Beginn Aufschlag - Hochgeworfen > Aufgefangen > noch kein Aufschlag?

[Pfeifenraucher]

Zitat von BlindesHuhn

Ich habe reklamiert, aber mir wurde erklärt, man könne den Ball beliebig oft hochwerfen und fangen, solange man dabei keine Schlagbewegung macht oder der Ball den Boden berührt ... ...

Hier wurde wohl was vom Aufschläger verwechselt. Nur der Rückschläger kann durch Heben der Hand signalisieren, dass er nicht bereit ist - er darf dann keine Schlagbewegung ausführen. Der SRaT kann dann das Heben der Hand - sofern nicht als Stilmittel bzw. Taktik gewertet - als Störung und somit als Let werten.

Zudem müssen gem. ITTR A 6 aus der ruhigen Hand (6.1) der Ball mit einigen Parametern hochgeworfen werden.
Es funktioniert durchaus 'straffrei', den Ball sauber auf den Handteller zu legen, Tropfen zu bemerken, Ball abzulegen, Tropfen zu beseitigen und mit Aufschlag neu zu beginnen - nur Hochwerfen darf er halt nicht.

VG

[Schrottkopf]

Ähnliche Problematik bei einem Turnier am letzten WE, die für hitzige Diskussionen auf der Bank neben mir sorgte:

- Spieler stellt sich zum Rückhandaufschlag auf, Ball ruht auf der Hand
- Spieler holt mit dem Schläger aus, führt allerdings dann keine schnelle Schlagbewegung aus, sondern kommt ohne den Ball anzuwerfen spürbar langsamer als beim echten Schlag mit dem Schläger nach vorne
- holt danach ein zweites Mal aus und macht seinen Aufschlag

Ich selber kenne das von ihm und habe mich daran gewöhnt, ein anderer Gegner hat sich beim Turnier mächtig darüber erregt, da der Ball natürlich zuerst ruht, bei der ganzen Aktion aber natürlich doch irgendwo auch die Ballhand in Bewegung ist. Er hat das für sich so definiert, dass der Aufschlag mit der ersten Bewegung begonnen hat und die zweite somit unzulässig ist. OSR war natürlich keiner vor Ort, insofern ergab die Diskussion außer heißer Luft kein wirkliches Ergebnis.

Erklären kann das der Aufschläger nur damit, dass er ohne diesen Zirkus für seinen Anspruch nicht genügend Unterschnitt in den Ball bekommt.

Ich für meinen Teil nehme an, dass er damit eine Art Vorspannung erzeugt. Wenn man ihn kennt, ist zwar jede Menge Unterschnitt drin, allerdings kann man damit ganz gut umgehen, da es reproduzierbar ist.

Unabhängig davon aber an die Regelexperten die Frage: Haltet Ihr so einen Bewegungsablauf für zulässig? Rein hypothetisch gesehen finde ich keinen Grund, der dagegen spräche, wenn die Ballhand wirklich vollständig in Ruhe bleiben würde, rein technisch ist das allerdings kaum möglich...

[markx]

Für mich spricht da nichts dagegen. Die Ballhand dürfte vermutlich bei der Schlagandeutung nicht mehr in Bewegung sein als bei der "normalen" Aufschlagbewegung.

[Pfeifenraucher]

Zitat von Schrottkopf

Unabhängig davon aber an die Regelexperten die Frage: Haltet Ihr so einen Bewegungsablauf für zulässig? Rein hypothetisch gesehen finde ich keinen Grund, der dagegen spräche, wenn die Ballhand wirklich vollständig in Ruhe bleiben würde, rein technisch ist das allerdings kaum möglich...

Nicht nur hypochondrisch ist dieser Ablauf zulässig - wann beginnt der Aufschlag? Wenn der Ball aus der ruhenden Hand blah,blubb. Was der Aufschläger derweil mit seiner Schlägerhand macht, ist nahezu total egal...

[plunder]

Das Topic erinnert mich an das lustige Tennis-Video, wo die Aufschlägerin ständig ihren Aufschlag abbricht. Laut den Posts in diesem Thread ist das also im Tischtennis nicht erlaubt, d.h. der Gegner müsste sofortig den Punkt erhalten. Mag sein, dass das auch so in der Bundesliga oder auf WTT-Wettkämpfen so gehandhabt würde; unrealistisch dass der Fall dort auftritt.

Relevanter finde ich in diesem Zusammenhang die Frage, wie ihr/man/ich sich in so einer durchaus realistischen Situation in der Bezirksklasse [[Ist Kreisliga unter Bezirksklasse? ]] verhalten würdet. Ich würde bestimmt cool bleiben, den Gegner währen lassen (er entschuldigt sich mit "sorry" und der Tischschiedsrichter sagt auch nix), nicht einmal die Augen rollen und mir höchstens denken "lol was macht der denn da? was für ein Anfänger tsss" und zurück an das Tennis-Video denken. Und sollte er das häufiger machen (warum auch immer), könnte ich dann auch anfangen mir das gleiche Recht zu nehmen und demonstrativ/provokativ/lustig meine Bälle fangen ... bis irgendwann der Schiri die Nase voll von der Farce hat und uns beide simultan abmahnt. Wie es ab dann weiterginge, spinne ich mal nicht weiter, denn das wird wieder zu unrealistisch.

Was ich damit rüberbringen will: Regeln und Regelauslegung hin oder her, relevant ist nur, was in der Praxis abgeht. Ich respektiere die Entscheidung des Schiris und kontestiere nicht. Wenn falsch und gegen mich, entgegen den schriftlichen Regelungen, entschieden wurde, nehme ich das hin und plärre nicht auf Foren herum, nur um theoretisches Haarspalterei-Recht zu kriegen und mich dadurch besser zu fühlen. In meiner Liga macht so gut wie keiner einen richtigen Aufschlag und i.A. wird vieles *im stillen Einverständnis aller Anwesenden* toleriert. Ich will nicht derjenige sein, der als Erster und Einziger jeden Ligaspieler auf seinen falschen Aufschlag (inkl. die Vereinskameraden) aufmerksam macht. Wenn, dann habe das der Schiri zu kritisieren. Wenn der Schiri falsche Aufschläge und Auffangen des Balls zulässt, dann ist für mich das die geltende Regelung, an die ich mein Gemüt anpassen muss.

Gerade beim Tischtennis, im Gegensatz zu Tennis, habe ich erfahren, dass Durchsetzung von Regeln keine strikte Angelegenheit ist und sich die zwei Spieler mit dem Schiri schnell auf einen Konsens einigen können weil die Sportlichkeit und Fairness an oberste Stelle gerückt wird.

Wenn mein Kreisliga-Gegner ein kleines Mädchen TTR900 wäre, unfähig den Ball kontrolliert hochzuwerfen und ihn immer wieder auffangen muss, wäre es ziemlich IMHO unsportlich und unfair von mir, sie zum Plärren zu bringen, dadurch dass ich mich beim Schiri über ihren (laut diesem Regel-Thread) falschen Aufschlag lauthals wie ein A-loch beschwere. Also Leute, immer schön cool bleiben und Toleranz, Geduld, Sportlichkeit und Fairness beweisen. Wenn der Gegner all das Gegenteil ist, habt ihr doch bereits gewonnen und steht über ihm!

[Kyuss]

Zitat von plunder

Relevanter finde ich in diesem Zusammenhang die Frage, wie ihr/man/ich sich in so einer durchaus realistischen Situation in der Bezirksklasse [)[/COLOR]

Eigene Regeln für jede Klasse oder wie ?

[onkelz.K]

Also wenn der Gegner den Ball hochwirft und wieder fängt, ist das falsch, ich bekomme den Punkt und fertig ist die Laube.
Dass man über sowas noch diskutieren muss, ist mir ein Rätsel.

Wenn ich den Ball mal höher werfen will, und dieser dann eben deutlich krumm wird, kann ich entscheiden ob ich den versuche zu schlagen oder eben fange und dann ist der Punkt bei meinem Gegner, das sollte auch jeder für sich einsehen.

[Bits&Bobs]

Wenn mein Gegner in der Kreisliga ein kleines TTR 900 Mädchen wäre, das den Ball nicht gerade hoch werfen kann, würde ich mir eine andere Sportart suchen.

[TobiWitt]

Über das abzählen von vermeintlich falschen Aufschlägen kann man ja diskutieren, aber wenn jemand den Ball hochwirft und wieder auffängt ist es ganz klar ein Fehler. Dann könnte man ja weitergehen, man wirft den Ball hoch, trifft ihn nicht und sagt man wollte ihn gar nicht schlagen… beim Tischtennis ist es halt Fluch und Segen, dass die Regeln immer weniger eingehalten / mehr gedehnt werden, je niedriger die Spielklasse ist.

[Fastest115]

Kann da Tobi nur zustimmen und kenne es eigentlich auch garnicht anders in diesem Fall.
Ball hoch werfen und wieder auffangen ist Punkt für den gegner und kann auch von allen Speilen wo ich anwesend war auch nicht sagen dass das irgendwann mal nicht so gehandhabt wurde.

und das macht auch deswegen in der Regel keiner. Wenn der Ballwurdf mal abrutscht versucht man den Aufschlag eben noch irgendwie zu retten.

Ausnamen sind höchstens wirklich irgendwelche Störungen wo man dann den gegner ausnahmsweise fragt ob man wiederholen darf und dann geht das auch meist und wenn nicht eben nicht.

Und zu dem 900 Mädchen. Da kann man ggf beim ersten mal unkenntnis voraus setzen und sie dann drüber aufklären das man den Ball nicht fangen darf sonst ist Punkt für gegner...aber ansonsten soll sie versuchen (mehr oder weniger gut wie der 60 Jährige auch...hust) den Aufschlag mit Ballwurf regelgerecht zu machen.

Ob man dann Kulant da reagiert usw kommt immer auf die Situation an. Aber eine generrelle regel das man den Ballwurf beliebig wiederholen darf finde ich eher sSchlecht. Da gibt e dann zuviele die dann damit tricksen würden. Mehr als 900 TTR Mädchen für die das nützlich wäre