Neues Holz - Einspielzeit?

[BU-Classico]

Hallo in die Runde,
welche persönlichen Erfahrungen habt ihr, wie lange es braucht, bis sich ein neues Holz für euch eingespielt hat.

Es geht um den folgenden, konkreten Fall:
Vor ca. zwei Monaten bekam ich von einem Freund das Butterfly Innerforce ALC zum Testen ausgeliehen, Gewicht 87g.
Habe meine Beläge drauf geklebt, und nach 1-2 Stunden bin ich sehr gut mit dem Holz zurecht gekommen. Sein Holz ist ca 1,5 Jahre alt und wurde regelmäßig gespielt.

Daraufhin beschloss ich mir selbst ein neues davon zu kaufen, das Gewicht selektierte ich ebenfalls auf 87-88g.
Jetzt habe ich letzte Woche meine Beläge, die ich auch auf seinem Holz gespielt hab, auf mein neues geklebt, und stelle fest, dass sich das neue Holz wirklich in jeder Hinsicht völlig anders spielt.

Es ist für mich viel viel härter, vermittelt mir deutlich weniger Ballgefühl und hat keinen wirklichen Druckpunkt, wie Seins.
Dazu ist es viel schneller und alles irgendwie unkontrollierter.
Vor allem bei passiven Bällen (Block, Aufschlag Annahme) und der weichen TopSpin Eröffnung spielt sich alles völlig anders, und ich mache sehr viele leichte Fehler (Bälle gehen oft hinten raus).

Aus der Vergangenheit hatte ich nicht das Gefühl, dass ich mit neuen Hölzern so ein Problem habe.
Aus diesem Grund würde ich gern wissen, wie eure Erfahrungen sind, und woran das von mir beschriebene liegen kann?

Danke euch und LG

[Hansi Blocker]

Es kann sein, dass es sich immer anders spielen wird als das ältere, da es sich bei Holz um ein Naturprodukt handelt, auch wenn du ein nahezu identisches Gewicht hast selektieren lassen.

[Kellox]

Ist auch meine Erfahrung.
Ich habe viel getestet und zwei identische Hölzer (Modell/ Gewicht) können sich doch erheblich von einander unterscheiden und man kann genauso bei einer anderen Marke mit ähnlichen Aufbau Glück haben ein Holz zu finden, welches sich nahezu identisch spielt.
Manchmal kann ich Reviews absolut nicht nachvollziehen, denke das liegt genau daran.
Sieht man auch an teils völlig unterschiedlichen Bewertungen z.B. bei Revspin.

Da hilft wohl nur verkaufen und ein neues ordern, wenn man damit nicht warm wird...

[Zod]

War sein Holz denn auch ein Innerforce Layer ALC oder ein altes Innerforce ALC?

[BU-Classico]

Es ist genau das gleiche Holz, nur 0,5 g Unterschied zueinander.
Seins ist lediglich 1,5 Jahre bespielt und meines eben nun nagelneu.

[Kreisklassenschupfer]

Ich kann das bestätigen. Ich habe zwei OSP VIRTUOSO off-.
Beide in Größe M und mit 89/90 Gramm.

Eines aus 2016 und eines aus 2021. Das ältere spielt sich deutlich flexibler und für mich angenehmer.
Das neue ist etwas härter. Persönlich bevorzuge ich das 2016er, wobei ich das aber auch schon länger spiele und das neue lediglich als Ersatz dient.

Ob das Alte jetzt "weich gekloppt" oder besser eingespielt ist kann ich mit meinem Wissen nicht beurteilen.

Wie hier erwähnt, ist Holz ein Naturprodukt mit Schwankungen, z.B. bei der Furnier Auswahl.

Also schlussendlich ja, dasselbe Holz mit demselben Gewicht kann sich anders spielen.

[Kyuss]

Zitat von Kreisklassenschupfer

Also schlussendlich ja, dasselbe Holz mit demselben Gewicht kann sich anders spielen.

Gleiche Gewicht ist guter Anhaltspuntk, aber eben keine Garantie.
Ich spiel gerade ein neues Viscaria ein, obwohl es nur 0,5g Unterschied sind, spielt es sich spürbar anders als mein altes von 2003, auch weil es sich noch deutlich anders anfühlt am Griff.

[Haureinis Tango]

Zwei gleichschwere (+-1g) Exemplare zu haben bietet die seltene Gelegenheit neben den subjektiv gefühlten Unterschieden auch einmal nach objektiven Merkmalen Ausschau zu halten:

* Furnierdicken (mittles Belaglupe oder Makroaufnahme mit Handycam).
* Gestückeltes Kernfurnier (häufig) oder monolithisch (zufällig?).
* Eigenfrequenz.
* Blattmaße.

Ein objektives Merkmal hat Kyuss schon genannt. Die Oberfläche eines vielgespielten Griffes hat meist eine deutlich andere "Griffigkeit" als ein nagelneuer. Allein das kann schon dazu führen, daß man ein Holz loser oder fester greifen muss.

Viel Spaß bei der Zwillingsforschung!

[Spin Stefan]

Ich hatte vor einiger Zeit ein neues PPA, das sich zu Beginn auch ne Ecke steifer als mein altes PPA gespielt hat. Ich hatte schon den Eindruck, dass sich das nach einigen Monaten spielen mit schweißigen Händen legt und das Holz mit mehr und mehr Spielzeit flexibler wird - kann aber auch durchaus sein, dass ich mich einfach daran gewöhnt habe.
Irgendwo habe ich gelesen man kann ein neues Holz vor dem ersten Bekleben kurz unter Wasser halten und trocknen lassen, damit es von Beginn an etwas flexibler wird - hatte ich selbst mal probiert aber keinen Effekt festgestellt, dafür ist mein Händchen wahrscheinlich nicht fein genug :-)