Material der modernen abwehrer ? was spielt ihr?

[samu]

Zitat von P.d

höh? kennt mich einer von euch denn überhaupt?

j.n. ja- ich hab nor von ihm einiges über dich gehört. nimms nicht persönlich

[noreflex]

hallo Noppisten und die, welche es noch werden wollen...

ich spiele seit ca. 30 Jahren TT und davon seit 29 Jahren Abwehr.

Ursprünglich war das reine Defensive mit gelegentlichen Schüssen. Im Laufe der Jahre waren Erfolge allerdings nur noch zu holen, wenn ich selbst Druck machen kann.

Aktuell spiele ich Verbandsliga Mitte (14:1),
seit ca. 3 Jahren mit Glatt-Noppe, davor wechselnde China-Noppen und davor Feint. VH: 2mm Palio Spin, frischgeklebt. In der Saison trainiere ich ca. 0,5 mal/Woche.

Mit dem Feint und den nachfolgenden Noppen hatte ich spieltaktisch das Problem, dass in der Verbandsliga (oben) viele Spieler bis zu einem Dutzend Spins auf die Noppe spielen können, ohne einen Tennisarm zu bekommen. Dadurch wird man weit hinter den Tisch gedrängt und nötigt den Gegner selten zu Not-Stops.

Er zieht halt und knallt evtl. Kerzen ein. Wenn ich Glück habe, verzieht er mal einen Ball, dann ist die Taktik aber eine passive. Man wartet auf Fehler.

Mit der glatten Noppe (erst Palio, aktuell: Hallmark SS OX) stehe ich zum einen näher am Tisch (was für das Erlaufen von hohen Stops wichtig ist) und zum anderen erhöht sich für den Angreifer das Tempo, da die Bälle schneller bei ihm zurück sind und er oft nicht richtig zum Angriff steht.

Der zweite deutlich zu spürende Effekt ist der, dass kaum ein Spieler in der Verbandsliga in der Lage ist, mehr als 2-3 Topsspin auf gute Abwehrbälle mit GLN zu spielen. Nach 2-3 Tops folgt also ein Stop, den ich entweder verwandeln kann oder aber durch setzen des Balls selber in Angriffsposition komme. Dann muss ich den unsicher angezogenen Top der nächsten Angriffswelle gleich kontern/gegentoppen oder den Schupball (weil der Angreifer auf dem falschen Fuss erwischt wurde) selbst scharf anziehen.

In dieser Konstellation geschehen viel mehr unforced errors beim Angreifer, als bei der klassischen Abwehr. Er ist ständig auf der Hut vor Gegenangriffen und spielt sowohl die Angriffsbälle als auch die Stops risikoreicher als ihm lieb ist, da er ja mit meinen Angriffen rechnen muss.

Ausserdem fange ich bei eigener Führung oft an, seine Aufschläge anzuziehen und Eröffnungstops gelegentlich zu blocken (VH: normaler Block, RH: Abstecher). Da ich hier nicht sehr sicher bin, mache ich zwar auch viele Fehler, schaffe aber ein gewisses Überraschungsmoment, so dass der Gegner nicht zu lasch und zu relaxt anzieht. Ich zwinge ihn, flach und hart anzuziehen. Dadurch macht er natürlich mehr Fehler, als wenn er seine Angriffe in aller Ruhe vorbereiten könnte.

Bei eigenem Service attackiere ich sehr häufig mit einem harten ersten Topspin den passiven Return des Angreifers, um ihn zu riskanten Annahmen oder zum Angreifen zu zwingen. Greift er meinen Service an, macht er viele Fehler oder ich wehre ab und serviere eine andere Variante.

Insgesamt beobachte ich, dass die Angreifer oft mit sich hadern und die Fehler bei sich und der Technik suchen. Oft begreifen sie nicht, dass ich sie ständig mit wechselnden Schnittvarianten verwirre und halbhohe Bälle selbst angreife. Viel Freude habe ich auch mit meiner VH - ABwehr: mal mit sehr viel US, den die meisten irgendwann raushaben, mal völlig ohne US, was scheinbar zu viel mehr Unbehagen bei den Angreifern führt.

Für das Spiel mit Konter und Block fehlen mir sowohl das nötige Training als auch die Reflexe. So sind diese Schläge selten und nur takt. bedingt.

Fazit: Ich wehre nicht mehr ab und warte auf Fehler, sondern nutze meine defensiven Schläge, um entweder direkte Fehler zu provozieren oder aber auf zaghafte Spins bzw. Stops selbst anzugreifen.


Ich hoffe, ich konnte Euch Anregungen für Euer Spiel geben. Abwehr ist halt nicht immer Abwehr, oder!?

ciao

noreflex

[Koji]

Hallo,

ich spiele seit 6 Jahren Tischtennis mit einer Pause von 2Jahren.
Ich habe diese Saison in der Bezirksoberliga Jugend an 1 gespielt (34:2)
Habe vorher schon einmal Herren Kreisliga und Berzirksklasse gespielt (leicht positiv Bzk an 5 - Kreisliga an 4 16:5)
Ich habe vorher eine art Angriffspiel mit einem "normalen" angriffschläger gespielt.
Allerdings lebt mein Spiel in erster linie von meiner Übersicht und meinen Störbällen. dH: Stoppbälle; Winkelspiel; und ähnliches.
Ich bin linkshänder
Ich will jetzt auf das Spielsystem alla Joo Se Hyuk umsteigen. Spiele nächste Saison Kreisliga vermulich Mitte. Obwohl wir eigentlich aufsteigen sollten mit unsere Mannschaft.
Ich will Vorhand nur anziehen und ganz ab und zu mal als Störball abwehr mit der Vorhand spielen.
Rückhand nur abwehr, falls ich aber merke das ich nur auf der rückhand gehalten werde , wollte ich drehen und rückhand ziehen oder umlaufen.

was haltet ihr davon ?
ist das realistisch oder totales wunschdenken?
Ich weiß auch nicht was für ein Material ich spielen sollte.
Als Trainingspartner hätte ich einen reinen Angriffsspieler der auch mal 30 Topsspins ziehen kann. Also ich würde das system in der Sommerpause lange trainieren können , da wir sehr sehr oft trainierren (4-5mal die woche)

Liebe Grüße

Nils

[abwehrking]

Auch wenn jetzt wieder welche Sagen, das geht nicht. Ich spiele Boll Spirit, und andro clou und das klappt auch immer ganz gut. Ich drehe den Schlaeger oftmals, damit ich Topspins auf meine Vorhandseite auch mal gefaehrlich abwehren kann. Diese ganzen Dr. Neubauer zeug hab ich auch schon durch probiert. Allerdings kann ich hiermit absolut nich abwehren. Mir wurden die abgwehrten Baelle um die Ohren geschossen, deshalb bin ich immer wieder zu dieser Kombination zurueckgekommen.

[Sven M.]

@Koji:
Wenn du den absoluten Willen hast, geduldig bist und dich auch von Rückschlägen nicht beeindrucken lässt, dann mach die Umstellung.
Bedenke aber, dass so ein Spielsystem unheimlich komplex und taktisch-strategisch viel anspruchsvoller ist als ein 0815-Angriffsspiel. Ich musste das am eigenem Leib erfahren.

Als Material sollte ein All+ bis Off Holz dienen. Kombiniert mit einer billigen China-Noppe (z.B. FS 755, Palio CK 513a, FS 837) ergibt sich ein brauchbarer Abwehrschläger...