Kantentreffer beim VH-Topspin

[JanMove]

Hi Leute,

mich beschäftigt zur Zeit ein Problem, welches für mich in der Praxis zwar nicht besonders tragisch aber dennoch irgendwie beunruhigend ist.
Es handelt sich dabei um den Vorhand-Topspsin auf Block beim regelmässigen Einspielen über die Diagonale. Seit ich mit dem Mendo Energy (insbesondere mit meinem derzeit sehr weiches Exemplar) auf der Vorhand spiele, habe ich bei diesem Schlag regelmässig Treffer mit der Schlägerkante. Ich bin normalerweise sehr sicher beim Topspin Spielen und 10-20 fehelerfreie Tops sind eigentlich kein Problem für mich. Deswegen nervt mich so ein Kantentreffer nach drei bis vier Tops schon ungemein, zumal ich sowas einfach nicht gewohnt bin.
Das komischste bei der Sache ist aber, dass sich dieses Problem mehr oder weniger in Luft auflöst, sobald ich unregelmässige Topspinübungen spiele. Die gehen dann so wie eh und je. Weiterhin habe ich auch im ernsthaften Match kein Problem mit Kantentreffern.

Das Ganze ist also nicht wirklich dramatisch, aber was ist da los?? Der regelmässige VH-Top über die Diagonale ist ja eigentlich so ziemlich der einfachste Schlag, den man sich vorstellen kann?!? Gibt's da einen ursächlichen Zusammenhang mit dem Belag??

JanMove

[Spaßspieler]

Mit dem Belag kann das bedingt zusammenhängen, denn wenn du den Schläger (besonders beim weichen Belag) mehr zu machen musst, ist natürlich auch die Gefahr eines Kantentreffers höher. Jedoch kann sowas nicht die einzige Ursache sein.

Das Problem mit den Kantentreffern könnte viel mehr von schlechter Körperstellung abhängen (so ist es meistens bei mir). Wenn Du schlecht zum Ball stehst, triffst Du automatisch öfter mit der Kante. Bei Bewegungsübungen ist die Bewegung ja schon vorausgesetzt


Gruß Spaßspieler

[Bow]

Zitat von Spaßspieler

Mit dem Belag kann das bedingt zusammenhängen, denn wenn du den Schläger (besonders beim weichen Belag) mehr zu machen musst, ist natürlich auch die Gefahr eines Kantentreffers höher. Jedoch kann sowas nicht die einzige Ursache sein.

Warum nicht? Ich halte das für eine sinnige Erklärung. Wenn man sich vor Augen führt, wie viel tatsächliche Fläche noch zum Treffen zur Verfügung steht, wenn der Schläger stärker zugemacht werden muss, kommt das schon hin.
Gruß

[JanMove]

Aber wieso taucht dieses Phänomen dann nur beim regelmässigen Topspin spielen auf?

[ToPsPiN kIlLeR]

Ich habe HAARGENAU das selbe Problem manchmal ist das zum ausrasten wenn man 3 Bälle direkt beim ersten Topspin an die kante bekommt...

Im Spiel ist das jedoch sehr selten....

[Sven M.]

du weißt dass du mit dem weichen ME das schlägerblatt stärker schließen musst. -->tust es-->verringerung des trefferfläche.

dazu kommt wohl das schon angesprochene problem mit der stellung zum ball

[martinspin]

Hoi JanMove


Der weichere ME erlaubt dir das Schlägerblatt stärker zu schliessen. Das hat sich im diagonalen Ziehen offenbar schon umgesetzt. Umgekehrt hast du im Unbewussten von den früheren Belägen her immer noch drin, den Schläger etwas offener zu halten beim TS. Solche Automatisationen kommen dann voll im Match zum tragen und du spielst schon aus einem gewissen Sicherheitsbedürfnis heraus mit dem mehr geöffneten Schlägerblatt.

Beim VH-TS in der Diagonalen hast du ja die super Gelegenheit, die Beschleunigung deiner Tops zu entwickeln und die Kurve wird flacher und der Ball schneller. Natürlich steckt auf ein gewisses Risiko dahinter, das du im Match wahrscheinlich noch nicht eingehst.

Versuch doch einfach in den unregelmässigen Übungen gleichviel Beschleunigung und flache Flugkurve anzustreben und dann wirst du wahrscheinlich auch den einen oder andern Kantentreffer haben.

Letztlich ist dein TS eine Frage deines Spielsystems. Ich hab ja letzten Sonntag gesehen, wie die Gegner mit deinen langsameren Rotationstopspins doch recht Mühe bekundeten und tendenziell zu weit hinten standen, bzw. den Ball zu spät returnierten. So lange du mit dieser Art von TS Erfolg hast und du den sehr sicher spielst, ist ja alles in Butter.

Ich glaube, es geht einfach um die Differenzierung zwischen den Rotationstopspins und den "harten" Topspins.

Das kannst du wunderbar üben: Einmal den weichen TS ziehen und auf den nächsten Ball wieder den harten TS ziehen. Ich denke, dass sich dann deine Schlägerneigungen einpendeln wird.

Gruss
Martin

[Max]

Ich kenne das Problem!
Mein Trainer(und der hat Ahnung) sagt dazu immer: zu langsam.
Wahrscheinlich bist Du einfach einen Tick zu spät in Bewegung. Du solltest aufpassen, nicht in Automatismen zu verfallen, dann kommen die Fehler wie das mit der Kante!

Viel Glück!

[JanMove]

@ martinspin, Max

Das könnte tatsächlich die Ursache sein!
In der Tat ziehe ich beim Einspielen in der Diagonalen ungefähr mit dreifachem Tempo im Vergleich zur Matchsituation. Das sieht dann auch fast schon wie ein vernünftiger Topspin aus.
Die Bälle kommen dann entsprechend schneller zurück, und wahrscheinlich bin ich dann immer einen Tick zu langsam am Ball. Dieser Effekt wird wahrscheinlich noch dadurch verstärkt, dass ich seit dieser Saison viel mehr mit höherklassigen Leuten trainiere, die natürlich von vorne herein ein höheres Tempo spielen. Dadurch hat sich mein Schlagtempo auch etwas nach oben verschoben. Die Kehrseite ist dann das Zuspätsein am Ball, was mich bei meinen gazellenartigen Bewegungen ( ) schon gar nicht mehr so sehr verwundert.

Vielleicht fahre ich mit dem langsameren Tempo sogar schlussendlich besser, da ich dann selber mehr Zeit habe mich richtig zum Ball zu stellen.

Merci auf alle Fälle für die Tipps. Ich denke das ist es!

JanMove

[martinspin]

Hoi JanMove

Ich denke, du fährst mit den Rotationstops eh besser, weil du damit sicherer spielst und eben den dazugehörigen Zeitbonus hast.

Interessant ist bei dir ist, dass du den RH-Angriffsball recht schnell und auch sicher spielen kannst, so dass ich annehme, dass deine eigentliche Stärke die RH ist. Dein VH-TS ist so eine Art Vorbereitungsschlag, der zum Glück doch oft zu direkten Punkten führt, weil deine Gegner auf deinem Niveau eher mit schnellen Topspins rechnen.

Trotzdem kann es dir geschehen, dass du gegen Leute spielst, die Rotationstopspins keine Probleme haben und dann wäre es sicher sinnvoll, du könntest solche Leute mit Tempovariationen überraschen. Darum meinte ich auch, dass du beide Arten Topspins trainieren sollst und so sich allmählich die Sicherheit beim Tempowechsel einstellt.

Trifft es zu, dass deine starke Seite die RH ist, bleibt der Wechsel von der RH-Stellung zur VH-Stellung eine wichtige Situation, die mit entsprechender Beinarbeit zu trainieren ist. Ich würde vermehrt im Training diesen Stellungswechsel trainieren: RH mit parallelen Füssen und VH mit rechtem Bein hinten.

Mit der Ausholbewegung, bei der das rechte Bein nach hinten geht, hast du gleichzeitig auch diesen Zeitgewinn, ohne dass du dich 2 m hinter die Grundlinie begeben musst.

Beinarbeit ist zwar anstrengend, kann aber problemlos von jedem, der das will, erlernt werden. Das funktioniert schon bei einer einfachen Übung, wo dir der Partner einmal auf die RH und einmal auf die VH blockt.

Beinarbeit ist reine Fleissarbeit und dass du fleissig bist, wissen wir.


Gruss
Martin