Eklat in der Kreisklasse

[hwk]

Zitat von MagicBackhand

Deswegen bleibe ich dabei: Bevor mir nicht einer hier eine brauchbare allgemeingültige Definition von Fairness geliefert hat, ist erstmal das fair, was die Regeln erlauben bzw. vorschreiben.

Das ist genau das Problem, dass eine zunehmende Zahl von Menschen - nicht nur im TT, sondern auch im allgemeinen Leben - jenseits geschriebener Regeln kein Gefühl mehr dafür hat, was denn richtig oder falsch ist. In diesem Sinn ist es natürlich auch eine Regel, wenn ich definiere "Fair ist, wenn ..."

Um noch mal auf die "Kirche im Dorf" zurück zu kommen am Beispiel der Aufschläge: In aller Regel moniere ich falsche Aufschläge meines Gegners nicht. Entweder bekomme ich sie, dann ist's eh gut, oder ich bekomme sie nicht. Wenn ich dann ehrlich zu mir selbst bin, liegt das nicht am falschen Aufschlag meines Gegners, sondern daran, dass ich's einfach nicht drauf habe. Ich antizipiere den Schnitt nicht, vergesse den Anti auf der Vorhand des Gegners oder bemerke nicht, wenn er den Schläger dreht. Hier nun meine eigene Unfähigkeit mit einem Protest zu kaschieren käme mir vor, als wenn ich wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkomme, auf dem Bürgersteig ein anderes Fahrzeug abschieße und dann jammere, der hätte dort gar nicht stehen dürfen, weil da Halteverbot ist.

Und noch ein Wort zur Vorteilsverschaffung, Stichwort "Ball mit dem Kopf verdeckt" oder so ähnlich. Die meisten Spieler in der KK sind doch froh, wenn sie ihre Aufschläge fehlerfrei über's Netz bringen und zwischen Unter- und Überschnitt variieren können. Wer dann noch lang und kurz bewusst hinbekommt und womöglich die Platzierung noch variieren kann, der ist schon ein Kandidat für die Kreisliga, mindestens. Die Anzahl derjenigen, die überhaupt in der Lage sind, sich mit regelwidrigen Aufschlägen Vorteile zu verschaffen, dürfte in den KK arg beschränkt sein.

[WildWilbur]

Zitat von Schindler2

So nebenbei gefragt:

Sind den die Aufschläge von Krzewski eigentlich noch immer so gefährlich wie früher? :confused: (Falls du ihn nach der Änderung der Aufschlagregel spielen sehen hast)


MfG

Schindler

Ich hab von den Aufschlägen Krzewski´s überhaupt erst mit Einführung der neuen Regel gehört. Ich hab ihn aber vorher Live spielen sehen in Bremen 2000, und er spielte mit das unattraktivste Tischtennis dort. Völlig langweiliges "ich hau dir den Ball sowas von um die Ohren" Tischtennis. Schwierigkeiten mit seinem Aufschlag hatte ich da bei seinen Gegnern nicht so bemerkt. Da war Waldner schon ein anderes Kaliber. Bei ihm sah man häufiger an den überraschten Reaktionen der Rückschläger, dass der sich da wohl gerade wieder bös verrechnet hatte...

WW

[Tom19]

Es stimmt schon, dass in der KK wenige verdeckte Aufschläge gespielt werden.
Dafür ist die Anzahl der Aufschläge aus der Hand sehr hoch.

[Stoney]

Zitat von hwk

Und noch ein Wort zur Vorteilsverschaffung, Stichwort "Ball mit dem Kopf verdeckt" oder so ähnlich. Die meisten Spieler in der KK sind doch froh, wenn sie ihre Aufschläge fehlerfrei über's Netz bringen und zwischen Unter- und Überschnitt variieren können. Wer dann noch lang und kurz bewusst hinbekommt und womöglich die Platzierung noch variieren kann, der ist schon ein Kandidat für die Kreisliga, mindestens. Die Anzahl derjenigen, die überhaupt in der Lage sind, sich mit regelwidrigen Aufschlägen Vorteile zu verschaffen, dürfte in den KK arg beschränkt sein.

Nun mach mal uns KK Spieler nicht so runter.
Ich kann schon bewusst lang oder kurz aufschlagen und bei der Platzierung variieren. Und ich spiele 3. KK.

[difu]

Zitat von difu

naja, er geht zum handtuch, das am tischgestell hängt, holt es hervor, wischt sich das gesicht ab und hängt es wieder hin. natürlich beeilt er sich nicht übermäßig.

noch wer da, der antworten möchte?

[Villert]

Zitat von difu

noch wer da, der antworten möchte?

Das einzige was man in unteren Klassen ohne richtigen Schiri machen kann, ist den Gegner freundlich daraufhinzuweisen, das es nicht erlaubt ist was er macht.
Das das oft nicht hilft ist mir bewusst, aber andere Möglichkeiten gibt es leider nicht. Versuch dich einfach nicht ablenken zu lassen und konzentrier dich auf dien Spiel. Kannst ja während er sein Handtuch benutzt auch kurz ne Pause machen und nochmal über deine Taktik nachdenken

[Schindler2]

Zitat von hwk

Das ist genau das Problem, dass eine zunehmende Zahl von Menschen - nicht nur im TT, sondern auch im allgemeinen Leben - jenseits geschriebener Regeln kein Gefühl mehr dafür hat, was denn richtig oder falsch ist. In diesem Sinn ist es natürlich auch eine Regel, wenn ich definiere "Fair ist, wenn ..."

Um noch mal auf die "Kirche im Dorf" zurück zu kommen am Beispiel der Aufschläge: In aller Regel moniere ich falsche Aufschläge meines Gegners nicht. Entweder bekomme ich sie, dann ist's eh gut, oder ich bekomme sie nicht. Wenn ich dann ehrlich zu mir selbst bin, liegt das nicht am falschen Aufschlag meines Gegners, sondern daran, dass ich's einfach nicht drauf habe. Ich antizipiere den Schnitt nicht, vergesse den Anti auf der Vorhand des Gegners oder bemerke nicht, wenn er den Schläger dreht. Hier nun meine eigene Unfähigkeit mit einem Protest zu kaschieren käme mir vor, als wenn ich wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkomme, auf dem Bürgersteig ein anderes Fahrzeug abschieße und dann jammere, der hätte dort gar nicht stehen dürfen, weil da Halteverbot ist.

Und noch ein Wort zur Vorteilsverschaffung, Stichwort "Ball mit dem Kopf verdeckt" oder so ähnlich. Die meisten Spieler in der KK sind doch froh, wenn sie ihre Aufschläge fehlerfrei über's Netz bringen und zwischen Unter- und Überschnitt variieren können. Wer dann noch lang und kurz bewusst hinbekommt und womöglich die Platzierung noch variieren kann, der ist schon ein Kandidat für die Kreisliga, mindestens. Die Anzahl derjenigen, die überhaupt in der Lage sind, sich mit regelwidrigen Aufschlägen Vorteile zu verschaffen, dürfte in den KK arg beschränkt sein.

Dem Beitrag kann ich nur zustimmen!!



MfG

Schindler

[Jancsi]

Zitat von hwk

Die Anzahl derjenigen, die überhaupt in der Lage sind, sich mit regelwidrigen Aufschlägen Vorteile zu verschaffen, dürfte in den KK arg beschränkt sein.

Das kann ich nicht bestätigen. Ein Mannschaftskamerad von mir beispielsweise macht aus der Hand höllisch gefährliche Seitschnittaufschläge, die sehr schwer zu retournieren sind. Außerdem gibt es Spezialisten, die eine zeitlang regelgerechte Aufschläge machen und erst dann, wenn es knapp wird, ganz schnelle und auch wirklich gefährliche Aufschläge aus der Hand machen (die sind vor allem sehr schnell, und man ist darauf nicht gefasst) und damit auch recht häufig punkten. Wenn ich solche Aufschläge sehe, wird mir einfach nur schlecht, ob ich sie nun bekomme oder nicht. Warum fällt mir bei dem Thema nur der Name Müller ein? Komisch ...

Gruß,

Jancsi

[MagicBackhand]

Zitat von hwk

Das ist genau das Problem, dass eine zunehmende Zahl von Menschen - nicht nur im TT, sondern auch im allgemeinen Leben - jenseits geschriebener Regeln kein Gefühl mehr dafür hat, was denn richtig oder falsch ist. In diesem Sinn ist es natürlich auch eine Regel, wenn ich definiere "Fair ist, wenn ..."

Um noch mal auf die "Kirche im Dorf" zurück zu kommen am Beispiel der Aufschläge: In aller Regel moniere ich falsche Aufschläge meines Gegners nicht. Entweder bekomme ich sie, dann ist's eh gut, oder ich bekomme sie nicht. Wenn ich dann ehrlich zu mir selbst bin, liegt das nicht am falschen Aufschlag meines Gegners, sondern daran, dass ich's einfach nicht drauf habe. Ich antizipiere den Schnitt nicht, vergesse den Anti auf der Vorhand des Gegners oder bemerke nicht, wenn er den Schläger dreht. Hier nun meine eigene Unfähigkeit mit einem Protest zu kaschieren käme mir vor, als wenn ich wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkomme, auf dem Bürgersteig ein anderes Fahrzeug abschieße und dann jammere, der hätte dort gar nicht stehen dürfen, weil da Halteverbot ist.

Und noch ein Wort zur Vorteilsverschaffung, Stichwort "Ball mit dem Kopf verdeckt" oder so ähnlich. Die meisten Spieler in der KK sind doch froh, wenn sie ihre Aufschläge fehlerfrei über's Netz bringen und zwischen Unter- und Überschnitt variieren können. Wer dann noch lang und kurz bewusst hinbekommt und womöglich die Platzierung noch variieren kann, der ist schon ein Kandidat für die Kreisliga, mindestens. Die Anzahl derjenigen, die überhaupt in der Lage sind, sich mit regelwidrigen Aufschlägen Vorteile zu verschaffen, dürfte in den KK arg beschränkt sein.

Wenn man richtig und falsch zu einer Frage des Gespürs / Gefühls macht, dann geht bald gar nichts mehr. Ich bin sicherlich kein Formalfanatiker, aber die Worte "richtig" und "falsch" lassen sich nicht mit konkretem Inhalt füllen. Fakt ist, daß aus der Sicht der jeweils Betroffenen "richtig" und "falsch" ganz verschieden aussehen können. Was dem einen seinem Gefühl nach "richtig" erscheint, kann dem anderen von seinem Standpunkt aus betrachtet auch mit guten Gründen total "falsch" vorkommen. Um sowas zu schlichten, gibt es gerade Regelwerke. Egal, in welchem Zusammenhang. Wenn Übereinstimmung zwischen den Betroffenen besteht, kann man ja davon abweichen. Wenn nicht, gilt halt das übergeordnete allgemeingültige Regelwerk. Jeder verfolgt halt immer seine Interessen. Und wenn es eine nicht behebbare Interessenkollision gibt, dann braucht man halt einen objektiven und von persönlichen Interessen unabhängigen Maßstab. Das muß man sich mal klarmachen.

[Trask]

Wenn man das hier so liest bekommt man den Eindruck, dass die KK ein Sündenbabel voller unfähiger bis unfairer Spieler sind.
Ich spiele seit vielen Jahren in diesen Klassen und habe festgestellt, dass eine Saison ohne Querelen über Regeln der Normalfall ist. Es beschleicht mich hin und wieder der Verdacht, dass es immer dieselben Leute sind die Ärger haben.
Mir sind übrigens selten welche begegnet die gefährliche Aufschläge aus der Hand spielen.
Man sollte auch bedenken, dass bei penibler Regelauslegung dem Sport auch etwas verloren geht.
Z.B.: Ein Schüler wird mit erhobenen Zeigefinger und grimmen Gesicht ermahnt sein Baseballcap abzusetzen;
Vater wird aus seiner Jogginghose gezwungen;
Eintrag in den Spielbericht weil Ersatzspieler X nicht das gleiche Trikot wie die anderen hat;
" " " " " bei einem Zählgerät fehlt die 4;
Spieler Y darf kein Heimspiel mehr mitmachen, weil er wegen seines Schichtdienstes erst immer um 20h 10 kann;
vor jedem Spiel betritt "Herr Korrekt" mit dem Luxmessgerät den altehrwürdigen Spielraum und legt erstmal Protest ein
usw...
Gut werden einige sagen, so haben wir es nicht gemeint- deine Beispiele hinken.
Aber eins geht nur: Entweder alle Regeln oder man lässt auch mal fünfe gerade sein.
Und wenn man wirklich mal auf die Ausnahme eines unfairen Sportskameraden trifft, dann zählt man die falschen Aufschläge halt ab und hält die Kritik der Übrigen "wie ein Mann" aus.
Ich glaube wenn man allzu korrekt ist, schafft man Probleme wo keine sind.
MfG Sven