Welche Partei würdet ihr wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre? (2016)

[klugscheisser]

Zitat von holgidick

Hm, das ist aber mehr wie übersichtlich, oder?

ja, leider.

[jimih1981]

Zitat von mithardemb

Die spannende Frage ist ja auch, ob ich dann mit meinem Grundstück alles tun darf was ich will.

- vielleicht möchte ich in einem Gebiet in dem ansonsten Einfamilienhäuser stehen einen Wolkenkratzer bauen.

- vielleicht möchte ich in einem Wohngebiet eine Firma ansiedeln die großes Verkehrsaufkommen verursacht und im 3 Schicht Betrieb eine sehr geräuschintensive Fertigung betreibt.

- vielleicht habe ich noch ein zweites Grundstück weit von mir entfernt. Da kann ich dann eine Deponie für Giftmüll ansiedeln oder warum nicht gleich ein Endlager für spaltbares Material. Da laben Nachbarn in unmittelbarer Entfernung. Wenn juckts. Mich nicht, ich wohne 500km entfernt und das Geld nehmen ich gerne mit.

... Ohne Staat geht dann so manches unbürokratischer, aber wohl nicht unbedingt besser....

Ganz einfach Eigentumsrechte. Wo wir bei der Frage wären welche Möglichkeiten gibt es denn Eigentum an Land zu erwerben. Das hängt von den Gegebenheiten ab. Wenn das Stück Land noch niemand gehört dann wird es eben dadurch zum Eigentum von jemand indem er es aus dem naturbelassenen Zustand herausführt. D.h. er baut ein Haus darauf oder macht ein Acker daraus wo er was anpflanzt einfacher Zaun um ein Stück Land reicht nicht. Gebe es keinen Staat gebe es zunächst jede Menge herrenloses Land das vorher Staatseigentum war. Das würde dann so funktionieren.

Nehmen wir an dein Nachbar will jetzt auf seinem Grund und Boden ein Wolkenkratzer bauen, das kann er natürlich machen, sofern er keinen vertraglichen Einschränkungen unterliegt. Wenn er herrenloses Land zu seinem Eigentum macht hat er keine Einschränkungen was ihm natürlich passieren kann ist das er sich damit unbeliebt macht und andere eben mit ihm deswegen keine Verträge schließen wollen. Das funktioniert da eben auch über sozialen Druck. Hat er es von jemand gekauft kann natürlich derjenige natürlich im Kaufvertrag festlegen wie die Nutzung sein muss. Nehmen wir z. B. den Kölner Dom, kauf jemand das Grundstück könnte eben der Verkäufer die Bedingung stellen das der Kölner Dom erhalten bleiben muss, sollte er den Vertrag brechen wird er dafür zur Rechenschaft gezogen und muss z. B. Strafzahlungen leisten oder da Grundstück könnte je nach Vertragsbedingung auch an den Eigentümer gehn. Das selbe gilt für die Giftmülldeponie. Dem Panzer im Vorgarten oder die Atombombe im Keller. Das wird man so nicht akzeptieren.

Es gibt viele denkbare Lösungen eine ist eben die Durchsetzung von Eigentumsrechten und Vertragsrecht. Bei Bitcoin.de gibt es z. B Vertrauensllevel, da kann man eben dann sehn wie vertrauenswürdig ein Handelspartner ist. Im Endeffekt würde es darauf hinauslaufen das Leute die ständig betrügen oder die sich asozial verhalten wohl weniger Vertragspartner finden. Der Bäcker verkauft dann z. B. an jemand nix mehr, oder der Metzger etc. Was eben auch heißt absolute Vertragsfreiheit außer der Vertrag geht zu Lasten Dritter.

Angemerkt sei. Das das BGB in Deutschland garnicht so schlecht ist. Nur gibt es eben ganz andere Gesetze die eben nur dazu da sind um die ökonomischen Interessen von bestimmten Lobbygruppen zu befriedigen und die sind das Problem denn sie sind eben nicht dazu um in erster Linie ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben zu ermöglichen.

Für die Kommunisten, Sozialisten und so. Von mir aus macht es ohne Eigentum, ohne Geld, ihr könnt soviel umverteilen wie ihr wollt solange ihr keinen dazu zwingt mitzumachen.

[mithardemb]

Zitat von jimih1981

Nehmen wir an dein Nachbar will jetzt auf seinem Grund und Boden ein Wolkenkratzer bauen, das kann er natürlich machen, sofern er keinen vertraglichen Einschränkungen unterliegt.

Also mit anderen Worten, wenn meinem Nachbarn das Grundstück gehört und er keine vertraglichen Einschränkungen gibt, dann kann er damit machen was er will? Ich denke spätestens wenn er dann die Giftmülldeponie aufmacht, werden 99,99% der Menschen nach dem Staat rufen.

Zitat von jimih1981

. Das selbe gilt für die Giftmülldeponie. Dem Panzer im Vorgarten oder die Atombombe im Keller. Das wird man so nicht akzeptieren.

Was heißt nicht akzeptieren. Rufe ich dann nach den Gesetzesdieners des nicht mehr existierenden Staates oder greif ich einfach zur Selbstjustiz.

Zitat von jimih1981

Es gibt viele denkbare Lösungen eine ist eben die Durchsetzung von Eigentumsrechten und Vertragsrecht. Bei Bitcoin.de gibt es z. B Vertrauensllevel, da kann man eben dann sehn wie vertrauenswürdig ein Handelspartner ist. Im Endeffekt würde es darauf hinauslaufen das Leute die ständig betrügen oder die sich asozial verhalten wohl weniger Vertragspartner finden.

Es sei denn, sie haben mehr Geld und kaufen mir mein Haus ab. Wenn die Summe stimmt, schließe ich dann vertraglich nichts aus und ihr zukünftiger Nachbar ist ihnen schutzlos ausgeliefert. Das wird wohl eine schöne neue Welt werden.

Zitat von jimih1981

Angemerkt sei. Das das BGB in Deutschland garnicht so schlecht ist. Nur gibt es eben ganz andere Gesetze die eben nur dazu da sind um die ökonomischen Interessen von bestimmten Lobbygruppen zu befriedigen und die sind das Problem denn sie sind eben nicht dazu um in erster Linie ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben zu ermöglichen.

Das stimmt, aber ohne Staat wird es eben auch das BGB nicht geben.

[jimih1981]

Zu der Giftmülldeponie die verletzt eben die Eigentumsrechte von anderen weil sie die Gesundheit schädig und das wird nicht akzeptiert. Das ist der Vorteil von Eigentumsrechten. Im Endeffekt würden die eben dann zu nem Schlichter gehn oder eben zu ihrer Versicherung was ich schon im Post davor ausgeführt habe. Es gibt ja heutzutage auch Gutachter dann würden man sich eben auf einen Gutachter einigen den beide vertrauen oder die Versicherung die man hat macht das für einen. Was ist wenn die Konfliktparteien bei verschiedenen Versicherungen sind hab ich schon ausgeführt.

Wie gesagt ich hab deswegen das BGB erwähnt weil ich das eher pragmatisch sehe. Ich wollte nur das etwas weiter ausführen wie es funktionieren könnte.

Robert P. Murphy hat das noch weiter ausgeführt:

http://www.oliverjanich.de/wp-conten...ch-Kopie-2.pdf

Man kann sich durchaus über pragmatische Lösungen auf Basis von grundlegenden ökonomischen Kenntnissen unterhalten, was aber mit viele hier offensichtlich überhaupt nicht möglich ist. Ein Utopie sehe ich als Ziel die Strategie ist wieder ne völlig andere Sache. Man fordert als Ziel immer das Maximum z. B. die Abschaffung der Sklaverei, oder ich jetzt analog die Abschaffung aller Steuern weil ich sie für Raub halte, es ist richtig das zu fordern. Es heißt zu jederzeit, das dies oder das nicht möglich ist weil...oft stellt es sich heraus dass es doch möglich ist wenn man will. Bis dahin sagt man dann eben je weniger Steuern desto besser z. B. oder je mehr Freiheit desto besser.

[pibach]

In kleinen Gemeinschaften kann das mit sozialer Kontrolle funktionieren. Kleine Strukturen sind da oft leistungsfähiger. Wir hatten ja auch lange Zeit bzw. immer wieder Stadtstaaten (aus dem griechischen Konzept der Polis) in Konkurrenz zu Nationen mit Staatswesen.

Wenn es jedenfalls ein stehendes Heer, Judikative und Exekutive sowie Verwaltungsapparat von Beamten erfordert, ist dafür ein Umlagesystem (Steuern) nötig. Je größer und anonymer der Staat und je höher die Mobilität der Bevölkerung, desto weniger direkt funktioniert die soziale Kontrolle. Leider sorgt so ein Staatssystem auch gerne für Selbstperpetuation, also die Staatsdiener schaffen sich Aufgaben und Gehälter ohne das auch mal wieder zu entschlacken. Die Staatsquote wächst dadurch gerne über das Limit. Auch das Konzept des Wegsperrens in Gefängnisse zur Durchsetzung der staatlichen Vorgaben ist ausgesprochen ineffektiv. In den USA hat die Privatisierung der Gefängnisse für eine Einbuchtungsmaschinerie gesorgt - eine gesellschaftliche Katasrophe.

Ggf. lässt sich das wieder effizienter gestalten u.a. durch neue "Reputationssysteme", wie ja einige Internet Handelsplatformen zeigen. Ich glaube auch, dass durch das Internet und "Liquid Democracy" und dessen Weiterentwicklungen deutlich mehr Mitsprache und Mitarbeit an den Umsetzungen kommen wird. Eigentlich sind solche "Metathemen" die wichtigsten, alle weitere Entscheidungen folgen ja daraus. Das haben bisher nur Die Piraten richtig auf ihre Agenda genommen - aber sich anderweitig verzettelt.

[mithardemb]

Zitat von jimih1981

Zu der Giftmülldeponie die verletzt eben die Eigentumsrechte von anderen weil sie die Gesundheit schädig und das wird nicht akzeptiert. Das ist der Vorteil von Eigentumsrechten. Im Endeffekt würden die eben dann zu nem Schlichter gehn oder eben zu ihrer Versicherung was ich schon im Post davor ausgeführt habe.

Und wenn der Besitzer der Giftmülldeponie nicht einsichtig ist - seins nun gegen den Schiedsspruch des Richters oder gegen die "Versicherung" - dann brauch ich ein Gremium die das Durchsetzt. Damit der Schlichter einigermaßen einheitlich entscheidet, sind Regeln von Vorteil.

Regelersteller, Schlichter, Durchsetzer - Das nennt man zuweilen auch Legislative, Jurisdiktion und Executive. Also brauchen wir zum Zusammenleben die Staatsgewalten.

Im kleinen geht das sicher mal auf weniger formaler Ebene. In der Vorgeschichtlichen Zeit oder zu Beginn der Landnahme in den USA gabs viel Fläche und wenig Menschen. Aber Reibereien gabs auch schon dort und die Lösung der Recht des Stärkeren waren wiederum überregionale Durchsetzer - z.B. die Texas Ranger.

Jetzt stell ich mir mal dieser weniger formale Ebene heute in Deutschland im Ruhrgebiet vor. Das ist ein Ballungsgebiet mit ca. 10 Mio Menschen. Da klappt eine weniger formale Ebene wohl nicht mehr. Da braucht man Menschen die eine Funktion komplett ausüben und nicht nur bei Bedarf. Ohne Staat geht so etwas nicht mehr.

[Max]

Zitat von crycorner

Hier mal eine Parteiliste:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...in_Deutschland

Muss ja nicht gleich die Magdeburger Gartenpartei sein, aber warum zum Teufel eine latent verfassungsfeindliche Partei mit einem Haufen rechtsradikaler Deppen in Führungspositionen?

https://youtu.be/PtKJFmypYJ4

Die AfD tritt auch für das dreigliedrige Schulsystem ein, einen besseren Umgang mit Russland, eine gewisse Distanz zu Russland, Abschaffung der Rundfunkgebühren, all das sind Dinge, die mir zusagen.

Folgendes Parteiprogramm hätte vor Merkel auch eines der CDU sein können (abgesehen von Dingen wie "Wider das Berufspolitikertum") oder zumindest das der CSU. Sind die auch verfassungsfeindlich.

Was soll außerdem der Passus "latent verfassungsfeindlich". Entweder sind sie es oder sie sind es nicht. Selbst der Verfassungsschutz hat sich gegen eine Überwachung von AfD-Politikern ausgesprochen. Weil Petry von Waffengebrauch beim Grenzschutz geredet hat? Dann sollten wir die Grünen unter Führung von Özdemir und Roth auch faschistische Kriegstreiber nennen dürfen, haben schließlich die Intervention der USA lautstark unterstützt, ja sogar sie gefordert bevor sie überhaupt angefangen hatte. Kann es sein, dass aus dir der Deutsche spricht, der bloß kein Blut sehen kann, wenn es auf eigenem Boden stattfindet oder er irgendwie dauerhaft damit assoziiert wird? Schlächterei ein paar tausend Kilometer weit weg unter humanitärem Vorwander, gell, sofort. Erinnert stark an Samantha Power.

Und immer schön die Nazikeule schwingen.

[Max]

Zitat von JanMove

Also ich habe einfach nur abgestimmt und mich ansonsten aus der Diskussion rausgehalten. Ich denke politische Diskussionen ändern in der Regel genauso viel wie Wahlen nämlich nichts. Allerdings wird mir ganz schlecht, wenn ich da so lese, was von Usern wie z.B. Max oder jimih1981 abgesondert wird.
Interessanterweise zeigt die Umfrage, dass mehrheitlich ganz links oder ganz rechts gewählt wird. Die "normalen" Parteien scheinen also ziemlich verschissen zu haben.
Na ja, ich bin mittlerweile in Deutschland bei den Nichtwählern angekommen, und in der Schweiz mache ich auch nur bei den Volksabstimmungen mit. Vielleicht würde ich die Partei der Nichtwähler wählen, falls es die überhaupt noch gibt, mit ihrem einzigartigen Werbespruch "Dieses mal nicht Nichtwählen sondern Nichtwähler wählen".

Bei Deinen Ergüssen wird mir auch nicht warm ums Herz, vor allem wenn es so schlecht begründet wird wie hier oder einem thread über Weltanschauung. Dürfen Schweizer überhaupt bei uns wählen.

[Max]

Laut jimih müssen erst einmal tausende Menschen sterben, bevor sie zum Schlichter gehen können, um gesund leben und ihre Lieben begraben zu können.

Übertragen auf den Lebensalltag würde das heißen, dass Du Dich erst einmal von Autos anfahren lassen solltest, bevor Dir ein Fahrradweg gebaut wird. Das andere Problem bei dieser Ideologie und ihrer Liebe zu einem Minimalstaat ist, dass es völlig vergisst, dass ein Vakuum, das vom Fehlen des Staates immer gefüllt werden wird. Nur wird diese Macht nicht demokratisch legitimiert sein, denn sonst wären wir ja nicht im Minimalstaat.

[JanMove]

Zitat von Max

Bei Deinen Ergüssen wird mir auch nicht warm ums Herz, vor allem wenn es so schlecht begründet wird wie hier oder einem thread über Weltanschauung. Dürfen Schweizer überhaupt bei uns wählen.

Ich habe ja nur Feststellungen getroffen. Begründen muss ich da gar nichts, bzw. genau genommen steht die Begründung ja sogar im Text. Deswegen wird in diesem Thread auch nichts mehr von mir kommen. Im übrigen bin ich nicht Schweizer sondern Doppelbürger, was sich aber eigentlich ja zwangsweise aus dem Geschriebenen ergibt.