Rückhand-Topspin auf Unterschnitt

[Snape]

Mit "tiefer stehen" bin ich bei Euch, ebenso mit dem etwas späteren Balltreffpunkt. Aber mit "unten anfangen" kann man einiges verkehrt machen, insbesondere wenn dann "unten" vorm Bauch begonnen wird. Hierbei wird auch gern der ganze Arm nach oben "gerissen".
Die entscheidenden Punkte neben dem tieferen Stand sind Unterarm- und Handgelenkeinsatz, Schlagbeginn mit dem Schläger ungefähr auf Hüfthöhe (leicht seitlich, nicht vorm Bauch) und Ellenbogen nach vorne (!), so dass der Ellenbogen den Drehpunkt der (Unterarm-)Bewegung bildet.

[Zzangei]

RH Bälle trifft man am besten vor dem körper, nicht seitlich. Kann man vll machen wenn man das Ballgefühl hat.
Was Snape beschreibt würd ich vll beim Banana Flip machen. Ansonsten beginnt die Bewegung so, dass der Schläger vorm Körper ist, nicht seitlich.

Als ich die RH Eröffnung gelernt habe, hat mir ständig mein Trainer gesagt, ich soll weiter unten anfangen. Ich sehs bei unseren Landesliga spielern und bekomme es immer wieder zu hören von sehr guten Spielern, die anderen die gleichen Tipps geben wie ichs geschrieben habe, wenn sie Probleme haben.

Natürlich kann man von dieser Bilderbuchtechnik abweichen. Ovtcharov z.B. trifft die RH sehr oft seitlich. Wobei das wohl eher daran liegt, dass er zu spät dran ist. Trotzdem bringt er die brachial rüber. Aber zum erlernen würde ich die Bälle vorm Körper treffen und den Schlagbeginn nicht seitlich ansetzen.

[Javaguru]

Zitat von Zzangei

Als ich die RH Eröffnung gelernt habe, hat mir ständig mein Trainer gesagt, ich soll weiter unten anfangen. Ich sehs bei unseren Landesliga spielern und bekomme es immer wieder zu hören von sehr guten Spielern, die anderen die gleichen Tipps geben wie ichs geschrieben habe, wenn sie Probleme haben.

Der Pro-Tipp ist und bleibt: "tiefer stehen". Das Risiko, weiter unten anzufangen, führt oftmals dazu, dass der Schläger dann fast in Schritthöhe gehalten wird, was für die komplette Schlagausführung suboptimal ist. Eine Drehung des Unterarms mit dem Ellenbogen (vorne) als Drehpunkt führt dann nicht zur nach-vorne-Bewegung.

Zitat von Zzangei

Aber zum erlernen würde ich die Bälle vorm Körper treffen und den Schlagbeginn nicht seitlich ansetzen.

Vorm Körper ist klar, aber der Schlagbeginn darf oder sollte schon mit einem leicht seitlich gehaltenen Schläger sein - nicht unbedingt seitlich neben dem Körper, aber auch nicht unten in der Körpermitte.

[Mark5]

Echt klasse, eure zahlreichen Feedbacks!

Besten Dank an alle!

Werde mir noch mal die wichtigen Punkte konsequent im Training vornehmen, wie:
- tieg genug stehen,
- ausreichend Handgelenks-Einsatz,
- und locker die ganze Sache. Ich glaube das ist meine größte Schwäche, ich werde gerne fest, spanne zu sehr die Muskulatur an.
Weiß eigentlich genau, dass ich das nicht machen darf - kenne das nämlich auch aus einem anderen Bereich (Musik).

In diese Richtung hatte ich gestern im Training schon einen Aha-Effekt, als ich einen RH-TS (zufällig) nur extrem gestriffen habe, für den Gegner nicht mehr zu retournieren.
So müssten sie immer kommen ....

[pibach]

Imho sind hier einige Tipps kontraproduktiv. Die Biomechanik ist für die RH etwas anders als auf der VH und man spielt daher etwas vor dem Körper. Daher sollte man den Ball eben nicht lange fliegen zu lassen, wenn man mit der RH agiert. Und auch nicht die Bewegung von unten hochholen, sondern circa Tischhöhe ist gut. Ball im höchsten Punkt treffen, wenn man gut steht auch vorher und dazu sehr frühzeitig ausholen. Sowieso sollte man nicht ohne Not vom Tisch weg gehen. Auch die Idee mit weichen Belägen ist nicht wirklich förderlich. Ich würde hier genau andersrum empfehlen: harten, spinnigen Belag wie Tenergy oder Vega Pro, in dick, und flach und hart durchziehen, das ist viel spielstärker.

Der lange Schnittball in die tiefe RH ist immer ein Problem für Topspin Spieler. Am besten den also strategisch vermeiden. Das macht man, indem man auf Kurz wieder Kurz zurücklegt und den ersten zu langen Ball eröffnet. Nicht erst auf langes Geschupfe einlassen, daraus ist es viel schwieriger zu eröffnen. Ansonsten sollte man gegen lange Abwehr nach Möglichkeit mit der VH agieren, da bleibt ja auch genug Zeit zu umlaufen. Gegen lang stehende Spieler kann man auch mal einen "Hebetop" einbauen, der sehr kurz tickt.

[Mark5]

Zitat von pibach

Imho sind hier einige Tipps kontraproduktiv. Die Biomechanik ist für die RH etwas anders als auf der VH und man spielt daher etwas vor dem Körper. Daher sollte man den Ball eben nicht lange fliegen zu lassen, wenn man mit der RH agiert. Und auch nicht die Bewegung von unten hochholen, sondern circa Tischhöhe ist gut. Ball im höchsten Punkt treffen, wenn man gut steht auch vorher und dazu sehr frühzeitig ausholen. Sowieso sollte man nicht ohne Not vom Tisch weg gehen. Auch die Idee mit weichen Belägen ist nicht wirklich förderlich. Ich würde hier genau andersrum empfehlen: harten, spinnigen Belag wie Tenergy oder Vega Pro, in dick, und flach und hart durchziehen, das ist viel spielstärker.
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U.a. das mit den Belägen sehe ich auch so wie du.

[M3rlin]

Beim Balleimertraining am Anfang versuchen den RH Topspin aus Unterschnitt nur aus dem Handgelenk ohne Armeinsatz zu spielen, und die Armbewegung erst später hinzuzufügen hat sich bei uns bewährt.

[Javaguru]

Zitat von M3rlin

Beim Balleimertraining am Anfang versuchen den RH Topspin aus Unterschnitt nur aus dem Handgelenk ohne Armeinsatz zu spielen, und die Armbewegung erst später hinzuzufügen hat sich bei uns bewährt.

Nur Handgelenkseinsatz hat viel von einem RH-Flip, der gern als Vorübung zum RH-TS empfohlen wird.

[Mark5]

Hallo zusammen,

meine Erfahrungen aus einem sehr effektiven Trainingscamp will ich kurz weitergeben:

- ausreichend tief stehen (wurde ja schon mehrfach erwähnt) ist extrem wichtig. Dabei spielt auch eine Rolle, wohin der TS gehen soll. Wenn er Long-Line gespielt wird, muss das linke Bein (natürlich bei Rechtshänder) etwas nach hinten stehen, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Erfolgt der Schlag eher diagonal, dann kann man parallel stehen.

- für mich hat es sich als optimal herausgestellt, mit einer offenen Schlägerhaltung die Bewegung zu beginnen. Im Lauf der Schlagbewegung schließe ich dann den Schläger. Wenn der Schläger schon geschlossen ist, kann man die Handstellung kaum noch korrigieren. Schläger beginnt bei mir auf Höhe des linken Oberschenkels. Bei Profis oft tiefer, aber ob das zielführend für einen selber ist oder ob man nur jemand nachmacht, muss man überprüfen.

- wenn man nach oben kommt, muss der Oberkörper unbedingt nach vorne geneigt bleiben, ich habe mich da immer etwas aufgerichtet.

- eine leicht tänzelnde Beinarbeit vor dem Schlag hilft auch für die optimale Stellung, je nach mittellangen oder langen Ball vom Gegner.

- mein Problem war auch noch, dass ich spinreiche Bälle zu hart geschlagen habe, diese einfach noch weicher treffen bzw, entprechenden Handgelenkseinsatz für die "Gegenspin"-Entwicklung einsetzen muss.

- für wichtig halte ich auch, dass bei aller Spiel-Geschwindigkeit nie das Gefühl von "Gehetztsein" aufkommen darf.
Aber das gilt ja generell für das ganze TT-Spiel.

- stabiler Ellenbogen, Ellenbogen vor Schläger, Schulter leicht nach vorne drehen, ... ist klar.

[Nequeo]

Hm, interessant...hast du das mit der Beinstellung, vor allem dass das linke Bein etwas nach hinten sollte beim parallelen TS, von einem Trainer oder ist dir das nur bei deinem Training selbst aufgefallen?
Weil eigentlich sollte das nie hinter dem rechten stehen, egal wo du hin spielen willst. Dafür dreht man den Oberkörper, da das schneller geht als ein ständiges umstellen der Beine. Somit hat man mehr Zeit für den nächsten Schlag und läuft nicht Gefahr in eine ungünstige Position beim nächsten Schlag zu sein. Ich persönlich würde behaupten es ist am effektivsten immer in der VH Position zu stehen, sprich mit dem rechten Bein etwas hinter dem Linken, da man wie gesagt mit der Körperdrehung den Wechsel effektiv vollziehen kann. Manche bevorzugen anscheinend auch das parallel stehen in der RH, meistens sind diejenigen aber auch eher RH dominant und laufen Gefahr in der VH angreifbar zu sein.
Aber linke Bein hinter rechtem Bein... behaupte ich mal ist eher ungünstig.