Netz erhöhen?!

[shaftie]

Lasst die Netze um Himmels Willen so wie sie sind... Größere Bälle fand ich noch ok (größer dürfen sie aber auch nimmer werden), aber höhere Netze: Das würde sämtliche Abwehrspieler in unserer Klasse freuen, aber ganz ehrlich: Das Spiel wäre nurnoch langweilig, weil ich dann warscheinlich auch nicht mehr gut angreifen könnte... Und es kommen bei uns teilweise sehr sehr attraktive Ballwechsel zustande... Im Profibereich wäre das vlt. anders, aber auch da würde es Umstellungen geben: Die Aufschläge werden entschärft, dafür hat der Gegner einen Vorteil, er kann warscheinlich besser anziehen - die Ballwechsel würden so nicht länger...

Außerdem wäre ein eigener Aufschlag dann ja ein Nachteil, aber genau das soll er ja eigentlich nicht sein...

[Rudi Endres]

Wenn man die Spieler fragt, macht man den Bock zum Gärtner. Die Mehrheit ist immer gegen Änderungen, wei sie Nachteile für das eigene Spiel befürchtet. Außerdem bringt nicht jede Reform die erwarteten Effekte. Laut Romand Bonnaire (Sportredakteur ARD) sind selbst die 700000 Mitglieder des DTTB für das Fernsehen keine entscheidende Größe. Die meisten Spiele zwischen Weltklassespielern sind für die meist unkundigen Fernsehzuschauer eine Zumutung. Man muss das Spiel in der Spitze langsamer machen ohne den Einstieg für Anfänger zu erschweren. Da helfen nur Langzeittests und keine Langzeitdiskussionen.

[Taugenichts]

Die Tennisspieler haben doch den drohenden Zuschauerinteressenverlust mit Materialänderungen abwenden können. In den 70ern gab's diese superlangweiligen ellenlangen drucklosen Sandplatz-Grundlinienduelle, später wurde v.a. auf den schnelleren Unterlagen immer mehr Service-Bumm gespielt. In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren wurden u.a. langsamere Bälle eingeführt und die meisten Unterlagen verlangsamt (z.B. ist der Wimbledon-Rasen heute lange nicht mehr so schnell wie zu McEnroe's und Beckers Glanzzeiten). Das Resultat ist, dass sich die besten Spieler nicht mehr ausschliesslich auf ihr Service verlassen können sondern viele Ballwechsel ausspielen müssen. Das ist für die Zuschauer auf die Dauer interessanter.
Man müsste vielleicht tatsächlich einige Experimente mit Profis und Anfängern machen um ein anderes, etwas längere Ballwechsel förderndes Gleichgewicht zu finden. Wenn das Spiel zu langsam wird, droht tatsächlich langweiliges Rumgeschiebe, was ja wohl auch niemand will.

[Jaskula]

Zitat von Taugenichts

Die Tennisspieler haben doch den drohenden Zuschauerinteressenverlust mit Materialänderungen abwenden können. In den 70ern gab's diese superlangweiligen ellenlangen drucklosen Sandplatz-Grundlinienduelle, später wurde v.a. auf den schnelleren Unterlagen immer mehr Service-Bumm gespielt. In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren wurden u.a. langsamere Bälle eingeführt und die meisten Unterlagen verlangsamt (z.B. ist der Wimbledon-Rasen heute lange nicht mehr so schnell wie zu McEnroe's und Beckers Glanzzeiten). Das Resultat ist, dass sich die besten Spieler nicht mehr ausschliesslich auf ihr Service verlassen können sondern viele Ballwechsel ausspielen müssen. Das ist für die Zuschauer auf die Dauer interessanter.
Man müsste vielleicht tatsächlich einige Experimente mit Profis und Anfängern machen um ein anderes, etwas längere Ballwechsel förderndes Gleichgewicht zu finden. Wenn das Spiel zu langsam wird, droht tatsächlich langweiliges Rumgeschiebe, was ja wohl auch niemand will.

Hä ?
Im Tennis wurden weder Regeln noch Ballgröße verändert.
Lange Ballwechsel sind langweilig - kurze auch ? Was jetzt ?

Der Grund, warum Tennis in der Zuschauergunst abgestürzt ist ist m.E. das Fehlen der Stars. Nahezu jedes Turnier hat einen anderen Sieger. Federer, Roddick,Hewitt und Konsorten haben nicht die Ausstrahlung eines Borg, McEnroe,Connors oder Becker. Und speziell in D fehlen einfach die großen Erfolge.

[hennes]

Zitat von Jaskula

Hä ?
Der Grund, warum Tennis in der Zuschauergunst abgestürzt ist ist m.E. das Fehlen der Stars. Nahezu jedes Turnier hat einen anderen Sieger. Federer, Roddick,Hewitt und Konsorten haben nicht die Ausstrahlung eines Borg, McEnroe,Connors oder Becker. Und speziell in D fehlen einfach die großen Erfolge.

Sehe ich genauso!!! Mit Steffi Graf, Boris Becker und Michael Stich gab es noch Spieler die man kannte und die Erfolge verbucht haben....

[SpinDoctor]

Federer hat heute gegen Safin seit erstes Match seit August (!!) verloren.
Also an den stets wechselnden Siegern kann es nicht liegen, dass Tennis nicht mehr so viel übertragen wird, eher daran, dass Federer kein Deutscher ist. Das Argument mit der grösseren Ausstrahlung von McEnroe und Co. halte ich auch für Blödsinn. McEnroe hat auf dem Platz rumgepöbelt und war trotzdem erfolgreich, das war sein Glück. Und die Ausstrahlung von Borg war die, das er keine hatte.

Zum Thema "höhere Netze":
Ich finde wenn ein Weltklassemann wie Primorac so etwas vorschlägt, kann man das nicht einfach vom Tisch wischen. Normalerweise sind doch gerade die Profis eher konservativ, weil sie mit dem Status Quo berühmt geworden sind. Und ihm zu unterstellen, er sage das nur, weil er für das heutige Weltklassetischtennis zu langsam geworden sei, finde ich eine Frechheit, aber das nur nebenbei.
Die wichtigsten Punkte, die ein höheres Netz bewirken würde, sind m. E. gesagt worden:

Mehr Spin - orientiertes Spiel
Bevorteilung von Abwehrspielern

Ob das nun mehr TV - Präsenz bringen würde, weiss ich nicht, aber ich denke für uns Spieler würde das Spiel interessanter werden. Gute Abwehrspieler sind doch wirklich eine aussterbende Spezies. Und wenn man doch mal einen vor die Flinte bekommt, hat man als Angreifer Probleme, aber nicht weil der so gut ist, sondern weil man die langen Ballwechsel nicht mehr gewohnt ist. Ist doch schade.
Mit etwas Experimentieren bei der Netzhöhe schafft man es vielleicht, Angreifern und Abwehrern ungefähr die gleichen Chancen zu geben. Ich denke den Versuch wäre es wert.

[Taugenichts]

Wir werden ein bischen off-topic, aber Graf, Becker und Stich gelten nur für den deutschsprachigen Raum.
Glaube im übrigen nicht, mich erinnern zu können, dass die Tennisstars vergangener Zeiten wesentlich bessere Spiele hingekriegt haben als Safin und Federer heute. Hochklassige Mischung aus raschen Punktgewinnen und etwas längeren Duellen, resultatmässig superspannend, leider mit dem falschen Ende . Ist aber o.k. dass Federer wieder einen valablen Konkurrenten gekriegt hat (uebrigens hatte in den letzten 15 Monaten beileibe nicht jedes wichtige Herrenturnier einen anderen Sieger ).
Sowas ähnliches meine ich, wenn ich zwar etwas längere Ballwechsel, aber dabei nicht nur langweiliges Geschiebe favorisiere. Die Regeln wurden im Tennis tatsächlich nicht geändert, aber beim Material (v.a. Plätze und Bälle) gab's offenbar Aenderungen.

[w_W_]

Wer möchte denn mal mit mir eine Wette abschließen?

Ich würde wetten, daß eine Regeländerung zur Netzhöhe
ebenfalls keine Auswirkungen auf die Anzahl der
TV- Übertragungen hat.


Wie mit dem größeren Ball würde das auch mehr oder
weniger schnell ausgeglichen werden, falls das Netz
nicht gleich auf Volleyball- Niveau angehoben wird.

[macbean]

Zitat von SpinDoctor

Zum Thema "höhere Netze":
Ich finde wenn ein Weltklassemann wie Primorac so etwas vorschlägt, kann man das nicht einfach vom Tisch wischen. Normalerweise sind doch gerade die Profis eher konservativ, weil sie mit dem Status Quo berühmt geworden sind. Und ihm zu unterstellen, er sage das nur, weil er für das heutige Weltklassetischtennis zu langsam geworden sei, finde ich eine Frechheit, aber das nur nebenbei.
Die wichtigsten Punkte, die ein höheres Netz bewirken würde, sind m. E. gesagt worden:

Mehr Spin - orientiertes Spiel
Bevorteilung von Abwehrspielern

Ob das nun mehr TV - Präsenz bringen würde, weiss ich nicht, aber ich denke für uns Spieler würde das Spiel interessanter werden. Gute Abwehrspieler sind doch wirklich eine aussterbende Spezies. Und wenn man doch mal einen vor die Flinte bekommt, hat man als Angreifer Probleme, aber nicht weil der so gut ist, sondern weil man die langen Ballwechsel nicht mehr gewohnt ist. Ist doch schade.
Mit etwas Experimentieren bei der Netzhöhe schafft man es vielleicht, Angreifern und Abwehrern ungefähr die gleichen Chancen zu geben. Ich denke den Versuch wäre es wert.

Es war eine Vermutung, da sich sonst kein Weltklassemann zu einer Regeländerung hinreißen lässt.
Ein höheres Netz würde ihm vermutlich sehr zu gute kommen, denn er ist ein spinorientierter, angreifender "Sicherheitsspieler", bei vielen anderen der Weltspitze ist dies eher anders (vielleicht noch Boll und Samsonov).
Ich glaube persönlich das die Abwehrspieler eher benachteiligt wären als das sie Vorteile hätten, da sie den Ball auch höher übers Netz bringen müssten und damit vielleicht zuviel Länge haben würden.
Um wirklich eine Veränderung zu bringen müsste das Netz vermutlich auf 20 cm angehoben werden, das würde aber m.E. eine deutlich Verschlechterung des ganzen Spiels ergeben.

[macbean]

Zitat von w_W_

Wer möchte denn mal mit mir eine Wette abschließen?

Ich würde wetten, daß eine Regeländerung zur Netzhöhe
ebenfalls keine Auswirkungen auf die Anzahl der
TV- Übertragungen hat.


Wie mit dem größeren Ball würde das auch mehr oder
weniger schnell ausgeglichen werden, falls das Netz
nicht gleich auf Volleyball- Niveau angehoben wird.

Ich wette mit dir nicht, wer weiß ob du nicht die TV-Sender unter deinen Fitichen hast !