Zu viel Arroganz bei der Jugend!?

[Fastest115]

In der Theorie hört sich das gut an.
1. Problem ist leider in den meisten Vereinen, das Leistungs und Freizeitgruppe nicht getrennt sind sondern es eine GRuppe von 10-12 Leuten mit beiden gibt und nur einen Trainer der alle "bedienen" muss.
2. Auch steht oft der Vorstand nicht hinter dem Trainer, wenn der "disziplinresistente" Jugendliche aus der "Leistungsgruppe" verbannen will. Weil die trotz schlechter Trainingseinstellung in ihren Mannschaften Leistungsträger sind.
3. Problem ist auch das man bei wenigen Jugendlichen die die man eigentlich in die Freizeitgruppe einstufen müßte braucht um die Mannschaften voll zu bekommen.

In Vereinen wo man gut arbeitet:
lso diese Trennung Leistung/Freizeitgruppe hat,
entsprechend viele Jugendliche um auch mal einen aus der Leistungsgruppe zu nehmen
und der Vorstand da auch hinter steht

da funktioniert das auch alles besser so wie du das geschildert hast. und da macht die Arbeit als Trainer auch Spaß und Sinn.

Gut für einen Trainer wenn er sich einen solchen Verein "aussuchen" kann und nicht in einem Verein versuchen "muss" zu arbeiten, wo die og Voraussetzungen nicht gegeben sind.

[klugscheisser]

Zitat von Fastest115

In der Theorie hört sich das gut an.
1. Problem ist leider in den meisten Vereinen, das Leistungs und Freizeitgruppe nicht getrennt sind sondern es eine GRuppe von 10-12 Leuten mit beiden gibt und nur einen Trainer der alle "bedienen" muss.


In Vereinen wo man gut arbeitet:
also diese Trennung Leistung/Freizeitgruppe hat,
entsprechend viele Jugendliche um auch mal einen aus der Leistungsgruppe zu nehmen
und der Vorstand da auch hinter steht

da funktioniert das auch alles besser so wie du das geschildert hast. und da macht die Arbeit als Trainer auch Spaß und Sinn.

Gut für einen Trainer wenn er sich einen solchen Verein "aussuchen" kann und nicht in einem Verein versuchen "muss" zu arbeiten, wo die og Voraussetzungen nicht gegeben sind.

kann ich mit unterschreiben, und in den letzten 35 Jahren als Trainer habe ich nur 3 Jungen aus dem Training entfernen müssen, weil sie zu körperlichen Attacken neigten- Einer davon kam nach einem Jahr Zwangspause "geheilt" zurück.

[Plattentennis-Trainer]

Als Trainer ist man Leiter der Gruppe und entscheidet selbst, was man den Kindern durchgehen lässt und was nicht.
Und die meisten können sich an Regeln halten, wenn sie konsequent durchgezogen werden und der Trainer auch mal einen Konflikt ertragen kann.
Das ein Vorstand "Mitspracherecht" bei pädagogischen/inhaltlichen Entscheidungen hat, finde ich abenteuerlich - ab da braucht man sich dann zumindest um seine Autorität keine Gedanken zu machen.

Nur leider sind die wenigsten Trainer in dem Bereich qualifiziert und wir hoffen auf die, "die das halt irgendwie können".
Im Rahmen einer Trainerausbildung ist das auch nicht zu leisten.

Vielleicht stehen wir im TT auch deswegen so schlecht dar, weil wir auf die Kinder hoffen müssen, die sich an alle Regeln halten und einfach auch 15 Minuten warten und still sind, wenn man es sagt.

[Lousy Defence]

Zitat von Fastest115

(...) Gut für einen Trainer wenn er sich einen solchen Verein "aussuchen" kann und nicht in einem Verein versuchen "muss" zu arbeiten, wo die (...) Voraussetzungen nicht gegeben sind.

Kein Verein kann einen Trainer zwingen, für sich zu arbeiten. Aber normalerweise sucht sich ja der Verein den Trainer aus, insbesondere dann, wenn der Trainer bezahlt wird bzw. eine Aufwandsentschädigung erhält.
Also eher schlecht für einen Verein, wenn er keinen geeigneten Trainer findet und sich gezwungen sieht, z. B. im Jugendttraining Leute einzusetzen, die nicht ausreichend qualifiziert sind.

Viele/die meisten Vereine scheinen ja leider nicht bereit zu sein, für gutes Training (genug) Geld auszugeben. Das erhöht dann häufig die Chancen, dass die gegenseitigen Erwartungen nicht erfüllt werden.

Zurück zum Thema: Was arrogant ist oder als arrogantes Verhalten wahrgenommen wird, liegt auch ein Stück weit an den Wahrnehmenden. Und man kann Arroganz fördern oder eindämmen.
Das Training aufzugeben, kann diesbezüglich aber wenig bewirken. Es könnte zu einem Umdenken bei Jugendlichen kommen, wenn der sechste Trainer in Folge so reagiert. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass ein geeigneter Trainer, der dranbleibt, die Sache besser (insbesondere schneller) in den Griff bekommt.
Wenn jemand übrigens sagt "Ihr seid zu arrogant und ich trainiere euch (verschwende meine Zeit) ab jetzt nicht mehr" - wie mag das wohl bei den Jugendlichen ankommen?

[Fastest115]

Ja es gibt zb Trainer die nur in ihrem eigenen Verein (also wo sie spielen/groß geworden sind) Training anbieten (wollen) und wenn da die Vorgaben nicht erfüllt sind /werden dann "muss" er mit dem schlechten Status leben und oft hört derjenige dann irgendwann frustriert auf. Das der Verein dann garkeinen motivierten Trainer mehr hat merkt der Vorstand dann und entweder ist es dann zu spät oder es ist Ihnen eh egal.

Bei bezahlten Trainern ist es dann so, dass es natürlich welche gibt die jeden Euro brauchen und dann auch bei Vereinen arbeiten "müssen" wo die Voraussetzungen suboptimal sind. Motto: egal solange die Kohle kommt.
Andere haben eben einen so guten Ruf bzw Ihnen ist das Geld nicht das wichtigste sondern sie wollen gute Voraussetzungen um selbst etwas Spaß bei der "Arbeit" zu haben. Die suchen sich dann den Verein aus und sagen eben auch mal einem Verein ab oder gehen nach kurzer zeit wieder wenn es da nicht so läuft wie es soll.

Ich habe alle 3 Stationen durch und muss sagen die letzte (aktuelle) ist mir eindeutig die liebste.

Bei Arroganz liegt es natürlich im Auge des Betrachters.
Es gibt aber so "Klassiker" wo es normal keine 2 Meinungen gibt:
Da spielt einer Jugend BL und müßte (auch vom TTR wert) Locker 16-2 spielen und spielt am Ende nur 10-8 , verliert gegen 6 Leute die alle 200 weniger haben und sagt über die dann hinterher noch wie schlecht die doch waren.
Oder er scheidet bei einem Turnier in der Vorrunde aus und sagt zu seinem Kollegen der ins Endspiel kommt: Da sind die anderen im HF, die können beide garnichts, die machste locker...Na klar können die nichts. Deswegen kommt davon auch einer ins Finale und man selbst ist in der VR ausgeschieden.
Oder wenn er einer der Top 4 Jugendlichen ist im Verein und weigert sich immer wenn er gelegentlich im Training mal mit Nummer 5-16 zu spielen oder nur unter ständigem Murren und wenn er es macht, wird nur rumgeblödelt. Kommentar: wieso soll ich mit denen spielen. Die sind viel zu schlecht, das bringt mir doch nichts...Aber anschließend mit der ersten Herren spielen wollen...komisch wenn die dann zu dem sagen: Was soll ich mit dir spielen? Du bist zu schlecht das bringt mir nichts...uns spielen dann lieber mit dem Hobbyspieler aus der 4. Herren....Wenn derjenige dann daraus nichts lernt wenn er mal auf der anderen Seite steht....

[Angus]

Mal noch ein anderer Blickwinkel bzw. zwei Fragen:

Wo ist die Grenze zwischen Selbstbewußtsein und Arroganz bzw. wieviel Egoismus muss ein Leistungssportler in sich tragen?

Inwieweit spielt der Neidfaktor des Betrachters auf den "Arroganten" eine Rolle?

Die Verweigerung des Trainings mit Schwächeren, Unhöflichkeit gegenüber Trainern sowie Überschätzung der eigenen Fähigkeiten sind sicherlich nicht akzeptabel, aber ein sehr guter Jugendspieler muss meiner Erfahrung nach schon ein sehr starkes Ego/ Selbstverständnis haben, um überhaupt so weit zu kommen und sich im Leistungssport behaupten zu können. Wer nicht von seinen Leistungen überzeugt ist, immer nur die eigenen Fehler sieht, nicht die eigenen Stärken erkennt und diese heraus arbeitet, hat sehr schlechte Karten weit zu kommen. Da ist es fast nicht zu vermeiden, dass ein sehr guter spieler auch mal etwas, ich sage mal "hochnäsig" daherkommt und seine sehr guten Leistungen in das für ihn rechte Licht rücken will.

Wo ist also die Grenze zwischen notwendigem Egoismus und übertriebener Arroganz?


Grüße in die Runde von
Andre Schultz.

[OnkelTom]

ein sehr guter Jugendspieler muss meiner Erfahrung nach schon ein sehr starkes Ego/ Selbstverständnis haben, um überhaupt so weit zu kommen und sich im Leistungssport behaupten zu können.

Aus eigener Erfahrung kann ich von einem Jugendlichen berichten, der sehr sehr unsicher ist und alles andere als ein zu großes Selbstbewusstsein hat - und trotzdem war er nicht weit davon entfernt, bei den Deutschen Meisterschaften mitzuspielen. Ist natürlich nicht absoluter Leistungssport, aber schon relativ weit oben nach meinem Empfinden.

Ganz generell finde ich, sollte ein guter Spieler eben v.a. auf die eigene Verbesserung ausgerichtet sein. Und wenn er nicht gegen Noppenspieler spielen will, weil er keinen Bock darauf hat, kann das nicht nur sehr unhöflich sein, sondern ist auch nicht leistungsgerichtet. Bei den hier gezeigten Beispielen war es ja oft nicht die Betrachtung der Mitspieler, sondern auch und v.a. der Außenstehenden, die teilweise gar nicht neidisch sein können, aber das Verhalten trotzdem nicht OK finden. Da finde ich, es ist ein ganz guter Indikator, wenn man versucht, die Handlung vom TT zu abstrahieren und dann zu beurteilen. Oft kommt es ja auch auf das Wie und nicht so sehr auf das Was an.

Beispiel:
1) "Ich will nicht so oft gegen Noppe spielen, das macht nicht so viel Spaß."
2) "Ich habs ja wohl echt nicht nötig, gegen Noppe zu spielen."

Das sind für mich zwei ganz verschiedene Paar Schuhe, obwohl die Sätze inhaltlich das gleiche bezwecken sollen (Spieler will nicht gegen Noppe spielen).

[Javaguru]

Zitat von Angus

Wo ist also die Grenze zwischen notwendigem Egoismus und übertriebener Arroganz?

Dort, wo man mangelnden Respekt anderen gegenüber an den Tag legt.

[Fastest115]

Ja genau so würd ich es auch sehen.

Wenn man seine eigene gute Leistung heraus stellt ist das gesundes Selbstbewußtsein.
Wenn man die Leistung der Gegner geringschätzt ist das Arroganz.

Wenn ich also sage : Ich hab heute super gespielt so das die anderen keine Chance hatten...dann ist das ok
Wenn ich sage: ich brauchte garnicht voll spielen, da ich vorher wußte es reicht auch so, weil die anderen so schlecht sind ist das Arroganz

[Power-Seven]

Zitat von Fastest115

Wenn ich also sage : Ich hab heute super gespielt so das die anderen keine Chance hatten...dann ist das ok
Wenn ich sage: ich brauchte garnicht voll spielen, da ich vorher wußte es reicht auch so, weil die anderen so schlecht sind ist das Arroganz

Das sind die Pole. Dazwischen gibt es noch eine realistische Einschätzung ohne Geringschätzung des Gegners. Manche Siege sind "zu erwarten", müssen trotzdem erspielt werden. Wenn dann einer sagt "Ja, war gut, das sollte ich aber auch gewinnen" finde ich das ebenfalls ok.