Was ist bei einem privaten Trainer zu beachten?

[maude]

Hm naja ich suche einen Trainer für, sagen wir, 2 mal im Monat a 2 Stunden. Dieser sollte erkennen, was ich an meiner Technik, Beinarbeit oder Taktik verbessern kann, um mein Potenzial gegen 100% / voll ausschöpfen zu können. Aber das wäre ja eher was für das andere Unterforum.

Wahrscheinlich ist es aber auch erstmal so, dass ich verschiedene ausprobieren muss, um zu gucken, ob man miteinander "vibet". Also ich nehme mal mit, dass ich eher auf die Lizenz und die Erfolge gucken sollte, aber für die Übungen auch ein gewisses Spiel-Niveau des Trainers vorhanden sein sollte.

[UKausD]

Das ist mir eigentlich immer noch zu ungenau. Worauf ich hinaus will, ist, dass du es für die Suche nach dem passenden Trainer IMHO hilfreich ist, sich im Vorfeld Gedanken zu Ablauf und Inhalten zu machen.

Als ganz grobe s/w-Frage formuliert: Soll ein Trainer in den zwei Stunden mit dir ein komplettes Trainingsprogramm - Aufwärmen, Einspielen, Übungen (Systemtraining, Balleimer), workouts (Kondition, Kraft-Ausdauer, Koordinationsleiter) und cool-down - machen, oder soll er sich in der Zeit auf die Übungen konzentrieren? Ein gutes, dich weiter bringendes Training enthält alle Bestandteile. Möchtest du alle Sachen mit Trainer machen?

Wenn ja: Alles okay. *Ich* aber würde mit dem Trainer lieber eine Stunde pro Woche nur Übungen machen; für die Trainingsbestandteile vor und nach den Übungen benötige ich keine externe Anleitung und Überprüfung, das bekomme ich alleine hin. Ich muss dazu auch noch sagen, dass ich ein großer Freund davon bin, dass sich ein Trainer nicht selber an den Tisch stellt (außer zum "Vormachen"), sondern von außen beobachtet, was am Tisch gemacht wird. Das erfordert natürlich einen Trainingspartner.

Gruß
Uli

[maude]

Ach so meinst du das. Ja eher letzteres.

[Frawie]

Ergänzend zu dem Beitrag oben von UKausD: Ich nehme mir eine Trainerstunde gezielt zu einer erkannten Problemstelle. Dabei fallen i.d.R. andere Unsauberkeiten auf, die ebenfalls angegangen werden, z.B. Griff eher hammerartig, also nicht Verlängerung des Unterarms, schlechte Beinstellung, kein fester Stand, Ball bei der Annahme früher nehmen, amTisch bleiben u.s.w.. Die Beispiele sollen veranschaulichen, dass es nicht um die absolut perfekte Technik geht, sondern um das Abstellen kleiner Unsauberkeiten, was aber für die Vermeidung von Fehlern und damit der Sicherheit im Spiel viel bringt.

[Frawie]

Ein wichtiger Punkt wurde noch nicht angesprochen. Der beste Trainer nutzt nichts, wenn man die Korrekturen nicht auch umsetzen kann, und dass über die Trainerstunde hinaus. Wer ein schlechtes Bewegungsgefühl hat, wird damit Probleme haben.

[Chris21272]

Wenn du überhaupt eine große Auswahl findest, dann wohnst du günstig. Ich wäre für einen B-Trainer schon eine Stunde oder länger unterwegs. Also bevor man sich zu sehr in Einzelheiten verliert, erstmal das Angebot sichten. Und dann eben Ausprobieren! Ich habe beispielsweise einen C/Trainer, wo ich regelmäßig bin. Ab und zu mache ich Lehrgänge oder Gruppentraining und buche dazu dann noch Einzeltraining. So bekommt man einerseits immer unterschiedliche Anregungen und Erklärungen und andererseits bekommt man seine Schwächen (und Stärken) immer wieder aufgezeigt! Mein regelmäßiges Training ist günstig, gut und in der Nähe - dafür aber nicht ganz so professionell. Das Preis/Leistungsverhältnis ist aber top! Wir spielen auch hauptsächlich Übungen. Bei anderen Trainern (zB in Grenzau, Hamburg oder Lübeck) hatte ich auch mal so kleine *Erleuchtungen* - aber das Training könnte ich mir nicht dauerhaft leisten.

[spintakki]

Zitat von UKausD

... Ich muss dazu auch noch sagen, dass ich ein großer Freund davon bin, dass sich ein Trainer nicht selber an den Tisch stellt (außer zum "Vormachen"), sondern von außen beobachtet, was am Tisch gemacht wird. Das erfordert natürlich einen Trainingspartner.

Gruß
Uli

Guter Punkt, finde es auch sehr hilfreich, wenn der Trainer von außen guckt und verschiedene Standpunkte einnimmt: von der Seite her meine Körperhaltung (nach vorne gebeugt?, tiefer Stand), Beinarbeit vor-zurück (Distanz zum Tisch) und den Schlagarm (Ausholphase, Handgelenkseinsatz, Treffpunkt und Ausschwungphase) beobachtet
und
von hinten meine Beinarbeit zur Seite (richtige Schritte, zu viel?/zu wenig?, tief geblieben?) beoabachtet und dazu Feedback gibt.

Ob ein Sparringspartner Sinn macht, hängt m.E.n. stark von der Spielstärke des Sparringspartner ab.
Er muss sehr genau zuspielen können, saubere Schläge ausführen können (kein Kontern mit "Unterschnitt", keine kurzen Aufschläge, die doch lang kommen, kein Topspin mit viel Seitschnitt etc. und sollte ungenaue Schläge des "Schülers" ausgleichen können.

Der Sparringspartner sollte sich in den Dienst des Schülers bzw. des Lehrers stellen können und z.B. das Tempo spielen, das dem Schüler bei der Übung hilft weiterzukommen.

Bevor das Training losgeht, sollte sich ein guter Trainer anschauen, wie der Schüler in spe spielt und daraus ehrliche Rückschlüsse ziehen:

- Was möchte der Schüler und macht das Sinn? (Sehe ich als Trainer die gleichen Baustellen wie mein Schüler? Bedingt der Schritt vllt. zunächst einen anderen Schritt?
- Welche Bereiche sind überhaupt entwickelbar? (manche Spieler haben z.B. eine sehr schlechte Beinarbeit, aber auch Knieschäden, die gar nicht viel Beinarbeit erlauben)
- Welche Bereiche versprechen möglichst schnelle Lernfortschritte?

- Lässt sich eine verkorkste Technik noch umtrainieren?/Welcher Aufwand wäre nötig?

[euregigakopp]

Zitat von Hansi Blocker

In einem Nachbarverein gab es mal einen Trainer, der selbst kein erfolgreicher TT-Spieler war. Er hat aber viele erfolgreiche Spieler hervorgebracht, darunter drei ehemalige Bundesligaakteure. - So viel zur Spielstärke der/des Trainerin/Trainers.

Könntest du das konkret machen? - wer war denn das?