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Umfrageergebnis anzeigen: Was ist eure Erfahrung? Wieviel Prozent der Nachwuchsspieler hören im Jugendalter auf? | |||
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Teilnehmer: 41. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen |
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Themen-Optionen |
#31
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AW: Was kann man gegen das Problem tun, dass Kinder und Jugendliche mit dem Tischtennis aufhören?
Zitat:
Schon alleine die Tatsache, dass wir versuchen müssen, die Kinder über drei Lebensphasen (Kind, Pubertierender, Junger Erwachsener) bei der Stange zu halten, ist ein Mammutproblem. Das haben allerdings alle: Musikschule, Kirche, genauso wie Fußball. Am ehesten kann es gelingen, wenn sich eine Clique bildet, wo man dazugehören möchte. Dass ich als Jahrzenhte älterer Coach irgendwann uncool werde und in den Hintergrund treten sollte, trotzdem weiter sportlich die Richtung vorgeben muss, ist eine große Herausforderung.
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Stopp dem Windelmüll! |
#32
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AW: Was kann man gegen das Problem tun, dass Kinder und Jugendliche mit dem Tischtennis aufhören?
Korrekt, wobei mir es insbesondere um die etwas älteren Jugendlichen geht. Bei den Jüngeren ist das glaube ich noch etwas einfacher.
Nimm mal Handball und nen Jugendlichen der nicht unbedingt Leistungssport machen will und bisschen daddeln will und geselliges Beisammensein. Der sucht sich mit seinen Kumpels ne Mannschaft und spielt in einer Liga gegen mehr oder weniger Gleichgesinnte. Beim TT kaum möglich. Bei den Jüngeren Meisterschaften, Ranglisten...am Anfang alles ganz toll und spannend...aber irgendwann merken sie das mit 1-2 training nicht viel zu holen ist, und dann ? |
#33
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AW: Was kann man gegen das Problem tun, dass Kinder und Jugendliche mit dem Tischtennis aufhören?
Aus Erfahrung kann ich festhalten, dass es ein Erfolg ist, wenn ca. jedes drittes Kind es in den Erwachsenenbereich schafft. Das finde ich persönlich auch absolut in Ordnung.
Warum wechseln die Jugendlichen denn das Hobby bzw. machen gar nichts mehr? Das kann viele Gründe haben. Einige wurden auch schon genannt (veränderte Lebenssituation mit PartnerIn; Berufseinstieg; Studium; andere Hobbies). Die Liste dürfte so individuell sein wie es die Jugendlichen auch sind. Am Ende läuft es darauf hinaus, dass etwas anderes für die Jugendlichen wichtiger ist. Ist das schlimm? Nein, ich denke nicht. Tut es manchmal weh? Definitiv. Nicht weil ich Zeit verschwendet habe oder ich die Jugendlichen als undankbar empfinde, sondern weil ich Weggefährten, häufig Freunde, verliere. In der Regel habe ich die Zeit genossen also genau das Gegenteil. Vielleicht bin ich sogar egoistisch, weil ich so viel Spaß daran habe ![]() Trotzdem möchte ich als Trainer meine eigene Freude an die nächsten Generationen weitergeben, bevorzugt in meinem Verein. Ich kann auch gut damit leben, wenn sie woanders weiter TT spielen. Nach diesen allgemeinen Gedanken wird es nun konkreter. Die Nachwuchsgewinnung klammern wir der Einfachheit halber einfach mal aus. Habe ich als Verein dann ein paar Kinder muss ich mich entscheiden in welche Richtung ich gehen möchte. Das bedeutet erstens natürlich die methodische Wahl der Mittel (Entscheidungen wie Konter- oder Topspinmodell; vermitteltes Technikleitbild; induktiv vs. deduktiv). Da kann man sicher darüber diskutieren, welchen Ansatz man wählt. Viel mehr bedeutet es aber, dass ein Verein sich klar sein muss, wo er hinwill. Leistungssport, Wettkampfsport, Gesundheitssport oder reiner Hobbysport bedürfen natürlich unterschiedlicher Ansätze. Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass auch der Breitensport funktioniert. Ein breit aufgestellter Verein, kann es sicherlich auch schaffen, mehrere dieser Felder vernünftig, teilweise auch überlappend, zu bedienen. Das braucht allerdings einiges an Manpower. Egal welcher Ansatz gewählt wird, geht es darum Motivation bei den Kindern und Jugendlichen zu wecken. Das funktioniert bis zu einem gewissen Grad über extrinsische Motivation (Lob, Preise u.ä.). Hier ist dann allerdings irgendwann der Punkt erreicht, an dem es nicht weitergeht. Die Preise und das Lob bleiben aus und man realisiert, dass man genau dafür TT gespielt hat. Hier ist es dann relativ wahrscheinlich, dass mit dem Sport aufgehört wird. Ich weiß nicht genau warum, aber bei so manchem Supertalent oder TrainerInnenkind habe ich so ein Gefühl, dass das eine Rolle spielt. Wenn ich Jugendliche (und auch ältere) an den Sport binden möchte, funktioniert das langfristig nur über intrinsische Motivation. Man könnte auch sagen, man muss die Lusts auf den eigentlichen Sport wecken. Aber wie kann man das schaffen? Hier meine Liste mit Punkten, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe (ohne Anspruch auf Vollständigkeit): abwechslungsreiches Training mit verschiedenen Spiel- und Übungsformen (hier hat mir die "Ballschule Heidelberg" und auch die Trainerausbildung tatsächlich viele Einblicke gebracht) persönliche Unterschiede akzeptieren (es gibt ein Technikleitbild, persönliche Eigenheiten werden aber im Sinne des Technikkanals akzeptiert) induktives Vorgehen (und auch unorthodoxe Ergebnisse anerkennen) Kritik immer als Verbesserungsvorschlag (positiv formulieren wie etwa „Versuch den Schläger weiter hoch zu nehmen“ finde ich deutlich besser als „Dein Schläger ist zu weit unten“; achtet mal darauf wie viele Menschen in fast allen Situation lang und breit erklären, was man falsch macht ohne Verbesserungsvorschläge; findet auch hier im Forum ganz viel statt) die Kinder ernstnehmen (ehrliche und sachliche Kritik/Feedback; im Zweifel ruhig mal die Jugendlichen fragen, was sie wollen oder über etwas denken; da kommen so häufig coole Sachen heraus) sich regelmäßig selbst hinterfragen und Feedback einholen (besonders, wenn Kinder und Jugendliche merken, dass sie erstens tatsächlich offen ihre Meinung sagen können und es zweitens tatsächlich etwas bringt, wirkt das wahre Wunder) die Fehlbarkeit der Kinder und die eigene Fehlbarkeit anerkennen und auch den Schützlingen kommunizieren (hilft vor allen Dingen, wenn es mal nicht läuft) realistische Zielsetzungen (die Kinder fragen, was sie wollen) regelmäßiger Kontakt zu den Eltern fachliche Weiterbildungen (pädagogisch, technisch, methodisch) eigene Begeisterung steckt auch die Kinder und Jugendlichen an Mit diesen Ansätzen haben wir es geschafft, ohne aktive Werbung (allerdings in einer Großstadt zentral gelegen), innerhalb von ca. 2 Jahren aus 5 Kindern und Jugendlichen über 50 zu machen und diese Zahl über Jahre zu halten (tatsächlich haben wir noch eine laaaaange Warteliste). Selbstverständlich gibt es da auch andere Ansätze und jeder Verein muss einen eigenen Weg, an die spezifische Situation angepasst, wählen. Wo es noch am ehesten hapert ist tatsächlich der Übergang in den Erwachsenenbereich. Hier haben wir früher viele HobbyspielerInnen verloren, weil die einfach nur spielen wollten ohne Verpflichtungen für Punktspiele. Mit einer steigenden Zahl auch erwachsener HobbyspielerInnen hat sich das allerdings deutlich gebessert. Das Problem ist häufig, dass es eine komplett andere Struktur im Erwachsenenbereich gibt (zumeist sehr frei ohne Systematik). Lösungsansatz wäre vielleicht sogar angeleitetes Erwachsenentraining; oder Trainingspaten. Hier kann man sicherlich kreativ sein. Unsere Jugendlichen haben sich mit ein paar Studierenden zusammengetan und machen da dann Systemtraining (sporadisch durch mich unterstützt). Hier versuche ich mich aber bewusst ein wenig herauszuhalten. Die Jugendlichen sollen ihre eigenen Erfahrungen machen. Das ist zumindest für mich gar nicht so leicht und ich muss mich zwingen zu akzeptieren, dass sie dann irgendwann nicht mehr meine Schützlinge sondern meine Kameraden sind. Fällt den Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch nicht immer leicht. Wenn es klemmt und ich um Rat oder Tat gebeten werde, bin trotzdem da. Sehr interessant finde ich den vorgebrachten Gedankengang über die Anerkennung, vor allem unter Gleichaltrigen. Da werde ich definitiv mal bei meiner Truppe nachfragen, was sie darüber denken. Auch die Kritik und die Verbesserungsansätze zur Wettkampf-/Turnierdurchführung halte ich für richtig und wichtig. Zusammenfassend bin ich der Meinung, dass sich Kinder wohlfühlen müssen. Dann ist die Chance, dass sie tatsächlich Spaß an unserem Sport entwickeln und folglich auch dabei bleiben (auch in einer anderen Stadt oder bei einem anderen Verein), einfach größer. Wenn das Training methodisch gut ist, findet sich vielleicht auch jemand, der Spaß daran hat, besser zu werden und sich leistungssportlich orientiert. Nicht für die Meriten, sondern der Sache wegen. Ich halte es auch für wichtig, SpielerInnen, die gut genug sind, dass ich sie nicht mehr adäquat weiterbringen kann, guten Gewissens wechseln zu lassen. Und wenn es so weit ist, dann lasst eure Jugendlichen ihre eigenen Wege gehen, vielleicht führt sie dieser ja irgendwann wieder zu euch. PS: dies ist ein breitensportliches Plädoyer; viele Gedanken ergeben aber sicherlich auch im Leistungssport Sinn |
#34
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AW: Was kann man gegen das Problem tun, dass Kinder und Jugendliche mit dem Tischtennis aufhören?
Zitat:
Auf allen Ebenen. Welcher Verein hat sich denn mal ganz klar entschieden, was er will? Und haben die Verbände das? Klare Ziele formuliert, an denen man sich messen kann? Seien wir doch ehrlich, die meisten Vereine und Verbände wurschteln sich doch durch und machen das, was sie schon immer machen. Warum? Wohin sie wollen? ![]() Insgesamt ein sehr guter Beitrag! ![]() |
#35
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AW: Was kann man gegen das Problem tun, dass Kinder und Jugendliche mit dem Tischtennis aufhören?
Zitat:
Klassisch, die meisten mögen ( ca. 15 Mädchen von 9-16) , gerade je älter sie werden, keine Wettkämpfe. Stattdessen halt gerne Team-Spiele ( hier auch durchaus als Wettkampf, solange es im Team ist.) Ich hab ein Mädchen was 3x/Woche super trainiert, aber am liebsten gar kein Wettkampf. Dafür super gerne Techniktraining ( 14 Jahre) Jetzt stellt sie auf seit März 2020 auf Abwehr um, ist mit Elan dabei, aber Wettkämpfe. ![]() Ab und an spielt sie dann halt mal .. mein bestes Mädchen trainiert 5x in der Woche( in normalen Zeiten), Landeskader, , 11 Jahre, mochte am Anfang aber garkeine Wettkämpfe. Mittlerweile aber,gehört es zu Ihren Ziele, sich bei den Wettkämpfen zu verbessern. Hab aber auch 2 Mädels,die zur Landesspitze gehören, die Wettkampf und sich messen gerne mögen. Generell: den Kindern nur Spass zu vermitteln, bringt sie nicht weiter. Bei mir in der Region haben die Vereine die meisten Kids, die besten Quote an Kinder die in die Erwachsene kommen , die richtiges Systemtraining anbieten, mit engagierten Trainern. Spass ist eine Komponente,aber da gehört soviel mehr dazu. |
#36
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AW: Was kann man gegen das Problem tun, dass Kinder und Jugendliche mit dem Tischtennis aufhören?
Meine Erfahrung aus über 30 Jahren jugendtraining sagt folgendes.
Die Einstellung der kids hat sich geändert. Grob man ist nicht mehr bereit viel zu investieren um besser zu werden. Lieber viel spass haben . Lieber schlechter spielen dafür weniger arbeiten müssen. Die ganze Erziehung ist schon darauf ausgelegt. Da bekommen viele auch schon tolle Sachen wie Handys ohne dafür was zu leisten. Neues fand wenn du ne 2 in Mathe auf dem Zeugnis hast. Er bleibt auf 3 und bekommt es trotzdem weil er die Eltern lang genug nervt. Vir 30 Jahren kamen 20 kids in die Halle und man hat gesagt. Leute wir machen sysremtraining damit ihr mal besser werdet . Dann kamen 16 davon 3 mal die Woche ubd haben Gas gegeben. 4 haben nach kurzer Zeit aufgehört oder man hat denen nen Tisch gegeben wo sie rundlauf spielen konnten. Heute sagen dir 16 direkt oder indirekt keinen Bock und wenn man es durchzieht hören sie auf oder gehen zum nachbarverein mit juxtraining.... Und die verblieben 4 haben mit sowenig auch keine lust und statt 4 homogenen Teams haste ein heterogenes von der Leistung. Früher hatte ich den kids vor der halbserie eine liste gegeben wer wann wo spielt und wer fährt. Gelegentlich hat mal jemand gesagt er kann nicht. Heute muss man teilweise jeden Donnerstag anrufen das er am Samstag nen Spiel hat und dann sagen dir von 16 Leuten dann 3 bis10 oh echt ich hab jetzt schon was anderes vor. Von meine Oma hat Geburtstag was man ja nicht vorher weiss bis ich bin auf ner lanparty- hab ich gerade zugesagt... Klar gibt es auch Ausnahmen bei den vereinen und bei den kids. Da hat man dann ua Glück gehabt. Dazu ist für Jugendarbeit immer Manpower nötig. Trainer Fahrer Betreuer Leute die nachmittags ne schul ag anbieten. Dafür haben aber immer weniger Zeit und immer mehr keine Lust dafür Zeit und nerven aufzuwenden. Von hochmotivierten und qualifizierten Leuten garnicht zu sprechen. Hat man die genug auch wieder viel Glück gehabt. Oder man zahlt gut aber auch da sind die Mittel ja meist begrenzt.
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Zitat Kriegela: Zu Tode geänderte Sportart - Rest in Peace - Tischtennis Me too ... TT Classic rules TT mit P-Ball ist wie S... mit einer Gummipuppe. |
#37
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AW: Was kann man gegen das Problem tun, dass Kinder und Jugendliche mit dem Tischtennis aufhören?
Jap. Vor der digitalen Zeit war echter Sport noch viel mehr ein Highlight. Ich gehörte zur letzten Generation die ohne Handys aufgewachsen ist. Ich ging mit meinen Freunden in ein zugegeben lockeres Training mit viel Rundlauf, aber wir kamen um Punkt 18 Uhr und blieben bis lange in den Abend, weil unser Verein nur 1x pro Woche Training anbot und wir das nutzen mussten.
Unsere Jugendlichen heute kommen nie pünktlich, hängen jede Pause sofort am Handy und man merkt dass sie nur kommen weil die Eltern sie zu Hause los schicken, damit sie nicht den ganzen Tag vor der Konsole hängen. |
#38
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AW: Was kann man gegen das Problem tun, dass Kinder und Jugendliche mit dem Tischtennis aufhören?
Zitat:
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Stopp dem Windelmüll! |
#39
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AW: Was kann man gegen das Problem tun, dass Kinder und Jugendliche mit dem Tischtennis aufhören?
Jep. Dann schickst du eben von 20 16 nach Hause bzw die kommen nach Handy verboten von sich aus nicht mehr
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Zitat Kriegela: Zu Tode geänderte Sportart - Rest in Peace - Tischtennis Me too ... TT Classic rules TT mit P-Ball ist wie S... mit einer Gummipuppe. |
#40
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AW: Was kann man gegen das Problem tun, dass Kinder und Jugendliche mit dem Tischtennis aufhören?
Zitat:
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