Antizipation verbessern, wie?

[nookiestar]

Hallo,

kann mir jemand irgendwelche Trainingstipps geben, wie ich meine Antizipation verbessern kann?

Das Schlüsselerlebnis hatte ich gestern beim Training, als ich gegen einen höherklassigen Spieler völlig chancenlos war. Ich habe das ganze Spiel über keinen seiner Aufschläge bekommen und wenn dann hat er sie mir reingezimmert.
Bei eigenem Aufschlag kam dann auch manchmal ein Spiel zustande jedoch hat er hier immer wieder die Nase vorne gehabt durch seine Schnittvarianten.

Nach dem Spiel meinte er, dass er immer mit Schnitt serviert und dann leer. Obwohl sein Service nicht ganz regelkonform war, konnte ich nie einen Unterschied erkennen.
Des Weiteren hat er gemeint, dass ich viel zu wild drauflos spiele und nicht darauf achte was er macht. Er spielt zB extremen Unterschnitt und ich versuche trotzdem zu ziehen, egal was passiert, oder was mein Gegner.

Daher meine Frage: Wie kann ich meine Antizipantion verbessern, dass ich nicht komplett schnittblind in ein Spiel gehe, bzw könnt ihr mir Trainingsmethoden, oder andere Tipps nennen?

[bongoman]

Hm, also das, wonach du fragst, ist ja nicht wirklich Antizipation. Das wäre nämlich, quasi "vorauszuahnen", wohin ein Ball geht, basierend auf der Bewegung bzw. Details in der Bewegung.

Diese Schnittblindheit, die du ansprichst, lässt sich am besten durch möglichst viel Training gegen solche Spieler trainieren und auch dadurch, dass man sich etwas mit der Aufschlagtheorie befasst.
Entscheidend ist, in welche Richtung sich der Schläger beim Balltreffpunkt bewegt. Wenn du wirklich das Gefühl hast, in einem Spiel überhaupt keinen Unterschied zu sehen, würde ich mich 2 oder mehr Punkte lang NUR mit dem Aufschlag beschäftigen. Überleg gar nicht erst, wie du ihn zurückbekommst, versuch nur herauszufinden, wie er den Schnitt hineinbekommt.
Der Unterschied von schnittlosen Aufschlägen zu welchen mit Schnitt lässt sich meistens durch die FLugkurve bestimmen. Bei kurzen Aufschlägen ist außerdem manchmal noch zu beobachten, wie stark sich die Schrift auf dem Ball dreht, was einen recht guten Anhaltspunkt gibt, um den Schlägerwinkel anzupassen. Lange Aufschläge verspringen häufig, wenn viel Schnitt drin ist.

Irgendeinen Unterschied gibt es IMMER bei den Bewegungen, und es muss nicht immer am Schläger zu erkennen sein. Vielleicht bewegt er sich bei einem Seitoberschnittaufschlag anders als bei Seitunterschnitt? Was machen seine Schultern, sein Oberkörper?

Und zu den Tips, die er dir hinterher gegeben hat:
Hast du denn wirklich nicht gesehen, dass da extremer Unterschnitt drin war? Oder dachtest du, du bekommst ihn trotzdem rüber?
Was ja manchmal bei Unterschnittabwehr schwer zu erkennen ist, ist ja die tatsächliche Ballrotation. Mir hilft da auch wie oben schon genannt, ein kurzer Blick auf den Ball oft weiter, da kann man nämlich grob erkennen, ob das ein fast leerer oder ein extremer Ball ist.

[Maze1]

ich mache es per Gefühl bekomm eigentlich jeden Aufschläge bis Bezirksoberliga Jugend

[nookiestar]

Also _so_ hilflos gegen Aufschläge bin ich eigentlich nur sehr, sehr selten.
Mir fallen da nur zwei Beispiele ein, einmal gegen einen Oberliga unten, und einmal gegen einen Pen Holder, der aber sonst nichts anderes konnte.

Mehr Probleme bereitet mir eher, dass ich den Ball nicht effektiv zurück spielen kann. Wie kann man das denn verbessern? Pausenlos Aufschläge annehmen unter einer gewissen Prämisse?

<<< Hast du denn wirklich nicht gesehen, dass da extremer Unterschnitt drin war? Oder dachtest du, du bekommst ihn trotzdem rüber?

Also eher letzteres.
Mein Spiel ist in dieser Hinsicht sehr limitiert, dass ich jeden Ball gleich annehmen will und dass geht dann eben oft schief. Manchmal übertreibe ich es auch einfach mit meinem Angriffswirbel, dass ich wirklich auch unmögliche Bälle ziehen will.

Gibt es hier auch ein paar Trainingsmöglichkeiten?

[bongoman]

Hm... Ich kenne da keine bestimmte für, aber du kannst dir mal zum Training vielleicht mal jemanden suchen, der gut Unterschnittabwehr spielen kann, und der soll dann erstmal richtig reinholzen, damit du auch die schwierigsten Bälle gezogen bekommst, und dann eine unregelmäßige Übung, in der er den Schnitt variiert. Mehr fällt mir nicht ein.

[Truffel]

Wenn der gegner mit dem Schlägerblatt absolut nicht unter den Ball geht (darauf musst du sehr genau achten), ist der Aufschlag entweder leer oder es ist Seit/Überschnitt darin.

Wenn du siehst, dass der gegner unter den ball geht´, deine schupfbälle aber trotzdem zu hoch kommen, ist es sinnvoll, den ball zu flippen (erst unter den ball, wie beim schupf, dann das schlägerblatt nach oben klappen).
das ist sehr effektiv, denn dieser flipp kommt meistens sehr schnell.

Antizipation heißt eigentlich "vorrausahnen, was der gegner macht", es hat also nicht wirklich was mit deinem problem zu tun.

Ob in einem Aufschlag (aus der gleichen Bewegung heraus) Schnitt drinnen ist oder ob der Aufschlag leer ist für meine begrife sehr schwer zu erkennen.
Man kann es eigentlich nur am ballstempel erkennen, da muss man aber sehr genau hinschauen.

[nookiestar]

Ok, dann hab ich das wohl verwechselt.

Ich denke mittlerweile, dass das beste wohl Balleimer Training wäre, mit unterschiedlicher Schnitthärte.

Aber erstmal jemanden hierzu finden. Gibt es noch andere Alternativen?

[bongoman]

Naja, du musst ja irgendwie die Bälle möglichst spielnah simulieren, und am nächsten kommt dem ein Spieler, der das auch kann

[Holg]

Vielleicht wäre es auch sinnvoll mal öfters gegen verschiedene Materialspieler (gLN, Anti etc.) zu trainieren. Im Spiel gegen diese "Patienten" (bin selbst einer ..) musst du wirklich sehr genau auf die Rotation achten und die Bewegungen des Schlägers deines Gegenübers helfen Dir dabei so gut wie garnichts!
Beobachte genau das Absprungverhalten der Bälle auf dem Tisch! US springt eher steil nach oben und Topspin springt flach weg. Weiterhin kann man im Spiel gegen Glattnoppenspieler gut lernen die eigens erzeugte Rotation zu beobachten, imho die wichtigste Vorrausetzung, um die "Schnittblindheit" zu überwinden!

[imuuuu]

ich glaub nicht dass es gegen materialspieler was bringt seine "schnittblindheit" zu verlieren

such dir einfach jemanden der gut serviert und viele schnittvariationen beherrscht dann wird das irgendwann... irgendwann siehst du dann welchen schnitt er spielt man muss nur genau hinschauen wann und wie er den ball trifft
bei der serviceannahme gibt es aber verschiedene wege, da es jeder anders macht

einige schauen ob das schlägerblatt(ich zB) andere auf das absprungverhalten vom tisch wobei ich letzteres nur reaktionsschnellen spielern raten würde