Neuste Änderung ab 25.11 durch HTTV

[vollegranate]

Zitat von Netz-Spieler

Weiß jmd. wie es ab 14.02.2022 weitergehen soll ?
Wann entscheidet das HTTV-Präsidium darüber ?

Sind ja nur noch 2 Wochen bis dahin.

in KW 6 (steht im Newsletter)

[Mephisto]

Ich finde, der HTTV hat für die Sportart in bester Absicht nicht die beste Entscheidung getroffen.

Ähnlich wie in anderen Sportarten kann im Tischtennis die Saison verlängert werden (allerdings haben andere Sportarten deutlich längere Zeitfenster).

Anders als in anderen Hallensportarten (Handball, Volleyball, Hockey, Eishockey, ...) sind die Spiele bis 13.2. abgesetzt worden und können nur stattfinden, wenn beide Teams bereit sind, doch zu spielen. Sozusagen eine Saisonunterbrechung und die ersten vier Wochen können dann an die Saison drangehängt werden, sollte nicht dann entschieden werden, die Saison abzubrechen.

Angesichts der Tatsache, dass Tischtennis eine Nicht-Kontakt-Sportart ist, der Tisch automatisch Abstandshalter ist und seriöse Hygienekonzepte leichter umsetzbar sind als bei Kontaktsportarten ohne Abstände, ist die Vorgehensweise im Tischtennis nur begrenzt nachvollziehbar.

Nur wenige Vereine und Mannschaften machen von der Möglichkeit Gebrauch, schon vor dem 14.2. zu spielen, was der Option eines Abbruchs in die Karten spielt.

Wir haben unsere Teams gebeten, seriös für sich zu diskutieren und Konsensentscheidungen zu treffen (ohne jemanden zu übergehen), zu was sie bereit sind. Die Kinder und Eltern unserer 5 Nachwuchsteams waren für spielen. Von unseren 8 Damen-/Herrenteams wollten 4 spielen und 4 lieber den 13.2. abwarten oder nur in Einzelfällen spielen. Seriöse Hygienekonzepte der Heimmannschaft war hier auch eine Stellschraube bei der Entscheidung. D.h. 9 unserer Teams waren spielbereit. Von 27 Spielen in den ersten drei Spielwochen wollten wir 18 stattfinden lassen. Nur in 4 Fällen kam es zu einer einvernehmlichen Klärung Pro-Stattfinden mit dem Gegner.

Die allgemeine Quote der stattgefundenen Spiele unterhalb der OL ist noch schlechter beim Blick auf die Regionsspielpläne.

Die Rückmeldungen der Gegner waren sehr unterschiedlich von "wir wollen spielen, aber der Verein hat Grundsatzentscheidung getroffen, den 13.2. abzuwarten", "wir haben Angst und trauen uns nicht", "wir haben 2-G-Plus-Bedenken und haben Impfskeptiker*innen" (keine Bestaufstellung mit Ungeimpften möglich), "es passt uns strategisch in den Kram wegen der Wertung, nicht zu spielen", "der HTTV hat spielen verboten" (Unkenntnis der Beschlusslage) und noch andere Realitäten. Also eine bunte Mischung, teils verständlich, teils begrenzt verständlich. In einer Vielzahl der Fälle haben die handelnden Akteur*innen den HTTV-Beschluss aber tatsächlich so interpretiert, dass nicht gespielt werden darf. Wahrscheinlich liegt das auch am nicht präzisen Wording "Saisonunterbrechung".

Merkwürdig wird es in Einzelfällen, wenn z.B. ein Verein einer Spielaustragung nicht zustimmen will, aber am gleichen Tag in der selben Halle einen VR-Cup mit 16 TN austrägt, an dem dann ggf. auch noch Teammitglieder teilnehmen, die an dem Tag gespielt hätten. Was ist hier die Motivlage? 80 Euro Einnahmen?

Wenn die Saison (hoffentlich) weitergeht, dann ist der Verlegungsspielraum für die Hessenligen bis 1.5. völlig unrealistisch. Hier bräuchte man ähnlich wie unterhalb der HL noch mindestens zwei Wochen mehr. Hier ist die Bundesebene gefragt (Schnittstelle OL, Relegation wohl noch am ersten Maiwochenende geplant), der es hier an Flexibilität in dieser Lage mangelt!

Ich denke, das zeigt, dass die HTTV-Beschlusslage eher unglücklich ist. Wenn ich mit Sportler*innen anderer Sportarten über die Umgangsweise mit der Situation spreche, ernte ich zumeist Unverständnis für TT im Vergleich zu anderen Sportarten. Im Gegensatz dazu wurde der HTTV-Kurs zuvor sportartintern wie sportartextern als vorbildlich und sehr maßvoll erachtet. Der Beschluss vom 4.1. war vielleicht etwas überstürzt.

Das Vorgehen der anderen Hallensportarten wäre zielführender gewesen, die Spiele angesetzt zu lassen bei gleichzeitiger leichter Möglichkeit, Spiele nach hinten zu verlegen. So würde viel mehr stattfinden und die Chancen wären größer, dass nicht zum dritten Mal in Folge eine Saison abgebrochen werden muss.

Zu kritisieren ist die Umkehrung von "erstmal alles absagen und individuell stattfinden verhandeln" statt "erstmal angesetzt lassen und individuell barrierelos verschieben".

Ein Blick über den Tellerrand kann helfen, hier ein Artikel aus der FR zu anderen Hallensportarten: https://www.fr.de/frankfurt/sport-in...-91269852.html. Und noch ein Artikel aus der FNP: https://www.fnp.de/sport/regionalspo...-91253635.html

Diese Kommentierung erfolgt aus einer Perspektive seröser Hygienekonzepte und deren verbindlicher Umsetzung, Gesundheitsschutz mit 2-G-Plus-Standards, körperliches und mentales Wohlbefinden durch Sport und der Mitgliederbindung in Vereinen sowie der Stärkung des sozialen Kits für Individuum, Vereine und Gesellschaft!

Wir nehmen die Covid-Pandemie sehr ernst, befinden uns aber gerade in einer Pandemiephase mit hohen Ansteckungsraten bei milden Verläufen, in der die Auslastung von Intensivbetten und Normalbetten und somit die Belastung des Gesundheitssystems der Maßstab ist.

Deshalb ist es sinnvoll, individuelle Entscheidungen zu treffen. Die Frage ist eben, ob die Richtungsentscheidung lautet "Kopf in den Sand" oder "Wir versuchen was". Leider war es im hessischen TT ersteres, auch wenn das nicht unbedingt so beabsichtigt war.

[Mephisto]

Zitat von sasma

Die aktuelle VO läuft in Hessen bis zum 10.2.. Die nächste MPK findet erst am 16.2. statt. Das impliziert (auch gerade bei den in Hessen immer noch steigenden Zahlen), dass die aktuelle VO Anfang nächster Woche erstmal um 2-3 Wochen verlängert wird. Alles andere wäre eine massive Kehrtwende der Landesregierung, die man bei Bouffier nicht kennt.

Unter Umständen werden einzelne Maßnahmen wegen der nun in den letzten Tagen steigenden Hospitalisierungsrate sogar nochmal verstärkt (heute 5,37; vor einer Woche noch 3,85).

Außerdem gab es in Hessen, wenn ich nicht völlig falsch liege, einen Tag nach der MPK noch keine neue VO. Das hat immer mindestens 2-3 Werktage gedauert. Zumal dann die Auslegungshinweise noch gefehlt haben. Eine MPK am Mittwoch, den 16.2 bedeutet in Hessen, dass eine neue VO frühestens am 21.2. veröffentlicht wird.

Wenn die MPK erst am Mi. 16.2. stattfindet, dann wird das hessische Corona-Kabinett bis Fr. 18.2. Entscheidungen zur CoSchuV Hessen, ... treffen und die Auslegungshinweise mit z.B. dann geltenden Regelungen für gedeckte Sportstätten (Sporthallen > TT) werden vermutlich erst am Wochenende bis 20.2. veröffentlicht. Diese werden dann vermutlich Geltung ab 21.2. haben. Mir ist nicht ganz klar, auf welcher Basis der HTTV in KW 6 eine Entscheidung treffen will? Ich bin gespannt.

[sasma]

Zitat von Mephisto

Wenn die MPK erst am Mi. 16.2. stattfindet, dann wird das hessische Corona-Kabinett bis Fr. 18.2. Entscheidungen zur CoSchuV Hessen, ... treffen und die Auslegungshinweise mit z.B. dann geltenden Regelungen für gedeckte Sportstätten (Sporthallen > TT) werden vermutlich erst am Wochenende bis 20.2. veröffentlicht. Diese werden dann vermutlich Geltung ab 21.2. haben. Mir ist nicht ganz klar, auf welcher Basis der HTTV in KW 6 eine Entscheidung treffen will? Ich bin gespannt.

Naja sicher ist zumindest, dass sich bis zum 21.2. nichts an der aktuellen Verordnung ändern wird.

Thema andere Sportarten. Im Handball gibt es bei den Vereinen einen Aufschrei gegen den eigenen Verband. Wir teilen uns eine Halle mit Handballern (großer Verein u.a. mit Oberliga-Teams). Diese sind über den Entscheid spielen zu müssen nicht begeistert, da ständig Spieler ausfallen.

Viele Teams bekommen keine Mannschaft zusammen oder müssen ohne Auswechselspieler spielen (was im Handball sportlich praktisch nicht funktioniert). Wenn der Gegner aber nicht verlegen will, hat man Pech gehabt:

https://www.wiesbadener-kurier.de/sp...teams_25227964

https://www.wiesbadener-kurier.de/sp...sauer_25233194

Und eine unterklassige Volleyballmannschaft haben wir in der anderen Halle drin. Die haben sogar den Trainings- und Spielbetrieb komplett eingestellt.

[bumbelum]

Zitat von Mephisto

Ich finde, der HTTV hat für die Sportart in bester Absicht nicht die beste Entscheidung getroffen.

..........

Einer der besten und qualifiziertesten Beiträge, die ich hier seit langem gelesen habe.

Volle Zustimmung meinerseits! Und auch ich denke, dass die Kommunikation eher ungünstig war. Besser wäre - wie beschrieben - das Absageprozedere umgekehrt zu handhaben.

[Abby Sciuto]

Ich bin ein Freund des Spielens. Aber da sich die meisten Mannschaften entschieden haben, nicht zu spielen, sollte man die Saison abbrechen. So schade es auch wäre. Ein Werten der Vorrunde wäre diesmal auch eine sportlich faire Lösung - im Gegensatz zu dem, was man vor zwei Jahren veranstaltet hat.
Ich bin gespannt, was man so am 08.02 beschließen wird.

[Netz-Spieler]

@Mephisto
Danke für den ausführlichen und guten Beitrag !

Hier stimme ich dir nicht zu:

Zitat von Mephisto

Merkwürdig wird es in Einzelfällen, wenn z.B. ein Verein einer Spielaustragung nicht zustimmen will, aber am gleichen Tag in der selben Halle einen VR-Cup mit 16 TN austrägt, an dem dann ggf. auch noch Teammitglieder teilnehmen, die an dem Tag gespielt hätten. Was ist hier die Motivlage? 80 Euro Einnahmen?

Naturgemäß ist die Entscheidung *Spielen / Nicht-Spielen bis zum 14.02.* innerhalb einer Mannschaft nicht einstimmig gefallen. Sicherlich wurde dann oftmals den Nicht-Spielern aus gesundheitlichen Gründen / Pandamiegründen quasi ein Vetorecht eingeräumt, was ja auch vernünftig ist. Deshalb wird de facto auch derzeit unter der OL nicht gespielt.

Wenn dann die anderen *Willigen* an einem VR Cup teilnehmen, egal wo der stattfindet, dann ist es deren persönliche Entscheidung.

Die Nicht-Spieler sind davon ja nicht betroffen.

Ich empfinde da nichts merkwürdig.

[Mephisto]

Zitat von Netz-Spieler

@Mephisto
Danke für den ausführlichen und guten Beitrag !

Hier stimme ich dir nicht zu:

Naturgemäß ist die Entscheidung *Spielen / Nicht-Spielen bis zum 14.02.* innerhalb einer Mannschaft nicht einstimmig gefallen. Sicherlich wurde dann oftmals den Nicht-Spielern aus gesundheitlichen Gründen / Pandamiegründen quasi ein Vetorecht eingeräumt, was ja auch vernünftig ist. Deshalb wird de facto auch derzeit unter der OL nicht gespielt.

Wenn dann die anderen *Willigen* an einem VR Cup teilnehmen, egal wo der stattfindet, dann ist es deren persönliche Entscheidung.

Die Nicht-Spieler sind davon ja nicht betroffen.

Ich empfinde da nichts merkwürdig.

Da hast Du natürlich recht, dass man ein Veto nicht übergeht. So haben unsere Teams ja auch Konsensentscheidungen getroffen, um z.B. Sorgen Einzelner nicht zu übergehen.

Im konkreten Fall ist allerdings nicht erkennbar, dass sich die Mannschaft mit einer Durchführung auseinandergesetzt hat, da nur pauschal darauf verwiesen wurde, dass aufgrund der Verbandsentscheidung die Spiele allgemein ausgesetzt sind. Und zeitgleich werden VR-Cups ausgerichtet.

Rechtlich ist das natürlich ok, da man im Prinzip ja gar nicht begründen braucht, warum man nicht spielt.

Aber das zeigt genau, warum der Beschluss vom 4.1. falsch herum wirkt. Da würde ich mir wünschen, dass es so wie in 6 anderen TT-Verbänden gehandhabt würde, dass die Spiele erstmal angesetzt sind, aber einfach zu verlegen sind (https://www.mytischtennis.de/public/...gobiVodxMgOHXc).

So wird es teils auch in anderen Sportarten gehandhabt. Dass erst 1-2 Positivfälle im Team nachgewiesen werden müssen, fände ich im Amateursport auch nicht angemessen. Für den professionellen Sport kann man das anders sehen. Deshalb muss man auch bei den anderen Sportarten fein unterscheiden, für welche Ebene welche Regelung gilt.

[potatoTT/SGE]

Eine Fortführung der Runde um jeden Preis, wird eine Wettbewerbsverzerrung nach sich ziehen. Es wird vermehrt zu Spielerausfällen kommen, die insbesondere kleine Vereine zumindest sportlich nicht kompensieren können. Ein Abbruch der Saison und damit eine Wertung entsprechend dem Ranking der in den meisten Ligen abgeschlossenen Vorrunde ist deshalb m.E. das kleinere Übel.

[potatoTT/SGE]

Ergänzung: Das Hygienekonzept in Oberrad ist hervorragend. Dort würde ich, ungeachtet der derzeitigen Pandemielage, jederzeit wieder zu einem Punktspiel antreten.
An vielen Standorten ist jedoch von Hygieneregeln nichts zu sehen. Dort anzutreten wäre
m.E. zurzeit und wohl auch noch in den nächsten Wochen äußerst fahrlässig. Diese Meinung wird von der Mehrzahl meiner Vereinskameraden geteilt.