Welche Partei würdet ihr wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre? (Mitte 2009)

[stefan.s]

Zitat von tarantino

Haar, Suppe, Stefan ;-) Ich weiß mit "dass" und "das" durchaus umzugehen. Das sind dann die erwähnten Ausfallerscheinungen bei mir

Hab' ich doch auch nicht bestrittten.

Mit dem Rest haste wohl recht. Aber mal 'ne Frage: wen würde deine harte Hand denn attackieren? Den Kopf oder eher die Füße?

[Joe_Rakete]

Zitat von cloud 9

(Nur, um etwas zum Thema zurückzukommen, tarantino...)

@ Jaskula:

* 103 und *104:

Jaskula,
ja doch war nicht schlecht geschrieben....
das ist Politik... und wenn man da eine für alle akzeptable Lösung findet
ists Demokratie

weisst, aber es gibt da einen Unterschied. Wäre ich jetzt Politiker, würde ich ebenso, wie du meinen Beitrag verissen hast, auf deinen Gegenargumente bringen.
Das Spiel könnten wir noch X-Mal wiederholen... Aber ich bin es nicht.
Dazu habe ich auch keine Lust und das wäre mir auch zu blöd... und schon gar nicht Nachts um 11
Du hast deine Meiung und ich habe meine... Ich lasse das einfach mal so stehen.
Jeder kann sich selber informieren. Das beste für sich und seine persönliche Situation raussuchen. Dementsprechend wählen oder nicht
und dann die zu akzeptieren, die dann im September drankommen.

Gruss Joe

[Joe_Rakete]

Nachsatz

ausserdem hoffe ich eigentlich nur eines... dass endlich die Scheiss
Grosse Koalition aufhört...

und ich fand es eine Riesensauerei, dass diese beiden grossen Parteien
sich zusammengetan haben, nur um an die Regierung zu kommen. obwohl dies sicherlich über 50% der CDU / SPD Wähler nicht wollten.

Ich wäre mir damals als CDU oder SPD Wähler recht verarscht vorgekommen, bin es auch so gewesen obwohl ich die nicht gewählt habe.
2. bin ich auch davon überzeugt, dass die SPD auch deshalb so in der Krise steckt und Woche für Woche an Wählerstimmen verliert, weil ihnen das ihre Wählerschaft nicht oder nur schwer verziehen hat und dadurch auch abgewandert sind. Entweder als enntäuschte Nichtwähler oder in Linke Lager
Dadurch hat vor allem die SPD ihre Glaubwürdigkeit als sogenannte Arbeiterpartei verloren. Ihre Idendität
Wie ist man damals vor der Wahl aufeinander los..., ach wie herrlich

und wie war dann damals nach der Wahl alles Friede Freude Eierkuchen
klasse oder?..

[Carstens_Brüderchen]

Zitat von Joe_Rakete

...Dadurch hat vor allem die SPD ihre Glaubwürdigkeit als sogenannte Arbeiterpartei verloren. Ihre Idendität...

Tja...Fakt. Während der Legislaturperiode haben allerdings - in meinen Augen - beide Koalitionäre keine wesentlichen Punkte gemacht. Die SPD hat lediglich die Zeit genutzt, sich intern noch zusätzlich selbst zu zerfleischen.

Die Linke hat sich mittlerweile und dauerhaft ebenfalls klar als nicht wählbar klassifiziert. NPD und Republikaner waren noch nie wählbar. So what...?

FDP als geringstes, weil bislang berührungslosestes Übel...? Immer 'n Underdog als Sandale der Parteienlandschaft (nach allen Seiten offen), aber auch immer wieder vernünftige Politiker hervorgebracht (z.B. Genscher). Nur ist die FDP heute mittlerweile das arithmetische Mittel aus SPD und CDU/CSU.

Die Grünen als regierungsfähig zu bezeichnen, erscheint wohl auch eher blauäugig - intern dauerhaft zerstritten und zu sehr auf Themen fokussiert, die für 'die Gesellschaft' noch immer zweitrangig erscheinen (das sieht vermutlich in 50 Jahren ganz anders aus, aber dann ist es zu spät...und ich bin dann Gott sei Dank mit Sicherheit schon Sondermüll...).

Fazit: Keiner da, den man wählen könnte, schon gar nicht müsste.
Hauptproblem: Geht man nicht wählen, werden gerade diejenigen Parteien gestärkt, die man garantiert überhaupt nicht will.

Lösung: Derzeit keine.

Gruß

Olaf

[tarantino]

Zitat von stefan.s

Aber mal 'ne Frage: wen würde deine harte Hand denn attackieren? Den Kopf oder eher die Füße?

die Frage müsstest Du präzisieren, damit ich darauf eingehen kann!

[Jaskula]

Zitat von Joe_Rakete

Jeder kann sich selber informieren. Das beste für sich und seine persönliche Situation raussuchen. Dementsprechend wählen oder nicht

Das ist der Punkt, an dem es beginnt in mir zu brodeln. Dass ausgerechnet die FDP von der momentanen Situation profitiert ist ein klares Zeichen dafür, dass es mit "sich informieren" nicht weit her ist.
Sehr viele, auch Carstens Brüderchen (Zitat: "FDP ist arithmetisches Mittel aus SPD und Union"), sind der meinung, die FDP sei die ausgleichende Partei der Mitte, stehe in erster Linie für Freiheit, Steuersenkung und Bürokratieabbau. Das ist aber eben nur ide halbe Wahrheit. Dahinter stehen knallharte, gut getarnte Interessen der Wirtschaftslobby. Wenn die FDP könnte wie sie wollte, würde sie unser Sozialsystem ins amerikanische Übersetzen. Und diese Partei soll in der Mitte stehen ?
Überlege Dir mal, was es bedeuten würde, wenn, wie von der FDP vehement gefordert, die KV komplett in die private KV übergehen würde ?
Millionen Menschen würden ohne oder mit einer schlechten KV dastehen, die so gut wie keine Leistung übernimmt. Du müsstest Medizin studieren, um eine adäquate Versicherungspolice aus den tausenden von dubiosen Angeboten rauszufischen.
Wie viele Menschen haben jetzt schon völlig sinnlose Versicherungen zu Hause rumliegen, die überteuert, wertlos, sinnlos sind. Bei Hausrat, LV oder BUZ etc. ist das ärgerlich, aber letztlich relativ folgenlos. Bei Gesundheit ist das aber tragisch und unverantwortlich. Bei Versicherungen üblicher Nepp und Bauerfängerei in diesem Bereich, da hört bei mir der Spass auf.
Dass der Markt gar nichts im positiven Sinne regelt, wenn man ihn nicht kontrolliert, merkt jeder, der einen IQ oberhalb eines Fischstäbchens hat - die FDP propagiert das Gegenteil und hat trotzdem Erfolg. Das erschliesst sich mir einfach nicht.

Zitat von Joe_Rakete

und dann die zu akzeptieren, die dann im September drankommen.

Dass das schwarz-gelb sein wird ist wohl ziemlich klar. Vielleicht sollte ich mal Moussawi kontaktieren, ob man nicht bei uns auch ...

[Jaskula]

Zitat von Joe_Rakete

und ich fand es eine Riesensauerei, dass diese beiden grossen Parteien
sich zusammengetan haben, nur um an die Regierung zu kommen. obwohl dies sicherlich über 50% der CDU / SPD Wähler nicht wollten.

Dass das keine Ideallösung ist, ist klar.

Allerdings hätte diese Koalition wenigstens die Möglichkeit gehabt, mal wirklich heiße Eisen anzufassen. Ärmel hochkrempeln und anpacken, egal gegen welchen Widerstand. Wichtige Notwendigkeiten umsetzen. Dann hätten beide zunächst Prügel bezogen, aber endlich mal wieder etwas bewegt.

Aber leider war die Realität eine andere:
- Eine dafür völlig ungeeignete Kanzlerin. Geklont von Kohl, mit der gleichen "Ruhigen Hand" - ohne jeden Anflug von Zielen oder Ideen.
- Eine SPD, die sich selbst zerrieben hat zwischen den eigenen Idealen und dem politischen Zeitgeist, der mit dem Argument der Globalisierung jedwede Entscheidung dem ökonomischen Prinzip unterordnet.
- Eine CDU, die ihre Werte in der SPD-Politik wiederfindet, deshalb auf eigene Initiative komplett verzichtet und dem Merkel-Nihilismus geschlossen folgt.

Ergo: Chance wieder mal vertan - die Politiker machen sich selbst immer mehr entbehrlich. Wir sollten nur noch alle 20 Jahre wählen und dann keine 600 Abgeordneten sondern nur 10. Die gesparten Milliarden könnten wir dann sozialen Zwecken (Schickedanz, Sal Oppenheim, Ackermann, Middelhoff ...) zukommen lassen.

[Jaskula]

Ach so, ich habe übrigens für Sonstige abgestimmt.
Werde mir dann eine geeignete Partei aus dem unteren Bereich der Liste aussuchen, Piraten, Pogo o.ä.
Bei der vorletzten Europawahl hatte ich hingegen Donald Duck gewählt. Hatte den Wahlzettel dahingehend ergänzt.

[stefan.s]

Zitat von Jaskula

Ach so, ich habe übrigens für Sonstige abgestimmt.
Werde mir dann eine geeignete Partei aus dem unteren Bereich der Liste aussuchen, Piraten, Pogo o.ä.
Bei der vorletzten Europawahl hatte ich hingegen Donald Duck gewählt. Hatte den Wahlzettel dahingehend ergänzt.

Und ansonsten:

Ich werd' wohl 'Die Partei' wählen, die haben wenigstens 'n nettes Wahlprogramm...

[Störtebeker]

Ich erinnere mich noch sehr gut an zwei Sprüche, die mit Sprühdose aufgebracht waren (Es war irgendwann in den 70er Jahren, zu Zeiten von Andreas Bader, Ulrike Meinhof, Christian Klar und Gudrun Ensslin). Dort stand:
"Geht nicht wählen, ihr macht ihnen bloß Mut".
Und: "Wahlen sind nur Valium für's Volk".
Später stand noch unter einer Brücke:"Wer seine Stimme abgibt, hat nichts mehr zu sagen".