Zu viel Unsinn und falsche Wissenschaft bei der Belagwahl?

[Kyuss]

Zitat von Julius K.

Diese Aussage habe ich schon mehrfach hier im Forum gelesen.
Dies ändert jedoch nichts daran, dass diese physikalisch absoluter Blödsinn ist.
............
spinnige Beläge mit eher flachem Absprung (Joola Rhyzm, Stiga Boost TC)

[pibach]

Zitat von rocknromeo

Also quasi standardisierter Dötz-Test?

Genau.
So in etwa wie hier:

[pibach]

Zitat von Julius K.

Mit Tempo und Rotation ist die Flugbahn des Balles nicht eindeutig zu bestimmen.

Translation + Rotation.
Sind beides Vektoren.

[Mr.lani]

Immer wieder interessant, bitte alle drei Videos anschauen.

[Julius K.]

Zitat von pibach

Translation + Rotation.
Sind beides Vektoren.

Grundsätzlich richtig, aber in diesem speziellen Fall falsch. In dem von mir zur Veranschaulichung erläuterten Modellsystem sind sowohl Rotation als auch Orts/Geschwindigkeitsvektoren auf Skalare heruntergebrochen.

Ich kann gerne morgen, wenn ich in der Heimat angekommen bin, noch eine Skizze zur Veranschaulichung nachreichen.

[pibach]

Zitat von Julius K.

Da das System etliche symmetrische Dimensionen hat, kann man das ganze, wenn der Ball mit jedem Belag exakt gleich geschlagen wurde, auf Drei Variablen überführen.

Translation + Rotation. Das sind 2 Vektoren.

Der Ballabsprung ist also nicht von Tempo und Rotation abhängig, sondern ist als dritte Variable für die Flugkurve des Balles verantwortlich...

Der Zusammenhang von Ballabsprung (-swinkel), Tempo und Rotation steht in den Formeln des verlinkten Artikels von Frosch.

Das deckt sich übrigens auch mit meinen Erfahrungen. Ich hatte schon sehr spinnige Beläge mit eher flachem Absprung (Joola Rhyzm, Stiga Boost TC)

Physikalisch ist das nicht möglich. Ist also eine Fehlbeobachtung.
Genau dafür wären Messungen hilfreich.

[pibach]

Zitat von Butt Stallion

- Je dicker, desto schneller der Belag
...
- FKE Beläge sind scheller als ungeklebte klassiche Beläge

"Schneller", also orthogonal, nicht unbedingt. Spin wir allerdings in tangentialen Absprung (="Ballabsprung") umgesetzt, bei tangentialen Schlägen auf einkommenden Spin ist der dicke Belag also schon "schneller". Siehe ausführliche Messungen in den Videos. Wegen der unzureichenden Modellierung (ohne diese Vektorzerlegung) kommt es immer wieder zu Missverständnissen und Unklarheiten in den Begriffen.

Die Belagwahl findet sowieso nicht über den Katalog statt, sondern dem Testen und Spielen von unterschiedlichen Belägen

Wenn in den Katalogen korrekte Werte angegeben würden, würden wohl schon viele Test entfallen können.

[Noppenzar]

Und der Faktor Holz?

Unterschiedliche Beläge spielen sich auf unterschiedlichen Hölzern ganz anders.

So ist z. B. ein Nimbus auf einem Appelgren "gefühlt" schneller als ein T05.

Auf einem Mizutani ist es "gefühlt" umgekehrt.

Den Ballabsprung als Indiz möchte ich ebenfalls vom Holz abhängig machen.

Ein x-fach geklebter Bryce hatte auf einem Appelgren in etwa dieselbe Flugkurve wie ein maximal geboosterter Tenergy auf einem T6 oder Mizutani.

Im übrigen bei ähnlichem Spin und Tempo.

Nun hat der Bryce von Haus aus eine flache Kurve, das Appelgren aber einen hohen Ballabsprung.

Bei T05 und Mizutani oder T6 ist es umgekehrt.

MMn. ist die Kombination von Holz und Belag viel entscheidender als die jeweiligen Einzelkomponenten.

Noch extremer ist z. B. ein Sriver 1.0 auf einem ganz dicken Rendler Holz.

Eine absolute Rakete, weil fast nur das Holz auf das Tempo durchschlägt.

Oder "echte" Vollhinoki Hölzer, die den Spinbogen extrem gut unterstützen.

Die Masse des Schlägers und die im Verhältnis aufgewendete Schlagkraft des Spielers dürften ebenfalls eine Rolle spielen.
Ein Spieler mit schwachem Armut erreicht mit einem leichteren Schläger eventuell mehr Energie als mit einem Schweren, Währenddessen der physisch starke Spieler erst den schweren Schläger voll ausnutzen kann.

Ich finde, dass man das pauschal nicht messen kann. Da müsste man tausende Holz/Belag Kombis testen.

[pibach]

Zitat von Noppenzar

Ich finde, dass man das pauschal nicht messen kann. Da müsste man tausende Holz/Belag Kombis testen.

Man könnte z.B. bei Hölzern die Grundparemeter vermessen und angeben (Gewicht, Dicke, Biegesteifigkeit, Resonanzfrequenz, Härte). Oder auch den Furnieraufbau angeben mit Holzart und Furnierstärke. Das würde schon sehr helfen bei der Auswahl. Wird aber alles mehr oder weniger geheimgehalten und hinter Werbeprosa versteckt.

[rocknromeo]

Zitat von Noppenzar

Und der Faktor Holz?

Unterschiedliche Beläge spielen sich auf unterschiedlichen Hölzern ganz anders.

So ist z. B. ein Nimbus auf einem Appelgren "gefühlt" schneller als ein T05.

Auf einem Mizutani ist es "gefühlt" umgekehrt.

An das Fass hab ich mich erstmal nicht dran getraut

An solche Interaktionseffekte glaube ich aber nicht.