Gerücht oder Wahrheit- drehen die Schmetterlinge durch ?

[manuel_holzknecht]

Wer zweimal im Jahr mit nem neuen 150-Euro Schläger in die Halle kommt, dem ist es auch egal ob es ein 140-Euro Schläger oder ein 180-Euro Schläger ist.

Wer nicht viel Geld hat, evtl sein eigenes weniges Taschengeld investieren muss, der kommt definitiv nicht zweimal im Jahr mit einem neuen 150-Euro Schläger in die Halle und wird seine Tenergys tatsächlich nur einmal im Jahr wechseln.

[Obachecka]

Wie gesagt, da kenne ich selbst aus meiner kleinen TT-Abteilung einige Gegenbeispiele.
Kann man also so nicht stehen lassen.

Wenn man dann noch "tiefer" auf die Basis schaut:
Früher haben sehr viele junge Spieler/Anfänger in unserem Kreis Sriver-Beläge gespielt.
Heute geht der Trend auf ähnliche Beläge anderer Marken (Vario etc.).
Ich meine, auch da einen deutlichen Rückgang festgestellt zu haben.

So wirklich kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser negative Effekt durch positive Zusatzeinnahmen durch die höheren Preise ausgeglichen werden kann.
Andererseits ist das Argument ja durchaus nicht falsch: würde sich das nicht lohnen, dann würde Butterfly die Preise wohl zurückschrauben.
Oder aber man guckt gar nicht so auf den deutschen Markt und betrachtet lieber den Gesamtmarkt, auf dem man durch die höheren Preise in Europa nun Vorteile hat (wurde hier ja mal erwähnt).

[RedStar]

Zitat von Obachecka

Oder aber man guckt gar nicht so auf den deutschen Markt und betrachtet lieber den Gesamtmarkt, auf dem man durch die höheren Preise in Europa nun Vorteile hat (wurde hier ja mal erwähnt).

So wird ein Schuh draus. Viele ausländische Händler haben im (am Einkaufspreis für Händler gemessen) billigen Deutschland Butterflybeläge gekauft um die Gewinnspanne zu erhöhen. Die kaufen nun wieder direkt bei Butterfly, weil Deutschland keinen Preisvorteil mehr bieten kann.
Damit verdient Butterfly mehr Geld, ohne dass dort der Endkunde etwas merkt. D.h. es gibt dort auch keinen Rückgang der Verkaufszahlen.

Und da die, überspitzt gesagt, verwöhnten deutschen Händler wegen der dann kleinen Gewinnspannen eh stinksauer waren und keinem Kunden mehr freiwillig Butterfly angedreht haben, ist die Direktvermarktung nur konsequent^^

In meinen Augen braucht im Amateurbereich eh kein Mensch Butterfly. Wers trotzdem will, muß eben zahlen.

[BigDaddy]

Ich habe auch schwere Bedenken, daß das Konzept aufgehen wird.

Etwas ähnliches habe ich schonmal in der Elektronikbranche erlebt.
Die Firma Pioneer war dort der Premium Hersteller im Bereich TV/Fernseher und verkaufte ihre Geräte nur in exklusiv ausgesuchten Geschäften, dort dann auch zu exklusiven Preisen.
Ergebnis: Die Sparte schrieb rote Zahlen und wurde letztendlich aufgelöst.
Schau mer mal...

[Obachecka]

Nun gut, Butterfly hat natürlich die "gute" Voraussetzung, Marktführer zu sein.
Von daher kann doch eine realistische Chance bestehen, dass das irgendwie funktioniert.
Abwarten...

[BigDaddy]

Gönnen würde ich es ihnen ja auch, die Produkte scheinen ja gut zu sein (habe in meiner Laufbahn noch nie Butterfly gespielt ).
Aber interessant wäre es ja schon zu wissen inwieweit das Konzept aufgehen wird weil viele Spieler das Material wechseln werden da der "Händler um die Ecke/des Vertrauens" wegfällt. Kompensieren können sie ja nur durch die entstehenden höheren Margen der fehlenden Zwischenhändler und ob das ausreicht wage ich zu bezweifeln.

[King990]

Zitat von BigDaddy

Ich habe auch schwere Bedenken, daß das Konzept aufgehen wird.

Etwas ähnliches habe ich schonmal in der Elektronikbranche erlebt.
Die Firma Pioneer war dort der Premium Hersteller im Bereich TV/Fernseher und verkaufte ihre Geräte nur in exklusiv ausgesuchten Geschäften, dort dann auch zu exklusiven Preisen.
Ergebnis: Die Sparte schrieb rote Zahlen und wurde letztendlich aufgelöst.
Schau mer mal...

Die Elektronikbranche ist ein ganz anderes Geschäft. Ich vermute, dass die Nachfrage nach Elektronik ziemlich elastisch ist, es gibt viel Konkurrenz und die Qualitätsunterschiede werden immer kleiner, so dass größere Preiserhöhungen zu einem hohen Nachfrageverlust führen. So konnte Pioneer bei einer sehr exklusiven Vertriebspolitik und hohen Preisen kaum gegen die Konkurrenz (ich denke da vor allem an Samsung) bestehen. Und ich glaube den meisten Menschen war es recht egal, ob sie einen Pioneer oder einen Samsung Fernseher zuhause stehen hatten, die Qualitätsunterschiede waren nicht so groß.

Das Tischtennisgeschäft ist dagegen viel von Psychologie geprägt, ich glaube es gibt viele Leute, die selbst hohe Preise für ihre Beläge/Hölzer bezahlen, wenn sie denken, dass sie mit diesem Material bessere Ergebnisse spielen werden. Ich kann da nur von mir (und meinem Bekanntenkreis) ausgehen: Ich würde nie auf einen schlechteren Belag umsteigen, nur weil er günstiger ist. Dann spielt man schlechtere Ergebnisse, ist nicht so zufrieden mit sich, hat weniger Spaß, weniger Motivation. Da zahlt sich der Mehrbetrag schnell aus. Bei motivierten Spielern ist die Nachfrage nach Tischtennismaterial wohl ziemlich unelastisch, so dass BTY mit seiner Strategie und seiner Vermarktung momentan alles richtig macht. Die Nachfrage kann problemlos um 30% zurückgehen und BTY macht trotzdem höhere Gewinne.
Es kann und wird nur schief gehen, sobald ein anderer Hersteller einen gleichwertigen Belag herstellt. (Bei den Hölzern ist das wieder eine andere Sache, die kauft man ja nur selten. Wobei ich sagen muss, dass meine BTY Hölzer wirklich jeden Sturz usw. überlebt haben, wohingegen Andro und Donic Hölzer sehr schnell brachen...)

Dann würde der Exklusivvertrieb (und die damit verbundene Preispolitik) BTY ziemlich schaden.

VG Sebastian

[Noppenzar]

Die Frage ist doch, ob man nicht schon an der produktionsgrenze liegt ohne neu investieren zu müssen...

Die Kundschaft, die einmal im Jahr wechselt ist eh nicht die tenergy, um diesen artikel geht es ja zumeist, Kundschaft.

Wenn die ihren sriver für 30 Euro bekommen wechselt da keiner.

Feint Long und tackiness auch nicht.

Wann kauft man mal ein Holz?

Ein alc oder Spirit hält doch jahre. Ob man dann 50 oder hundert Euro ausgibt macht den braten auch nicht fett.

Es waren immer die frischkleber, jetzt fke Spieler, die den Shops und Firmen die meiste Kohle gebracht haben.

Diejenigen, die im Jahr zwischen 8 und 20 Belägen verbrauchen.

Darauf schielt man, bei allen Firmen.

Eine Oberligamannschaft verbraucht da z. T. mehr als der ganze restverein zusammen.

Und hier kommt der punkt ins Spiel, dass die tenergys für viele gute Spieler immernoch das Nonplusultra sind und zudem die Oberfläche am längsten hält.

Der fke ist bei den meisten Belägen eh nach drei oder vier Wochen raus und die guten tunen dann nach (oder vorher schon ;-)).

Hält nun die oberlage doppelt so lang, dann relativiert sich das ganze wieder.

Die Vegas mögen ja auch drei Monate prinzipiell halten, allerdings haben die vorher schon deutlich weniger Spin, so dass ein drei Monate alter tenergy in etwa das spinniveau eines neuen Vegas hat...

Hier fangen dann viele an zu überlegen.

Und das wird genau solange so bleiben, bis irgendwann mal etwas wirklich gleichgutes oder besseres erscheinen wird.

Der Bryce war auch zu klebezeiten schon mit Abstand der teuerste Belag. Trotzdem wurde er massenweise gespielt.

Bei bty weiß man einfach, dass da kaum mal produktionsschwankungen nach unten dabei sind, bei anderen, z. B. Vega pro, hatte ich einen richtig guten, dann totalen Schrott, wo nix rauskam und die bälle abrutschten.

Aber man wird sehen. Bisher sind die Hallen noch voll mit bty-Spielern.
Und dass im Norden oft GewO und stiga, im Westen andro und im Süden donic und tibhar schon immer sehr populär waren und oft gespielt wurden ist ja nix neues.

@obachecka:

was hier im Forum gespielt wird, betrifft vielleicht 0,... aller Tischtennisspieler.
Bei der jugend sind es die Trainer und die erwachsenen wechseln selten die Marke.

Dazu kommt immer, was für ein Shop in der Nähe ist und was die hausmarke dort ist.

Da spielen etliche Faktoren mit rein!

[Obachecka]

Zitat von Noppenzar

@obachecka:


Bei der jugend sind es die Trainer und die erwachsenen wechseln selten die Marke.

!

Wie gesagt: In unserem Kreis spielten vorher eh schon viele Jugendliche Gewo-Beläge und der Butterfly-Anteil ist seit der Preiserhöhung meines Erachtens hier vor Ort merklich zurückgegangen. Gerade da die Trainer den Neueinsteigern/Jugendlichen nun nicht mehr zu Sriver-Belägen raten, sondern dann lieber günstigere Marken empfehlen.

[NiceGuy]

Oh man! Ich habe gerade mal beim neuen Online-Shop von Butterfly reingeschaut und dabei gesehen, dass die unabhängig vom Bestellwert noch einmal 3,90€ für den Versand haben wollen. Die wollen einem aber auch wirklich garnichts schenken...