Neues Spielsystem für die oberen Ligen?

[Fastest115]

nein das ist ja Blödsinn...wer die Zeit hat und aufbringen möchte und sich nicht drüber ärgert oder das in Kauf nehmen möchte kann das ja gerne weiter machen.

Nur wenn die Dinge die einem am Mannschaftssport spaß machen eingeschränkt werden dann ist man natürlich immer weniger bereit die negativen Aspekte auf sich zu nehmen.

Und wer dann eben mit den Verschlechterungen weiter bereit ist trotzdem Mannschaft zu spielen und da noch genug Spaß dran hat. Bitte der soll ruhig gerne weiter in der Mannschaft spielen.

Aber es gibt eben genug Alternativen weiter TT zu spielen ohne an Mannschaftswettkämpfen Teil zu nehmen.

Wer trotzdem Mannschaft spielen will kann ja gerne weiter spielen. Und wer da keinen Bock mehr drauf hat spielt eben stattdessen mehr Andro Cups (bzw ähnliche in anderen Verbänden) oder nur noch im Verein (straining).

Ich denke man kann beides parallel akzeptieren. In unserem verein klappt das zumindest aktuell super.

Soeohl die Freunde des Mannschaftssports als auch die , die da keinen Bock mehr drauf haben, haben ihre Gründe. Soll doch jeder machen wie er will.

Ich werde so wenig wie möglich und soviel wie für den Verein nötig am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen. Wenn andere da jedes Spiel machen wollen. Sollen sie doch.

Habe im Training oder bei gelegentlichen Andro Cups genug/mehr Spaß.

Das da andere sind die Mannschaft spielen wollen. Bitte gerne sollen sie...solange sie mir nicht blöd kommen und mich nötigen wollen zu spielen...
Ich werde auch bei Freunden öfter mal zum zugucken, anfeuern, coachen fahren wenn es gerade zeitlich packt und ich da Bock zu habe. Oder auch mal bei einer WM oder so gucken wenn es passt.

Nur selber Wettkampf spielen, hab ich einfach mit jeder Änderung zum "klassichen TT" sagen wir mal vor 20-30 Jahren immer weniger Lust.

[Power-Seven]

Zitat von Fastest115

Das da andere sind die Mannschaft spielen wollen. Bitte gerne sollen sie...solange sie mir nicht blöd kommen und mich nötigen wollen zu spielen...

Ganz wichtiger Punkt. Da fehlt aber manchen das Verständnis, wenn man nur trainieren will oder Einzelturniere spielen. Als ob man dem Verein durch das Spielen in einer Mannschaft irgendetwas zurückgeben müsste dafür, dass man trainieren bzw. Mitglied sein "darf".

[mephisto240864]

Zitat von Topspin2017

Ich Frage mich wenn man das liest..wie lief es früher?
Da mußten die Väter auch arbeiten..vielleicht noch mehr!
Glaube das es viel zu viele Helicopter Eltern gibt.
Nur noch betüdeln..das hilft keinem..
Wie gesagt Früher ging das mit den Mannschaften auch.

Genau, und früher wurde kaum mal Ersatzstellungen gebraucht.
Es wird alles für diejenigen getan, die dem Sport eh schon den Rücken zugekehrt haben.
Langsam sollte man mal wieder etwas für diejenigen tuen, die wirklich spielen wollen.
Ich z.B. muss in der Regel Samstags bis 16 Uhr arbeiten und bekomme es trotzdem hin pünktlich und regelmäßig zu den Spielen zu kommen und ich bin auch Familienvater und habe das auch zu Zeiten, in denen ich noch höher gespielt habe hinbekommen.
Für mich ist das eine Sache des Wollens.
Ich würde sogar soweit gehen, dass ich behaupte, dass die Gruppen zu klein sind.
Eine Saisonpause von Ende April bis Anfang September führt doch dazu, dass in dem Drittel des Jahres in dem keine Meisterschaftsspiel laufen gerade im Jugendbereich Spieler unserem Sport den Rücken kehren und sich anderen Sportarten zuwenden.
Im Fußball kann man das noch durch Turniere auffangen, weil dort der Mannschaftsgedanke noch mehr im Mittelpunkt steht.
Beim Tischtennis sind die angebotenen Turniere in der Regel Einzelturniere und so für den Zusammenhalt eher nicht interessant.
Dazu kommen die zigfachen Möglichkeiten Ersatz zu stellen.
Auch damit wurde der Gedanke, dass jeder einzelne wirklich wichtig fürs Team ist verwässert, weil ja mehr als genügend Ersatzleute rekrutiert werden können.
Ich bin der Meinung, dass diejenigen, die nur wollen, dass das Spiel schnell vorbei ist, aufhören und sich ein anderes Hobby suchen sollten.

[Rudi Endres]

Zitat von mephisto240864

Genau, ud früher wurde kaum mal Ersatzstellungen gebraucht.
Es wird alles für diejenigen getan, die dem Sport eh schon den Rücken zugekehrt haben.
Langsam sollte man mal wieder etwas für diejenigen tuen, die wirklich spielen wollen.

Ich bin der Meinung, dass diejenigen, die nur wollen, dass das Spiel schnell vorbei ist, aufhören und sich ein anderes Hobby suchen sollten.

Wir können die Realitäten nicht ausblenden. Tischtennis ist für viele Spieler eine von mehreren Freizeitbeschäftigungen.
Nähme man keine Rücksicht auf die, welche nur gelegentlich spielen wollen oder eher weg wollen/müssen, so müsste man einen Großteil der Mannschaften abmelden.

Die lange Sommerpause ist sicherlich mit ein Grund, dass uns viele Jugendliche verloren gehen. Kinder und Jugendliche haben ein anderes Zeitempfinden als Erwachsene. In vier Monaten verlieren viele Kids die Bindung zu ihrem Sport. Unser Landesverband hat daher die Jugendrunde bis Mitte Juni verlängert.

[Power-Seven]

Zitat von Rudi Endres

In vier Monaten verlieren viele Kids die Bindung zu ihrem Sport.

Ich frage mich aber schon auch, was das für eine Bindung bei den Erwachsenen ist, die Anfang September vor dem ersten Spiel einmal trainieren, dann während der Runde vielleicht einmal wöchentlich, und Ende April ist dann "endlich" die Saison vorbei. Zu den Spielen sind sie aber da.

Das scheint mir dann weitestgehend eine Bindung an Pflicht/Kameradschaft/Wettkampf zu sein.

Ich habe dagegen das Glück, dass unsere Halle in den meisten Ferien geöffnet ist und ich grundsätzlich dreimal die Woche trainieren will. Auf die Spiele könnte ich dagegen verzichten (was ich nicht mache, aber wenn unsere "Reservisten" ihre 2 oder 3 Spiele machen wollen bin ich gerne der erste, der ohne Groll auf seinen Einsatz verzichtet).

Da würde ich sagen ist trotzdem eine gewisse Bindung zum Sport an sich vorhanden.

Womit ich überhaupt nichts anfangen kann ist eine Aussage wie "Wer nicht in der Mannschaft spielen will soll doch aufhören." Wir haben fast ein Dutzend reine Hobby-Spieler, dazu sicher noch einmal ein halbes Dutzend Spieler mit eingeschränkter Freude am regelmäßigen Spielbetrieb. Alle haben Spaß am Tischtennis und zahlen den vollen Beitrag ...

Wieso also den Einzelsport Tischtennis in ein Korsett Mannschaft zwängen?

Meinetwegen könnten die aufgestellten Spieler, die Hobby-Spieler (manche übrigens spielerisch besser als einige der Spieler aus den Mannschaften ...) und eine reine Vierer-Tisch-Gruppe die Halle teilen. Alle hätten Spaß und die Vereinskasse würde sich freuen.

Am Ende des Tages muss man auch Leute, die Tischtennis irgendwie "cool" finden (und die gibt es nach wie vor) von den Steintischen in die Hallen kriegen. Denen ist das Spielsystem völlig egal, die wollen bloß Spaß. Ist das eigentlich jetzt eine falsche Einstellung?

[Frawie]

Zitat von mephisto240864

Dazu kommen die zigfachen Möglichkeiten Ersatz zu stellen.
Auch damit wurde der Gedanke, dass jeder einzelne wirklich wichtig fürs Team ist verwässert, weil ja mehr als genügend Ersatzleute rekrutiert werden können

Ich sehe es auch so, dass die WO von 2017/2018 in dieser Hinsicht nicht nur Vorteile gebracht hat. Die Mannschaften werden einfach nur noch in Sollstärke aufgestellt, man kann ja - von unten nach oben - ohne Einschränkung Ersatz spielen. Tatsächlich werden aber i.d.R. Spieler aus der Manschaft direkt darunter als Ersatz berufen, so dass bei diesen eine Doppelbelastung entsteht während in der untersten Mannschaft spielwillige Spieler nicht zum Einsatz kommen.

Aber das ist ein anderes Thema.

[mithardemb]

Zitat von Rudi Endres

Die übliche Widerstand sagt wenig über die Sinnhaftigkeit einer Maßnahme aus.

Die Frequenz der Änderungen sagt dagegen sehr viel über die Wirksamkeit der Maßnahmen aus.

Aber hier gehts ja im Detail um einen Änderungsvorschlag der Siege entwertet, einseitige Spiele künstlich in die Länge zieht und dafür eigentlich spannenden Spiele verkürzt und entwertet. Das klingt doch mehr nach Sabotage als nach einer sinnvollen Maßnahme.

[Mr. Backhand]

Zitat von Superwetti

Bei dem jetzt vorgeschlagenen System wären dir die 9 Sätze garantiert und ich bin mir sicher das nach 1,5 Stunden das Spiel zu Ende ist. Da hast du 2 Stunden Famlienzeit gewonnen. Ich würde es begrüßen.

Wenn ich mir bei uns die jetzigen Anfangszeiten von Spielen anschaue, dann beginnen die entweder am Freitag um 20:00 Uhr oder am Samstag, später Nachmittag. Wenn man jetzt sagt Anfahrt und Rückfahrt jeweils 1 Stunde und 1,5 Stunden Spiel, dann komme ich heim wenn meine Familie schon im Bett ist oder zumindest bald geht. Und wo ist da dann die gewonnene "Familienzeit"?

Und im Übrigen vermisse ich bei der ganzen Diskussion auch den Punkt soziale Kontakte mit der gegnerischen Mannschaft. Jeder will anscheinend nur spielen und anschließend sofort wieder nach Hause.

[Pavian1987]

Ganz kurz mein Standpunkt:
Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht, glauben die Funktionäre, dass mehr Zuschauer in die Halle kommen und lassen sich von der indischen Liga und T2 APAC inspirieren? Das sind mehr oder weniger Show - Events, wo man vor allem von der Vermarktung lernen sollte und nicht immer auf dem Argument rum reiten, dass es zeitlich planbar ist. Außerdem ist doch eine Tabelle, bei der am Ende eine Mannschaft mit 603:243 Punkten oder sonstwie Meister wird noch schwieriger einem Laien näher zu bringen, als es eh schon ist. Aus Gesprächen mit meinen Freunden und anderen Tischtennis - Spielern geht eindeutig hervor, dass es für Nicht - Spieler einfach nicht nachvollziehbar ist, da sie die Rotation im Ball nicht sehen und auch überhaupt nicht einordnen können, wie wichtig kleine Feinheiten sind in diesem wundervollen Sport. Es ist an der Zeit, die jetzigen Spitzensportler Boll und Ovtcharov zur besseren Vermarktung des gesamten Sports zu nutzen, hier sind auch schon super Ansätze da gewesen wie z.B. die TATA Trickshots und Ähnliches, die auch einem Laien Spaß machen können. Das Entscheidende ist, dass die Menschen die Persönlichkeit hinter dem Sportler sehen und ihn siegen sehen wollen. Und bei aller Liebe, bei jeglichen Systemänderungen sollte zuallererst an die Sportler gedacht werden, die Tischtennis an der Basis ausüben und den ganzen DTTB stärken. Von denen hören mit jeder Änderung auch immer wieder ein paar auf.

[Power-Seven]

Zitat von Pavian1987

dass es für Nicht - Spieler einfach nicht nachvollziehbar ist, da sie die Rotation im Ball nicht sehen und auch überhaupt nicht einordnen können, wie wichtig kleine Feinheiten sind in diesem wundervollen Sport.

Das ist allerdings eine gefährliche Wahrheit, denn im Bestreben den Sport für Laien verständlicher zu machen, müsste man ihm das nehmen, was ihn so wundervoll macht: Rotation. Und da soll jetzt keiner sagen, dass das mit dem Plastikball schon passiert wäre - da ist noch mehr als genug Spin, den der Laie nicht lesen kann. Es müssten also weitere Maßnahmen folgen oder es wird gleich TTX.

Im Übrigen würde es den Zuschauerzahlen gut tun, wenn sich mehr Aktive zu den Spielen verirren würden, aber zumindest der unterklassige Spieler hat offenbar wenig Interesse, sich Tischtennis anzuschauen, obwohl er es ja verstehen sollte ...

Und leider gilt diese Beobachtung völlig unabhängig vom Spielsystem. Wir haben hier in der näheren Umgebung TTBL und Damen-Bundesliga, 2. und 3. Liga sowie verschiedene Mannschaften in den Regional- und Oberligen - und ich kenne im eigenen Verein genügend Leute, die sich in 10 Jahren gerade noch mal ein oder zwei Spitzenspiele unserer eigenen Mannschaft angeschaut haben, aber sich nie in einer fremden Halle sehen lassen. Da ist einfach über die eigene Kreisliga raus kein Interesse - wie soll das dann bei Laien gehen?

Insofern ist natürlich jeder Versuch, über ein Spielsystem Leute in die Halle zu kriegen, sinnlos. Aber diese Einsicht darf sich ein Funktionär öffentlich nicht erlauben und so entsteht Aktionismus.