ich verdammt viel und häufig trainiert habe und dann wichtige Spiele habe. Flow hängt bei mir zusammen mit Ballgefühl und intuitiv das Richtige tun. Klappt bei mir nur durch sehr viel Training.

[palio-winner]

also mir geht es da ähnlich wie JanMove (warst du eigentlich in FFB bei dem Lehrgang), wenn mit flow dieser esoterische Begriff gemeint ist, hab ich dieses nicht und fidne auch nicht, dass sowas von jeglichem Wissenschaftlichen Wert ist; nur meine Meinung

[martinspin]

Hoi zäme

Wir sind ein Diskussionsforum und die Leute, die Flow nicht kennen haben genauso ihr Recht, ihre Meinung zu sagen wie die andern. Andererseits muss ich sagen, dass viele in diesem Thread den Flow ähnlich beschreiben und das sind nicht wenige. Nur weil einige den Flow nicht bewusst erlebt haben, heisst das nicht, dass es ihn nicht gibt. Wissenschaftlich ist das eh nicht zu beweisen. Allles was nicht zu beweisen ist als esoterisch abzutun ist nicht besonders intelligent.

Gruss
Martin

[palio-winner]

gut, esoterisch ist vllt ein bisschen blöder Begriff, außerdem habe ich ja eine Form des Konjunktivs benutzt

[Stollentroll]

Klar ist der Flow wissenschaftlich belegt. Kann man ganz schnell googeln...

"Der Psychologe Mihaly Csikszentmihalyi sieht das Gefühl von Freiheit als ein auslösendes Moment des Sports.
Das von ihm erstmals wissenschaftlich beschriebene und definierte „Flow-Erlebnis“ (flow experience) klassifiziert er als einen beinahe ekstatischen Zustand, den der Mensch besonders im Sport (u.a. er auch in den bildenden Künsten oder in der spirituellen Praxis) erfahren kann. Dieser Gefühlszustand ist durch ein völliges Aufgehen in einer Aktivität und durch die Freude am Vollzug gekennzeichnet. Der Prozess einer sportlichen Handlung wird als ein einheitliches Fließen (flow) von einem Augenblick zum anderen erlebt. Dadurch – so Csikszentmihalyi – entsteht eine Art von Zentrierung der Aufmerksamkeit, die dazu führt, dass Zweck und Ziel der (sportlichen) Handlung in die Tätigkeit selbst verlagert werden. D.h., dass der Sportler in diesem besonderen Freiheitsgefühl nur noch seinen Leib wahrnimmt und die Welt bzw. das „Außerhalb“ seines Leibes „vergisst“."

oder auch:

http://www.uni-regensburg.de/Fakulta...rteis/flow.pdf

Zumindest ist das Thema auch Gegenstand von Prüfungen:
http://www.ph-heidelberg.de/org/spor...aatsexamen.htm

Bei genauer Betrachtung ist allerdings bei einer Vielzahl von Tätigkeiten der "Flow" zu erreichen. So auch bei Computerspielen, die dank ihrer Struktur besonders dazu geeignet sein können, den Flow auszulösen:
http://visor.unibe.ch/media/summer98/1506b.htm

Möglicherweise ist daher zwischen dem nach M. Csikszentmihalyi definierten Flow-Erlebnis sowie möglichen Endorphinausschüttungen bei Dauerbelastung zu unterscheiden. Vielleicht sind das aber auch nur verschiedene Seiten der gleichen Medaille, oder aber diese Dinge schliessen einander nicht aus.

Ich persönlich habe den Ausdruck erstmalig bewusst bei einem Seminar zum Thema Kinderspiel zur Kenntnis genommen, während die Endorphinausschüttungen schon mindestens seit den frühen 80er Jahren bekannt sind, zumindest habe ich sie da schon erlebt, nein falsch, das war Anfang der 80er und beim TT...

Immerhin beschreibt Csikszentmihalyi den Flow auch im Zusammenhang mit spiritistischen Erfahrungen, so dass niemand hier tatsächlich Unrecht hat

[palio-winner]

Das ist doch mal was richtiges. Wenn eine Endorphinausschüttung festgestellt wurde, heißt das ja noch nicht, das dies auch bei allen eine Folge hat, die man spürt, wie hier von vielen beschrieben wird (absolutes Ballgefühl, etc.). Aber, da das wisenschaftlich bewiesen wurde oder bewiesen werden kann, akzeptiere ich das gerne.

[martinspin]

Hoi zäme

Als Musiker kenne ich Flow vom Spielen her nur zu gut. Da ist es aber nicht steuerbar. Der Flow ist da, wenn er da ist und sonst ist er einfach nicht da. Ich kann den Flow schon auch etwas untersützen und erreiche das mit völligem Loslassen der Kontrolle und Zulassen von Gefühlen. Habe jedoch nicht immer Lust auf Flow.

Im TT nähere ich mich nur langsam dem Flow und würde es auch so beschreiben wie die andern: Das Gefühl der absoluten Kontrolle über meine Handlung. Das kann technischer Natur sein oder noch besser taktischer Natur. Im Flow mache ich instinktiv das richtige. Momentan suche ich nach dem Flow im Training und das ist gar nicht so einfach, weil die Aufmerksamkeit auf das Ziel gerichtet ist und zuviel Ziel dem Flow abträglich ist. Was soll's - Ist ein überlegenswertes Thema und wenn ich meinem Flow im TT näher komme, soll es mir recht sein. Sonst ist auch egal, da ich meinen Flow in der Musik hab.

Gruss
Martin

[M A]

Ich habe in einem der anderen FLOW-Threads schon mal geschrieben, dass es aus meiner Sicht einige Voraussetzungen gibt, die erfüllt sein müssen: Keine körperlichen Beschwerden (egal, ob Erkältung oder Muskelkater), guter Trainingszustand, ausgeruht, dann passiert es manchmal:
Entspannt in der Konzentration
Locker in der Spannung
Leider kann ich das, wie so viele hier, nicht steuern.
@ Chinabomber
Die asiatischen Kampfkünste kennen den Begriff des „leeren Geistes“, was auch ein wenig in die Richtung geht. Das bedeutet, dass man sich nicht selbst mit anderen Gedanken über andere Sachen ablenkt, aber sich auch nicht mit zu intensivem Nachdenken über die Situation selbst blockiert. Man wartet in aller Ruhe ab, was kommt und ist in der Lage, darauf angemessen zu reagieren. Man lässt alles zu.
Aber vielleicht geht das für Dich auch schon zu sehr in die esoterische Ecke.

Gruß
M A