Systemtraining vs. Trainingsspiele

[Patrese]

Danke an Alle die sich hier beteiligen. Ich sehe ein, dass man sich ohne Systemtraining nicht systematisch verbessern kann. Daher werde ich wieder einen Anlauf starten und versuchen mit unregelmäßigen und wettkampfnahen Übungen zu trainieren. Da sind wir aber auch schon bei dem Thema Stärken fördern und Schwächen verbessern. Auch zu diesem Thema würde ich gerne eure Meinung hören. Die Zeit ist ja begrenzt und man kann nicht alles trainieren. Ich habe z. B. eine starke Vorhand mit der ich fast alle Punkte mache. Die letzten 12 Monate habe ich versucht meine RH zu verbessern und dabei meine VH vernachlässigt. Jetzt bin ich schon ziemlich gut geworden mit der RH. Dabei ist aber nun meine VH nicht mehr so oft im Spiel und ich insgesamt dann doch schwächer. Das heißt also immer noch dass ich im Punktspiel nicht vom VH orientierten Spiel ablassen werde.
Wie würdet Ihr nun vorgehen. Die VH mit der entsprechenden Beinarbeit weiter Verbessern (wird für mich auch langsam schwierig da ich auch älter werde :-)) Oder doch konsequent im RH Bereich die z.Z. etwas schwächere RH einsetzen?

[Ani]

DU musst einfach die richtige Balance finden!!

Du musst ja nicht nur die RH verbessern, sondern nur soweit das dein Gegner es nicht ausnutzen kann. Aber wie du schon bemerkt hast wird man nicht jünger, und "beidseitig" zu sein hat mMn taktische Vorteile.

Viele Spieler machen auch den Fehler nie (oder selten) Aufschlag und ersten Ball, bzw. den miteingerechneten Streuwinkel zu berücksichtigen.

Es gibt eine vielzahl an Übungen, du musst herausfinden was für dich das beste ist!

Vor der Saison würde ich emfpehlen eher Übungen zu machen, und nur zum Abschluss ein Match (oder Matches). Und knapp vor der Saison die Zeit der Matches steigern.

Wenn von mir jemand einen Trainingsplan will ist die grobe Einteilung so :

Mai, Juni, Juli : Viel Kraft, Beinarbeit, Koordinationsübungen
dazu Technik und/mit regelmässigen Übungen
ab August : würde ich dann die Anzahl der unregelmässigen Übungen
steigern wenn sich die Technik verbessert hat

und ab Ende August : Vorbereitungswettlkämpfe bzw. mehr Matches
bzw. Matches mit Vorgabe um den Reiz hoch zu halten

Kurz vor Meisterschaftsbeginn die Intensität runter schrauben und eher lockere Übungen und Matches.

Die Meinungen werden hier natürlich auseinander gehen, und es kommt auch auf den Wettkampfkalender an.

Bei uns ist von Anfang Mai bis Anfang September Pause....und das System hat sich bei mir und anderen bewährt.

Gerade bei den Jugendlichen ist das wichtig das es schon eine Konzept gibt.

[Mark5]

wenn Du Lust und etwas Zeit hast, schau dir mal das Projekt "TTR 2000" an,
anbei expl. zwei Links:
https://www.youtube.com/watch?v=PLSMKPeU2vo
https://www.youtube.com/watch?v=e9TRlAtkriA

Bei diesem Projekt werden einige Aspekte hinterleuchtet, die sicher auch dir Impulse für eine Verbesserung bringen können.

[Patrese]

Danke für die Antworten und Anregungen!

Das TTR 2000 und TTR 2100 Projekt verfolge ich schon länger und finde es auch sehr gut.

Noch eine Info die ich von einem Vereinskollegen bekommen habe: Der DTTB hat wohl wettkampfnahe Spiele (= ist für mich Trainingspiele) mit 2/3 der Trainingszeit gewichtet. Ich hoffe die Info stimmt. Natürlich sind Profis nicht ganz mit Hobbyspielern vergleichbar. Deren Technik ist bestimmt schon sehr gut und muss nicht so stark trainiert werden wie bei mir z. B..

[Ani]

Also generell 2/3 glaube ich sicher nicht!!

Das wird sicher angepasst sein an die Periode wo trainiert wird. Vor einem Wettlampf ja....aber zB. im Sommer Basics.
Da denke ich nicht das 2/3 "Matches" ausmachen!

In meinen Trainingsgruppen spiele ich "NUR" Sätze und Matches zum Schluss.
Oder Matches mit bestimmten Vorgaben.

Und zum Ende der Pause hin vermehrt dann eben Wettkampfsituationen und Matches.

Jetzt sind ja viele froh das Sie ca. 3 1/2 Monate Zeit haben um an bestimmten Sachen zu arbeiten.

[Daniel G.]

Wettkampfnahe Spiele mit 2/3 der Trainingszeit würde ich so interpretieren, dass in 2/3 der Zeit Übung mit AS/RS gespielt werden, damit also Wettkampfnahe Situationen nachgestellt werden.

Wirklich Trainingsspiele ohne Übungsvorgabe schätze ich nach meiner Erfahrung auf ca 5% der Trainingszeit.

[Patrese]

Hallo zusammen,

anbei ein Link der eines meiner Hauptproblem mit dem Systemtraining sehr gut erklärt:

http://www.tabletennismaster.com/pro...-drill-mindset

Klar kann man immer sagen dass es dann ein falsches Systemtraining ist und Spiel nah sein sollte. Ist es aber in den aller meisten Fällen im Endeffekt doch nicht (meiner Erfahrung nach).

[Rückhandmonster]

Also... es kommt darauf an .

1. Wo will man hin und was fehlt dazu?
Nach der Antwort weiß man ziemlich genau, was man trainieren möchte .
2. Im Sommer (ausserhalb von Turnieren und Liga) wird in der Regel an der Technik gefeilt und viel Systemtraining (regelmäßig/teilweise unregelmäßig) gespielt.
3. Je dichter am Spielbetrieb, desto mehr Gewicht auf spielnahes Training.
4. Wenn die Technik für die Liga reicht (Qualität der Bälle, Returns etc.), dann mehr wert auf Spieltaktik legen - das fängt mit der eigenen Taktik an (Wer bin ich und was spiele ich am liebsten/besten) und geht weiter über taktische Übungen (feste Spielzüge, Aufschlagtaktik) ....

Aber eigentlich sollte nach 1. alles klar sein .

Gruß Tom

[jimih1981]

Ich würde sagen beides ist durchaus sinnvoll. Ich persönlich bevorzuge i.d.R. ein Übergewicht an Systemtraining, weil das mir einfach mehr Spaß macht als nur Trainingsspiele zu machen. Dafür gibt es Spiele und Turniere.

[klugscheisser]

Man kann auch das Eine lassen, ohne das Andere zu tun