Vegane Ernährung

[Matousek]

Jetzt müssen nur noch die Löwen und weitere Raubtierkollegen überzeugt werden, vegan zu leben. Sie wissen ja gar nicht was ihnen an Lebensqualität abgeht.

[crycorner]

Zitat von Schrottkopf

Da gebe ich dir zum Teil Recht - allerdings gilt das nur für einen sehr überschaubaren Teil der Weltbevölkerung! Es ist ein absolutes Luxusproblem, sich darüber Gedanken machen zu können...
Schon in unserem reichen Industrieland, in dem niemand darauf angewiesen ist, sich aus der Natur zu ernähren, halte ich es für ausgeschlossen, dass sich schon rein finanziell es alle leisten können, auf vegane, ausgewogene Ernährung für die gesamte Familie umzustellen. Und die zeitliche und mentale Kapazität, die das erfordert, sehe ich auch nicht bei jedem gegeben.

Das ist ein wichtiger Punkt, der aber zumindest zum Teil einem Missverständnis aufsitzt. Wenn man vegane Fleischersatzprodukte kauft, weil man halt weiterhin geübte Gerichte kochen will, nur mit angepassten Zutaten, dann ist das durchaus eine teure Angelegenheit. Aber es muss nicht teuer sein, sich vegetarisch oder vegan zu ernähren. Man ist ja nicht dazu gezwungen, dann alles Bio zu kaufen und den Soja-Kram im Kühlschrank zu stapeln. Und in Ländern wie Indien leben lange nicht so viele Menschen vegetarisch, wie man glauben mag, aber für die ist Fleisch ein Luxus und viele ganz arme Menschen leben ebenfalls vegetarisch oder vegan, weil sie sich Fleischprodukte gar nicht leisten können. In den Industrieländern wirkt es tatsächlich, als sei es andersrum, weil eben die Fleischprodukte zu billig sind.

Die mentale Kapazität ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Und da geht es nicht darum, dass die Menschen dumm sind. Aber die Umstellung zum Vegetarismus ist mit ordentlich Aufwand verbunden. Das macht man, weil es einem sehr wichtig ist. Oder es ist einem eben nicht sehr wichtig, und dann ist es zu viel Mühe, sich über alternative Gerichte, andere Zutaten oder zumindest andere Hersteller oder Marken Gedanken zu machen. Was wir Zeit damit verbracht haben, im Supermarkt zu stehen und die Zutatenlisten zu lesen...

Zitat von Schrottkopf

Und genau da liegt glaube ich ein ganz großes Problem: die Variante, ich bemühe mich, nur tierische Produkte zu konsumieren, bei deren Erzeugung versucht wird, möglichst rücksichtsvoll vorzugehen, gibt es bei Java nicht!
Bei dir bin ich mir sicher, dass du sie zumindest wohlwollend zur Kenntnis nimmst, Java setzt sie immer noch mit Hexenverbrennung und Kindesmisshandlung gleich... und das verursacht halt bei den allermeisten hier Trotzreaktionen

Ich fände es toll, wenn die Leute, die sich für Fleischkonsum entschieden haben, den Respekt für das Leben aufbringen und Fleischprodukte bewusst kaufen. Beim Metzger um die Ecke, der ganz genau sagen kann, wo seine Tiere herkommen und wie sie gehalten wurden. Es wäre schon sehr viel gewonnen, wenn die Massentierhaltung eingedämmt werden würde und wenn die Leute bewusst Fleisch kaufen.

Übrigens kaufe ich auch Fleisch. Huhn und Rind. Immer beim Metzger. Natürlich nicht für mich. Aber für unsere Katzen. Denn Katzen sind nicht Omnivoren, sondern Carnivoren. Und in den Dosen ist ja nun auch keine Gemüsesuppe. Bei aktuell 4 (und demnächst 6) Katzen wird in unserem Haushalt eine ganze Menge Fleisch konsumiert, um ehrlich zu sein...

[Glücksball]

Zitat von Javaguru

Wieso, es sind doch nun mal die Ewiggestrigen, die sich Veränderungen verweigern, egal, wie viele es sind, das war noch nie ein Qualitätsmerkmal.

"Ewiggestrig" ist eine Einstufung, die eine (positive) Entwicklung unterstellt. Wenn es solch eine Entwicklung gibt, dann stehen wir allenfalls ganz am Anfang. Zu so einem Zeitpunkt in einer Entwicklung ist der Begriff unangebracht, schon wegen des Bestandteils "ewig".
Aber ich höre hier jetzt wieder auf. Im Politik-Thread hat es Dutzende Beiträge von fast allen Diskutanten gebraucht, bis Du wenigstens den Hauch einer Einsicht hattest, dass der Begriff "Mörder" für Fleischesser aufgrund der Definition nicht angebracht ist. Da habe ich bei einem nicht ganz so eindeutigem Dissens wenig Hoffnung.

Aber was mich tatsächlich interessiert: Wie siehst Du denn spezielle Veganer-Untergruppen (nur Früchte / nur Früchte nachdem sie von Baum/Strauch gefallen sind / nichts, was einen Schatten wirft / etc.)? Gibt es da welche, die moralisch besser sind als andere Veganer?

[crycorner]

Zitat von Glücksball

Aber was mich tatsächlich interessiert: Wie siehst Du denn spezielle Veganer-Untergruppen (nur Früchte / nur Früchte nachdem sie von Baum/Strauch gefallen sind / nichts, was einen Schatten wirft / etc.)? Gibt es da welche, die moralisch besser sind als andere Veganer?

Was genau erwartest Du denn da als Antwort?
Jeder wähnt sich selbst doch in der vernünftigen Mitte und alle um einen herum sind irgendwie unvernünftig.

Erst referierst Du - nicht falsch - über die "Ewiggestrigen", um eine Seriosität in der Diskussion herzustellen, und dann stellst Du ihm eine rhetorische Falle...

Der nächste Schritt für Leute, denen Veganismus noch nicht moralisch einwandfrei genug ist, geht Richtung Frutarier. Das sind Menschen, die nicht nur das Tierleben schützen, sondern auch das Pflanzenleben. Gegessen werden nur Obst- und Gemüsesorten, die man ernten kann, ohne die Pflanze zu töten (z.B. Tomate, Paprika, etc.). Oder Getreidesorten, die man erntet, nachdem die Pflanze bereits tot ist. Sowas wie Kartoffeln geht dann nicht, denn da machst Du die Pflanze kaputt bei der Ernte.

Ich finde es hoch respektabel, wenn sich Menschen so um ihre Umwelt sorgen, dass sie für sich eine derartige Entscheidung treffen. Aber das ist außerhalb meines Wertesystems. Ich halte die Kartoffelpflanze nicht für schützenswert genug.

[Glücksball]

It's a trap?

[Abwehrtitan]

Zitat von crycorner

Ich halte die Kartoffelpflanze nicht für schützenswert genug.

Ich seh schon, Du willst gerne most wanted killer alive sein ....

[Nieschreiber]

Zitat von Javaguru

Nö, daran gibt es nichts zu rütteln, das ist Veganismus.


Ob es gesund ist, darf bezweifelt werden. Insbesondere Herzkrankheiten werden häufig auf Fleischkonsum zurückgeführt. Natürlich macht auch immer die Dosis das Gift.


Doch, das bestreite ich. Denn diese These ist nicht unumstritten. Soll ich das Video noch mal verlinken?


Rein biologisch betrachtet ist es aber so, dass die Menschen kein Fleisch und auch keine sonstigen Tierprodukte brauchen.


Willst Du mich verarschen? Niemand wird von einer Tasse Reis satt noch ernährt er sich gesund. Dem hilft aber auch kein Stück Fleisch. Und schon mal darüber informiert, wie viel Futter und Wasser ein Tier braucht, womit man mehr Menschen satt bekommt als mit den paar kg Fleisch, die daraus "gewonnen" werden? Auch die verwertbaren Kalorien sind beim Fleisch nicht gerade vorzeigbar.


Das mag vielleicht sogar stimmen, ist ein anderes Thema und lenkt wieder nur davon ab, was Du und ich in der Hand haben zu ändern. Möchtest Du ernsthaft die Ernährungssituation in Afrika als Ausrede benutzen, weiter am Tierkonsum festzuhalten?


Ein Grund mehr für vegane Ernährung.
Du kannst Dich auch gerne mal darüber informieren, wie tierische und wie pflanzliche Nährstoffe vom Körper aufgenommen und verarbeitet werden.


Für die Tiere gibt es eben kein bisschen tot. Natürlich ist weniger Leid/Tod besser als viel Leid/Tod, das kann aber nicht das Ziel sein. Denk an die selten geschlagene Frau und das selten getretene Kind.

Du bist ohne jeglichen Zweifel weltfremd und rein biologisch ein Säugetier und kein veganes Wesen.

...und selbstverständlich wirst auch Du von ner Tasse Reis satt. Koch mal ne Tasse Reis, falls Du dazu fähig bist, und esse sie danach auf.

[crycorner]

Zitat von Abwehrtitan

Ich seh schon, Du willst gerne most wanted killer alive sein ....

Was ich in meinem Leben schon Kartoffeln getötet habe...

Aber das ist es nun wieder: Ein Frutarier würde sich gekränkt fühlen, wenn ich sowas schreibe.

[Schrottkopf]

Zitat von crycorner

Was ich in meinem Leben schon Kartoffeln getötet habe...

Persönlich oder hast du nur wieder andere die Drecksarbeit für dich machen lassen? Im Zweifelsfall gar noch seelenlose Tötungsmaschinen, die die hilflosen Pflanzen auf dem Acker niedermetzeln? Oder war es wenigstens der Biobauer um die Ecke, der mit den Planzen noch redet, bevor er sie behutsam ausgräbt?

[crycorner]

Zitat von Schrottkopf

Persönlich oder hast du nur wieder andere die Drecksarbeit für dich machen lassen? Im Zweifelsfall gar noch seelenlose Tötungsmaschinen, die die hilflosen Pflanzen auf dem Acker niedermetzeln? Oder war es wenigstens der Biobauer um die Ecke, der mit den Planzen noch redet, bevor er sie behutsam ausgräbt?

Stimmt, die Schlachtung haben Andere für mich übernommen. Ich habe das fertige Produkt, auch oft in bereits verzehrfertig vorbereiteter Variante im Supermarkt gekauft. Einfach in den Einkaufswagen gelegt, ohne darüber nachzudenken, wieviel Pflanzenleid dahinter steckt und unter welch beengten Bedingungen diese armen Kartoffeln bis zu ihrem Tot gehalten wurden. Ich habe es einfach gewissenlos gekauft, die Pfanne angemacht und es brutzeln lassen. Aber ich mit meinem Konsum bin dafür verantwortlich, dass überhaupt dieses schrecklich unwürdige Pflanzenleben erzeugt wird, um dann zur Befriedigung niederer Bedürfnisse einfach wieder getötet zu werden. Immerhin verschwende ich damit Wasser. Nämlich ca. 135 l pro kg Kartoffel. 135! Hammer, oder? Klar, so ein Kilo Rindfleisch verbraucht etwa 15.000 l. Aber was sind schon Zahlen