Neues Spielsystem für die oberen Ligen?

[Angus]

Zitat von KevKev

Da du das Thema Fußball anbringst: Da wird nach dem 0:5 auch nicht 20 Minuten eher abgepfiffen.

Bei manchen Leuten denkt man echt, ihr Ziel beim Tischtennis ist es, möglichst wenig Tischtennis zu spielen...

Das Argument passt zwar nur bedingt - wie war das mit den kotzenden Pferden und überraschenden Spielwendungen auf den letzten Drücker noch gleich - aber im Prinzip hast du Recht.

Und noch am Rande erwähnt: Als mein Sohn noch Fußball spielte, wurde zumindest in der E- und D-Jugend tatsächlich eine 3. Halbzeit, die nicht in die Tabellenwertung einfloss, ausgetragen.

[Hobbypilot]

Zitat von Angus

Nein, dort spielen die Nachwuchstalente in einer U19- oder U17-Bundesliga-Mannschaft und später in den U23 Teams der Proficlubs. Wenn ein Verein sie unbedingt halten will, werden sie auch hin und wieder an andere Vereine verliehen, um Spielerfahrungen sammeln zu können. All diese Optionen gibt es im Tischtennis aber nicht.


Im "Profisport" - und da hat der DTTB eben entschieden, beginnt es in Liga 3 - gebe ich dir Recht. Aber im Amateurbereich sehe ich das anders. Dort müssen wir versuchen unsere Jugend zu fördern, wenn wir weiterhin den Leistungssport voran bringen wollen.

Jugendliche können doch in einer Jungendmannschaft und in einer Herrenmannschaft spielen, sogar in einem anderen Verein. Dazu kommen unzählige Turniere. Also sehe ich das Problem da nicht wirklich.
Aber sei´s drum, wurde so beschlossen, finde ich persönlich nicht gut, werde aber damit Leben müssen.

[Hobbypilot]

Zitat von KevKev

Da du das Thema Fußball anbringst: Da wird nach dem 0:5 auch nicht 20 Minuten eher abgepfiffen.

Bei manchen Leuten denkt man echt, ihr Ziel beim Tischtennis ist es, möglichst wenig Tischtennis zu spielen...

Nö, siehe Barcelona gegen Paris im Jahr 2017, schön noch 3 Tore ab der 88min geschossen. Da ist das Spiel auch erst nach 90 inkl. Nachspielzeit oder Verlängerung aus. Bis dahin ist alle möglich und man kann noch etwas versuchen. Ähnlich beim Tischtennis. 5er Satz, 1:9 Rückstand.
Aber hat man das Spiel nun mal richtig verloren oder gewonnen sollte es zu Ende sein.

[Angus]

Ich selbst spiele zwar nur Bezirksebene, also ganz unten, aber die Viererteams haben schon gewisse Vorzüge, vor allem was die Gesamtspieldauer und die Wartezeiten fürs hintere Paarkreuz betrifft.

Die fehlenden Zähler und Applaudierenden sind dagegen ein klarer Nachteil, während des Spiels. Nach dem Spiel habe ich genauso schöne Kneipenbesuche zu Viert, wie zu Sechst gehabt. Im Gegenteil zur bisherigen Argumentation, waren wir deutlich öfter gemeinsam mit dem Gegner Essen, seit wir in Viererteams spielen. Da war es erstens einfacher am Freitagabend noch einen Tisch und zweitens alle Mitwirkenden unter einen Hut zu bekommen.

[Angus]

Zitat von Hobbypilot

Jugendliche können doch in einer Jungendmannschaft und in einer Herrenmannschaft spielen, sogar in einem anderen Verein. Dazu kommen unzählige Turniere. Also sehe ich das Problem da nicht wirklich.
Aber sei´s drum, wurde so beschlossen, finde ich persönlich nicht gut, werde aber damit Leben müssen.

Das gilt für die meisten Jugendlichen aber sicher nicht für die Kaderathleten. Die können in einer Jugend-Verbandsliga (oberste Jugendliga) sicher keine Erfahrungen mehr sammeln (außer vielleicht einige Mädchen, wenn sie bei den Jungen mitspielen dürfen).

[Quizard]

Also Ausspielen finde ich prinzipiell nicht schlecht. So können auch die aus dem hinteren Paarkreuz 2 Spiele machen.
Klar ist es dann nicht mehr so spannend, aber ein gutes Training ist es doch immer, wenn man mal gegen jemanden anderen spielt. Und wenn man schon ewig durch die Gegend fährt zum Auswärtsspiel, kann man doch auch ein bisschen Tischtennis spielen.

Dass es jetzt aber wieder uneinheitlich für die Bundesspielklassen gemacht wurde, ist aber überhaupt nicht zu verstehen. Da haben sie selber ihr Argument der Vereinheitlichung ad absurdum geführt.

[Der springende Punkt]

Zitat von Quizard

Dass es jetzt aber wieder uneinheitlich für die Bundesspielklassen gemacht wurde, ist aber überhaupt nicht zu verstehen. Da haben sie selber ihr Argument der Vereinheitlichung ad absurdum geführt.

Dieses Argument der Vereinheitlichung geht von Anfang an an den Interessen der wirklich Betroffenen - der Aktiven - vorbei. Das hat aber wohl mit der DTTB-Vizepräsidentin Sport Heike Ahlert mittlerweile auch die glühendste Verfechterin der Vereinheitlichung kapiert. Es war ja geplant und auch im Antragsgremium für den Bundestag "vorbeschlossen", für die fünf Bundesligen als einheitliches Spielsystem das Bundessystem mit Durchspielen zu wählen.

Massiver Widerstand der Ressorts Bundesliga Herren und Bundesliga Damen (als Vertreter der drei Bundesligen) hat das aber verhindert. In der 2. Bundesliga Herren sind die Bedürfnisse (z. B. Zuschauer; teilweise Profis) einfach ganz andere als in der Damen-Oberliga, wo es eigentlich nur um die Hobby-Spielerinnen selbst geht, wobei ich das alles andere als despektierlich meine. Das hat dann dazu geführt, dass selbst für die fünf höchsten Spielklassen eine Einheitlichkeit nur in Richtung des zugrundeliegenden Spielsystems (Bundessystem) möglich war, nicht aber in Richtung der konkreten Ausgestaltung (Durchspielen oder nicht).

Im Hinblick darauf, dass - je tiefer man kommt - das Interesse der Aktiven wahrscheinlich in die selbe Richtung gehen wird, wie du es erwähnt hast (also Durchspielen), halte ich den Beschluss des Bundestages für vertretbar. Was nützt eine Einheitlichkeit für die Außendarstellung, wenn die direkt Betroffenen dann darunter zu leiden haben. Ich erwarte, dass in den meisten Landesverbänden, die in den nächsten Jahren von Sechser- auf Vierermannschaften umstellen werden, eher das Durchspielen befürwortet wird als das Abbrechen beim Siegpunkt, und unter diesem Aspekt ist es gut, wenn der Wechsel zwischen Durchspielen und nicht jetzt schon nach der 3. Liga kommt und nicht erst nach der 5. Liga.

Vielleicht gelingt es auf diese Weise irgendwann in der Zukunft mal, dass in fast allen Spielklassen das Bundessystem mit Durchspielen verwendet wird. Immerhin haben die Bundesliga-Ressorts erklärt, das Durchspielen in den 4. und 5. Ligen weiter zu beobachten und einen zukünftigen Wechsel auch der Bundesligen zum Durchspielen nicht kategorisch ausgeschlossen.

[Vollblutprofi]

Für die unteren Spielklassen passt es aber schon deshalb nicht, weil dort in unserem Verband nirgends das Bundessystem verwendet wird. Da gibt es nur 6er-Paarkreuz und Werner-Scheffler.

[Der springende Punkt]

Zitat von Vollblutprofi

Für die unteren Spielklassen passt es aber schon deshalb nicht, weil dort in unserem Verband nirgends das Bundessystem verwendet wird. Da gibt es nur 6er-Paarkreuz und Werner-Scheffler.

Ich habe nicht von jetzt geschrieben, sondern von "irgendwann in der Zukunft".

[Quizard]

Zitat von Der springende Punkt

Massiver Widerstand der Ressorts Bundesliga Herren und Bundesliga Damen (als Vertreter der drei Bundesligen) hat das aber verhindert. In der 2. Bundesliga Herren sind die Bedürfnisse (z. B. Zuschauer; teilweise Profis) einfach ganz andere als in der Damen-Oberliga, wo es eigentlich nur um die Hobby-Spielerinnen selbst geht, wobei ich das alles andere als despektierlich meine. Das hat dann dazu geführt, dass selbst für die fünf höchsten Spielklassen eine Einheitlichkeit nur in Richtung des zugrundeliegenden Spielsystems (Bundessystem) möglich war, nicht aber in Richtung der konkreten Ausgestaltung (Durchspielen oder nicht).

Wie auch immer. Die Vereinheitlichung ist somit gescheitert und man hätte es gleich bei 6er Mannschaften belassen sollen. Und für die "Profis" wäre ein zusätzliches Spiel auch nicht so tragisch und die Zuschauer würden sich vielleicht über 2 weitere Spiele freuen (und die anderen können ja heimgehen).
Jetzt steht halt dann in der 2. und 3. Liga als Ergebnis 6:1 und in den anderen Ligen 10:0 oder 8:2 (und nicht mehr 9:0 oder 9:3).