Doppel mit Abwehrspieler

[crycorner]

Zitat von Hillegosser

Pure Neugier: seit wann mögen Abwehrspieler "Konter"?

Wenn der Konter auf einen leeren Aufschlag folgt, gebe ich Dir Recht. Konter auf Überschnitt und der Überschnitt kommt beim Abwehrer an. Habe damit recht gute Erfahrungen gemacht, hat gut funktioniert.

[Hillegosser]

Da halte ich es eher wie Bautzemann.

Wieviel Überschnitt glaubst du denn kommt bei einem Konter mit NI Belag auf einen Überschnitt bei dir wieder an?

Ich halte von dieser Frage im Regelfall wenig, wir sind alles nur Hobbyspieler, aber von welcher Spielstärke sprichst du war das?

[Asante78]

Zitat von Christian77

Soll ich wenn der Ball in die Rückhand kommt nach links weg und wenn in die Vorhand nach rechts, oder brauchen wir dafür etwas einheitliches?

Ist doch ne starke Frage, wo du stehst, nicht ob du Vorhand oder Rückhand benutzt.
Wenn ihr beide Rechtshänder seit, und ihr beide die Vorhand lieber benutzt dann könnte es passieren das ihr euch im Wege steht, weil ihr beide lieber nach links gehen würdet. An sich solltet ihr im Training paar Spiele machen und das austesten wie ihr euch am besten bewegen solltet. Aber da ihr beide lieber Tischnah sein wollt (so verstehe ich es zumindest) solltet ihr nicht nur rechts links, sondern eben eher vielleicht nach hinten ausweichen, so dass der Mitspieler vorne den vollen Platz hat.
Wir in unserem Team machen es so, das wir immer die kürzere Route nehmen vom Tisch weg und dann nach hinten gehen, damit der Mitspieler vorne den Platz hat.
Aber an sich ist alles situationsabhängig wie man sich am besten verhält.

[Rückhandmonster]

Ich würde früher ansetzen:
- was wollt Ihr zurück haben und was spielt ihr dann?

Bsp.
Aufschlag durch Abwehrer - eher hl Seit- und Seitos - Ball kommt für Angreifer länger - je nach Schnitt kann man im Doppel auch steuern, dass der Ball in die gewünschte Seite - Vh/TiMi zurück kommt.
Dann kann der Angreifer (RechtsHänder) gut mit der VH agieren. - Schön, wenn der Abwehrer mit Rh aufschlägt, dann ist viel Platz am Tisch.

Dann kommt es darauf an, was der Abwehrer zurück haben will - wenn ihr VH wollt, weil er Schießen kann, dann eher in VH und TiMi anziehen unter Umständen eher weich und nicht so fest. Dann könnt Ihr weiter aus VH/TiMi agieren und das Bewegen ist einfacher. Da der Abwehrer weniger Punkte mit der RH aktiv machen kann, sondern eher Fehler provoziert ist das System für aktives Angreifen. Ihr solltet dann immer eher TiMi/Vh agieren, damit ihr die Bälle auf der aktiven Seite haltet.

Wenn man feststellt, dass der Gegner auf den Belag nicht kann, dann so spielen, dass der Abwehrer die Bälle immer auf die Belagseite bekommt.

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Wenn der Angreifer aufschlägt gehe ich beim Verteidiger von einem passiven Spieler aus und würde versuchen über die Stärke ins Spiel zu kommen.
Also hier dann mit viel US und kAufschlagen - kommt der Ball in die RH kann er mit der langen Noppe gut kicken, VH je nach Stärke auch aufziehen.
Wichtig ist dabei, dass der Ball dann eher TiMi/VH gespielt wird, damit ihr in Euer VH-Spiel für den Angreifer kommt.
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Insgesamt ist es wichtig, dass man den Ball im Doppel so spielt, dass der Partner einen guten Ball zurück bekommt. Gut bedeutet, für ihn gut geeignet, es sei denn, man kann den Ball vorher töten.

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jetzt zur Bewegung - normalerweise gibt es im Doppel das V als Bewegung oder das seitliche Verschieben (in der Theorie).
Generell ist es so, dass es sich einfacher spielt, wenn man weiß wo der Ball hin zurück kommt.

Daher ist es auch gut, wenn man dem Partner bei Aufschlagannahme anzeigt, wo man den Ball hinspielt. Ähnlich wie beim Volleyball hinter dem Rücken .

Zusammengefasst: Wenn ich weiß wo mein Partner hinspielt, dann weiß ich auch wohin ich laufen muss

[Kriegela]

Zitat von Rückhandmonster

Ich würde früher ansetzen:
- was wollt Ihr zurück haben und was spielt ihr dann?

Das finde ich genau den richtigen Ansatz und das sollte mMn zu erst geklärt sein.

Als eher defensiver Spieler mit beidseitig Material komme ich am besten klar mit Spielern die zwei Dinge gut können: Mit viel Spin agieren und das was ich mit meinem Spiel vorbereite möglichst effektiv zu verwandeln.

Was mir immer wieder auffällt im Doppel mit Offensiver ausgelegten Spielern ist, dass diese gerne versuchen den Angriff des Gegners erst mal zu vermeiden zB. durch kurzen Aufschlag oder durch Rückschlag in die vermeintlich schwächere Seite des Gegners.

In der Praxis, bitte ich im Doppel, meine Partner gerne, lang mit möglichst viel Unterschnitt aufzuschlagen oder den Rückschlag in die Seite zu spielen wo der Gegenüber spinniger angreift. Genau diesen spinnigen Eröffnungsball möchte ich als defensiver Spieler viel lieber als einen Flip, Konterball oder leeren rübergelullten Ball. Ein defensiver Spieler trainiert ja in der Regel hauptsächlich gegnerische Angriffsbälle effektiv zu blocken oder abzuwehren.

Das muss natürlich nicht immer so wie beschrieben sein aber dieser Ansatz von Rückhandmonster ist wirklich wichtig.

Die Kombination aus Angriffs+Abwehrspieler kann sehr erfolgreich sein. Dazu ist es wichtig, dass Spiel und das Spielziel des Partners zu verstehen.

[Zweier]

Sehr interessante Ansätze, die ich gerne für meine nächsten Doppel mitnehme, auch wenn ich keine(n) Abwehrer als Partner habe. Aber vielleicht taucht einer von ihnen ja demnächst auf der anderen Plattenseite als Gegner auf, da kann man sich schon ein wenig besser ins Gegenspiel hineindenken. Sehr viel wichtiger ist wohl aber, gut mit dem eigenen Partner zu kommunizieren, Spielzüge und Finten abzusprechen und anzuzeigen, sich in den jeweils Anderen hineinzudenken, auch mal für ihn mitzulaufen und sich immer wieder gegenseitig anzuspornen und aufzubauen.. und nie ...mit dem Anderen zu hadern.

[Kriegela]

Zitat von Zweier

Sehr viel wichtiger ist wohl aber, gut mit dem eigenen Partner zu kommunizieren, Spielzüge und Finten abzusprechen und anzuzeigen, sich in den jeweils Anderen hineinzudenken, auch mal für ihn mitzulaufen und sich immer wieder gegenseitig anzuspornen und aufzubauen.. und nie ...mit dem Anderen zu hadern.

Das sind in der Tat natürlich wichtige Punkte. Die sollten aber gegeben sein egal welche Partner da zusammen am Tisch stehen.

Im Zusammenspiel mit einem Abwehrspieler ist, wenn es gut zusammenpasst, fast jeder Spielzug eine Finte. Dafür ist wirklich wichtig, dass Spiel des anderen auch zu verstehen.

Das fängt im Training an wenn du mit deinem Doppelpartner ein Einzel spielst. Dazu ein erlebtes Beispiel aus der Praxis: Ich komme nach Umzug in einen neuen Verein. Ich spiele Trainingsspiele mit meinem künftigen Doppelpartner. Anfangs wurde mein Spiel beleidigt mit *das ist doch kein Tischtennis* *der kann ja gar nix* und solche Dinge. Einige Wochen später nach dem 20. Trainingsspiel die Aussagen wie *ich gebe dir doch nicht den Ball so wie du ihn brauchst* oder *ich wäre ja schön blöde, solche Aufschläge auf dich zu spielen*. Ähnlich bei mir. Erst denke ich mir *wie kann man nur so blind auf mich spielen* und später *oh Mist, der spielt jetzt genau das was ich nicht so gut kann und mag*.

Genau an diesem Punkt, wenn man das Spiel und Spielsystem des Doppelpartners verstanden hat, kann man anfangen auf dem Wissen aufzubauen und ein Offensiver und Defensiver Spieler können gemeinsam ein gutes Doppel spielen. Für beide Spieler muss klar sein, dass vielleicht die eigene Lieblingseröffnung, die man im Einzel hat, im Doppel nicht unbedingt Zielführend ist.

Also mein Tipp, insbesondere für Doopelpaarungen mit sehr unterschiedlichen Spielstilen, ist, immer wieder im Training Einzel miteinander zu bestreiten.

@Zweier Klar auch wenn du vielleicht mal gegen so eine Paarung ran musst, können solche Ansätze wichtig sein. Dazu auch wieder aus der Praxis: Zum dritten mal zieht unser Gegner auf den langen Schnittaufschlag meines Partners schön spinnig in meinen Anti. Sein Partner sagt laut: *Jetzt hör doch mal auf, diese Aufschläge anzuziehen, ich bekomme die ganze Sche... dreifach zurück*.

Dies ist dann die Anfangs angesprochene Finte. Vielleicht ist in so einem Moment ein zurückgeschupfter oder einfach hingelullter Ball ja die viel bessere Wahl auf den Abwehrspieler als diese vermeintlich einfache Gelegenheit zum schicken Topspin.

Sind natürlich alles wieder nur Ansätze von theoretischer Natur aber vielleicht hilft es ja und eröffnet neue Doppelideen.

[Zweier]

Danke @Kriegela, schönes Beispiel zum Doppelspiel. Gerade Doppel bereiten nicht nur Spaß und sind oft immens wichtig für den Punktspielstart, sie zeigen aber auch noch deutlicher, dass Tischtennis ein Bewegungssport ist.

[Timo]

Spiele neuerdings auch wieder mit einem Abwehrer Doppel. Allgemein würde ich sagen, dass man als Angreifer hierbei ein sicheres Blockspiel und die Fähigkeit Ablagen der Gegner gut zu attackieren benötigt. Ansonsten schaue ich natürlich wie der Gegner mit den Bällen des Abwehrpartners klar kommt. Hat der Gegner Schwierigkeiten mit den Schnittbällen bin ich erst einmal ein bißchen passiver. Treffen die Gegner gut versuche ich durch aggresives Blockspiel die Gegner zu verunsichern. Ansonsten erlebe ich häufig, dass Gegner nach Satzwechseln erst einmal mit der veränderten Spielweise Probleme haben.

[Zweier]

Zitat von Timo

Spiele neuerdings auch wieder mit einem Abwehrer Doppel. Allgemein würde ich sagen, dass man als Angreifer hierbei ein sicheres Blockspiel und die Fähigkeit Ablagen der Gegner gut zu attackieren benötigt. Ansonsten schaue ich natürlich wie der Gegner mit den Bällen des Abwehrpartners klar kommt. Hat der Gegner Schwierigkeiten mit den Schnittbällen bin ich erst einmal ein bißchen passiver. Treffen die Gegner gut versuche ich durch aggresives Blockspiel die Gegner zu verunsichern. Ansonsten erlebe ich häufig, dass Gegner nach Satzwechseln erst einmal mit der veränderten Spielweise Probleme haben.

Verfällt man, wenn man mit einem strikten Abwehrer spielt, nicht fast schon automatisch in ein passiveres und vorsichtigeres Spiel? Ich habe da noch kaum Erfahrungen, außer in zwei, drei Trainingsspielen...