Neues Spielsystem für die oberen Ligen?

[Der springende Punkt]

Zitat von Quizard

Wie auch immer. Die Vereinheitlichung ist somit gescheitert und man hätte es gleich bei 6er Mannschaften belassen sollen.

Richtig ist, dass die komplette Vereinheitlichung gescheitert ist. Vereinheitlicht hat man aber die Mannschaftsgröße (schon ein Jahr vorher; ohne Beschluss über ein konkretes Spielsystem) und das Spielsystem (Bundessystem). Nicht vereinheitlicht hat man das Spielende. Dein Vorschlag, es gleich bei Sechsermannschaften zu belassen, stand zum einen beim Bundestag 2020 nicht mehr zur Debatte und war schon ein Jahr zuvor nicht mehrheitsfähig.

Und für die "Profis" wäre ein zusätzliches Spiel auch nicht so tragisch und die Zuschauer würden sich vielleicht über 2 weitere Spiele freuen (und die anderen können ja heimgehen).

Das sehe ich persönlich ganz genauso, aber die Vertreter der Bundesligen sehen es eben zumindest zur Zeit anders. Aber vielleicht ändert sich das ja in der Zukunft.

[JSCH]

Zitat von Der springende Punkt

Dieses Argument der Vereinheitlichung geht von Anfang an an den Interessen der wirklich Betroffenen - der Aktiven - vorbei. Das hat aber wohl mit der DTTB-Vizepräsidentin Sport Heike Ahlert mittlerweile auch die glühendste Verfechterin der Vereinheitlichung kapiert. Es war ja geplant und auch im Antragsgremium für den Bundestag "vorbeschlossen", für die fünf Bundesligen als einheitliches Spielsystem das Bundessystem mit Durchspielen zu wählen.

Massiver Widerstand der Ressorts Bundesliga Herren und Bundesliga Damen (als Vertreter der drei Bundesligen) hat das aber verhindert. In der 2. Bundesliga Herren sind die Bedürfnisse (z. B. Zuschauer; teilweise Profis) einfach ganz andere als in der Damen-Oberliga, wo es eigentlich nur um die Hobby-Spielerinnen selbst geht, wobei ich das alles andere als despektierlich meine. Das hat dann dazu geführt, dass selbst für die fünf höchsten Spielklassen eine Einheitlichkeit nur in Richtung des zugrundeliegenden Spielsystems (Bundessystem) möglich war, nicht aber in Richtung der konkreten Ausgestaltung (Durchspielen oder nicht).

Im Hinblick darauf, dass - je tiefer man kommt - das Interesse der Aktiven wahrscheinlich in die selbe Richtung gehen wird, wie du es erwähnt hast (also Durchspielen), halte ich den Beschluss des Bundestages für vertretbar. Was nützt eine Einheitlichkeit für die Außendarstellung, wenn die direkt Betroffenen dann darunter zu leiden haben. Ich erwarte, dass in den meisten Landesverbänden, die in den nächsten Jahren von Sechser- auf Vierermannschaften umstellen werden, eher das Durchspielen befürwortet wird als das Abbrechen beim Siegpunkt, und unter diesem Aspekt ist es gut, wenn der Wechsel zwischen Durchspielen und nicht jetzt schon nach der 3. Liga kommt und nicht erst nach der 5. Liga.

Vielleicht gelingt es auf diese Weise irgendwann in der Zukunft mal, dass in fast allen Spielklassen das Bundessystem mit Durchspielen verwendet wird. Immerhin haben die Bundesliga-Ressorts erklärt, das Durchspielen in den 4. und 5. Ligen weiter zu beobachten und einen zukünftigen Wechsel auch der Bundesligen zum Durchspielen nicht kategorisch ausgeschlossen.

Kurze Frage bitte, in der abgebrochenen Saison Damen Buli wurde doch schon durchgespielt, nächste Saison nicht geplant ?

[Chris Kratzenstein]

Das war, wie in allen anderen Ligen des DTTB (Ausnahme TTBL) nur der Fall, da man auf die Doppel verzichtet hat.

[Der springende Punkt]

Zitat von JSCH

Kurze Frage bitte, in der abgebrochenen Saison Damen Buli wurde doch schon durchgespielt, nächste Saison nicht geplant ?

Wenn nicht wieder coronabedingte Änderungen erforderlich werden, wird in der kommenden Saison in den Bundesligen wieder Doppel gespielt und beim Siegpunkt abgebrochen.

Dann doch lieber in der Regionalliga spielen?

[JSCH]

Zitat von Der springende Punkt

Wenn nicht wieder coronabedingte Änderungen erforderlich werden, wird in der kommenden Saison in den Bundesligen wieder Doppel gespielt und beim Siegpunkt abgebrochen.

Dann doch lieber in der Regionalliga spielen?

Nö, wir kämpfen noch...
Für euch doch auch mal ganz schön, andersherum, und nicht immer nur Rückzüge und halbvolle Ligen....

[Mambo Nr.5]

Heißt "Bundessystem mit Durchspielen" auch, dass - wie u.a. im WTTV-Jugendbereich - vier Punkte pro Spiel vergeben werden? Also 10:0/9:1/8:2 heißt 4:0, 7:3/6:4 3:1 - oder bleibt Sieg Sieg?

Durch die Abstufung bliebe die Spannung ja durchaus erhalten und auch für einen Abstiegskandidaten ginge es gegen den klaren Favoriten ggf. noch um etwas mehr als nur Schadensbegrenzung.

Grundsätzlich bleibt die Mannschaftsgröße auf jeden Fall ein schwieriges Thema. Da wäre eine Vereinheitlichung über möglichst alle Ligen hinweg definitiv wünschenswert, was mittlerweile wohl nur noch mit Vierermannschaften denkbar ist.

Inhaltlich bin ich trotz weiterer Vorteile der Viererteams (z.B. scheint zeitliche Planbarkeit für viele Spieler reizvoll zu sein; zudem höherer prozentualer Anteil eigener Spiele) auch eher ein Verfechter der Sechsermannschaften. Der Mannschaftscharakter ist mir einfach zu wichtig und auch ein Schlussdoppel würde ich schon sehr vermissen - wie gut, dass wir selbst in der NRW-Liga bestens aufgehoben sind.

Aktuell bedeutet der Wechsel für viele Regional- und Oberligisten natürlich einen enormen Einschnitt, aber auch danach halte ich die Änderung der Mannschaftsstärke an der Schnittstelle Oberliga-"Verbandsoberliga" (wie sie auch immer heißt) für sehr problematisch. Da werden vermutlich viele Mannschaften auf Aufstiege verzichten, wie es auch in den ersten Jahren in den Regionalligen lief. Ob das dann wirklich so eine tolle Idee ist, wage ich zu bezweifeln. An der Schnittstelle 3. Liga-Regionalliga ist es ja schon eher eine grundsätzliche Frage, ob man ambitionierten Hobby- oder (Halb-)Profisport anbieten will. Diese Entscheidung (aufsteigen oder Mannschaft zusammenhalten) zwei Ligen nach unten und damit de facto zwischen zwei Hobbyligen zu verschieben, ist aus meiner Sicht nicht besonders praktikabel...

[Der springende Punkt]

Zitat von Mambo Nr.5

Heißt "Bundessystem mit Durchspielen" auch, dass - wie u.a. im WTTV-Jugendbereich - vier Punkte pro Spiel vergeben werden? Also 10:0/9:1/8:2 heißt 4:0, 7:3/6:4 3:1 - oder bleibt Sieg Sieg?

Sieg bleibt Sieg. Es bleibt in der Regionalliga und Oberliga bei der Vergabe von 2-1-0 Tabellenpunkten. Alternative Wertungen sind diskutiert worden, aber es wurde keine gefunden, die bei bestimmten Konstellationen nicht auch elementare Nachteile mit sich bringen würde. Das gilt auch für die von dir genannte Wertung.

[Matousek]

Zitat von TV_N

Meiner Meinung sind die 4er Teams zumindest in den unteren Klassen ein weiterer Sargnagel unserer Sportart (wie die Umstellung auf den Plastik"Ball").

Wenn Du Dich da mal nicht täuscht. In den untersten Klassen wird ja schon länger mit 4er Teams gespielt, zumindest in Bayern.
Als wir noch zu Zeiten der Kreise in den unteren Ligen 4er Teams einführten, entwickelte sich das hingehend, dass eine weitere Liga auf unterster Ebene eingeführt wurde.

[Matousek]

Zitat von KevKev

Bei manchen Leuten denkt man echt, ihr Ziel beim Tischtennis ist es, möglichst wenig Tischtennis zu spielen...

[Bo5]

Zitat von KevKev

Da du das Thema Fußball anbringst: Da wird nach dem 0:5 auch nicht 20 Minuten eher abgepfiffen.

Bei manchen Leuten denkt man echt, ihr Ziel beim Tischtennis ist es, möglichst wenig Tischtennis zu spielen...

Ich habe gegen das Ausspielen auch nichts einzuwenden und fand es schon diese Saison deutlich besser als erwartet. Dass da die Luft nach dem Siegpunkt komplett raus ist, war bei uns nicht so. Insofern sehe ich die Spiele als zusätzlichen Wettkampf, den man gerne mitnimmt, wenn man schon so weit gefahren ist.

Ganz richtig ist dein letzter Satz trotzdem nicht. Wenn ich in meiner Liga (Regionalliga) nur in einem Einzel drankomme, dann habe ich trotzdem ein Einzel, ein Doppel und eine Stunde Einspielen hinter mir. Das sind selbst ohne das zweite Einzel in der Regel schon knapp zwei Stunden Tischtennis. Wenn ich dann nur einmal drankomme, finde ich das schade, kann aber auch nicht sagen, dass ich extrem wenig Tischtennis an dem Tag gespielt habe. Lieber als 30 Minuten zusätzliches Spielen nehme ich dann den Sieg meiner Mannschaft mit nach Hause und werfe beim Anfeuern und Coaching alles in die Waagschale.