wie trainieren mit Übergewichtigen?

[TSV Tema Matze]

Na gut...

Jetzt will ich auch mal ...

Kurz Käffchen trinken und die Gedanken sortieren... Pardon!
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Ok...

Kann losgehen:

Also ich mach das jetzt mal bisschen laienhafter um Platz, Zeit und Mühe zu sparen.
Unser Körper, so wie er momentan beschaffen ist, hat sich seit der Steinzeit nicht mehr weiterentwickelt und steht somit vor dem Rätsel, wie er sich mit den modernen Lebensmittelkonstellationen einigen kann.
Das Problem sind die Kohlenhydrate.
Kurz gesagt, sind Kohlenhydrate eine Erfindung der Neuzeit. Unser Körper verlangt aber lediglich, wie er es in der Steinzeit auch gemacht hat, nach Früchten, Obst und Fleisch.
Bei der Energiebereitstellung werden zuerst die Kohlenhydrate und dann die Fettreserven angegriffen. Unser Körper findet das logisch, wir finden das ätzend
Da wir allerdings, wenn wir nicht bewusst darauf achten, fast ausschliesslich Kohlenhydrate zu uns nehmen, kommen wir zu dem modernen fettleibigen Mitteleuropäer, da die nicht verwerteten Kohlenhydrate "vorsichtshalber" knapp unter der Haut geparkt werden.

Es gibt, wissenschaftlich betrachtet, nur eine Lösung zur Gewichtsreduktion und zwar nach der Formel:
Weniger aufnehmen, als verbrennen. Und das bitte täglich! Sonst klappts nicht.
Jede andere kluge Weisheit ist überholt!!
Von wegen, Gewicht verliert man nur, wenn man mehr als 30 Minuten trainiert und ähnliches ist quatsch, weil immer der Grundsatz "wenig ist besser als gar nichts" gilt. Dieses "Wenig" muss allerdings zu einer täglich negativen Energiebilanz führen.
Und die schwankt bei jedem Menschen mit dem Alter, dem Gewicht in Relation von Fett und Muskeln, der Belastung, dem Tag als solchem und vorallem der Nahrungsaufnahme.


Wie oben bereits vermerkt, ist Tischtennis als Trainingsoption durch seinen Charakter bestens dazu geeignet eine negative Energiebilanz zu erreichen.

Allerdings ist die Kehrseite der Medaille auch angesprochen worden.

Tischtennis ist schnell, spritzig und aggressiv!

Der vorhandene Körperfettanteil ist also ausschlaggebender Index für die Bewegungen die derjenige machen kann und auch "auf gar keinen Fall" machen sollte.
Je nachdem wie gut die Beine ausgebildet sind, sollte man sich bereits bei 20 Kilo Übergewicht Gedanken machen, ob ein spritziger Sidestep angemessen ist oder eben nicht. Die kleinen dünnen Bändchen die da zwischen Oberschenkelmuskulatur und Knochen das bewegliche Objekt mit all dem Gewicht und den auftretenden Kräften auffangen müssen, halten nicht ewig!!!

Um das krasseste Beispiel zu thematisieren:

Nach herrschender Meinung gibt es zur Gewichtsreduktion eines Adipositas größer Level 1 nur eine vernünftige Herangehensweise.
Krafttraining im Fitnessstudio.
Keine andere Kraftanstregung verbrennt erstens mehr Kalorien und ist zudem so Verletzungsresistent. Krafttraining verbrennt auch mehr Kalorien als Joggen, die Annahme Ausdauertraining sei besser ist überholt. Zwar werden erst Kohlenhydrate und dann die Fettreserven zur Energiegewinnung herangezogen, allerdings spielt das in unserem Fall keine Rolle, da hier der langfristige Erfolg über die negative Energiebilanz eintritt.

Zweitens führt das Krafttraining gleichzeitig zu einer Ausbildung der Gesamtmuskulatur des Körpers. Mit steigendem Muskelanteil steigt der Kalorien-Grundbedarf des Trainierenden und das Ziel, die negative Energiebilanz zu erreichen, wird enorm erleichtert, weil der Trainierende bei jeder alltäglichen Anstregung mehr Kalorien benötigt als zuvor.
( Ferrari zum Bäcker kostet immer gleich 3 Euro Sprit! )

Sooooo.... erstmal Korrekturlesen .. Sekunde bitte

Ach ja. Weil die Muskeln mehr wiegen als Fett, nehmen die Ladies kurzfristig gesehen auch nicht ab, wenn sie in ein Fitnessstudio eintreten und hören dann resigniert wieder auf.
Nervt mich tierisch, weil ich kaum noch geile Schnittchen in meiner Gegend sehe, aber irgendwie bin ich ja auch selber Schuld.
Wär ich mal in die Nähe von 3 Gymnasien gezogen, hätte mir die eine oder andere Augenverätzung erspart.

Fuck. Doch offtopic geworden.

Ähhhmmm....

In deinem Fall solltest Du es mit Bedacht auf die Gesundheit von den angesprochenen Faktoren abhängig machen. Wenn die Beine wenig bis garnicht ausgebildet sind und zudem ein relatives Übergewicht existiert, sind lockere und vorhersehbare Bewegungsabläufe das Ziel.
Meinetwegen Einkontern rechts links, mit Variationen in Geschwindigkeit und Platzierung, Effet und bla halt.....

Streuung extremer Winkel sind definitiv zu vermeiden. So kann man erstmal ein paar Monate Technikschulungen praktizieren, die je nach Beschaffenheit desjenigen von einem Krafttraining und eventuell einer Nahrungsumstellung begleitet werden sollten. Mit stärkeren Beinen können dann langfristig auch spritzigere Übungen gespielt werden.

Das Training mit anderen innerhalb einer Gruppe leidet dadurch überhaupt nicht!
Da eh alle Aspekte des Spiels beherrscht werden müssen, kann sich dein Padawan innerhalb einer Übung "den Umständen entsprechend" verhalten.
Ein Beispiel:
Der Partner macht einen Trainingsaufschlag -> langer Schupf -> TopSpin auf US. Das kann er locker aus dem Stand machen, weil jeder die Platzierung der Bälle üben muss. Ist der Winkel zu extrem, soll er den Ball aber auch nicht mehr annehmen und auf gar keinen Fall !! hinterherspringen.

Von Anfang an sollte auf eine solide, saubere Grundstellung geachtet werden, damit er hier einen Muskelaufbau erfährt und langfristig auch Bänder und Sehnen stärken kann.

So gesehen, entstehen für keinen Trainingspartner Defizite, weil sie mit einem Übergewichtigen trainieren. Nur ist es halt die Aufgabe des Trainers, die richtigen Übungen an dem jeweiligen Tisch "vernünftig" zu verkaufen.

Für alle die meinen Beitrag mit einem Auge überflogen haben und mich jetzt schnell verbessern wollen, weil sie irgendwo von einem Freund mal was anderes gehört haben:
Meine Schwester, das liebe Kind, wurde von ihrer Geburt an mit Eis und Süßigkeiten vollgestopft, meiner lieben Mutter sei Dank.
Sie wog im Alter von 15 Jahren mit einer Körpergröße von 1,60 knapp 130 Kilo.
Das hat unsere ganze Familie entzweit, weil kein Angehöriger auf diese Prazis Einfluss nehmen konnte und nun steht sie da.

22Jahre. 165cm. 140kg.

Ich beschäfftige mich mit diesem Thema schon mein ganzes Leben und auch auf hohem Niveau.
Falls ihr mich also verbessern wollt, lest bitte meinen Beitrag nochmal und wenn dann immernoch was unklar ist, können wir uns gerne streiten

mfG

[JanMove]

Zitat von the g@me

Hallo,
ich habe mal ein frage und zwar: wie oder was würdet ihr mit einem etwas schwereren trainieren???
es geht da speziell um die beinarbeit am tisch .
hoffe ihr könnt mir helfen

Grundsätzlich gilt, dass ein Übergewichtiger sich weniger schnell und spritzig an der Platte bewegen kann. Daraus folgt, dass z. B. das Umlaufen der Rückhand einer Harakiri-Aktion gleichkommt. Deswegen braucht der "Dicke" eine gute Rückhand, und nicht umsonst gilt der Spruch "Alle Dicken haben eine gute Rückhand!". Die Erfolgreicheren unter dieser Spezies sind auch meist mit einer guten Hand ausgestattet und spielen mit sehr viel Handgelenkeinsatz aber relativ kurzer Armbewegung. Aus alledem folgt, dass der "Dicke" unbedingt die Vorhand- und Rückhandseite mit gleicher Intensität trainieren sollte und keine all zu grosse Vorhandlastigkeit angestrebt wird.

[Noppenwurst]

Zitat von klugscheisser

Wenn man aber Trainer eines Hochleistungs-Kaders ist, braucht man sich um die Dicken nicht zu bemühen, die werden niemals Olympia-Sieger. Höchstens als Sumo-Ringer

Sumo ist nicht olympisch !!!

[TSV Tema Matze]

wär mir nie aufgefallen

[Inoshiro]

Zitat von TSV Tema Matze

Keine andere Kraftanstregung verbrennt erstens mehr Kalorien und ist zudem so Verletzungsresistent. Krafttraining verbrennt auch mehr Kalorien als Joggen, die Annahme Ausdauertraining sei besser ist überholt.

Hmmh, ja und nein. Mir ist auch klar, dass die Aussage, dass ein Training in einem niedrigen Pulsbereich mehr Fett verbrennt so nicht richtig ist, da nur anteilsmäßig mehr Fett verbrannt wird als im aeroben Bereich. Dieses Wissen nützt aber nur der Person etwas, die in der Lage ist, eine gewisse Zeit in einem hohen Pulsbereich zu trainieren. Wer nach fünf Minuten Krafttraining keine Puste mehr hat, wäre lieber 45 Minuten zügig auf dem Laufband gegangen.

Den entscheidenden Punkt hat Tema Matze aber auch genannt, nämlich die Energiebilanz. Ich kann auch sehr viel Sport betreiben (in diesem Fall: Tischtennis spielen), ohne dabei abzunehmen, wenn ich dazu mehr esse als vorher.

Hat natürlich alles seine Grenzen: wer für den Ironman trainiert, wird vermutlich früher oder später abnehmen.

[Obachecka]

Man denke nur an Karakasevic.
Auch ein Tischtennisprofi muss offenbar nicht bis ins letzte Detail austrainiert sein....

[TSV Tema Matze]

Zitat von Inoshiro

Wer nach fünf Minuten Krafttraining keine Puste mehr hat, wäre lieber 45 Minuten zügig auf dem Laufband gegangen.

Ok ... Mein Fehler

Ich meinte das Muskelaufbautraining mit Hanteln und Geräten. und da kommt doch niemand aus der puste ... hoffe ich

Worauf ich hinauswollte:

Wenn wir täglich, durch Splitt-Training, verschiedene Muskelgruppen mit angemessenem Gewicht zu je 3 oder 4 Sätzen trainieren, haben wir im Ergebnis eine Masse X in Kg bewegt.
Diese Energieleistung ist größer, als die Energieleistung, welche beim Joggen aufgebracht wird.

Dadurch die negative Energiebilanz.

Es gibt andere Lösungsansätze, die hast du skizziert und die sind auch völlig in Ordnung, haben allerdings je nach dem Übergewicht / Körperfettanteil des Trainierenden ihre Nachteile, besonders in Bezug auf Bänder und Sehnen.

"Ich geh jetzt immer Fahrrad fahren!"

"Achso. Du wählst also das effektivste Fortbewegungsmittel der Welt um Abzunehmen?"

Zum Schreinen. Jedesmal

Na gut. Schwimmen gibts noch.

Ja....

Gut....

Schwimmen ist ok.




ps. Ich hoffe wir reden hier auch über 20kg+ .... sonst rede ich nämlich die ganze Zeit wirres Zeug

[Inoshiro]

Selbstverständlich gibt es wissenschaftlich fundierte Trainingsmethoden, um - je nach Leistung und Entwicklungsziel - optimal zu trainieren.

Im Einzelfall kann das jedoch ganz anders aussehen. Wenn zu mir eine übergewichtige Person, die bisher konsequent überall mit der U-Bahn hingefahren ist sagt, dass sie jetzt immer mit dem Fahrrad fährt, kann ich nur sagen: "Herzlichen Glückwunsch! Du bist auf dem richtigen Weg!".

[TSV Tema Matze]

jo!!

Vor 10 Monaten den Wagen verkauft und mir nen schönes Mountainbike zugelegt. Ich fahre auch überall mit dem Fahrrad hin.

Hab genau 0 Kg abgenommen.

Aber ja ... es ist der richtige Weg, das stimmt schon! Dadurch wurden die Beine wesentlich stärker und ich kann andere Sachen, wie z.b. TT intensiver betreiben. Völlig richtig.

Aber durch TT hab ich 9 Kilo verloren. Durch´s Radfahren 0.

Aber der Vergleich hinkt schon deshalb, weil ich keine übergewichtige Person bin und zeitlebens immer "fit" war. Von daher vielleicht dieser Null-Effekt, der bei anderen sicher wieder anders ausfällt.

Wir sind doch eh einer Meinung

[Brainbug]

Zitat von klugscheisser

Doch, man kann. Und wenn es nicht zu viele gleichzeitig sind, mache ich das auch.

Das Problem ist einfach, dass ein Fettverbrennungstraining eine Ausdauerbelastung von mindestens einer halben Stunde voraussetzt, besser noch länger... Wenn jemand in hohem Maße übergewichtig ist, dann ist ein Ausdauertraining auf dem Fahrrad zu empfehlen um die Gelenke zu schonen. In der Halle ist ein entsprechendes Training nur schwer durchführbar. Ausserdem ist das wertvolle Trainingszeit, die dann den anderen "Normalgewichtigen" abhanden kommt.

Was ich damit meine. Auch ein übergewichtiger Schüler kann sich alleine um sein Fettreduktionstraining kümmern. Dazu braucht man keinen gut bezahlten Lizenztischtennistrainer. Wenn der Junge wirklich gut werden und nach oben kommen will, dann muss man ihm klarmachen, dass ihm dies mit ein paar Kilo weniger deutlich leichter fallen würde... Das Tischtennistraining sollte meines Erachtens nach auch wirklich fürs Tischtennis verwendet werden, oder auch für ein Kraft- bzw. Ausdauertraining das jedem zugute kommt...