Welche Partei würdet ihr wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre? (2005)

[Fozzi]

Zitat von Ass

...
Das ich kein Fischer-Fan bin muss ich nicht extra erwähnen, aber die Visa-Affäre ist wohl bei einigen in Vergessenheit geraten. Also zZ absolut keine positive Erscheinung.
Was ich Fischer allerdings zugutehalten muss ist eine richtige Analyse der Situation. Und er hat gute Argumente gegen Lafontaine.

Ich bin absoluter Fischer-Fan, ich halte die Visa-Affaire für ein künstlich aufgeblasenes Problem (meine Meinung) und wenn Fischer nicht so eine Figur abgeben würde, würde es Rot-Grün eh schon seit drei Jahren so nicht mehr geben.

[Jaskula]

Zitat von Ass

Kichhof ist politischer Berater. Er hat die Freiheiten auch mal einen Schritt weiter zu denken.

Das Problem ist, daß er dann auf einmal Finanzminister werden soll (Gott bewahre) und Du kannst mir nicht erzählen, daß er da von heut' auf morgen vom Visionär zum handfesten Politiker wird. Entweder er macht dann das, was ihm seine Chefin vorgibt, oder wir können uns auf spaßige Versuchsreihen am lebenden Objekt Steuerzahler einstellen.

Zitat von Ass

Zu guterletzt: Lass ihn Arrogant sein oder Arrogant erscheinen, da hat er wenigstens mit Politikern wie Stoiber, Schröder, Fischer was gemeinsam.

Das ist allerdings wahr, Anpassungsschwierigkeiten hätte er da keine.

Zitat von Ass

Die Hauptsache ist doch, dass er wirklich Ahnung hat. Er ist ein Mann von Fach und keine Angelernter (wie bspw. Eichel).

Er ist nicht vom Fach. Verfassungsrichter sind keine Steuerberater oder ?
Eichel hat sich gezwungenermaßen viel mehr mit dem Thema beschäftigt und ist zur Zeit in jedem Fall kompetenter. Vielleicht ist er nicht mehr so kreativ, weil er in seinem Job doch stark limitierte Entfaltungsmöglichkeiten hat.

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

...
Er ist nicht vom Fach.

Aha! Dann sollte Dich sein Lebenslauf überraschen ....


Prof. Dr. Paul Kirchhof (parteilos)
Professor für Öffentliches Recht

1975 - 1981 Ordentlicher Professor für Öffentliches Recht unter besonderer Berücksichtigung des Finanz- und Steuerrechts an der Universität Münster, Direktor des Instituts für Steuerrecht der Universität Münster

seit 1981 Professor für Öffentliches Recht unter besonderer Berücksichtigung des Finanz- und Steuerrechts an der Universität Heidelberg

1987 - 1999 Richter des Bundesverfassungsgerichtes

2000 Neugründung der Forscherstelle Bundesgesetzbuch im Institut für Finanz- und Steuerrecht der Universität Heidelberg

2003 Wahl zum "Reformer des Jahres" durch die Leser der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft


Stimmt, Steuerberater ist er nicht und von Finanz- und Steuerrecht hat er ganz bestimmt weniger Ahnung als Eichel, schließlich hat er in der Materie noch nie gearbeitet ...

[Keyser Soze]

@fozzi:

[Jaskula]

Zitat von Fozzi

Dann sollte Dich sein Lebenslauf überraschen ....

[I]Prof. Dr. Paul Kirchhof (parteilos)
Professor für Öffentliches Recht

Stimmt, Steuerberater ist er nicht und von Finanz- und Steuerrecht hat er ganz bestimmt weniger Ahnung als Eichel, schließlich hat er in der Materie noch nie gearbeitet ...

Was sollte mich da überraschen ?
Er ist Jurist.

Das mit der besonderen Berücksichtigung ist ein netter Versuch, ihn als kompetent auszuweisen.

Ja, er hat tatsächlich nie in diesem Bereich gearbeitet. Gearbeitet hat er als Richter, davon mag er was verstehen. Im Bereich Steuern hat er allenfalls geforscht und daß man dann gelegentlich Probleme hat, daß die Realität anders aussieht, ist bekannt.

Ich hab einen etwas älteren Lebenslauf gefunden, der sich im allgemeinen deckt, aber eben ohne "besondere Berücksichtigung":

Paul Kirchhof, geb. 1943, Studium der Rechtswissenschaft in Freiburg und München, Promotion 1968 in München, Habilitation 1974 in Heidelberg, 1975 ordentlicher Professor für öffentliches Recht an der Universität Münster, Direktor des Instituts für Steuerrecht der Universität Münster, 1976 bis 1978 Prorektor der Universität Münster, 1980 bis 1981 Richter im Nebenamt am Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, seit 1981 ordentlicher Professor für öffentliches Recht an der Universität Heidelberg, Direktor des Instituts für Finanz- und Steuerrecht, 1986 Ablehnung eines Rufes an die Universität Freiburg i.Br., seit Nov. 1987 Bundesverfassungsrichter; Stellv. Vorsitzender der Deutschen Sektion der Internationalen Juristenkommission e.V., Karlsruhe. Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Steuerjuristischen Gesellschaft, Köln. Mitglied der Ständigen Deputation des Deutschen Juristentages e.V., Bonn

[Ass]

Wenn das nicht Kompetenz ist, was ist es dann?
Wenn er nicht Kompetent ist, wer ist dann überhaupt noch Kompetent? Ein Steuerberater etwa?

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

Was sollte mich da überraschen ?
Er ist Jurist.
...
Ja, er hat tatsächlich nie in diesem Bereich gearbeitet.

Was redest Du denn für einen ?

Ja, er ist Jurist und zwar für Wirtschafts- und Steuerrecht. Und zwar in Heidelberg, als Proffesor für Finanz- und Steuerrecht. Vorher war er in diesem Bereich als Richter tätig.

[Keyser Soze]

Zitat von Fozzi

Was redest Du denn für einen ?

das frage ich mich auch sehr oft;-)

Zitat von Fozzi

Ja, er ist Jurist und zwar für Wirtschafts- und Steuerrecht. Und zwar in Heidelberg, als Proffesor für Finanz- und Steuerrecht. Vorher war er in diesem Bereich als Richter tätig.

he, jaskula, was willst du eigentlich erreichen?
und wen willst du eigentlich veralbern? ...fozzi? ...mich? ...alle user? ...hernn prof.kirchhof?

man kann ja diskutieren!
auch - und vor allem - mit unterschiedlichen ansichten!
aber tatsachen anzuzweifeln ist einfach nur dumm, weil falsch!

und in der biographie von prof.kirchhof wirst du ganz sicher keine 'wahlkampf-manipulations-detail-fälschungen' finden, weil der auch vor der freundschaft zwischen ihm und der CDU schon genauso aussah

also akzeptiere doch einfach mal, dass der tatsächlich ein experte auf dem gebiet steuern/finanzen ist! was ist daran so schlimm für dich?

[Jaskula]

Zitat von Fozzi

Was redest Du denn für einen ?

Ja, er ist Jurist und zwar für Wirtschafts- und Steuerrecht. Und zwar in Heidelberg, als Proffesor für Finanz- und Steuerrecht. Vorher war er in diesem Bereich als Richter tätig.

Du hättest das Wort ruhig stehen lassen können.

Er unterrichtet Verfassungsrecht und öffentliches Recht, nix Steuerrecht.

Ich muß mich aber trotzdem korrigieren, er scheint im Bereich Steuern doch einiges gemacht zu haben. Ich habe seine Seite bei der Uni HD mal angesehen.
Ich wusste nur, daß er Jurist ist, Verfassungsrecht unterrichtet und Verfassungsrichter war. Das sind alles nicht unbedingt Hinweise darauf, daß er sich vorrangig mit Steuerrecht befasst. Zumal das, was er beim Gespräch mit Hans Eichel von sich gegeben hat auch nicht auf fundierte Kenntnisse schließen ließ.

Aber zugegeben, er scheint steuerrechtlich nicht undedarft zu sein.

Nur, wie verträgt sich seine intensive Beschäftigung mit dem thema damit, daß es bei ihm trotzdem nur Visionen sind, deren Auswirkungen und Umsetzungsprobleme nicht im geringsten bekannt sind ?

[Fozzi]

Zitat von Jaskula

...

Nur, wie verträgt sich seine intensive Beschäftigung mit dem thema damit, daß es bei ihm trotzdem nur Visionen sind, deren Auswirkungen und Umsetzungsprobleme nicht im geringsten bekannt sind ?

Er hat (als Leihe natürlich ) u.a. ein Buch zur Reform der Einkommensteuer geschrieben ( Link ) und hat sich als Verfassungsrichter eben intensiv mit den Auswirkungen und den Umsetzungsproblemen beschäftigt. Wieviel mehr Kompetenz hätten Sie denn gerne?
Ach ja, Eichel, ich vergaß ...