Operation erfolgreich, Patient tot ?

[Uwe]

Nach dem Lesen der bisherigen Beiträge gewinne ich immer mehr den Eindruck, das es die meisten von Euch nicht für erforderlich halten, den TT-Sport interessanter für die Medien zu gestalten und deshalb auch keinerlei Änderungen mehr wünschen. Ist das wirklich so ?

[Rudi Endres]

Ensdorfer:
Hat das die Jugend dazu gebracht, vermehrt wieder Handball zu spielen?
Gab es einen Mitgliederzuwachs beim DHB?
Wenn dem nicht so ist, kann man vll. auch davon ausgehen, dass selbst solche Ereignisse nicht den gewünschten Effekt bringen.....

So einfach ist das nicht. Der Sport muss vor Ort angeboten werden. Die Kids gründen keine Vereine. In unserer Gegend haben in den vergangenen Jahren etliche Vereine zugemacht. Andere haben fusioniert und Hallenzeiten abgegeben. Im STTB hat die Hälfte aller Vereine keine oder nur eine Nachwuchsmannschaft. Ist die Infrastruktur nicht mehr vorhanden, können sich sportliche Erfolge nicht auswirken.
Außerdem hat ein einmaliger Erfolg keine anhaltende Wirkung.

[klugscheisser]

Hallo Ensdorfer,
ich sehe gerade, dass ich in meinem Beitrag auch etliche Tippfehler hatte - jetzt lasse ich sie auch drin

[Creglingen]

Also ich hab grundsätzlich nichts gegen Regeländerungen. Nur diese sollten sinnvoll sein, d.h. das vorgenommene Ziel sollte auch nur annähernd erreichbar sein. Und das war zum Beispiel bei der 11 eben nicht der Fall, die TV Zeiten sind eben nicht raketenhaft in die Höhe gestiegen.
Die Regeländerungen sollten mit längerer Vorlaufzeit eingreifen, im Mai eine Regelung durchzupeitschen die ab Juli greift, ist m.E. bei sowas elementaren wie der Zählweise schon arg daneben. Ferner sollte auch der Mut zur Rücknahme von Reformen gegeben sein, wenn erkennbar ist, daß der gewünschte Erfolg nicht erzielt wird. Weiter sollte bei der Nachbetrachtung eine Portion Realismus angewandt werden, dafür sprechen aber insbesondere die ITTF Äußerungen nicht unbedingt. Da werden Erfolge gefeiert die gar nicht vorhanden sind. Auch der DTTB ist da nicht ganz außen vor, den ganz so einig und geräuschlos wie teilweise im "Tischtennis" dargestellt ging die Einführung der "11" ja nicht über die Bühne. Ich verweise nur auf die hier geführten Diskussionen.

Reformen ja, aber nicht um der Reform willen. Vielleicht wäre auch so eine Art "Verfallsklausel" zu überlegen.

greetz

[Rudi Endres]

Reformen wirken sich in der Regel langsam aus. Wer schlagartig einsetzende positive Ergebnisse will, kann sich jede Regeländerung ersparen.
Die Erfolgsaussichten einer Regeländerung sind nicht vorhersehbar. Ob das Ziel erreicht wurde, müsste von unabhängigen Stellen beurteilt werden. Die Behauptungen, die bisherigen Regeländerungen hätten nichts gebracht, beruhen genauso auf subjektiven Einschätzungen, wie die gegenteiligen Äußerungen.

[Sven M.]

Zitat von Hogar

Desshalb wir ja oft auch nicht von Objektivität sondern von Intersubjektivität gesprochen. Allerdings wundere ich mich wenn ich mit gemeinhin akzeptierter physikalischer Gesetze am Beispiel der drehenden Scheibe nachweisen kann, dass glatte Beläge harmloser weil wirkungsloser sind als griffige den glatten Belägen immer noch eine mystische Wirkung nachgesagt wird.

Es gibt scheinbar Leute, die nicht verstehen wollen.

Das sehe ich komplett anders.
Die Wirkung der glatten Beläge (GLN/Antis) beruht doch hauptsächlich darauf, dass das Gros der Spieler es einfach nicht gewöhnt ist, dagegen zu spielen. Bewegungsmuster, Spielzüge und die technische Ausführung der Schläge müssen teilweise völlig außer Kraft gesetzt werde, damit das Spiel gegen glatte Beläge erfolgreich gestaltet werden kann. Und weil gerade das nicht gerade einfach ist, tun sich viele Spieler gegen glatte Beläge so schwer.
Du kannst also nicht pauschal behaupten, dass glatte Beläge harmloser wären, nur weil sie physikalischen Gesetzen unterliegen (was ja auf griffige Beläge genauso zutrifft).

[Ensdorfer]

Zitat von klugscheisser

Ja. Schwimmen lernt man im Wasser, nicht im Sandkasten

So wahr.....so gut!!!

[Ensdorfer]

Zitat von Hogar

Wie schon gesagt, muss der Typ auch zur Marke passen. Timo gilt als fairer Sportler, sollte er für Marken werben, die mit ihren Anlegern nicht fair umgehen, oder die dies nicht mit den Mitarbeitern tun, oder die die Kunden hintergehen? Oder sollte er für eine Marke werben, die den Pulsschlag auf den deutschen Straßen erhöhen will, wo der Pulsschlag doch schon hoch genug ist? Oder für eine, deren Mitarbeiter in Schmiergeldaffairen verwickelt sind. Oder eine, die große Gewinne macht, aber Miarbeiter entlassen will?

Werbung ist ein schmutziges Geschäft, also sollten wir die Finger davon lassen.

Ja, es gibt unterschiedliche Vorstellungen vom TT und das ist auch gut so.
Welche Vorstellung richtig ist, kann man ja am Tisch entscheiden. An den bestehenden Regeln braucht nichts geändert zu werden.

Doch normalerweise sucht sich die Werbung ihre Sportler aus und nicht umgekehrt.

Was die Vorstellungen von Tischtennis angeht bzw. bestehende Regeln zu ändern, wegfallen zu lassen oder neue zu kreieren......
Grundsätzlich sollte man sich kontinuierlich verbessern, das gilt auch überall......
Aber das führt nicht zwangsläufig dazu, jeden 2.Tag neue Regeln zu machen (überspitzt ausgedrückt).....
Dennoch finde auch ich, dass man an der ein oder anderen Regel was ändern könnte.....

[Ensdorfer]

Hallo Klugscheisser.....

Ist mir gar nicht aufgefallen....das mit den Tippfehlern.....
Wobei....mir ist sowas auch egal......
Beim Tippen passieren nunmal Fehler......
Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein.....

[klugscheisser]

Man sollte sich aber auch davor hüten, eine Aktion nur nach ihrem Erfolg zu bewerten. Klingt komisch?
Wenn ich etwas verbessern will, muss ich etwas ändern. Ich kann keinen fahrenden Zug überholen, indem ich stundenlang hinter ihm herfahre. Ich muss also eine andere Route wählen. Das kann aber auch durchaus dann ein Umweg sein; verlieren kann ich eigentlich nichts dabei.

Dass die Verantwortlichen in den Gremien versuchen, Änderungen herbei zu führen, ist also prinzipiell gut, auch wenn der eingeschlagene Weg sich als Irrweg erweisen sollte.

Die Kernfrage ist doch aber: "WAS WILL ICH ERREICHEN?"

Gesteigerte Medienpräsenz ist aber kein Ziel, sondern ein Weg.

Wo liegen denn nun unser Ziele? Mehr Mitglieder in den Vereinen? Mehr/bessere Nachwuchsarbeit? Besseres Image unserer Sportart? Wozu? Haben wir alle die gleichen Ziele? Wenn jeder woanders hin will, macht es dann Sinn, im verordneten Gleichschritt zu marschieren?

Wenn ich ein höheres Haus bauen will, muss ich zuerst das Fundament ausbauen, nicht das Dach. Das Fundament ist in den meisten Fällen aber die Vereins- und Jugendarbeit vor Ort. Gleichzeitig kann/muss man natürlich auch die Medienpräsenz verbessern, das geht am Besten mit einer guten Pressearbeit der Vereine und lokalen Veranstaltungen.

Ich hätte noch viel zu schreiben, aber ich breche hier erst mal ab, sonst liest da keiner ..