Unterschnitt Ball heben / anheben statt ...

[UKausD]

Exakt das ist auch das, was ich bei mir als Hauptproblem ausgemacht habe! Mir geht es ähnlich wie derTTT, auch ich habe Schwierigkeiten mit langsamen, Spin- und Drucklosen Bällen. Ich tue mich unheimlich schwer gegen *Ping-Pong* spielende Gegner, weil mir für diese Bälle ein natürliches Timing fehlt.

In den Klub kann ich mich auch einreihen. Im Gegensatz zu einem der vorherigen Beiträge kenne ich aber eine ganze Reihe von Spielern, bei denen solche Schläge die Basis des eigenen Spiels bilden. In meinem Verein sind mehrere dieser Spezies und gegen alle sehe ich (und andere Offensivspieler, auch aus Mannschaften über mir) meistens schlecht aus, obwohl sie deutlich weniger TTR-Punkte haben.

Allen ist gemein, dass sie
a) Topsspins sehr gut blocken und/oder aus der Halbdistanz zurückbringen können.
b) Probleme haben selber aktiv zu werden und deshalb schlecht aussehen, wenn man selber so spielt wie sie (oder auf Materialspieler treffen).
c) allergisch auf immer wieder andere Schläge reagieren, vor allem auf stark wechselnde Rotation.

Auffällig ist, dass ich ungewöhnlich deutlich sicherer und gefährlicher gegen sie spiele, wenn meine Beinarbeit gut ist. Der positive Effekt des besseren Bewegungsablaufs ist hier signifikant stärker, als gegen andere Spielertypen.

Gruß
Uli

[derTTT]

Zitat von M3rlin

Oft ist das Hauptproblem nicht mal der fehlende Spin, sondern die deutlich andere/langsamere Flugkurve, die einem dann das Timing durcheinanderbringt.

Ich hole mal ein wenig aus, denn es hat mich eigentlich das ganze letzte Jahr beschäftigt, was das Problem ist und wie die Lösung aussieht:

Die andere, langsame Flugkurve hatte ich auch immer im Blick, ohne dass ich darauf im Spiel eine Antwort gefunden habe. Inzwischen halte ich das aber auch nicht mehr für (mein) eigentliches Problem.

Auf wenig Spin des ankommenden Schlages mit einem eher geraden Schlag zu antworten brachte überhaupt keinen Erfolg bei mir, obwohl es mir eigentlich als die sinnvolle Lösung erschien. Völlig zufällig, wie die Bälle mal ins Netz fielen, mal drüber raus gingen.

Seit etwa 3 Monaten haben wir nun einen Trainer, der ca. alle 2 Wochen kommt. War ein super Spieler und Trainer bis in die höchste Spielklasse. Dem habe ich das Problem geschildert und er konnte mein Problem erst einmal gar nicht nachvollziehen. Er hat sich dann aber vor ungefähr 4 Wochen meiner angenommen und beim Balleimer leere Bälle zugespielt.

Nach wenigen Bällen bereits die Ansage: Mehr Spin, weniger einen direkten Schlag! Im Verlauf habe ich dann verschiedene Timings probiert und für mich klar festgestellt, dass es besser ist, eher spät zu nehmen. Aus 20% Trefferquote wurden innerhalb von 10min 80%.

Damit hatte ich dann zum ersten Mal eine Vorstellung, was grundsätzlich zu tun ist. Vorher bin ich einfach nur verzweifelt, weil ich im Spiel gefühlt mit allen Versuchen immer nur gescheitert bin und einfach nicht wusste, was überhaupt die richtige Technik ist.

Sehr interessant für mich war, dass mein Trainingspartner bei der geschilderten Session, der 300 TTR Punkte mehr als ich hat, von den ersten 20 Bällen auch nur 2 auf die Platte gebracht hat! Natürlich hat er wesentlich schneller als ich adaptiert und dann auch eine höhere Trefferquote und mehr Qualität in den Bällen gehabt. Aus den Augenwinkeln habe ich dann auch noch andere im Balleimertraining mit dem Trainer verfolgt und bei einigen die selben Probleme festgestellt. Kein Wunder, dass verschieden Leute von uns Probleme mit Stopptischen und/oder rotationsfreien Spielweisen haben.

Zum neuen Jahr werden zwei 40 Jahre alte Platten, auf denen wir sehr häufig trainieren ersetzt. Auch das wird hoffentlich - neben dem grundsätzlichen Wissen, was zu tun ist - dazu beitragen, bald besser mit diesen Bällen umgehen zu können.

[derTTT]

Zitat von UKausD

In den Klub kann ich mich auch einreihen. Im Gegensatz zu einem der vorherigen Beiträge kenne ich aber eine ganze Reihe von Spielern, bei denen solche Schläge die Basis des eigenen Spiels bilden. In meinem Verein sind mehrere dieser Spezies und gegen alle sehe ich (und andere Offensivspieler, auch aus Mannschaften über mir) meistens schlecht aus, obwohl sie deutlich weniger TTR-Punkte haben.

Ich habe mich schon gewundert, dass ich der einzige bin, gegen den dieses Mittel häufig eingesetzt wird. Ich hab ja schon an eine Verschwörung geglaubt

Zitat von UKausD

...allergisch auf immer wieder andere Schläge reagieren, vor allem auf stark wechselnde Rotation.

Auffällig ist, dass ich ungewöhnlich deutlich sicherer und gefährlicher gegen sie spiele, wenn meine Beinarbeit gut ist. Der positive Effekt des besseren Bewegungsablaufs ist hier signifikant stärker, als gegen andere Spielertypen.

Wichtige taktische Hinweise, danke dafür! Ergänzend meine relativ jungen Erkenntnisse (s. Post davor): spät nehmen und selbst eher viel Rotation erzeugen. So spielt es dann auch keine Rolle, ob der ankommende Ball noch ein bisschen Unter-, Über- oder überhaupt keinen Schnitt mehr hat.

[Chris21272]

Ich danke auch nochmal für die Tipps, kann ich ebenfalls gut gebrauchen.

Späteres schlagen kombiniert mit besser zum Ball stellen - das fasst ja wieder alle meine Baustellen zusammen.

Ich versuche es auch oft mit dem Schuss (also einem geraden Schlag), bei mir geht der allerdings so gut wie nie ins Netz sondern meist über den Tisch. Ich werde hier nun öfter mal den Topspin versuchen aber auch dieser gelingt mir gegen leere Bälle nicht so gut wie gegen welche mit US. Ich habe da auch im vergangenen Jahr viel drüber nachgedacht und mir fehlt wirklich das Timing für den langsamen schnittlosen Ball. Das sehe ich bei meiner Aufschlagannahme ganz deutlich. Sobald ein Aufschlag Geschwindigkeit und/oder Überschnitt hat, kann ich ihn angreifen. Wenn er langsam und leer ist, schupfe ich lieber.

[Bautzemann]

Das kann ja nun aber keine Überraschung sein, dass gerade Schläge eher über den Tisch hinaus gehen als Topspins(Stichwort Magnuseffekt)!?

[Chris21272]

Nein, ist es nicht. Ich habe es nur erwähnt, weil derTT schrieb, dass ihm die Bälle mal ins Netz und mal drüber weg gingen. Bei mir tritt zumindest immer derselbe Fehler auf.

Aber neues Jahr - neue Vorsätze: Zukünftig wird gezogen!

[Bautzemann]

Hoffentlich Topspin!

[Rudi Endres]

Es kommt darauf an, was man erreichen will und wie viel man trainieren kann.
Brett 1 meines Heimatvereins kontert oder wirft aus der Halbdistanz zurück, hebt und schneidet beidseitig, je nach Bedarf. Ab und zu zieht er auf weichen Spin. Für seinen TTR-Bereich reicht das völlig. Höchstwert 1860.

[Zigeuner]

Das mit dem spinlosen Anspielen ist theoretisch dann besonders effektiv, wenn man auch mit richtig viel Spin spielen kann. Variation aus leer und ganz leer ist eher kritisch .

Theoretisch, weil viele es gewohnt sind gegen wenig Spin zu spielen. Praktisch bedeutet das oft, den Spinball haut der Gegner weg, den spinarmen Ball kriege ich um die Ohren.
Variation ist in der Regel schon gut. Diese "Heber" (oder ein schneller Schupf/Push) funktionieren ja wie hier im Thread schon geschrieben wurde vor allem deshalb, weil das Timing des Gegners gestört wird.

Zb gegen manche Jugendspieler oder Damen brauche ich mit so Hebern nicht anfangen, da sie mit dem Spin bei 10 von 10 Fällen mehr Probleme haben.
Manche erfahrene Herrenspieler können sich eher im Laufe des Spiels anpassen oder haben von Anfang an keine Probleme. Da sind solche Taktiken mit Hebern etc dann eher angebracht.

[Glücksball]

Sehr effektiv bei Hebern: Mit dem Schlag etwas stöhnen, als hätte man extra Kraft für den Spin aufgewendet. Funktioniert recht häufig, aber natürlich pro Gegner nicht mehr als ein paar Mal.