Trainingstips Aufschlagannahme

[ALVO]

Zitat von Obachecka

Man kann durchaus auch nach der Devise "Härte frisst Schnitt" vorgehen...
Bedeutet also, einen harten Ballkontakt beim Rückschlag zu spielen, sodass der gegnerische Schnitt nicht so starke Auswirkungen hat. Scheint zu funktionieren, auch wenn ich mir das immer wieder eintrichtern muss, damit ich es wirklich umsetze.

Bedeutet "Härte frisst Schnitt" auch, dass man mit härteren Belägen dem Problem der Aufschlagannahme entgegentritt, sprich der Spin des Aufschlägers nicht soviel "arbeiten" kann, Obachecka?

[Obachecka]

Ist schwierig, da dabei ja nicht nur die Härte des Schwammes, sondern vor allem auch die Beschaffenheit des Obergummis eine Rolle spielt.
Tendenziell würde ich aber sagen: ja.

[fbrams]

Zitat von Obachecka

Ist schwierig, da dabei ja nicht nur die Härte des Schwammes, sondern vor allem auch die Beschaffenheit des Obergummis eine Rolle spielt.
Tendenziell würde ich aber sagen: ja.

Ich denke, das trifft vor allem auf das OG zu. Beim sehr weichen OG kann auch ein langsamer Ball (wie ein Aufschlag) etwas eintauchen, hat dann mehr Kontaktfläche und der Schnitt kann besser/länger wirken.

Zur Schlaghärte:
Der härtere Schlag verkürzt den Ballkontakt, der Spin wirkt weniger. Ausserdem kann man sich leicht ein Kräfteparallelogramm aus meinem Rückschlag und der aus dem Spin resultierenden Kraft vorstellen. Der Spin entwickelt also absolut und auch relativ zum Schlag weniger Kraft.
Das erinnert mich an meine frühere Spielerei mit Prashida 815 (ich bin nicht auf dem laufenden, was dem heute nahe kommt und ob es mit den großen Bällen noch geht): Lange US-Aufschläge konnte man damit hemmungslos durchrohren. Allerdings wird es schwieriger, wenn der Aufschlag sehr langsam ist, der Rückschläger also die ganze Kraft alleine aufbringen muss.

Weiterhin sollte man zwischen frontalen und tangentialen Rückschlägen unterscheiden:
Wenn ich nicht genau erkennen kann, welchen Schnitt der Aufschlag hat, versuche ich selbst dem Ball einen Spin zu geben - über dem Tisch reinhaken oder hinter dem Tisch Topspin. Das bringt mehr, als nur den Schläger hin zu halten, weil dann ja genau das passiert, was der Aufschläger will.

[klugscheisser]

Plan B: Wenn man nicht erkennt, ob der Aufschlag Ober- oder Unterschnitt hat, sollte man sich für eines von beiden entscheiden. Ohne Entscheidung, also gerade kontern,= 100 % Fehler. Irgend eine Entscheidung = 50 % Fehler.

Klingt simpel und ist stark vereinfacht, kann aber hilfreich sein:
Zum Thread-Ersteller: 2-3 Rückschlagfehler pro Satz sind nicht dramatisch. Außerdem muss man den gesamten Ballwechsel betrachten: wenn der korrekte, aber zu harmlose Sicherheits-Rückschlag anschließend vom Gegner verwertet wird, haste auch nix gewonnen. Wer keine Fehler riskiert, verdient auch keine Punkte

fbrams: Hatte deinen Beitrag zu spät gelesen, du meinst ja etwa das gleiche

[Surfkoala]

Vielen Dank für die Antworten und Ideen. Morgen geh ich mal ran.

@klugscheisser: Ich mache gar nicht so viele direkte Annahmefehler. Mir gehts darum, variabler Antworten zu können. Oft bringt der Aufschläger seinen Punkt durch, weil ich auf seinen Aufschlag genau so reagiere, wie er will. Beispiel: Er bringt nen Vorhand Aufschlag aus der Rüchand mit Seitschnitt und ich spiele den Ball genau dahin, wo ihn der Seitschnitt eben hintreibt. Und der Gegner steht schon perfekt, um Angreifen zu können - weil ich eben berechenbar bin. Besser wäre es, wenn ich eben nicht nur eine Antwort hätte, sondern so sicher wäre, dass ich den Ball mal kurz mal lang, mal leer, mal mit Unterschnitt zurück spielen könnte.

Mein Ansatz wird eine Mischung aus der Antwort von Fastest115 und der Antwort die ich per Mail bekommen habe. Ich werde erst mal nur auf einen Aufschlag trainieren und den 1mal kurz, 1mal lang zu zurückspielen. Jeweils in die Vorhand und dann in die Rückhand. Und dann wirds eben mit dem nächsten Aufschlag weiter gehen....

[Klaus123]

Also ich setze mal voraus, dass die Technik vorhanden ist, das ist Grundlage, das Problem ist meist eher das Lesen bzw. Nicht-Lesen-Koennen. Jeder Spieler hat wie gesagt seine eigenen Aufschlag-Bewegungen, der Schnitt ist banal, aber die Bewegungen sind immer anders. Es gibt zwar jede Menge Tricks, wenn man nicht Lesen kann, aber wenn man es in einem konkreten Falle nicht kann, dann helfen einem auch die Tricks meist nicht weiter ;-> Sondern nur Erfahrung gg. moeglichst viele fremde Aufschlag-Asse. Ich z. B. habe oft Probleme mit Leeraufschlaegen, die ich als solche nicht erkennen kann.

[Surfkoala]

Erste Trainingserfahrung: Es ist erstaunlich, wieviele der Aufschläge meiner Trainingspartner ich direkt angreifen kann (und nicht zurück schupfen muss). Das versuche ich soweit zu vertiefen, dass ich auch im Punktspiel sicher genug werde.

[Obachecka]

Gute Einstellung.
Das ist nämlich unheimlich wichtig, auf Aufschläge auch unterschiedlich antworten zu können.
Ein deutliches Beispiel: beantwortest du einen bestimmten Aufschlag deines Gegners jedesmal mit einem weichen Topspin, dann wird er sich auch darauf irgendwann eingestellt haben. Da spielt ein ab und zu eingestreuter passiver Rückschlag doch eine wichtige Rolle.

[Surfkoala]

Es kristallisiert sich immer mehr für mich heraus, dass ich bei langen Aufschlägen mehr Schwierigkeiten habe variantenreich zu antworten. Erst mal egal, welchen Schnitt die Angaben haben. Oft fällt da die Variante weg, einen kurzen Ball zu spielen und die geschupften Rückschläge werden oft zu hoch. Ist auch ne eine klare Erkenntnis für mich als Aufschläger.

[dRe]

Zitat von Surfkoala

Es kristallisiert sich immer mehr für mich heraus, dass ich bei langen Aufschlägen mehr Schwierigkeiten habe variantenreich zu antworten. Erst mal egal, welchen Schnitt die Angaben haben. Oft fällt da die Variante weg, einen kurzen Ball zu spielen und die geschupften Rückschläge werden oft zu hoch. Ist auch ne eine klare Erkenntnis für mich als Aufschläger.

Die Variante muss aber nicht wegfallen. Such Dir ein paar Videos auf youtube. Vorzugsweise chinesische Spitzenspieler. Beobachte deren Rückschlagverhalten.

Du wirst sehen, dass der Ball beim kurzen Rückschlag sehr lange geführt wird. Es kommt also darauf an, den Ball nicht nur ganz kurz zu treffen. Der Unterarm wird im Spitzentischtennis bis ganz kurz vor das Netz geführt. So erzielst Du eine bessere Kontrolle über den Ball. Das Schlägerblatt ist dabei sehr stark geöffnet und es wird sehr viel eigener Unterschnitt generiert.

Dennoch ist das eine der schwierigeren Rückschlagvarianten aber ich sehe nicht warum Du es nicht versuchen solltest. Gib aber nicht auf wenn es nach einem training noch lange nicht klappt. Das ist technisch schon ein sehr schwieriger Ball.

lG dRe