Fotografieren leicht gemacht! Das kleine 1x1 für gute und aussagekräftige Fotos!

[Warmbronner]

Zitat von Superwetti

Musste gestern nen Trojaner entfernen deshalb erst heute das neue Bild.

...

rein subjektiv fand ich das letzte besser, dieses kommt mir im Griffbereich unscharf vor und die Kameraposition war beim letzten besser finde ich

[Photino]

Hallo,

In der Tat, der Griff wirkt sehr unscharf.
Hier sollte nochmals der Fokuspunkt kontrolliert werden oder ggf. der Blendenwert erhöht werden.
Natürlich sind auch schlechte Objektive manchmal schuld an einer geringen Auflösungsleistung.
Besonders Front- und Backfokusprobleme sind ein ständiger Begleiter der Objektiv-Kamerakombination.
Wie der Name schon sagt ist ein Frontfokus, wenn die eigentliche Schärfe im Bild vor dem anvisierten Punkt liegt.
Beim Backfokus genau umgekehrt.
Aus diesem Grund justiere ich jedes meiner Objektive ein und korrigiere den AF-Messung meiner D7000 entsprechend nach.
Das zu erklären würde aber den Rahmen dieses Beitrages bei weitem sprengen.
Nur zur Verdeutlichung (vor und nach) der Justage eines 85mm Objektives.
(Fotos wurden bei Offenblende erstellt)



Beim vorherigen Foto sah es so aus, als ob das Blatt nach hinten abkippt.
Das was ich meinte ist, dass man oben links am Blatt etwas unterlegt, damit der Griff nicht zu hoch steht.
Die vordere Blattkante kann dabei auf dem Untergrund aufliegen.
Jetzt sieht es ein klein wenig so aus als würde es schweben.
Trotzdem finde ich es gar nicht so schlecht.
Wenn ich mir vorstelle, dass das Holz freigestellt wird, dann verschwinden ja die ausgeprägten Schattenbereiche unter dem Holz.

Dieses Foto zeigt, dass man mit einem Versuch nicht zum Ziel kommt.
Es gibt halt keine allg. gültige Regel.
Selbst Profis erstellen ganze Serien und wählen dann später am Rechner das geeignete Foto aus.

Belichtung

Jetzt endlich kommen wir zur Belichtung.
Als Grundlage haben wir normales Tageslicht oder unseren eingebauten Blitz.
Wer über einen Zusatzblitz verfügt ist hier etwas im Vorteil, denn damit ist es möglich den Blitz auch abseits der Kamera zu positionieren.
Wir beschränken uns aber auf den eigebauten Blitz.

Um der korrekten Belichtung ein wenig auf die Schliche zu kommen, folgt im ersten Schritt ein klein wenig Theorie.
Es gibt 2 grundsätzliche Arten der Belichtungsmessung.
Zum einen ist das die Objektmessung und zum anderen die Lichtmessung.
Eine Lichtmessung könnt Ihr allerdings nur mit einem Belichtungsmesser realisieren.
Ja, der gute alte Belichtungsmesser!
Was so angestaubt wirkt, besitzt auch heute noch gravierende Vorteile.
Es gibt wohl kaum ein Studio, welches die Blitzanlage und das Umgebungslicht nicht mithilfe eines solchen einmessen würde.
Der Belichtungsmesser wird bei der Lichtmessung in der Nähe des Objektes positioniert und misst das vorhandene einfallende Licht.
Dabei ist es unerheblich, ob das fotografische Objekt jetzt sehr hell oder sehr dunkel beschaffen ist.
Unsere Kamera beherrscht nur die Objektmessung.
Dabei misst die Kamera das vom Objekt in Richtung Linse reflektierte Licht.
Die Kamera versucht, dabei eine möglichst ausgewogene Belichtung zu erreichen.
Es wird auf ein neutrales Grau (18%) bemittelt.
Für normale Aufnahmen ist das vollkommen ok.
Ein Problem gibt es erst dann, wenn das fotografische Objekt sehr dunkel oder sehr hell beschaffen ist.
Bei einem hellen Objekt belichtet die Kamera eher zu dunkel und die weißen Flächen erscheinen hellgrau.
Deshalb ist es notwendig, bei sehr hellen Objekten die Belichtungsmessung ein wenig manuell in den (+) Bereich zu korrigieren.
Diese Funktion der Kamera nennt sich auch Belichtungskorrektur.
Meist ist sie durch ein (+/-) Zeichen symbolisiert.
(Beispiel aus der Praxis: Schneelandschaften)
Bei sehr dunklen Objekten hingegen, wird die Kamera ein wenig zu hell belichten.
Das eigentliche schwarz wirkt dann eher wie ein dunkles grau.
Belichtungskorrektur sollte hier in den (-) Bereich erfolgen.
in den (+) Bereich zu korrigieren.
(Beispiel aus der Praxis: Produktfoto einer schwarzen Kamera, Handy´s etc.)
Das ist auch der Grund, weshalb ich vor einem zu hellen oder zu dunklem Fotohintergrund gewarnt habe.

Es gibt jetzt sehr viele Möglichkeiten, eine ausgewogenen Belichtung zu erreichen.
Am besten man macht mehrere Fotos und variiert gegebenenfalls mit Hilfe der Belichtungskorrektur.
Viele Modelle besitzen auch die Möglichkeit eine Belichtungsreihe aufzunehmen.
Dabei erstellt die Kamera automatisch mehrere Fotos mit unterschiedlichen Belichtungen.
Versierte Anwender können sich auch im M-Modus an das Optimum heran tasten.
Sollte das Bild allerdings schon optimal aus der Kamera kommen um so besser.
Tendenziell sollte das Foto lieber etwas zu dunkel sein, als zu hell belichtet.
Das hat folgenden Grund:
Eine Aufhellung kann ich in gewissen Grenzen sehr gut durch spätere Bildbearbeitung erreichen.
Sollte das Bild aber schon zu hell sein und Bereiche haben, die keine Detailzeichnung mehr enthalten,
so sind diese für immer verloren.

So und jetzt kommt der Einsatz mit dem internen Blitz.
Wenn ihr euch mal die Fotos von Raphael anschaut, dann ist unschwer zu erkennen, dass sich vor dem Schläger sehr große Schattenbereiche bilden.
Wenn wir von hinten noch eine Lichtquelle hätten, wäre das nicht schlecht.
Dazu soll unser Blitz dienen.
Wie auch bei der normalen Belichtung, kann auch der Blitz in seiner Intensität geregelt werden.
Das ist die Funktion „Blitzbelichtungskorrektur“.
Auch hier kann man mit „plus“ und „minus“ die Intensität anpassen.
In der Praxis wird man die Intensität eher ein wenig zurücknehmen, um nicht diese aufgeblitzte Bildwirkung zu haben.
Eine Serie von Fotos aufzunehmen ist auch hier ratsam.
Manchmal ist es auch die Kombination von normaler Belichtungskorrektur und Blitzbelichtungskorrektur,
die zum Erfolg führt.
Auf eine Funktion möchte ich noch aufmerksam machen.
In vielen Kameras ist es möglich, eine sogenannte „Langzeitsynchronisation“ im Blitzmenü zu aktivieren.
Dabei wird die Gewichtung zwischen vorhandenem Umgebungslicht und Blitzlicht anders gewichtet.
Die Belichtungszeit wird sich verlängern. Trotzdem sind die entstandenen Fotos meist realistischer.
Tipp: Unbedingt mal ausprobieren !

Es ist unbedingt darauf zu achten, dass wir wenig Schattenbildung erhalten.
Auch die Belichtung des Schlägerblattes sollte gleichmäßig sein.
Aus diesem Grund kann man sich mit Aufhellern behelfen.
Am besten eignen sich weiße Styroporplatten.
Styroporplatten gibt es in jedem Baumarkt und sind durch Ihre Festigkeit sehr gut und variabel einzusetzen.
Man versucht mit diesen Platten, das vorhandene Licht in die abgeschatteten Bereiche hinein zu reflektieren.
Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt

So, ich bin mir sicher, das war eine ganze Menge und birgt Potenzial für die nächsten 2 Tage.

Ich würde mich auch über ein Beispielfoto freuen.
Ihr könnt alle konstruktiv mitmachen.

Gruß, Photino

[ralf19601956]

Sehr interessanter Thread!


Habe großes Interesse hier mit zu machen, wenn ich darf, und als Testphotograph zu fungieren - muss nur schauen wie ich das zeitlich hinbekomme (bin momentan etwas eingespannt).

Besitze keine DSLR, da ich wenn ich mir eine solche hole, direkt im oberen Preisniveau einsteigen wollte.

Habe mir daher für mein Studentendasein eine Canon Powershot S95 geholt.
Sie bietet für eine Kompaktkamera auch sehr viele Einstellungen , u.a. alle von dir genannten Automatikmodi etc. Außerdem: Der Photograph macht das Photo, nicht die Kamera!

Besitze hier auch noch genügend Hölzer, die ich auch noch verkaufen möchte, insofern ist das direkt zwecksorientiert.

Gruß,
Ralf.

[Superwetti]

Hier das neueste Ergebniss. Habe heute mit Blitz fotografiert. Auf der gegenüberliegenden Seite der Kamera habe ich 2 Styroporplatten hingestellt. Kamermodus habe ich A gewählt. Fokuspunkt ist wieder zwischen Griff und SChlägerblatt.

Zu den Daten:

Blende 8
Belichtungszzeit 1/80s
Brennweite 50mm
ISO 100
Blitz

[nevada]

Gefällt mir gut

[Photino]

Ohhh, das sieht schon gut aus!

Position und Ausrichtung des Schlägers sind jetzt viel besser.
Auch, dass Du keine Spiegelung in der Linse hast, finde ich Klasse.
Darauf sollte man nämlich achten.
Meist wird einem das erst hinterher am Rechner bewusst.
Beim eigentlichen Fotografieren übersieht man diese wichtige Detail meistens.

Anhand dieses Beispiels und dem Einsatz eines Blitzes kann vielleicht der ein oder andere Verstehen, warum Fotografen so viel Geld für Lichttechnik ausgeben.

Es gibt aber noch ein klein wenig zu optimieren.

1. Blende wurde ich durchaus noch auf F11 erhöhen.
Probier es bitte einmal.

2. Die vordere Kante des Griffes ist ein klein wenig zu hell.
Man merkt das auch an den schwarzen Ornamenten.
Diese wirken am Griff schon fast grau.
Hier sollte die Blitzbelichtungskorrektur zum Einsatz kommen und die Blitzintensität etwas verringert werden.

3. Die Schatten unter dem Holz wirken sehr hart.
Entweder man versucht noch etwas Licht unter den Schläger zu lenken oder man nutzt eine zusätzliche Lichtquelle wie etwas eine Schreibtischlampe, Taschenlampe o.ä..

Raphael, versuch diese kleine Optimierungen noch umzusetzen und ein weiteres Testfoto einzustellen.

Wer macht von euch zu Hause mit?
Oder bin ich mit Raphael allein unterwegs?

Gruß, Photino

[dennish]

Hallo zusammen,

nein, Photino, ihr seid nicht alleine unterwegs...

Ich habe mich gestern auch einmal kurz an deinen Tipps für schöne Bilder versucht. Leider habe ich keinen Hintergrund gefunden, der ganz ideal gewesen wäre (zu klein, wie man unschwer erkennt) und als Motiv habe ich statt nur das Holz den kompletten Schläger gewählt und versucht, auch die feinen Strukturen auf dem Belag sauber abzubilden. Der Lichteinfall war wohl auch ein wenig zu direkt (Fotos entstanden direkt vor einer großen Fensterfront).

Es hat mich schon immer geärgert, dass meine Bilder von TT-Motiven (gerade bei schnellen Bewegungen im Spiel) im Automatikmodus schrecklich aussahen. Bildrauschen, Bewegungsunschärfe, falsche Farben durch Kunstlicht, ...
Deshalb will ich das Thema hier nutzen, um mich da ein wenig fortzubilden, sofern ich die Zeit finde.

Jetzt zu den Daten:

Kamera: Panasonic DMC-FZ50, Leica 7,4 - 88,8 Objektiv. Aufnahme mit Stativ im A-Modus.

Bild 1: F/11, 1/50 Sekunde, ISO 100, 48 mm, Manuelle Belichtungskorrektur +1 weil mir das Hauptmotiv zu dunkel erschien

Bild 2: F/11, 1/100 Sekunde, ISO 100, 48 mm, Standardbelichtung

Bild 3: Ich hab mich schon mal ein wenig an der Nachbearbeitung versucht und trotz der schwierigen Freistellung wegen des falschen Hintergrunds ein - wie ich finde - passables Ergebnis erzielt. Ich habe mittels Tonwertkorrektur die Tiefen ein wenig angehoben, die Freistellung an den schweirigen Stellen von Hand mit einem weichen Pinsel gemacht und einen kleinen Schlagschatten hinzugefügt. Entstand aus Bild 1.

Faszinierend fand ich, welche Unterschiede die Blendeneinstellung tatsächlich ausgemacht hat und wie viel besser das manuell fokussierte, im A-Modus aufgenommene Bild gegenüber der Automatik war. Klasse Beschreibung von dir!

Fehler, die mir schon aufgefallen sind: Hintergrund, Schläger zu stark unterlegt, Beleuchtung zu direkt, dadurch starke Schatten.

Was mich interessieren würde: wenn ich die Blende verändere, verändert sich dann auch der Fokus? Muss ich also manuell neu fokussieren?

Und zum Schluss: Ja, ich weiss, dass mein Belag mal erneuert werden sollte. Man sieht die Gebrauchsspuren ziemlich gut

[Photino]

Hallo,

Du gehst sehr selbstkritisch mit Deinen Fähigkeiten und Fotos um.
Versuchst selbständig Fehler zu finden und durch Variable Einstellung das Ergebnis zu verbessern.
Das ist löblich und genau der Weg der schlussendlich ans Ziel führt.

Leider habe ich keinen Hintergrund gefunden, ...

Ich habe letztens in einem ganz normalen Schreibwarenladen Bögen aus leichter Pappe gefunden.
Die waren in unterschiedlichsten Farben und Tönungen verfügbar.
Bogengröße ca. 75cm x 50cm
Und das zu einem Preis von 75 Cent/Stück.

Was mich interessieren würde: wenn ich die Blende verändere, verändert sich dann auch der Fokus? Muss ich also manuell neu fokussieren?

Nein, die Vergrößerung der Blendenzahl dehnt nur den Bereich aus, der scharf dargestellt wird.
Also der scharf abgebildete Bereich wird nach hinten sowie nach vorn vergrößert.
Dein Fokuspunkt wird dabei nicht verändert.
Es muss also nicht noch einmal neu fokussiert werden.
Aber aufpassen beim einstellen der Parameter an der Kamera, dass das Stativ nicht verschoben wird.

Gruß, Photino

P.S.: Zum Schläger sag ich lieber nichts...

[Superwetti]

So habe es heute nochmal versucht und eine Schreibtischlampe hinzu gefügt, die Schatten bekomme ich aber nicht weg. Habe dann auch mit der Belichtungskorrektur gearbeitet aber irgendwie will es nicht so recht. Vielleicht gibt es da noch nen guten Tipp.

Zu den Daten:

Blende 11
Belichtungszzeit 1/80s
Brennweite 50mm
ISO 100
Blitz

Achso als Untergrund nehme ich auch einen Pappbogen aus dem Schreibwarenhandel. Kostete mich 69 Cent.

[nevada]

Sieht doch schon richtig gut aus und hebt sich auffällig von vielen Aufnahmen im Marktplatz ab