Anfängertraining

[androfanatiker]

mein trainer sieht das scheinbar ähnlich wie klugscheisser ich hab den ts fast noch ein bisschen vor dem konter gelernt(konter ist ja auch nicht das schwierigste )

[meteora]

ich finde deinen trainingsaufbau sehr interessant und werde vielleicht auch ein paar elemente daraus übernehemen.
auch wenn ich eure erfahrungen nicht wegwischen will stehe ich dem treibschlag doch eher skeptisch gegenüber. bis zu dem tag andem in diesem forum darüber geredet wurde habe ich für meinen teil noch nie etwas davon gehört. und die frage die ich mir stelle ist es sinnvoll eine falsche technik beizubringen auch wenn sie über einen kurzen zeitraum gesehen zum erfolg führt?
was den TS als ersten schlag betrifft so habe ich mich bisher immer gescheut dies an anfängern auszuprobieren. wir haben sehr talentierte kinder im verein die auch auf landesebene sehr erfolgreich spielen aber ich bezweile das eines von denen auch nur einen ball getroffen hätte wenn wir bei ihnen mit TS angefangen hätten. natürlich können kinder mit talent den VTS schnell und früh erlernen aber ist er als einstiegsschlag wirklich der richtige???

[klugscheisser]

Zitat von meteora

auch wenn ich eure erfahrungen nicht wegwischen will stehe ich dem treibschlag doch eher skeptisch gegenüber.

Skeptisch ja, ablehnend nein. Für bestimmte Spieler mit bestimmten Fähigkeiten ( z. B. Reaktionsgeschwindigkeit) kann der Treibschlag durchaus eine Alternative sein. Ausserdem: Vom spinlosen, sehr frühen Konter bis zum extrem spinreichen Topsin aus der fallenden Phase gibt es unendlich viele Zwischenstufen. Der Mensch ist analog und nicht 2-Bit-digital aufgebaut, hat also eine unendliche Anzahl von Schlagvariationen zur Verfügung. Die jeweils gelehrte "richtige" Technik soll dabei durchaus als Anhaltspunkt und Zielvorstellung dienen, aber niemals als Korsett.

Zitat von meteora

was den TS als ersten schlag betrifft so habe ich mich bisher immer gescheut dies an anfängern auszuprobieren. wir haben sehr talentierte kinder im verein die auch auf landesebene sehr erfolgreich spielen aber ich bezweile das eines von denen auch nur einen ball getroffen hätte wenn wir bei ihnen mit TS angefangen hätten.

Einfache und risikoarme Schläge (sei nun schupfen oder kontern) als Einstieg zu erlernen, führt schneller zum Erfolg gegenüberden Spielern, die von Anfang über ein größeres Schlag-Repertoire (richtig geschrieben?) verfügen und dabei zunächst noch mehr Fehler machen. Langfristig kehrt sich das aber um. Es ist verdammt schwer, einem gelernten Lamm klar zu machen, das auch ein Wolf in ihm steckt

Zitat von meteora

natürlich können kinder mit talent den VTS schnell und früh erlernen aber ist er als einstiegsschlag wirklich der richtige???

Genau darüber diskutieren wir hier. Bei denen, die ich für talentiert halte, versuche ich alle Grundschläge (also Kontern, Topspin und auch Schupfen) annähernd zeitgleich; zunächst regelmäßig abwechselnd, später unregelmäßig, zu üben, bei anderen wiederum nicht. Wichtig ist, dass jedes Kind seine Erfolgserlebnisse erhält.

Kinder können unglaublich schnell lernen, das muss man fördern und nicht unterdrücken, indem man zu wenig von ihnen erwartet. Denke mal daran, mit welcher Leichtigkeit kleine Kinder mehrere Sprachen gleichzeitig lernen können.

Über anfängliche Niederlagen gegen "Nur-Schupfer" und andere Sichheitsspieler kann man ihnen weghelfen (über die notwendigen Methoden dafür können wir in einem Extra-Beitrag diskutieren). Wer diese übersteht, wird daran wachsen.

/Peter

[Felix Lingenau]

@meteora: Um es nochmal zu sagen, ich bringe keinem Anfänger die Treibschlagtechnik als solche bei. Keine Technikschulung! Die hat in Phase 1 eh nichts zu suchen. Wenn Kinder spielen wie sie wollen spielen sie anfangs fast immer von selbst eine Art Treibschlag. Im Mittelpunkt der Ausbildung steht in dieser Phase das Ball Treffen, Verrechnungsprozesse und so weiter. Wer diese Phase aufgrund genügender Vorerfahrungen oder Talent nicht braucht, der steigt gleich ins spielen ein um dann sobald möglich auch in der Technik geschult zu werden. Dann spielt der Treibschlag aber keine Rolle mehr im von mir vorgestellten Konzept.

Bei der Technikschulung angelangt lasse ich die Kinder erst selbst experimentieren und dabei jegliche Rotationsarten (oder halt auch zentrale Schläge) ausprobieren und üben. Je nachdem womit sie gut zurecht kommen steige ich dann im nächsten Schritt in eine angeleitete Technikschulung in ihrem Stärkebereich ein. Bei den meisten talentierteren Kindern ist zu erkennen, daß sie ein gutes Rotationsgefühl haben und somit spricht dann nichts gegen einen Einstieg über den Topspin. Aber man sollte flexibel sein. Auch andere Spielsysteme und Einstiege haben ihre Berechtigung.

Ansonsten kann ich klugscheisser mal wieder nur zustimmen

[lordjon]

Ich fange auch mit meinen Anfängern mit Topspin an.
Habe beides ausprobiert (Anfang mit Konter oder Topspin), muss aber sagen, dass der Konter dann bei den Spielern, die mit Topspin begonnen haben, fast von alleine gekommen ist, während das umgekehrt nie der Fall war.

Für mich hat das Topspin-modell den großen Vorteil, dass die vertikale Schlagebene (damit meine ich schräg nach vorne-oben) viel besser ausgeprägt wird, und dies ist sehr wichtig für Konter und Schuss. Man muss dann nur die Art des Balltreffpukts und die Schlagebene im Vergleich zum TS verändern, der Rest gibt sich von selbst oder ist im Balleimer leicht zu korrigieren.

Bei denen, die mit Konter begannen hatte ich oft das Problem, dass die Bewegung tendenziell "zu horizontal" ablief, d.h. dass der Schläger in der Ausschwungphase nicht vor der Stirn war, sondern übers Ziel hinausschoss.
Dieser Fehler war bei vielen beobachtbar und war viel schwerer zu korrigieren, als die üblichen Fehler, die beim Erlernen des Topspin auftreten und korrigiert werden müssen.

[meteora]

was ich sehr gut an deiner methode finde ist, das die kinder danach den konter schneller und leichter lernen können.
meine bedenken sind nur dass der topspin als schlag schwerer zu erlernen ist und sich deswegen für die kinder am anfang noch kein erfolgserlebnis einstellt

[meteora]

also kindern die gerade erst über die platte gucken können sollte man so oder so entweder eine harte matte unterlegen oder einen niedrigenren tisch geben damit sie nicht über kopfhöhe ausholen müssen
und den ball zu streifen ist meiner erfahrung nach für kinder leichter als ihn voll zu treffen oder?
man müsste zumindest danach gucken welches kind ein gutes spingefühl hat und welches sich mit der koordination doch eher schwer tut
meinst du nicht auch?

[Joachim Voigt]

Zitat von OSR

Und was ist mit kleinen Kindern, die gerade erst über die Platte gucken können ?
Deshalb: erst Topspin!

Das ist definitv kein Grund für den Topspin!!!

[klugscheisser]

Ich möchte nochmal wiederholen: da es keine genormten Kinder gibt, gibt es kein Universalrezept. wenn man anfangs nur Topspin macht, und der Knirps das mit der Rotation noch nicht hinkriegt, wird er den Ball "heben" - das ist dann auch nicht das Wahre. Gerade bei ganz kleinen Anfängern (so etwa 6-8) muss man sich schon die Mühe machen, das individuell Richtige herauszufinden. Das ist nicht so schwer, denn mehr als 5-6 auf einen Schlag werden es wahrscheinlich nicht sein. Falls doch, braucht man ältere Spieler als Helfer.

[w_W_]

Je nach Fähigkeit und Neigung der Kids fange ich erst damit an, womit sie
anfangen möchten.... Rückhand oder Vorhand....

nach 5 Minuten wird dann aber geschaut, was ihnen zunächst liegt.
Wenn das erste Erfolgserlebnis da ist, dann kann man aufbauen.

Immer mal wieder das, was sie nicht mögen einstreuen.

Was mir aufgefallen ist: man sollte anscheinend nicht nur präzise zuspielen.
Es bilden sich sauschnell Wurzeln statt Füße aus- sie stehen dann wie angewurzelt.


( Die Trainerleergänge rufen nach uns... )



Ein Handicap, was sich bei einigen meiner Kids herausstellt ist, daß sie den
Schläger nicht in der Unterarmebene halten sondern nach oben abknicken
und sich so das Hannelenk lahm legen. Hier bin ich am rätseln, wie das
passieren konnte und wie man das wieder schnell abstellen kann.