Neuen Regeln im Tischtennis um Abwerbungen zu erschweren?

[Jensebär]

Bevor hier weiter wild spekuliert wird bzgl möglicher Ausbildungszahlungen, bitte erstmal genau recherchieren. Ihr befindet euch hier im Unterforum HTTV, und das ist alles schon in der Wettspielordnung geregelt und auch alle abstrusen Beispiele (Ablöse für Nachwuchsspieler auf Hobbyniveau, Wechsel aufgrund Umzug der Familie) sind hier schon mit einer meiner Meinung nach guten Regelung gelöst. Also lest euch bitte erstmal WO Hessen B6 durch, bevor ihr noch mehr Ideen postet, die nicht neu sind, da schon längst geregelt.

[Matousek]

Eine WO? Was ist das denn? Da stellst du einen Teil der TT-Spieler vor eine große Hürde.

[Rudi Endres]

Eine WO kann man ändern.

Habe eben gegoogelt.

Die Ausbildungsentschädigungen im Amateurfußball variiert je nach Spielklasse des neuen Vereins und der Wechselperiode. Hier sind einige Beispiele für die festgelegten Beträge in der Sommer-Transferperiode:

3. Liga oder höher: 5.000 Euro

Regionalliga: 4.375 Euro

Oberliga: 3.750 Euro

Landesliga: 3.250 Euro

Bezirksliga: 2.750 Euro

Kreisliga: 2.625 Euro

Diese Beträge können je nach spezifischen Bedingungen und Vereinbarungen variieren.

Daher rentiert sich die Ausbildung.

Im Tischtennis rentiert es sich angesichts hoher Hallengebühren nicht, ein Ausbildungsverein zu sein. Man finanziert anderen Vereinen indirekt die höhere Liga.
Das führt dazu, dass man keine Jugendarbeit mehr betreibt oder ein reines Hobbytraining anbietet.

[HansWurst123]

Zitat von Rudi Endres

Eine WO kann man ändern.

Habe eben gegoogelt.

Die Ausbildungsentschädigungen im Amateurfußball variiert je nach Spielklasse des neuen Vereins und der Wechselperiode. Hier sind einige Beispiele für die festgelegten Beträge in der Sommer-Transferperiode:

3. Liga oder höher: 5.000 Euro

Regionalliga: 4.375 Euro

Oberliga: 3.750 Euro

Landesliga: 3.250 Euro

Bezirksliga: 2.750 Euro

Kreisliga: 2.625 Euro

Diese Beträge können je nach spezifischen Bedingungen und Vereinbarungen variieren.

Daher rentiert sich die Ausbildung.

Im Tischtennis rentiert es sich angesichts hoher Hallengebühren nicht, ein Ausbildungsverein zu sein. Man finanziert anderen Vereinen indirekt die höhere Liga.
Das führt dazu, dass man keine Jugendarbeit mehr betreibt oder ein reines Hobbytraining anbietet.

Im Fußball plante 2019 ein Verein aus der Hessenliga (Oberliga) mit einem Etat von 1.8 Millionen Euro, von denen knapp etwas unter 1 Millionen Euro in die erste Mannschaft floss. Die verstanden das als Budgetkürzung.

https://www.giessener-allgemeine.de/...-12171407.html

Man vergleiche die Zahlen einmal mit dem Etat einer Tischtennis Bundesliga-Mannschaft. Deswegen sind vergleiche mit dem Fußball wenig sinnvoll.

[Rudi Endres]

Zitat von HansWurst123

Man vergleiche die Zahlen einmal mit dem Etat einer Tischtennis Bundesliga-Mannschaft. Deswegen sind vergleiche mit dem Fußball wenig sinnvoll.

Darum geht es mir nicht. Im Tischtennis gibt es gar nix. Für tieferklassige Vereine rentiert sich daher eine qualitativ höherwertige Jugendarbeit nicht.
Und den Abwerbevereinen kann man nicht verdenken, dass sie ökonomisch handeln. Jugendarbeit bringt nicht automatisch den gewünschten Erfolg, gekaufte Spieler in der Regel schon.

Zitat von Fastest115

Zur Not warten die "Abwerber" dann zukünftig einfach bis einer Erwachsen ist und holen die dann erst ohne Ablöse.

Im Fußball und einigen anderen Sportarten zahlt man für alle. Je nach Ligenhöhe des aufnehmenden Vereins. Denn Jeder wurde ja mal ausgebildet.

[Matousek]

In der Regel legen Verbände entsprechende Spieler*innen nahe, den Verein zu wechseln.

Wobei es ja die Möglichkeit gibt, das Jugendspielrecht beim "Ausbilderverein" zu lassen.

[Rudi Endres]

Da es vielerorts für Jugenderfolge Zuschüsse gibt, kann es für einen Verein sehr lukrativ sein, die Jugendspielberechtigung eines Spielers geltend machen zu können. Selbst wenn man gar keine Jugend hat.

Beispiele gerne per PN.

[Christian Henrich]

WSO Hessen, B6:

Beim Wechsel einer Spielberechtigung eines Nachwuchsspielers bzw. Spielers Junioren 22 hat der aufnehmende Verein auf Antrag des abgebenden Vereins eine Kostenerstattung zu entrichten. Dies gilt nicht, wenn der Vereinswechsel mit einem Wohnsitzwechsel verbunden ist und der neue Wohnsitz außerhalb des Einzugsbereiches des bisherigen Vereines liegt. Die Entscheidung hierzu
trifft der HTTV.
(...)
Pro vollendetem Jahr (maximal fünf Jahre) der Spielberechtigung im abgebenden Verein gelten folgende Beträge:

Mädchen 18 Jungen 18 Betrag

Q-TTR-Wert 1650 und höher Q-TTR-Wert 2000 und höher 250,00 €
Q-TTR-Wert 1500-1649 Q-TTR-Wert 1850-1999 175,00 €
Q-TTR-Wert 1350-1499 Q-TTR-Wert 1700-1849 100,00 €

Mädchen 15 Jungen 15 Betrag

Q-TTR-Wert 1475 und höher Q-TTR-Wert 1800 und höher 150,00 €
Q-TTR-Wert 1325-1474 Q-TTR-Wert 1650-1799 100,00 €
Q-TTR-Wert 1175-1324 Q-TTR-Wert 1500-1649 50,00 €

Mädchen 13 + 11 Jungen 13 + 11 Betrag

Q-TTR-Wert 1200 und höher Q-TTR-Wert 1425 und höher 50,00 €
Q-TTR-Wert 1050-1199 Q-TTR-Wert 1275-1424 25,00 €

[Rudi Endres]

Werden diese Bestimmungen auch wirklich durchgesetzt oder stehen sie nur auf dem Papier? Denn wer einen Antrag stellen muss, hat den Schwarzen Peter.
Immerhin erkennt man in Hessen die Arbeit der ausbildenden Vereine an. Das ist eine rühmliche Ausnahme. Aber die Zahlungen sind zu gering, um abschreckend zu wirken. Erhöht man die Beträge, verbaut man womöglich dem ein oder anderen Talent die Karriere.
Es geht nicht um Gewinne sondern um einen gerechten Ausgleich der Kosten.

[Christian Henrich]

Selbstverständlich werden diese Regelungen umgesetzt, und die sind auch flächendeckend bekannt. Die Regelung gibt es schon seit Jahrzehnten, vor Einführung des TTR-Wertes wurde die Entschädigung an einer Ranglistenteilnahme festgemacht. Mein Verein hat schon mehrfach Entschädigungen beantragt und erhalten, aber auch zahlen müssen. Und mir ist auch ein Fall aus einem anderen Verein bekannt, wo ein Nachwuchsspieler eine Halbserie gesperrt wurde, weil der aufnehmende Verein nicht zahlen wollte.