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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten. |
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Technik, Material und der Plastikball
Guten Morgen liebe Community,
ich schreibe euch hier, weil ich ein wenig ratlos bin. Ich stand gestern original im Training und sagte: "Ich raff das nicht, das macht doch keinen Sinn". Zunächst einmal bin ich Wiedereinsteiger, habe damals 8 Jahre im Verein gespielt und jetzt vor 6 Monaten wieder angefangen (trainiere 3-4 Tage pro Woche). Ich bin defintiv kompetitiv und ein offensiv ausgerichteter Spieler mit Stärken im Topspin-Spiel aus allen Distanzen (so fern ich denn "dazu komme"). Als ich damals spielte, spielte man noch mit Zelluloid-Ball. Was mich ratlos macht, sind Unterschnitt Bälle in verschiedenen Situationen, weil es absolut unberechnbar wirkt. Einerseits habe ich das Gefühl, dass der Plastikball gefühlt garkeinen Spin annimmt, wenn ich versuche den US anzuziehen (selbst wenn ich Senkrecht nach oben ziehe, landet er öfter im Netz, als dass er auf dem Tisch landet). Direkt darauf abzielend: Das ist vermutlich ein Technikfehler? Man zieht ja heute deutlich mehr nach vorne und geht "durch den Ball"? Das bekomm ich halt kaum in meinem Kopf, weil damals mein Spilstil war: "Ball lange fallen lassen, extrem nach oben ziehen und Spinmonster zurück spielen". Andererseits kommt es oft vor, dass im Kurz-Kurz geschiebe teilweise Spieler den Ball einfach Schlagen, wenn er minimal zu hoch ist, trotz US. Keine Ahnung ob meine Erinnerung mich so trügt, aber das ging meiner Ansicht damals nicht. Selbst wenn der Ball mal zu hoch kam aber ordentlich US drinne war, war da nichts mit "reinbatschen", sondern man musste ordentlichen Topspin spielen. Es wirkt auf mich, als ob der Plastikball extrem schnell ausdreht und somit Spieler mit eher schlechteren Topspin und besserer Schlagtechnik in die Karten spielt. Auf die Schlägerbewegung kann ich mich gefühlt garnicht mehr verlassen, sondern muss extrem auf das Logo des Balles gucken, ob er ausdreht...damals war es eine Kombination aus beidem mit Schwerpunkt auf Schlagbewegung bei mir. Teilweise machen Spieler eine Unterschnitt bewegung und ich sehe regelrecht das Logo starr auf mich zufliegen, raffe aber zu spät, dass der Ball leer ist, weil ich das einfach nicht kenne von früher (ich rede jetzt nicht von Noppenspielern). Nicht falsch verstehen, ich gewinne gegen solche Spieler trotzdem oft, weil ich mich zurückfallen lasse und dann aus der Halbdistanz einfach voll angreife, aber mich ärgert es, dass wenn ich zuerst das Spiel offensiv gestalten will, meine Bälle im oft Netz landen. Muss ich einfach meine Technik verbessern und "an die modernen Gegebenheiten" anpassen oder habe ich ein Problem mit meinem Material? Hintergrund ist, dass ich bis vor kurzem mit einem Nimatsu Quadriga All+ Holz gespielt habe. Meines wissens nach, war das ein Balsa Holz mit Carbon-Schichten (ich weiß allerdings nicht ob inner oder outer). Mit diesem Holz (wird nicht mehr hergestellt), war ich extrem zufrieden, weil ich es mochte, dass es sehr leicht ist und trotzdem dieses direkte Carbon-Gefühl vermittelt hat und meine Bälle kamen auch mit vorher besagter "Strategie" mit extremen Spin an. Dieses Holz ist aber leider bei einem "Doppel-Unfall" am Rücken eines Mitspielers zerschellt. Ich habe jetzt "notgedrungen" ein Butterfly Gionis Carbon Off, welches deutlich kopflastiger und schwerer ist. Ich wählte dieses Holz, weil es von den bisher mir getesteten Hölzern am besten passte. Es hat deutlich mehr Endgeschwindigkeit, auf die ich aber weniger Wert lege, weil ich körperlich genug kompensieren kann um Tempo zu erzeugen. Kann es sein, dass mein vorheriges Holz einfach mehr Unterstützung beim Topspin Spiel leistete und ich deshalb jetzt diese Probleme habe (abgesehen von der zu verbesserten Technik, woran ich arbeite). Ich mag einfach leichte Hölzer, aber langsam müssen sie deshalb nicht sein. Ich find das Spielgefühl einfach angenehm und "agiler". Mein Problem ist im Endeffekt, dass wenn ich "mitschiebe" die Gegner, sobald ich zu hoch schiebe direkt den Schuss spielen und das auch noch funktioniert trotz US. Das "mitschieben" kommt wiederrum aus meiner eigenen Unsicherheit, weil ich nicht mehr mein Spiel durchziehe, weil es nicht mehr so funktioniert, wie ich es gewohnt bin. Ich würde mich über Rat freuen, selbst, wenn dieser nur aus "deine Technik ist falsch, du musst trainieren" besteht, da ich dann immerhin weiß woran es liegt. Trotzdem freue ich mich zu Erfahrungen bezüglich der anderen Punkte. LG Tom |
#2
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AW: Technik, Material und der Plastikball
Gibt sicher berufenere (heißt mehr TTR Punkte) Spieler hier, aber für mich klingt das nach dem normalen Plastikball-Blues, den viele von uns vor Jahren hinter sich gebracht haben.
Ja die Plastikbälle verhalten sich im Ballabsprung anders und auch die Spinentwicklung ist eingeschränkter (wobei ich finde, dass das durch das neue Material im Ball und bei den Belägen, nicht mehr so ausgeprägt ist, wie noch zu Anfang). Auffällig war damals, dass die Bälle mit US eher "stehen bleiben". Heißt der Ball springt nicht mehr ganz so weit auf dich zu. Bedeutet in der Praxis halt, dass man einen halben Schritt näher an den Ball ran muss. Da hört sich erstmal nicht so tragisch an, hat aber für die Bewegungsmuster doch einen erheblichen Einfluss, wenn man es jahr(zehnt)e lang anders gewohnt war. Damit stand ich am Anfang immer etwas zu weit weg und habe damit den Ball auch nicht optimal getroffen (zu weit vor dem Körper und zum Teil auch zu tief). Du hast es ja selber schon erwähnt. Der Topspin wird mit etwas mehr Druck nach vorne gespielt. Hast Du früher den Ball auf zwischen 2 und 3 Uhr getroffen, geht es jetzt eher in Richtung 1 und 2 Uhr, was auch bedeutet, dass der Ball früher getroffen wird, da er sonst zu tief ist. Die Beobachtung bzgl. des Kurz/Kurz werden hier auch viele teilen, was eben auch für "Spin"eröffnungen gilt. Die hohen auf Spin gezogenen Bälle haben etwas ihren Schrecken verloren. Da gibt es jetzt öfter mal einen Gegner der die einfach "Batschen" kann, wenn sie zu kurz plaziert sind. Bei vielen wurde Spin und Tempo mit neuem Material kompensiert. So im Umfeld beobachtet und auch im Angebot auf dem Markt zu sehen ist, dass die Tendenz in Richtung härtere Beläge geht. Bedeutet konkret, dass die meisten (nach meiner Beobachtung) eine Nummer höher im Regal nehmen. Heißt, wer früher einen 47.5 Belag gespielt hat, greift heute eher zu 50+ Belägen. Wer früher einen 42,5 Belag gespielt hat geht auf 47,5 etc. Auch bei den Hölzern beobachte ich eine Tendenz zu eher steiferen Hölzern um mehr Kontrolle bei Kurz/Kurz und auch mehr Tempo für hinter dem Tisch zu haben. Bei Dir bin ich mir unsicher, ob ein Sprung von einem sehr flexiblen All+ zu einem doch sehr steifen Carbon OFF Holz, nicht zu viel des Guten war. Da gäbe es sicherlich Alternativen dazwischen. Soweit mal meine Kommentare...Kommen aber sicherlich noch mehr (und vielleicht auch gegenteilige).... Geändert von vossi39 (09.12.2021 um 08:34 Uhr) |
#3
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AW: Technik, Material und der Plastikball
Moin Tom.
Ich würde dir raten im Materialforum mal zu fragen, welches Balsa-Holz deinem alten am nächsten kommt und dir dieses dann zu kaufen. Balsa spielt sich so speziell, da kann ich verstehen, dass du mit einem anderen Holz große Unterschiede merkst. So könntest du schon mal einen großen Schritt in Richtung altes Gefühl machen und dich dann um die Technikanpassung bezüglich des Plastikballs kümmern. Das Spiel ist damit etwas athletischer geworden und man muss die Bälle oft früher treffen. Viel Erfolg! |
#4
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AW: Technik, Material und der Plastikball
+1
Der Wiedereinstieg ist an sich schon eine Herausforderung, jetzt auch noch unter etwas veränderten Bedingungen durch die neuen Bälle. Je nachdem, welche Beläge früher gespielt wurden, kann eine Anpassung sinnvoll sein, z.B. vom Klassiker zum Einstiegstensor oder wie oben beschrieben vom weichen Schwamm zum Medium-Schwamm. Aber der Einwand mit den speziellen Eigenschaften von Balsa, die oft mit dem gewünschten niedrigen Gewicht einhergehen, ist absolut berechtigt. Die Alternative ist tatsächlich, es jetzt mit dem neuen Holz durchzuziehen, aber erstens liest man deutlich ein Fremdeln heraus und zweitens ist das vielleicht ein bisschen viel auf einmal. |
#5
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AW: Technik, Material und der Plastikball
Danke schon mal für die ersten Antworten. Was mich beruhigt ist, dass mein Gefühl bzw. die Beobachtungen wohl keine "Einbildung" ist
Zu viel des Guten würde bedeuten, dass es zu schnell ist oder wie meinst du das? Das Holz hat mich auch selbst überrascht. Da steht zwar Carbon und OFF drauf, aber, wenn man es mal gespielt hat, ist das nicht zu schnell einzuordnen. ich würde sogar sagen eher Off-, weil es auch ein vergrößertes Schlägerblatt hat. Ich hatte unmittelbar, als mein Holz kaputt ging zb ein reinrassiges Offensiv Holz ( Tibhar Samsonov Carbon) und das spielt sich wirklich 2 Klassen schneller und ist deutlich steifer. Was du sagst mit dem 1-2 Uhr im Vergleich zu 2-3 Uhr trifft zu 100% zu, wenn ich selbst reflektiere. Ich spiele definitiv mindestens 3 Uhr, gerne auch mal 4 Uhr aber das sind dann genau die Situationen, die ich meinte. Ich würde daraus schließen, dass ich auf jeden fall meine Technik anpassen muss. Optional könnte ich natürlich darüber nachdenken, ob ich ein Holz spiele, welches den Spin unterstützt. Das sind meines Wissens meist Vollhölzer, was aber bedeuten würde, dass ich vom "Carbon Feeling" weg müsste, was ich eigentlich nicht möchte. Vielleicht gibt es ja einen Hybrid oder Kompromiss? Ich find halt Holz ist wie ein Autokauf einzuordnen. Du musst das in der Hand haben und das muss sich direkt "richtig" anfühlen. So geht es mir immer beim Autokauf: Ich steige manchmal in ein Auto und merke direkt, dass es nichts ist. Das Gionis Carbon Off war halt so eine "passt am ehesten mit wenigesten Mäkeln" Entscheidung. Weil mein altes Holz gibt es wie gesagt nicht mehr und ein Andro Blaxx, was wohl so ähnlich sein soll, gibt es auch nicht mehr. Der Verkäufer hat für mich sogar beim Hauptvertriebsleiter von Nimatsu angerufen und da war nichts zu machen Dieser schilderte aber auch, dass ich wohl nciht der erste Kunde mit dem Problem sei. |
#6
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AW: Technik, Material und der Plastikball
Zitat:
Zitat:
Das ist korrekt und wird häufig unterbewertet. Zitat:
Grundsätzlich gibt es aber genügend Balsa-Carbon Hölzer, da sollte sich schon was finden lassen. |
#7
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AW: Technik, Material und der Plastikball
Naja, es war halt ein Butterfly-Store, der hat trotzdem für mich angerufen. Butterfly führt tatsächlich auch ein Balsa Holz. Er gab mir halt mehrere Hölzer zum testen (natürlich war das Balsa nicht dabei) und ich hab mich vllt auch einfach belabern lassen, weil der Verkäufer auch meinte, dass kein Top-Spieler Balsa spielen würde und er mir davon abrät usw usw usw
Er hat mir wie gesagt auch mehrere Schläger und Belagkombinationen in die Hand gedrückt und ungefähr gesagt: "Das liegt definitv am Holz, deine Bälle gehen ja mal ins Netz, dann wieder zu lang, also ist nicht eindeutig zu schnell oder zu langsam". Naja mit dem Gionis war es halt am sichersten. Vielleicht findet sich ja jemand aus dem Material Forum, der noch einen guten Rat hat. Mit Belägen bin ich sehr zufrieden, da werde ich erstmal nichts ändern denke ich. Ich glaube die Krux liegt wirklich im Holz. Ich hatte nämlich genau diese Beläge auf dem alten Holz und das funktionierte super. Es ist halt folgender Unterschied: Vorher: Extrem hohe Spinkurve und Rotation aber "relativ langsamer ball" Jetzt: Extrem viel Tempo, weniger (aber nicht "wenig") Spin und tendenziell schwerer zu blocken, aber weniger konsistent, was dann dazu führt, dass ich mich erst recht nicht mehr "traue" und passiv werde Geändert von tb177 (09.12.2021 um 10:05 Uhr) Grund: ergänzende Info |
#8
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AW: Technik, Material und der Plastikball
Zitat:
Bzgl. Holzalternativen, kann ich nur aus meinem Umfeld sprechen, da meine Erfahrungen mit Balsa schon sehr lange her sind. Bzgl. Balsa/Carbon sind hier viele (4 von insgesamt 6 Balsaspielern) mit den Hölzern von TSP (jetzt Victas) Balsa/Glasfiber unterwegs. Gibt es in unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Ich selber würde wahrscheinlich zu einem 6.5 greifen, welches etwas schneller als Dein Nimatsu sein sollte. Vergleich zum Gionis fehlt mir. Aber wenn Du dich mit den Holz wohl fühlst, dann spricht auch nichts dagegen (wie Power-Seven geschrieben hat) jetzt damit erstmal weiterzuspielen. Technikanpassung und Stellung zum Ball sind da deutlich entscheidender, als die Materialwahl. Geändert von vossi39 (09.12.2021 um 10:17 Uhr) |
#9
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AW: Technik, Material und der Plastikball
Sehr gutes Webinar zu genau diesem Thema:
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