Die besten Penholderspieler der Welt und die Zukunft des Penholder Stils?

[Klampar_Fan]

Ich würde gern noch an diesen Herren erinnern: Jiang Jialiang, hier zu sehen:

[powerpaul]

Guter Beitrag!

Jiang Jialing wird bisweilen etwas übersehen bei der Beurteilung, in seiner (relativ kurzen) besten Zeit definitiv wohl der schwerste Gegner vor allem für die damaligen Europäer.
Das WM-Finale 1987 gegen Waldner ist bis heute ein Spiel, welches begeistert(e).

Man könnte die These aufstellen, ob ein Penholder-Spieler mit einer KN-Vorhand (und dem besten Mix aus Jiang Jialiang und Liu Guoliang aus Aufschlägen, Vorhand-Vorbereitung und Schuss) kombiniert mit einer NI-Rückhand (als Referenz Wang Hao) nicht auch heute noch in der absoluten Weltspitze mithalten könnte.

[Lousy Defence]

Hier ist Jiang Jialiang auch nochmal zu sehen:

[Neuanfang]

Ich habe hier nur kurz mit rein- und quergelesen, wurde denn Chuang Tse Tung erwähnt, der herausragende Vertreter des Pingpongdiplomatismus?
Einige im Federhaltergriff agierende (deutsche) Erwachsene und seniorierte Mitspieler schwärmten damals regelrecht von ihm...

[Wolf11]

Zitat von Neuanfang

Ich habe hier nur kurz mit rein- und quergelesen, wurde denn Chuang Tse Tung erwähnt, der herausragende Vertreter des Pingpongdiplomatismus?
Einige im Federhaltergriff agierende (deutsche) Erwachsene und seniorierte Mitspieler schwärmten damals regelrecht von ihm...

Chuang-tse-Tung war sozusagen der "Godfather" des Penhlder-Spiels......Er hat es modifiziert, perfektioniert, revolutioniert

In China gilt er sozusagen als so etwas wie der "Übervater" des chinesischen Männer-TT und man hat ihm Denkmäler gesetzt.....Da steht er über allen Anderen...

Wir hatten hier im Forum vor einiger Zeit ja auch mal so eine "GOAT"-Diskussion.....

Er war bekannt für sein schnelles Konterspiel

In Wiki ist es ganz gut beschrieben:

Zhuang picked up the "Dual-sided Offense" style in the 1950s when he was a teenager.

During the 50s to 60s, the majority of the pen-holding style players lacked attacking or counter-attack capabilities on the backhand side, and relied solely on push-blocking. Wang is believed to be among the pioneers of the "Penholding Dual-sided Offense" style that emphasize on offensive backhand strokes and drives.

Zhuang adopted but modified Wang's style by:

Shortening the strokes of backhand drives * sometimes even by simply using wrist or finger actions to flick the racket (referred to by himself in his book as to "knock" or "snap" the ball).
Standing closer to the table than Wang * but still two to three feet away from the table, which is farther away than most push-blocking penholders who are normally within two feet.
He did so as a result of his meticulous analysis of the physical differences between him and Wang * Wang was much taller and had a longer arm-coverage which enabled bigger, more powerful swings and strokes.

Zhuang had to streamline his strokes and instead attempted to generate a sudden burst of explosive power via a smaller motion, similar to the "one-inch punch" in the Wing Chun Kung Fu style.

He won and dominated three World Championships with this unique style, and encountered almost no competition from the Japanese, European and his fellow Chinese players. Table tennis observers generally believe that he could have won one to two more world championships if the Cultural Revolution had not occurred. This is evidenced by the fact the next two champions both had lopsided losing records against Zhuang during the time when the Chinese team did not participate during the Cultural Revolution.

[Dominikk85]

Zitat von Lousy Defence

Hier ist Jiang Jialiang auch nochmal zu sehen:

Hat sogar auf seine alten tage noch RPB gelernt

Das einseitige penhold spiel hat halt den Nachteil das man den ball nicht mehr so leicht tot bekommt und auch umlaufen schwieriger ist wenn man in einer high-speed Rückhand cross rally festgenagelt wird.

Ich glaube bei den damen ist das sogar noch schwerer weil da tischnäher gespielt wird und es da beim schnellen Rückhand "geklicker" noch schwerer ist zu umlaufen - sah man ja selbst in den damen vs herren matches in china das die Männer natürlich einen Vorteil hatten wenn sie mit der vorhand eröffnen konnten, aber wenn die damen es geschafft haben die tischnahe RH cross rally festzunageln selbst die Männer probleme hatten sich daraus zu befreien.

Da ist es bei den Damen ohne extrem soliden RH topspin sehr schwer

[Klampar_Fan]

Das Spiel von Jiang Jialiang war auf den 38 mm Ball zugeschnitten und auf seine Beinarbeit. Das funktioniert heute so nicht mehr. Der Knackpunkt für ihn gegen Shakehandspieler war das Erlernen und Anwenden eines gefährlichen Rückhand Topspins der Europäer.

Damit konnten die dann beidseitig Druck gegen ihn machen. Rückhand ohne Topspin funktioniert gegen seine Noppe nicht gut.

Außerdem konnte er früher den Aufschlag verdecken. Das gleiche Problem hatte dann ja auch rein Vorhand orientierte Spieler mit normalen Belägen. Bestes Beispiel für diesen Stil war Jean Philippe Gatien.

[Dominikk85]

Liu Guoliang hat ja auch das Problem mit Waldner gehabt, was ja wohl auch ein hauptgrund war warum china sich ende der 90er von penhold abgewendet hat, Kong Linghui galt ja auch ein wenig als "klon" der schweden, auch wenn er nicht ganz so gespielt hat.

Ich denke wenn ein Spieler eine Chance mit dem stil haben will muss er einen starken penhold topspin haben und trotzdem eine super vorhand und Aufschlag und short game

[Dominikk85]

Was ich interessant finde ist das lebrun auch den Rückhand schupf mit der reverse side spielt was selbst für moderne penholder ungewöhnlich ist. Ist das sinnvoll so?

[Klampar_Fan]

Ja, so sehe ich das auch, wer eine Chance haben will als Penholder, muss ein besserer Klon von Wang Hao sein. Nur Wang Hao war mit der Rückhand stark genug, um gegen die besten Shake Hand Spieler zu bestehen.