Griffschalen aus Fineline

[Haureinis Tango]

Die Wahrscheinlichkeit geht vermutlich gegen null, aber vielleicht hat irgendwer schonmal das Gewicht einer nichtausgehöhlten, geraden Griffschale aus Fineline bestimmt und kann es hier einmal nennen.

Wird für ein kleines Projekt benötigt.


PS: "Fineline" ist dieses dünne Schichtfurnier/Leimholz, was für die meisten Griffschalen verwendet wird.

[Liquid Sky]

Falls ich in Umzugschaos meine Schachtel mit Griffschalen finde, wiege ich Mal nach.
Du kannst aber von 20-25 g ausgehen.

[Haureinis Tango]

Ein Röntgengerät habe ich leider nicht.

Aber vielleicht eine andere Methode zur Vorhersage, ob ein unbekannter Griff einen Hohlraum hat oder nicht.

In meinem Beispiel benutze ich dazu die "Arbeitshypothese", daß zwei unausgehöhlte Fineline-Griffschalen eines geraden Griffs vermutlich "20-25 g" wiegen (danke Liquid Sky für diesen vorläufigen Wert!).

Die näherungsweise Methode geht so:
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Von einem Produktfoto habe ich mit dem Grafikeditor Inkscape (Open Source) die Umrisslinie des Holzes ermittelt. Aus dieser Linie lässt sich mit einer Sonderfunktion der Masseschwerpunkt dieser Fläche bestimmen. Auf dem ersten Bild ist es der winzige Punkt in der Mitte.

Die Idee ist nun folgende:
Hätte man nur das komplette Schlägerblatt ohne Griffschalen und wäre die gesamte Fläche durchgängig aus dem gleichen Material, dann bliebe es auf der Schwerpunktsachse in Waage/ausbalanciert. Nun sind üblicherweise aber die Griffschalen angeklebt und deshalb kippt das Holz in Richtung Griff ab.

Der Schwerpunkt der beiden Griffschalen liegt ungefähr in der Mitte, bei typischen 100 mm also bei ca. 5 cm. Wenn ich an diesem Punkt eine Waage unterstelle (hier realisiert mit einer hochgebogenen Büroklammer als Messpunkt), dann erhalte ich das zusätzliche Gewicht verursacht durch die beiden Griffschalen.

Bei meinem Beispielholz waren das rund 17 g.

Wenn zwei massive, gerade Griffschalen aber üblicherweise 20-25 g wiegen, dann muß sich bei Unterschreitung (hier 17 g) ein Hohlraum im Griff befinden!

Ob der Hohlraum durch Ausfräsungen im Griffblatt oder den Griffschalen (oder beides) realisiert ist, lässt sich mit der Methode allerdings nicht unterscheiden.

Fazit:
Ich behaupte bis zum Beweis des Gegenteils, daß dieses sehr leichte Beispielholz (75 g) mit seinem recht dünnen geraden Griff (8.4 cm Umfang) einen Hohlraum im Griff besitzt.


PS: Wäre schön, wenn jemand die Näherung des Schwerpunkts von 50% Länge bei einer geraden Griffschale noch etwas präzisieren könnte, denn durch die Daumenschräge wird der Schwerpunkt wohl noch etwas zum Griffende verschoben.

[ttarc]

Hab mal bei einem gebrochenen 729 Z-1 nachgesehen:
Griffschalen wiegen in dem Zustand (wurden vorher allerdings etwas konkav geschliffen) 20g laut meiner Waage. Weder Griffschalen noch Holz ist irgendwo ausgefräst.
Breite 28 mm, Länge 102 mm, Höhe 8mm

[Haureinis Tango]

Danke ttarc, du lieferst damit das erste echte Beispiel, was ich persönlich bisher "im Internet" gesehen habe!

[Hijo de rudicio]

Zitat von Haureinis Tango

Ein Röntgengerät habe ich leider nicht.

Jetzt bin ich ehrlich enttäuscht.
Aber vielleicht kannst du deine nobelbepreisten Raketenwissenschaftler-Kollegen fragen ob die eine Lösung für dieses letzte große Geheimnis des Tischtennis-Sports haben?

[ttarc]

Zitat von Hijo de rudicio

Jetzt bin ich ehrlich enttäuscht.
Aber vielleicht kannst du deine nobelbepreisten Raketenwissenschaftler-Kollegen fragen ob die eine Lösung für dieses letzte große Geheimnis des Tischtennis-Sports haben?

Wenn es eine Methode gäbe mit der zumindest unterschieden werden könnte, ob ein Holz einen ausgehöhlten Griff/Griffschale hat oder nicht, wäre das durchaus hilfreich. Dann würde ich nämlich kein einziges mit ausgehöhltem Griff mehr testen/kaufen.
Beispiel bei mir: Z-1 vs Samsonov Alpha mit gleichem Gewicht (87g). Letzteres hat einen ausgehöhlten Griff und wird mir mit schweren Belägen ohne Gegenmaßnahmen deutlich zu kopflastig. Das Z-1 nicht. Abgesehen davon spielt sich das Z-1 mit H3 auf der VH deutlich besser als das Alpha (selbst wenn bei letzterem der Griff aufgefüllt wurde).

[Hijo de rudicio]

Um das Gewicht von Griffschalen zu bestimmen gibt es die ja von dir praktizierte, einfache Methode:
Man legt die Griffschalen auf eine Waage.

Dabei kann man aber leider nicht mit so tollen Begriffen wie "Arbeitshypothese" und "Näherung des Schwerpunktes präzisieren" um sich werfen.

[Hijo de rudicio]

Und um den Schwerpunkt eines Holzes zu bestimmen legt man es mit dem Blatt im rechten Winkel zum Griff auf eine dünne Kante, zum Beispiel das(Achtung,es folgt ein toller Begriff!)EINZELSEGMENT eines Meterstabes und schiebt es so lange hin und her bis es darauf liegen bleibt ohne in eine Richtung zu kippen:


Et voilà! (guckt mal, ich kann französisch)

[BlindesHuhn]

Hijo, Dein Ansatz ist gut, aber nicht präzise:
In einer soeben durchgeführten Stichprobe ist die Kante eines Einzelsegmentes eines Meterstabes durchschnittlich 3,45mm stark. Deine Methode führt dadurch also folgerichtig zu nicht tolerierbaren Ungenauigkeiten bei der Schwerpunktbestimmung. Besser wäre es, das Holz auf Messers Schneide zu legen ...

PS: Wäre es zu einfach, den Holzhersteller zu fragen, ob der Griff hohl ist?