Austrian Open 2007

[gammlerattack]

Zitat von henrypijames

Nein, er streut lange Aufschlaege nur gelegentlich zur taktischen Ablenkung ein, wie die meisten anderen Spieler auch. Wenn ich sage, dass jemand lange Aufschlaege "systematisch" einsetzt, meine ich damit, dass er im Durchschnitt mindestens jeden vierten Aufschlag lang serviert. Davon ist Schlager weit entfernt.

Dann lässt sich aber auch darüber streiten, ob Ovtcharov zu den systematischen langen Aufschlägern gehört. So oft setzt er sie nämlich im Vegleich zu den kurzen/halblangen (zumeist Rückhand-) Aufschlägen nicht ein.

Doch wahrscheinlich beschäftigst du dich sehr viel intensiver mit den Spielsystemen einzelner Spieler, von daher kann ich dir diesbezüglich nicht das Wasser reichen und muss deinen Einschätzungen glauben schenken !

[henrypijames]

Zitat von gammlerattack

Dann lässt sich aber auch darüber streiten, ob Ovtcharov zu den systematischen langen Aufschlägern gehört. So oft setzt er sie nämlich im Vegleich zu den kurzen/halblangen (zumeist Rückhand-) Aufschlägen nicht ein.

Die "kurze" Variante ist im Grunde genommen halblang, und die "halblange" Variante ist im Grunde genommen lang - in dem Sinne, dass ein Weltklassen-Gegner ohne Schwierigkeit recht frueh erkennen kann, dass der Ball angezogen werden kann.

Eine wirklich kurze Variante, die ggf. mehr als zweimal auf der Gegenseite aufspringen kann, beherrscht Ovtcharov noch nicht - bzw. doch, aber mit einer ganz anderen Schlagbewegung, viel zarter und mit sehr wenig Seitenschnitt. Es waere aber aus seiner Sicht sehr zu empfehlen, die richtig kurze Variante zu diesem Ausschlag hinzuzufuegen. Der Spieler, der es am besten beherrscht und von dem er abschauen kann, ist Chuang Chih-Yuan.

[Rieslingrübe]

Zitat von henrypijames

Das wuerde das Tischtennis-Spiel komplett revolutionieren - wie der Umstieg von Holz- zu Kunststoff-Schlaeger in Tennis und vielen anderen Sportarten auch getan hat...

Ich glaube freilich nicht, dass sich diese Erfahrungen und Konstruktionsprinzipien auf den Tischtennissport übertragen lassen.

Vielmehr bin ich der Meinung, dass echtes und lebendiges Holz - auch bei Freigabe sämtlicher Materalien ohne Begrenzung und Regeln - der Hauptbestandteil nahezu jedes Schlägers in den Händen der überwiegenden Mehrheit aller Spitzenspieler sein wird - jetzt und immerdar, und völlig unabhängig ob Shakehand- oder Penholderhaltung...

[henrypijames]

Die elastische Eigenschaften des Holzes laesst sich mit Kunststoffen nachbilden - unter deutlichem Gewichtsabnahme, was immer erwuenscht ist. Das heisst, selbst wenn man das "Gefuehl" des Holzes als Optimum betrachtet - was ich sehr bezweifle - wird Kunststoff letztlich die bessere Alternative sein.

[stefan.s]

Zitat von henrypijames

Die elastische Eigenschaften des Holzes laesst sich mit Kunststoffen nachbilden - unter deutlichem Gewichtsabnahme, was immer erwuenscht ist. Das heisst, selbst wenn man das "Gefuehl" des Holzes als Optimum betrachtet - was ich sehr bezweifle - wird Kunststoff letztlich die bessere Alternative sein.

Es mag sogar sein, dass ein Großteil der TT-Spieler bald mit Kunststoffen spielt und diese auch in vielen Eigenschaften den heutigen Hölzern überlegen sind, aber 'echte' Imitate sind (Natur-)Wissenschaftswahn.
Das wissen sogar die Protagonisten aus Luft- und Schifffahrt selbst...


P.S. wenn Du jetzt auf das Wort 'Imitat' anspringst: du sagtest 'nachbilden'

[wolldaumalwassage]

Zitat von Rieslingrübe

Vielmehr bin ich der Meinung, dass echtes und lebendiges Holz - auch bei Freigabe sämtlicher Materalien ohne Begrenzung und Regeln - der Hauptbestandteil nahezu jedes Schlägers in den Händen der überwiegenden Mehrheit aller Spitzenspieler sein wird - jetzt und immerdar,

Hast Du da Jimmie Conners oder Björn Borg zitiert? Im Tennis gab es genau die gleichen Aussagen - damals...
Die Entwicklung...
Aber Du bist in guter Gesellschaft:
"Es gibt keinen Grund dafür, dass jemand einen Computer zu Hause haben wollte."
Ken Olson, Präsident von Digital Equipment Corp., 1977

"Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt."
Thomas Watson, CEO von IBM, 1943

"Wer zum Teufel, will denn Schauspieler sprechen hören?"
Harry M. Warner, Chef von Warner Brothers, 1927

"Die Erfindung hat so viele Mängel, dass es nicht ernsthaft als Kommunikationsmittel taugt. Das Ding hat für uns an sich keinen Wert"
Memo der Western Union Financial Services zur Erfindung des Telefons, 1876

und viele weitere: http://www.nebelbank.de/irrtuemer.html

[stefan.s]

Zitat von wolldaumalwassage

Hast Du da Jimmie Conners oder Björn Borg zitiert? Im Tennis gab es genau die gleichen Aussagen - damals...
Die Entwicklung...
Aber Du bist in guter Gesellschaft:
"Es gibt keinen Grund dafür, dass jemand einen Computer zu Hause haben wollte."
Ken Olson, Präsident von Digital Equipment Corp., 1977

"Ich denke, dass es einen Weltmarkt für vielleicht fünf Computer gibt."
Thomas Watson, CEO von IBM, 1943

"Wer zum Teufel, will denn Schauspieler sprechen hören?"
Harry M. Warner, Chef von Warner Brothers, 1927

"Die Erfindung hat so viele Mängel, dass es nicht ernsthaft als Kommunikationsmittel taugt. Das Ding hat für uns an sich keinen Wert"
Memo der Western Union Financial Services zur Erfindung des Telefons, 1876

und viele weitere: http://www.nebelbank.de/irrtuemer.html

Vollkommen falscher Vergleich.

1. spielte Herr Connors als einer der ersten überhaupt (seit 1967) einen 'Stahlschläger' und hat damit mitnichten die Lebendigkeit des Holzes propagiert.

2. scheinst vom Tennis und mithin den Anforderungen an den Schläger keinerlei Ahnung zu haben; hier geht es in erster Linie darum, Dämpfung und Schwingung (durch die Saiten; anders als beim TT...) in Einklang zu bringen, grob gesagt. Die Kräfte, die beim Tennis auf Schläger und Arm wirken, sind beim TT irrelevant. Darüberhinaus gleicht jeder Tennisspieler die STABILITÄT seines Rahmens durch individuelle Saitenwahl aus.


3. sind alle anderen Beispiele lustig; gut du hast recht, einen Computer aus Holz gibt es nicht...

[yolatango]

Zitat von stefan.s

Vollkommen falscher Vergleich.

1. spielte Herr Connors als einer der ersten überhaupt (seit 1967) einen 'Stahlschläger' und hat damit mitnichten die Lebendigkeit des Holzes propagiert.

2. scheinst vom Tennis und mithin den Anforderungen an den Schläger keinerlei Ahnung zu haben; hier geht es in erster Linie darum, Dämpfung und Schwingung (durch die Saiten; anders als beim TT...) in Einklang zu bringen, grob gesagt. Die Kräfte, die beim Tennis auf Schläger und Arm wirken, sind beim TT irrelevant. Darüberhinaus gleicht jeder Tennisspieler die INSTABILITÄT seines Rahmens durch individuelle Saitenwahl aus.

3. sind alle anderen Beispiele lustig; gut du hast recht, einen Computer aus Holz gibt es nicht...

ich finde den vergleich von wolldamm. gelungen und alles andere als "vollkommen falsch". 'keinerlei ahnung von tennisschlägern', 'ein computer aus holz'- hä? siehst du die aussage in wolldamms text? ich verstehe das so, dass wir als durchaus konservative wesen- an traditionen festhaltend- veränderungen, entwicklungen in fernerer zukunft nicht erkennen- oder besser- uns nicht vorstellen können.

[wolldaumalwassage]

Zitat von stefan.s

Vollkommen falscher Vergleich.

Sorry, wie Du schon richtig festgestellt hast:

Zitat von stefan.s

scheinst vom Tennis und mithin den Anforderungen an den Schläger keinerlei Ahnung zu haben

0,0 Plan, völlig richtig, ich glaube dennoch, daß der Vergleich passt.

Zitat von stefan.s

3. sind alle anderen Beispiele lustig; gut du hast recht, einen Computer aus Holz gibt es nicht...

Da wäre ich mir nicht so sicher: Case-Modding

[wolldaumalwassage]

Zitat von yolatango

ich verstehe das so, dass wir als durchaus konservative wesen- an traditionen festhaltend- veränderungen, entwicklungen in fernerer zukunft nicht erkennen- oder besser- uns nicht vorstellen können.

Vielen Dankl für die 100%ig treffende Übersetzung.