Beratung Schläger

[MrBlack]

Moin aus Hamburg,

ich habe bisher nur freizeitmäßig im Urlaub gespielt, in meiner Jugend aber auch mal sehr intensiv. Da mich das freizeitmäßig nicht mehr reizt und ich einfach technisch versierter werden möchte, werde ich einem Verein beitreten, habe auch schon einen gefunden, der mir zusagt.

Bisher habe ich mit einem Fertigschläger gespielt, dem Palio Master 2.0. Von Holz und Belägen habe ich keinen blassen Schimmer, da muss ich mich noch einlesen. Mit Spielstilen kenne ich mich leider auch nicht so gut aus, aber ich bin definitiv ein Angreifer und weniger der Defensivspieler. Ich spiele gern mit Geschwindigkeit, variiere gern mit langen und kurzen Bällen, lassen den Gegner gern rennen, aber komme persönlich nicht so gut mit angeschnittenen Bällen klar (was aber gut möglich nicht am Schläger liegt, sondern einfach an mir liegen könnte..., das kann ich nicht einschätzen).

Ich hätte gern einen Schläger der
a) noch schneller ist und
b) mir hilft einen besseren Umgang mit allen Arten von Andrehen (zumindest defensiv) klarzukommen.

Würdet ihr mir raten, noch eine Weile mit meinem Schläger weiterzuspielen (Zustand ist noch ok) bis ich besser einschätzen kann, wie ich selbst spiele oder ist der Schläger so schlecht, dass ich mehr Spaß im Verein haben werde, wenn ich auf etwas anderes umsteige?

Budgetmäßig rechne ich so mit max. 100€, aber ich will halt nicht unbedingt in 3 Monaten feststellen, dass es ein Fehlkauf war.

[User 597698]

Nachdem ich bisher den Fehler gemacht habe - so muss ich das wohl sagen - eher zu schnelle/anspruchsvolle Beläge auf einem (für mich) passenden Holz gespielt zu haben und erst mit meinem aktuellen Setup die nötige Sicherheit gefunden habe, würde ich tendenziell davor warnen, zu schnell auf etwas zu schnelles umzustellen.
Aber natürlich... ich gehe davon aus, dass deine Technik grundsätzlich besser ist, als meine, wenn du früher intensiv gespielt hast.

Insofern die Frage, wie hast du in der Jugend gespielt? Solide Technik vorhanden? Punktspiele? Welche Liga?

Im Verein wirst du sicher mal Schläger von anderen testen können und daher würde ich das (mittlerweile) ganz entspannt auf mich zukommen lassen... weiter trainieren und darauf konzentrieren, dass Spin, Variation und Platzierung besser werden. (Dein Punkt B ist vermutlich auch weniger eine Sache des Schlägers, sondern des gezielten Trainings (Wissen, wie man bestimmte Spinvarianten annehmen muss und lernen den Spin besser zu erkennen.))

Für 100 EUR bekommst du aber sicher etwas sehr solides. Mein aktuelles Setup (Donic Persson PowerAllround mit Donic Vario auf VH u. RH) bspw. liegt in dem Bereich. Du kannst aber auch preislich passend ein solides Allroundholz mit sog. "Leichtspieltensoren" bekleben (lassen), wie z. B. den hier oft empfohlenen Xiom Vega Intro o. ä. Wenn du das Holz in einem Laden in die Hand nehmen kannst und dir das vom Gefühl her liegt, ist das auch sehr wertvoll.
(Und mit schnelleren Belägen hast du dann sehr, sehr viel Potenzial nach oben, ohne das Holz wechseln zu müssen.)

[Tim_Tim]

Zitat von MrBlack

Moin aus Hamburg,

Würdet ihr mir raten, noch eine Weile mit meinem Schläger weiterzuspielen (Zustand ist noch ok) bis ich besser einschätzen kann, wie ich selbst spiele oder ist der Schläger so schlecht, dass ich mehr Spaß im Verein haben werde, wenn ich auf etwas anderes umsteige?

Moin,

ich würde Dir zu Ersterem (also das was im Zitat fett markiert ist) raten. Wenn der Palio noch zu gebrauchen ist, würde ich an Deiner Stelle erstmal einige Wochen bzw. Monate im Verein trainieren und dann ggf. mal Schläger von deinen Mitspielern antesten.

Mit "mir hilft einen besseren Umgang mit allen Arten von Andrehen (zumindest defensiv) klarzukommen" meinst Du den Spin Deiner Gegner (kontrollieren zu können), richtig? Wenn Du damit tatsächlich Probleme hast, werden Dich Deine Mitspieler vielleicht von selbst darauf ansprechen (oder Du spricht es an, je nach dem...). Manchmal ist das auch nur eine Frage der Technik bzw. des Schlägerwinkels und so anspruchsvoll dürfte der Palio nicht sein; da gibt es noch ganz andere Set-Ups, die, wenn Du Dir sowas anschaffst, im Hinblick auf Deine Entwicklung eher kontraproduktiv sein dürften.
Wenn ihr nach einiger Zeit (und ggf. nach Korrektur der Technik) feststellt, dass Du immer noch Probleme mit dem Spin Deiner Gegner hast, könnte man eventuell über eine kurze Noppe nachdenken (vielleicht gibt es ja in dem Verein jemanden, der sowas spielt; dann einfach mal testen).

Aber ich würde tatsächlich erstmal nichts Neues kaufen, sondern abwarten wie es im Verein läuft. (Neue) Hölzer und Beläge laufen Dir nicht weg.

[MrBlack]

Alles klar, dann warte ich noch etwas. Danke.

[Tim_Tim]

Zitat von MrBlack

Alles klar, dann warte ich noch etwas. Danke.

Du kannst beizeiten ja mal berichten, wie es läuft.

[Power-Seven]

Zitat von Tim_Tim

Wenn der Palio noch zu gebrauchen ist, würde ich an Deiner Stelle erstmal einige Wochen bzw. Monate im Verein trainieren

Ich würde das auch in mehreren Schritten angehen.

Die CJ 8000 Beläge sind sehr solide und für Wiedereinsteiger keine schlechte Wahl als Alternative zu japanischen oder europäischen "Klassikern" wie COPPA, SRIVER, VARIO und und und.

Manchen reicht das, während allgemein davon ausgegangen wird, dass solche Beläge spätestens nach der Einführung der Plastikbälle nicht mehr zeitgemäß sind.

Ein guter nächster Schritt wäre dann tatsächlich, moderne Einsteigerbeläge auf das gewohnte Holz zu kleben, wenn sich die aktuell montierten Beläge unfallfrei entfernen lassen (leider eine Achillesferse der meisten Fertigschläger).

Beim nächsten Holz würde ich mich der Empfehlung anschließen, ein bisschen herum zu probieren und im Shop einige Hölzer anzufassen. Mehr als alle Katalogwerte oder theoretischen Einstufungen entscheidet das Gefühl in der Hand darüber, wie wohl man sich mit einem Schläger fühlt.

Viel Spaß beim Training :-)

[Flipo]

@MrBlack

Herzlich willkommen hier im Forum...

Wie schon einige vorher geschrieben haben würde auch ich dir empfehlen erstmal mit dem Schläger weiter zu spielen... so schlecht ist er gar nicht... für den Anfang eigentlich genau das Richtige

Wenn man mit dem Tischtennis beginnt wird man in der Regel leider öfters mal Fehlkäufe machen... auch ein Wechsel nach kurzer Zeit auf anderes oder schnelleres Material ist schon fast normal...

Wenn du in ein paar Wochen oder Monaten merkst dass dir der Schläger doch zu langsam wird oder du mal was Neues ausprobieren möchtest empfehle ich dir die Angebote von ML SPORTING, dort findest du für unter 70 Euro Sets mit vernünftigen Hölzern und Belägen.

[Oldschmetterhand07]

Von einem online Kauf würde ich erstmal abraten auch wenn die Preise super sind. Zum Anfang mit einem Mark V Aurus Soft oder Sriver mit einem günstigen Allround Holz sollte zum Anfang reichen. Ich empfehle immer mit jemanden aus den Verein zu ein Geschäft zu fahren. Die können dir genau sagen was am besten nimmt. Online Bestellungen haben nun einmal den Nachteil das du das Holz z.B . Nicht in die Hand nehmen kannst. Ich würde ein Yasaka Schweden Extra nehmen recht günstig und eine super Kontrolle. Gewo Flex Controll, wenn es kein Sriver sein sollte. Mit Rabatt auf Holz und 2 Beläge bist du locker unter 100 Euro. Achte drauf, bei einigen Marken sind keine Rabatte drin, so wie bei Butterfly

[MrBlack]

Zitat von Tim_Tim

Du kannst beizeiten ja mal berichten, wie es läuft.

So, seit Oktober bin ich fest im Verein eingeschrieben und spiele so ein bis zweimal die Woche, so wie es beruflich halt passt.

Ich habe durch ein paar Einzeltrainings mit Trainer auch gelernt, dass meine Rh Technik kompletter Murks war und diese nun aufwändig korrigiert, um ordentliche Topspins zu machen.

An den Angaben arbeite ich auch noch. Ich habe nunmehr ein paar passable Angaben drauf (wenn auch mit weniger Spin drin, als ich gern hätte) und kann inzwischen schon besser beim Annehmen von Angaben des Gegners seinen Spin / Richtung / Schnitt erkennen (das war mein größtes Problem). Als wir das als Kinder gespielt haben, wussten wir im Grunde gar nicht, dass man auch mit Spin spielen kann, hat uns keiner gesagt

Meine Stärke ist nach wie vor meine Geschwindigkeit oder besser gesagt meine Reaktionsfähigkeit. Ich freue mich schon fast, wenn mein Gegner versucht mich mit schnellen Bällen zu überraschen, weil er es mir damit nur einfacher macht, das zurückzugeben. Und das kommt auch zurück!

Gefühlt hat sich aber an meiner ersten Einschätzung nicht viel geändert. Ich fühle mich immer noch "gebremst" durch den Schläger, finde es sehr anstrengend mit Power und Tempo zu spielen, finde ihn schwer, ja fast klobig und habe auch das Gefühl, dass er mir kaum Spin ermöglicht.

Liegt sicherlich auch noch an meiner Spin-Technik, ja, aber der Schläger unterstützt mich jedenfalls nicht dabei.

Heute hab ich den Schläger von einem Mitspieler probiert und ein paar Bälle damit gespielt. Ich habe überrascht festgestellt, dass ich trotzdem noch treffe Ich hatte damit gerechnet, nichts zu treffen, viel abzurutschen, aber dem war nicht so! Er war leichter und schneller und ich war dadurch auch schneller und weniger angestrengt.

Das hat mich nun bestärkt, es zu wagen, in ein passenderes Holz und Beläge zu investieren.

Was sind denn die Nachteile eines schnelleren, leichteren Schlägers? Hat das Auswirkungen auf den Spin, den man generieren kann? Ideal fände ich einen leichteren Schläger, der gleichzeitig deutlich mehr Spin generiert - ist das ein Widerspruch? Oder ist es problematisch, wenn ich evtl. nicht ausreichende Spin-Technik durch einen entsprechenden spin-freundlicheren Schläger ausgleiche?

Ihr habt ja schon viele gute Vorschläge gemacht, aber mir fehlt da so ein bisschen die Übersicht zu den Belägen und Hölzern. Klingen für mich erst mal alle super...

Ich werde auf jeden Fall auch mal in ein TT-Geschäft gehen und Kombinationen ausprobieren, aber so ein bisschen Backgroundwissen hätte ich schon gerne, damit man mir da nicht sonstwas erzählen und ich alles nur glauben muss.

[Tim_Tim]

Zitat von MrBlack

- So, seit Oktober bin ich fest im Verein eingeschrieben und spiele so ein bis zweimal die Woche, so wie es beruflich halt passt.

Schön, dass du den Weg in einen Verein gefunden hast und uns ein Update gibst.

Zitat von MrBlack

- An den Angaben arbeite ich auch noch. Ich habe nunmehr ein paar passable Angaben drauf (wenn auch mit weniger Spin drin, als ich gern hätte)...

Ordentliche Angaben sind für gewöhnlich nie verkehrt, aber beachte in dem Zusammehang vielleicht auch, dass die Bälle auch mal zurückkommen......insbesondere wenn du dann mal einen Schläger spielst, der mehr Spin ermöglicht als der jetzige; erfahrene Spieler retuornieren sicher(er) und geben dir deinen Spin zurück; da musst du dann erstmal mit klarkommen bzw. einen Plan haben, wie es weitergeht (ist teilweise auch noch meine Achillesferse).

Zitat von MrBlack

- Heute hab ich den Schläger von einem Mitspieler probiert und ein paar Bälle damit gespielt. Ich habe überrascht festgestellt, dass ich trotzdem noch treffe

Wer kennt das nicht? Vom Schläger eines Vereinskollegen/Mannschftskameraden ist man oftmals geflasht und will sich dann das gleiche Material zulegen. Wenn du die Möglichkeit hast, den Schläger noch öfter zu testen, und er dir dann immer noch zusagt, kannst du ihn ja als Ausgangsbasis für deinen neuen Schläger nehmen. Leider schreibst du nicht, um was für ein Holz und welche Beläge es sich hier handelt...

Zitat von MrBlack

- Was sind denn die Nachteile eines schnelleren, leichteren Schlägers? Hat das Auswirkungen auf den Spin, den man generieren kann? Ideal fände ich einen leichteren Schläger, der gleichzeitig deutlich mehr Spin generiert - ist das ein Widerspruch?

Kann man so pauschal kaum beantworten, da zu viele Faktoren mit reinspielen. Leichtere Schläger sind bspw. gut, wenn das eigene Handgelenk bzw. der Körper zu "schwach" (für Schläger > 190g) ist, um damit brauchbare Schläge zu produzieren. Du und viele andere (inkl. ich) würden mit einem Primorac off minus und T05FX sicherlich mehr Spin (und vielleicht auch Speed) produzieren können als mit einem Stiga Clipper und Nittaku H3 Pro Turbo oder Bluegrip C1 (beide Beläge sind sehr schwer und fallen wohl damit aus deinem Beuteschema). Die Frage in diesem Zusammenhnag ist eher, ob man das Potenzial eines Schlägers (Holz + Beläge) aktivieren kann. Wenn der Schläger zu schnell bzw. der Belag zu spinsensitiv ist, wird es problematisch: 2 oder 3 geile Topspins pro Satz gleichen 7 oder 8 einfache Fehler nicht aus. Außerdem leidet tendenziell die Technik(entwicklung), wenn der Schläger (Holz und/oder Belag) zu schnell ist; du bist ja erst seit Oktober im Verein. Daher würde ich den Schläger deines Mitspieler wenn möglich weiter testen und abwarten, ob das positve Gefühl bleibt...kannst auch gerne nachtragen, was dein Mitspieler für ein Material spielt!

Zitat von MrBlack

- Ich werde auf jeden Fall auch mal in ein TT-Geschäft gehen und Kombinationen ausprobieren, aber so ein bisschen Backgroundwissen hätte ich schon gerne, damit man mir da nicht sonstwas erzählen und ich alles nur glauben muss.

Ist grundsätzlich auch eine gute Idee. Manche Shops sind mit bestimmten Marken "verbandelt". Mal ist es Andro, mal Gewo. Von Hochleistungsbelägen wie Rasanter, Nexxus, Tibhar Evolution, Xiom Omega, Donic Bluestorm würde ich an deiner Stelle erstmal Abstand nehmen, und wenn der Verkäufer halbwegs seriös ist, wird er dir das gleiche sagen. Testen kannst du die zwar schon, aber ich würde eher nach Belägen wie Neoflexx eFT, Andro Good, Xiom Musa, Xiom Vega Intro, Vega Europe und ähnlichen fragen. Beim Holz vielleicht auch erstmal Klassiker antesten ( Appelgren, Waldner Senso Carbon, Yasaka Sweden Extra, Stiga Allround, Celero usw.) und darauf achten, dass das Holz angenehm in der Hand liegt (mit und ohne Beläge!). Vielleicht hat das Geschäft ja auch das Andro Kanter All+. Dann kannst du mal ein Balsa-Carbon testen. Andere können zu dem Thema aber bestimmt noch mehr beitragen...