TT in der Schweiz???

[Frl. Wonderbra]

Wird in der Schweiz eigentlich kein Tischtennis gespielt?
Das ist aber ein langweiliges (eingeschlafenes?) Forum....

Oder sollte die Schreibgeschwindigkeit den Schweizern zu hoch sein?

Gruß in die Schweiz

Frl. W.

[Nosti49]

Die haben wenn ich das richtig weiß auch nur Dreiermannschaften in dem schönen Alpenland.

Aber dafür irgendein Super-Bewertungssystem, woraus im Prinzip sehr eindeutig hervorgeht, wie der einzelne Spieler einzuordnen ist.

Wäre für uns eventuell auch eine interessante Sache.
Leider weiß ich nicht mehr genau, wie die Bewertungsnoten der Spieler zustande kommen.

Vielleicht kann uns ja unser Freund Patman oder ein anderer Schwyzer behilflich sein und das System im Detail erläutern ?

Ciao
Norbert

[Taugenichts]

Die Schweizer spielen schon sowas wie Tischtennis. Nur scheinen die anderen massenweise vorhandenen Unterforen die Diskussionsbedürfnisse der hier mitlesenden und schreibenden STTV-Spieler ausreichend abzudecken, so dass dieses Forum nicht mehr sonderlich interessant ist (gilt jedenfalls für mich, reiner Zufall dass ich wieder mal vorbeigeschaut habe).

Selbstverständlich gibt's bei uns auch eine Mannschaftsmeisterschaft. Das System ist aber personalbedingt nicht so verästelt wie die deutschen Spielklassen mit teils 14 Ligen und jeweils drei Paarkreuzen (was zugegebenermassen eine recht gute Einschätzung der Spielstärken erlaubt). Es gibt: Nationalliga A, B, C; in gewissen Regionalverbänden eine Verbandsliga; dann 1. bis 4. Liga. Macht maximal acht Spielklassen. 1. bis 4. Liga sowie Verbandsliga wird in vielen Rregionalverbänden mit zwei Paarkreuzen gespielt, in manchen auch mit Dreiermannschaften. Weiter oben gibt's nur noch Dreiermannschaften.

Das Klassierungssystem hat mit dem Meisterschaftsbetrieb nicht direkt etwas zu tun, korrespondiert indirekt natürlich trotzdem mit Einsätzen in der entsprechenden Spielklasse. Jeder Spieler hat eine Klasserung von 1 bis 20 (mit zusätzlich Buchstaben von A bis D welche jeweils 5 Ziffern abdecken, wobei das nur für die Turnierkategorien ausschlaggebend ist). Zuoberst in der Pyramide finden sich ein paar wenige A20, zuunterst ein Haufen D1. Schlägt nun z.B. ein D3 einen C6, bekommt er einen "Pluspunkt" auf C6, desgleichen D5, D4, etc... bis zuunterst. Verliert er dann gegen einen D2, kriegt er einen Minuspunkt auf der Stufe D2, desgleichen D3 bis A20. So werden dann auch die Turnierergebnisse verrechnet (wobei da keine Minuspunkte gesammelt werden können um diese Attraktiver zu machen). Zum Saisonschluss wird abgerechnet. Hat dieser D3 dann auf seiner Stufe fünf oder mehr Pluspunkte bewegt er sich in positiver Richtung bis er die Stufe der geringsten Differenz erreicht. Z.B. bei D4: 3 Pluspunkte, D5: 1 Pluspunkt, C6: 2 Minuspunkte - Der Spieler wird für die nächste Saison auf D5 hochklassiert. Dasselbe läuft leider natürlich auch in umgekehrter Richtung.
Aus diesem System ergibt sich automatisch eine Pyramide. Mit einer zweistelligen Zahl gehört man grosso Modo zu den stärksten 10%. Unser Mod JanMove hat nun als Nati B-Spieler eine Klassierung von A16, womit er in etwa die nationale Nr. 50 sein dürfte.
Das System hat sicher Vorzüge gegenüber einer reinen Spielstärkenbeurteilung gemäss der Spielklasse. Es kommt ja immer wieder vor, dass ein Verein sehr hochklassige Spieler in tiefen Ligen einsetzen muss oder will (sicherer Aufstiegskandidat), z.B. B13 in der 2. Liga (wo die Klassierungen zwischen D5 und selten C10 schwanken). Würde dieser Spieler nun am Turnier aufgrund seiner Ligazugehörigkeit eingeschätzt, hätte er die C-Kategorie quasi auf sicher im Sack, da völlig unterbewertet.
Noch besser müsste übrigens das US-System sein, die machen das genau gleich wie die Schachspieler mit dem Elo-System. Soviel ich weiss, ist dies das präziseste System.
Auch mit einem genaueren Klassierungssystem kann man übrigens ganz schön auf die Nase fallen, da es z.B. ambitionierte Junioren gibt, die zwar im Dezember noch C7 auf der Lizenz stehen haben, aber de facto dank Riesensprüngen innert eines halben Jahres B11 oder sowas ähnliches sind. Die werden dann glücklicherweise im Winter zwischenklassiert.