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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw.

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  #1  
Alt 02.12.2003, 16:24
MagicBackhand MagicBackhand ist offline
Herr des ruhenden Balls
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Beiträge: 763
MagicBackhand ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
gut = erfolgreich?

Nach dem ganzen Hickhack um Timo Boll und seine Leistungen / Erfolge bin ich mal auf eine grundsätzliche Frage gestoßen. zu der mich Eure Meinung interessiert.

Zeichnet sich ein guter Spieler durch Erfolge aus? Zählen nur die Erfolge, ganz gleich wie sie errungen wurden ( vgl. Brad Gilberts "Winning Ugly-Philosophie" )? Oder zählt das Potential mehr, selbst wenn der Spieler es nie komplett ausreizen kann?

Anders gefragt: Sind nur solche Spieler wirklich "gut", die auch große Erfolge vorweisen können, oder ist es generell denkbar, daß manche "guten" Spieler aus welchem Grund auch immer es möglicherweise vielleicht nie zu einem ganz wichtigen Titel bringen werden?

Bin ja mal gespannt. Ran an die Tastatur!
__________________
Gazelle 2.0
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  #2  
Alt 02.12.2003, 16:55
Benutzerbild von Fozzi
Fozzi Fozzi ist offline
Remigriert euch ins Knie!
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Fozzi befindet sich auf einem aufstrebenden Ast (Renommeepunkte mindestens +40)
Re: gut = erfolgreich?

Zitat:
Zitat von MagicBackhand
Nach dem ganzen Hickhack um Timo Boll und seine Leistungen / Erfolge bin ich mal auf eine grundsätzliche Frage gestoßen. zu der mich Eure Meinung interessiert.

Zeichnet sich ein guter Spieler durch Erfolge aus? Zählen nur die Erfolge, ganz gleich wie sie errungen wurden ( vgl. Brad Gilberts "Winning Ugly-Philosophie" )? Oder zählt das Potential mehr, selbst wenn der Spieler es nie komplett ausreizen kann?

Anders gefragt: Sind nur solche Spieler wirklich "gut", die auch große Erfolge vorweisen können, oder ist es generell denkbar, daß manche "guten" Spieler aus welchem Grund auch immer es möglicherweise vielleicht nie zu einem ganz wichtigen Titel bringen werden?

Bin ja mal gespannt. Ran an die Tastatur!
Ich finde beides bewundernswert. Ich bewundere einen Stich, der an guten Tagen jeden schlagen konnte ebenso wie einen Muster, der sich vieles erkämpft und erarbeitet hat. Aber Titel und Erolge sind natürlich das A und O. Darunter leidet etwa der Ruf eines Grubba, der leider nicht die Riesenerfolge eines Waldner vorweisen kann ...
__________________
Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel.
Bertrand Russell

Geändert von Fozzi (02.12.2003 um 17:17 Uhr)
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  #3  
Alt 02.12.2003, 17:05
Oliman99 Oliman99 ist offline
registrierter Besucher
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Registriert seit: 20.01.2002
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Beiträge: 525
Oliman99 ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Re: gut = erfolgreich?

Also in Brad Gilberts "Winning Ugly" geht es ja nicht, um irgendwelche schmutzigen Tricks zu gewinnen, sondern um die richtige, professionelle Einstellung zum Sport. Das fängt bei der richtigen Vobereitung, Ausrüstung usw. an und geht bis zu solchen Tips: nach hoch gewonnen Satz voll weiterzuspielen, um den Gegner keine Chance zu lassen ins Spiel zurückzukommen und den Gegner weiter zu demoralisieren (oder umgekehrt, nach hoch verlorenen Satz die Chance nützen zurückzuschlagen, weil sich der Gegner bereits etwas zu sicher fühlt).
Um wirklich langfristig erfolgreich zu sein bedarf es wohl dieser mentalen Stärke, nur mit Talent kann man es wahrscheinlich nicht schaffen, denn dazu gibt es zu viele Talente. Man braucht auch den notwendigen Ehrgeiz, um ganz oben reüsieren zu können (zB.: Thomas Muster wurde immer weniger Talent als Horst Skoff nachgesagt, dank beinhartem Trainings schaffte es aber er, kurze Zeit Nr. 1 im Tenniszirkus zu sein).
Wenn aber ein "Talent" - ohne diese "Professionalität" (bitte ich spreche nicht von Timo Boll!!!, sondern nur generell) - in Überform spielt und etwas Losglück hat, ist durchaus ein großer Titel drinnen - nur wird es an Nachhaltigkeit fehlen.

=> Ein guter Spieler dem es an Erfolgen fehlt bleibt ein Talent, der es nicht schaffte umzusetzen.
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  #4  
Alt 02.12.2003, 17:53
Dieterkuhn Dieterkuhn ist offline
Nixkönner
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Registriert seit: 22.02.2003
Beiträge: 1.289
Dieterkuhn ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
Re: gut = erfolgreich?

gute frage.
diese frage haben wir letztens in unserem verein anhand eines aktuellen beispiels auch diskutiert.

ich denke mn muss da unterscheiden. es gibt ja schon länger solche begriffe wie trainingsweltmeister....

ich bin der meinung, das man durchaus einen spieler anhand des reinen spierischen könnens als gut bezeichnen kann.
bei dem von mir oben angesprochenen beispiels geht es um einen spieler, der technische ein sehr grosses potential hat, sich gut bewegt und gute schläge hat. aber dennoch spielt er momentan in der 3.bl hinten gegen oftmals deutlich "schlechtere" gegener nur eine ausgeglichenen bilanz.

ich bin der meinung, das man hier unterscheiden muss, spielen spielstärke/technik, und der bilanz.
es kommt nämlich bei unserem sport (und auch in eingen anderen, tennis ist da auch ein schönes beispiel) nicht nur auf die technik an, sondern eben auch auf taktik und psyche.

was nützt mir der beste vh topspin, wenn ich z.b. beim stand von 0:3 im ersten satz nach drei bauern meines gegners mir in die hosen mache und danach vor angst ich könnte verlieren keinen ball mehr treffe (und dann auch verliere).

oder wenn ich zwar deutlich "besser" bin (technisch gesehen) als mein gegner, in aber immer so ungeschickt anspiele, das er konstant seinen besten ball spielen kann, mit dem ich nicht zurecht komme.

für mich ist die technik nur eine von drei komponenten (technik/taktik/psyche) die einen guten spieler ausmachen.

ich würde zwar solche wertende wörter wie gut/schlecht vermeiden (wenn jemand technisch stark ist, aber wenige spiele gewinnt würde ich ihn nicht als schlecht bezeichnen) würde aber trotzdem sagen, das eine technisch schwächerer spieler, der aber in den anderen bereichen vorteile hat, die sich im endeffekt auch in der bilanz niederspiegeln, "stärker" ist, als jemand der eben technisch brilliant ist, aber wenig spiele gewinnt.
__________________
"Nun, ich habe vor, sie [die Welt] zu erforschen, ohne sie vorher zu definieren!

Richard P. Feynman
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  #5  
Alt 26.11.2004, 12:09
Todesnoppe Todesnoppe ist offline
Noppenflüsterer
Foren-Stammgast 3000
 
Registriert seit: 19.04.2004
Ort: aus dem Nichts
Beiträge: 3.420
Todesnoppe ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Re: gut = erfolgreich?

Zitat:
Zitat von Dieterkuhn
ich bin der meinung, das man durchaus einen spieler anhand des reinen spierischen könnens als gut bezeichnen kann.
bei dem von mir oben angesprochenen beispiels geht es um einen spieler, der technische ein sehr grosses potential hat, sich gut bewegt und gute schläge hat. aber dennoch spielt er momentan in der 3.bl hinten gegen oftmals deutlich "schlechtere" gegener nur eine ausgeglichenen bilanz..
ich hab die erfahrung gemacht, daß bei jugendlichen die vermittlung von guten schlägen einfacher ist als ein nicht vorhandenes taktisches spielverständnis. es gibt da wirklich hoffnungslose trainigsweltmeister die grundsätzlich taktisch in die sch greifen. taktische spielerberatung hilft bei denen nur für sehr kurze zeit, wenn die spielübersicht fehlt, wird es für ihn und dem trainer richtig schwer.
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  #6  
Alt 26.11.2004, 13:48
shaftie shaftie ist offline
Jungstar ;-)
erfahrenes Forenmitglied
 
Registriert seit: 12.02.2004
Ort: Göttingen
Alter: 37
Beiträge: 262
shaftie ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Re: gut = erfolgreich?

Wir haben bei uns in der Jugend technisch überragende Spieler, die leider leicht negativ spielen, weil sie, und das meine ich jetzt nicht böse, "zu doof" sind... Sie sind nicht unintelligent sondern einfach in einem Spiel nicht in der Lage z.B. zu erkennen, dass jemand zwar einen Aufschlag spiel, der nach US aussieht, in dem aber Seitenschnitt drin ist; diese Spieler von denen ich hier spreche, versuchen tatsächlich auf Teufel komm raus immer das selbe... Aber schaffen es selten....

Das finde ich hier sehr schade: Man muss also neben technischer Qualität in der Lage sein das Spiel zu verstehen...

Bei den Fällen, die ich nun meine hoffe ich, dass es mit zunehmendem Alter noch kommt .

Außerdem muss man natürlich von der Einstellung her kämpferisch sein: Es wird immer Leute geben (zumindest in unserer Klasse), die besser sind... Zumindest technisch... Aber durch Kampf konnte ich zumindest die meisten davon gewinnen...

Wenn Kampf drin ist werden die Spiele meistens sogar schön anzusehen, weil der Druck da irgendwie nicht so stark auf die Technik wirkt sondern man konzentriert sich aufs Laufen, aufs Fighten halt... Ich kann sagen, dass dann fast alle Schläge von allein kommen...
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  #7  
Alt 27.11.2004, 11:12
Dieterkuhn Dieterkuhn ist offline
Nixkönner
Foren-Stammgast 1000
 
Registriert seit: 22.02.2003
Beiträge: 1.289
Dieterkuhn ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Re: gut = erfolgreich?

Zitat:
Zitat von Todesnoppe
ich hab die erfahrung gemacht, daß bei jugendlichen die vermittlung von guten schlägen einfacher ist als ein nicht vorhandenes taktisches spielverständnis. es gibt da wirklich hoffnungslose trainigsweltmeister die grundsätzlich taktisch in die sch greifen. taktische spielerberatung hilft bei denen nur für sehr kurze zeit, wenn die spielübersicht fehlt, wird es für ihn und dem trainer richtig schwer.
da hast du vollkommen recht, ich habe es schon oft erlebt, das jüngere spieler mit einer sauberen technik sich in den spielen nicht durchsetzen können, weil die gegner einfach taktisch unangenehm spielen, und diejenigen dann einfach keine parate antwort haben.

es ist wie in physik (oder mathe). was nütz es mir, wenn ich alle formeln perfekt kann, aber nicht weiss wann ich welche anzuwenden habe.

es ist immer wieder kurios , um auf die anfangsfrage zurück zu kommen, das dann meistens solche spieler immer sagen:"mein gegner ist so schlecht, und ich verliere trotzdem gegen ihn"

das wichtigkeit der taktik wird von vielen leider total unterschätzt.

ich habe es bei mir z.b. schon öfters erlebt dass ich gegen einen gegner eigentlich chancenlos war, und dann das spiel doch noch gewinnen konnte, weil ich meine taktik radikal geändert habe.
__________________
"Nun, ich habe vor, sie [die Welt] zu erforschen, ohne sie vorher zu definieren!

Richard P. Feynman
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  #8  
Alt 27.11.2004, 12:26
Der Holzexperte Der Holzexperte ist offline
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Forenmitglied
 
Registriert seit: 02.09.2004
Beiträge: 225
Der Holzexperte ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: gut = erfolgreich?

Wer erfolgreich ist, ist auch automatisch gut. Man kann aber auch gut sein, und die Erfolge bleiben aus - aus welchen Gründen auch immer.
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  #9  
Alt 27.11.2004, 14:08
Benutzerbild von WildWilbur
WildWilbur WildWilbur ist offline
Misanthrop extraordinaire
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Beiträge: 498
WildWilbur befindet sich auf einem absteigenden Ast (Renommeepunkte nur noch im Bereich +10)
AW: gut = erfolgreich?

Zitat:
Zitat von Der Holzexperte
Wer erfolgreich ist, ist auch automatisch gut. Man kann aber auch gut sein, und die Erfolge bleiben aus - aus welchen Gründen auch immer.

Irgendwie sind wir doch alle gut...

Bis auf die schlechten, die wären besser gut!

WW
__________________
Zitat:
Zitat von Aquarius
du solltest dich nicht in dinge reinhängen, wovon du keine ahnung hast! mit sowas wie dir gebe ich mich überhaupt nicht ab, du bist ne ganz arme "sau"
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  #10  
Alt 27.11.2004, 20:21
Hogar Hogar ist offline
registrierter Besucher
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Hogar befindet sich auf einem aufstrebenden Ast (Renommeepunkte mindestens +40)
AW: gut = erfolgreich?

Ja, wer gut ist, ist erfolgreich, oder der andere war besser.
Wenn ich erfolgreich bin, bin ich auch gut.
Die Frage für mich, ist aber: Wie werde ich gut?
Es kann sein, dass ein dorniger Weg mich weiter bringt, als ein vom Erfolg verwöhnter Weg. Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile.
Um gut zu sein, brauche ich nicht nur eine gute Technik.
Wobei die Frage erlaubt ist, was eine gute Technik ist.
Ich muss in vielen Bereichen gut sein und die Fähigkeiten müssen zueinander passsen.
Zum gut sein, gehört auch mit Niederlagen positiv umzugehen.
Da ein guter Spieler immer in der Entwicklung bleiben soll, muss er auch die Leistungen der Gegner anerkennen ohne an sich zu zweifeln.
Ein guter Spieler darf ruhig verlieren, er muss nur in der Lage sein aus seinen Fehlern zu lernen.
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