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Technik - Taktik - Training - Vorsätze und Zielerreichung Hier könnt Ihr Fragen und Tipps rund um die Themen Technik, Taktik und Training loswerden. Spieler und Trainer können hier Erfahrungen austauschen und Trainingswillige von ihren alltäglichen Problemen und Zielen berichten.

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  #1  
Alt 11.09.2004, 17:28
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martinspin martinspin ist offline
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Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen

Hallo Leute

Nach einer intensive "Materialtestphase" möchte ich mich wieder vermehrt dem Techniktraining zuwenden. Ich habe da bei mir die eine und andere Unsicherheit entdeckt, mir über die Ursachen Gedanken gemacht und mir wieder einmal die folgenden von mir entwickelten Zusammenhänge in Erinnerung gerufen und weiter entwickelt. Der Beitrag ist ziemlich lang und ich hoffe, dass er dem einen oder anderen nütztlich sein kann, um mögliche Schwachpunkte aufzudecken und daran zu arbeiten. Natürlich dient die Einteilung in die verschiedenen Spielsystem auch dazu, sich Gedanken über das eigen Spielsystem zu machen: Möchte ich eher ein Tempo- oder ein Rotationsspiel durchziehen? Was mache ich mit dem Stellungs- und Platzierungsspiel?


Anfangsthesen

Verknüpfung von Spielparameter und Bewegungsrichtung

1. Für ein stabiles Stellungsspiel braucht es eine saubere Grund- bzw. Ausgangsstellung, und um das zu erreichen, eine gute Beinarbeit.

2. Für ein stabiles Platzierungsspiel (Flugkurve im Griff!) braucht es ausgeprägte "von hinten nach vorne" Bewegungen.

3. Für ein stabiles Tempospiel braucht es das sichere Beherrschen der Bewegungen zur Seite (Ausholphase - Schlagphase)

4. Für ein stabiles Rotationsspiel braucht es das sichere Beherrschen der Bewegungen von unten nach oben (Topspin) bzw. Bewegungen von oben nach unten (Unterschnitt)

5. Das Stellungsspiel (Stabile Ausgangsstellung, Beinarbeit) hängt eng mit dem Tempospiel (Aushol-/Endphase) zusammen, denn ohne die seitliche Dimension der Aushol- und Schlagbewegungen, würde ein reines Stellungsspiel recht drucklos werden.

6. Das Platzierungsspiel (Rückwärts-/Vorwärtsbewegung) hängt eng mit dem Rotationsspiel (Abwärts-/Aufwärtsbewegung) zusammen, denn ohne ein sicheres Gefühl für die Aufwärts-/Abwärts-Dimensionen der Bewegung bekommt man die Flugkurve und damit die Platzierung nicht sicher in den Griff.

7. Das Tempospiel (Aushol-/Schlagphase) hängt eng mit dem Stellungsspiel zusammen, denn ohne ein entsprechendes Gefühl für das Gleichgewicht, sind die Aushol- und Schlagphasen schlecht zu dosieren.


8. Das Rotationsspiel (Aufwärts-/Abwärtsbewegung ) hängt eng mit dem Platzierungsspiel (Rückwärts-/Vorwärtsbewegung) zusammen. Für ein stabiles Rotationsspiel braucht es deutliche Bewegungen von hinten nach vorne.


Spielsysteme

1. Passives Defensivspiel (DEF-)

Der Spieler steht sehr stabil, bewegt sich gut und legt Wert auf Sicherheit. Der Spieler lebt von den Fehlern des Gegners. Platzierungvariationen sind nicht notwendig und das Tempo hält er möglichst tief, so dass er immer gut zum Ball steht. Das Rotationsspiel liegt ihm überhaupt nicht und darum spielt er oft mit Material (Anti, Noppen). Dieses Spielsystem ist im Spitzenbereich nicht anzutreffen, kann aber auf Amateurebene ziemlich effizient sein.

Nachteile: Der passive Defensivspieler reagiert empfindlich auf Rotatinsvariationen. Mit langsamen und schnellen Topspins kann der reine Defensivspieler aus dem Konzept gebracht werden. Um dieses Problem in den Griff zu bekommen, muss er die variablen Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegungen bei seinen Block- bzw. Abwehrschläger deutlicher in seine Bewegungsmuster integrieren.


2. Aktives Defensivspiel (DEF+)

Meist spielt dieser Typ auf einer Seite (RH) ausschliesslich passiv und mit der andern Seite (VH) aktiv und Passiv. Das macht ihn gegenüber dem rein passiven Spieler kompletter, da er in der Lage ist, die Initiative zu ergreifen. Variable Platzierungen und variables Rotationsspiel sind wie schon beim passiven Defensivspieler sekundär. Er macht vor allem Druck mit überraschenden Gegenattacken: (Spin-) Konter, Schüsse oder Gegenzieher sind seine Waffen. Typischer Vertreter dieses Defensiven Spiels sind die modernen Abwehrer wie z.B. Joo Se Hyuk

Nachteile: Da er in den Bereichen Stellung und Tempo sehr komplett ist, hat er in der Regel zwei grosse Schwächen: Rotationsvariationen auf seine passive Seite lösen bei ihm Unsicherheiten (Variable Aufschläge auf seine RH sind ein probates Mittel) aus und auf seiner aktiven Seite ist er ziemlich anfällig auf ecklige Platzierungen (Weite VH, WP). Er muss lernen seine passive Seite stärker auf die unterschiedlichen Rotationen einzustellen (s. oben). Um mit der aktiven Seite weniger platzierungsanfällig zu sein, muss er seinen Schlägen grundsätzlich mehr Vorwärtsbewegung verleihen und die Aushol- und Schlagphasen kürzer zu halten (Weniger Seitwärtsbewegungen).


3. Reines Block- und Konterspiel (OFF)

Der Spieler steht in der Regel nahe am Tisch, spielt die Bälle schnell und verteilt sie auf der ganzen Platte. Variables Stellungsspiel und variables Tempo spielen bei diesem System eine sekundäre Rolle. Diametrale Schläge (Block, Konter) sind vorherrschend und im modernen TT werden diese Schläge auch als Block- bzw. Konterspins gespielt. Das System gibt es mit den verschiedensten Materialien: Harte mittellange Noppen, kurze Noppen und kleine bis mittlere Schwammstärken bei NI-Belägen. Das Spielsystem ist bei den (chinesischen) Damen häufig anzutreffen z.B. Zang Yining

Nachteile: Sehr anfällig ist dieser Typ auf Tempovariationen (z.B. Langsamer und schneller Topspin), weil er vom Tempo der ankommenden Bälle lebt. Da seine Bewegungen mehr nach vorne und nach oben gerichtet sind, fällt es im schwer, genügend Aushol- und Schlagbewegungen zu erzeugen, um auch mit temporeichen Schlägen zum Punkt zu kommen. (Das ist auch der Grund, warum im Damentischtennis relativ lange Ballwechsel zustande kommen, den es fehlt den Damen oft ein befreiender Endschlag.) Der Spieler sollte nicht zu nahe am Tisch stehen und auf variable Aushol- und Schlagphasen achten.


4. Block- und Topspinspiel (ALL)

Dieser Spieler benützt in der Regel eine Seite, um den Gegner mit platzierten Aufschlägen, Blocks und (Spin-)Konterschlägen auszuspielen (RH) und die andere Seite (VH), um variabel mit Rotation anzugreifen. Tendenziell steht der Spieler deutlich in der VH-Stellung und hat so eine gute Ausgangslage für die Aufschläge, Blocks und die Topspins. Wieder ist das eine Mischung, die in sich sehr komplett ist. Typischer Vertreter dieser Spielweise ist J.O. Waldner

Nachteile: Auch hier sind zwei Schwächen vorhanden: Auf der Seite mit Block und Konter ist der Spieler anfällig auf Tempovariationen und er muss lernen, variabel mit der Aushol- und Schlagphase umzugehen, damit er z.B. auf "lahme" Bälle in die RH genug Power entgegensetzen kann. Auf der Rotationsseite ist er anfällig auf seine Stellung, wo er sehr empfindlich ist bei Bällen weit in die VH oder auf den Wechselpunkt gepielten. Hier lautet das Rezept natürlich, nicht sich zu weit weg vom Tisch entfernen und vor dem Schlag durch gute Beinarbeit erst einmal richtig zum Ball zu stehen.


5. Risikoreiches Tempospiel

Beidseitig macht dieser Spieler Druck mit Tempo und variiert mit Schnelligkeit, Geschwindigkeit und Beschleunigung der Schläge. Am meisten Sinn macht so ein Spiel, wenn dem Gegner öfters auf seine "schwächere" Seite gespielt und dies mit plötzlichen Wechseln auf die andere Seite kombiniert wird. Dieser Spielertyp entwickelt ein sicheres Gespür für die Stellung des Gegners und profitiert von diesen Wahrnehmungen. Als ideales Material wären Kurze Noppen oder Beläge mit mittlerer Schwammstärke zu nennen. Im Schlagrepertoire können sein tempovariable Auf- und Rückschläge, tempovariable (Spin-)Konter und Schlagspin.

Nachteil: Da jede extreme Stärke eine extreme Schwäche nach sich zieht, ist der Spieler extrem anfällig auf Platzierungsvariationen. Für seine Tempoattacken braucht er dringend deutliche Aushol- und Schlagphasen. Sehr verletztlich ist der Spieler bei Bällen auf den Körper und in die weite VH bzw. RH. Können die Ausholphasen vom Gegner gelesen werden, kann er mit solchen Platzierungen überrumpelt werden. Auch hier gilt, weniger die seitlichen Aushol- und Schlagphasen zu betonen (um nicht auf dem falschen Fuss erwischt zu werden) und mehr die Vorwärtsbewegung der Schläge einzusetzen.


6. Riskantes Tempo- und sicheres Stellungsspiel

Eine Seite (VH) macht mit Tempovariationen Druck und die andere Seite (RH)hält den Ball sicher im Spiel. Kennzeichen dieses Spiels ist eine extrem gute Beinarbeit und ein sicheres Spiel mit der passiven Seite. Die Tempobälle können mehr diametral oder mehr gezogen gespielt werden. Modern ist ein ziemlich aggresiver Topspin auf der VH und ein sicheres Blockspiel auf der RH. Ist so ein Spieler sehr gut "zu Fuss", kann ein solches schnelles und hartes Spiel recht tödlich sein. Ein aktuelles Beispiel ist der neue Olympiasieger Ryu Seung Min.

Nachteil: Wieder sind zwei Schwächen vorhanden: Anfälligkeit auf variable Platzierungen in die VH und variable Rotation in die RH. Die VH muss wie bei jedem Tempospiel die Vorwärtsbewegung stärker betonen und die Seitwärtsbewegungen etwas zurücknehemn. Die passive Seite ist anfällig auf Rotationsvariation und somit müssen variable Auf- bzw. Abwärtsbewegung in die Bewegungsmuster integriert werden.


7. Variables beidseitiges Topspinspiel

Dieser Spieler liebt es, beidseitig mit Rotation zu spielen und mit den Rotationsvariationen zu punkten. Ein solches Spiel kann erfolgreich aus der Halbdistanz gespielt werden, da die intensiven Bewegungen ihre Zeit brauchen. Das beidseitige Topspinspiel ist sehr effizient, da es gegen jede Art von Rotation gut bestehen kann. Es kommt immer Schnitt in die Bälle rein und die Rotation wird dabei ständig variiert. Da die variantenreichen Rotationsbälle immer einen etwas anderen Absprungwinkel vom Tisch haben, können sie dem Gegner das Leben ziemlich schwer machen. Sind die variablen Topspins auch noch platziert, wird es für manchen Gegner ziemlich schwierig werden.

Nachteil: Grosser Nachteil ist das umständliche Stellungsspiel des Topspinspielers. Antizipiert der Gegner die Stellung des Angreiffers, kann der Rotationsspieler immer wieder mit schnellen und eckligen Platzierungen bezüglich seiner Stellung überrumpelt werden. Diesem Umstand kann nur damit begegnet werden, indem die Aufwärtsbewegungen kürzer werden und mehr auf Gewicht auf gute Beinarbeit und stabile Ausgangsstellung vor dem Schlag gelegt wird .


8. Variables Topspin- und Platzierungsspiel

Dieses Spiel variiert auf der einen Seite mehr die Rotation (VH) und die andere Seite (RH) platziert die Bälle unangenehm. Das ist ein Spiel bei dem die Vorhand stark und oft eingesetzt wird für den variablen Topspin und die RH dazu benutzt wird, dem Gegner die Bälle unangenehm zu platzieren. Die RH arbeiten im modernen TT oft auch mit Rotation: Blockspins, platzierte Eröffungungstopspins und flache Gegenzieher. Ein solches Spiel kann recht tischnahe gespielt werden und trotzdem muss der Spieler sehr schnell auf den Füssen sein. Diese Kombination ist sehr komplett und stellt so eine Art Krönung aller Spielsysteme dar. Das Anforderungsprofil für diese Spielweise ist sehr hoch und es braucht Jahre langes Training auf allen Ebenen, um mit dem Spielsystem erfolgreich spielen zu können.

Nachteil: Natürlich hat auch diese System Nachteile: Der klassische Nachteil ist, dass die Vorhand relativ gut antizipiert werden kann. Eine ecklige Platzierung zur gegnerischen Stellung kann ganz schön dumm sein. (Bsp. Du möchtest die RH umlaufen und der Gegner spielt dir in die lange Vorhand!) Wieder müssen hier die Aufwärtsbewegungen minimiert werden und mehr Wert auf eine gute Beinarbeit und Ausgangsstellung gelegt werden. Die RH-Seite mit den Platzierungen, ist grundsätzlich anfällig auf Tempovariationen. Hier besteht die Gefahr, dass die Aushol- und Schlagbewegungen zu wenig variiert werden und die Bälle öfters mal im Netz oder weit hinter der Platte landen. Wieder muss hier flexibel mit der Aushol- und Schlagbewegung umgegangen werden.


Gratulation, du hast es geschafft, dich bis nach unten durchzulesen! Ich hofffe es waren einige Gedanken dabei, mit denen du was anfangen kannst.

Gruss
Martin
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Geändert von martinspin (12.09.2004 um 12:36 Uhr)
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  #2  
Alt 14.09.2004, 16:20
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meteora meteora ist offline
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AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen

erstmal vielen dank für die mühe die du dir gemacht hast.
mich würde interessieren ob du dir das alles selbst ausgedacht hast oder wenn nicht, auf welchen grundlagen dein kleiner aufsatz basiert
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  #3  
Alt 14.09.2004, 16:34
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AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen

Hi Meteora

Wow, da hat tatsächlicher einer diesen überproportionierten Beitrag gelesen.

Das ganze Zeugs ist auf meinen Mist gewachsen. Das mit den Bewegungen finde ich genial. Ich mache immer so starke seitliche Bewegungen (ausgeprägte Aushol- und Schlagphase) bei meinen Tops. Mit diesen starken seitlichen Dimension bekomme ich dann Probleme mit der Flugkurve: Enteweder landen die Bälle im Netz oder sie fliegen über die Platte. Nun habe ich bei mir bemerkt, dass ich mehr Vorwärtsbewegung in meine Schläge bringen muss (Punkt 8) ... und tatsächlich, ich spiele die Tops sicherer. Der Arm geht in der Schlagphase nicht mehr so stark zu Seite und die Schläger ist in der Endphase etwas höher. Das ist doch eine interessante Feststellung.

Was das Spielssystemzeugs betrifft, finde ich es ausbaubar. Ich denke, es ist ein erster Schritt.

Würde mich interessieren, wie du zum Beitrag meinst.

Gruss
Martin
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  #4  
Alt 14.09.2004, 16:41
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Uli-Noppe Uli-Noppe ist offline
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AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen

Interessant, aber ich finde mich wie zu erwarten nicht wieder.

Spiele wohl zu krumm???

VH Block, RH Abwehr

VH Schuß, RH Noppentop

Wenn einmal RH dann über den ganzen Tisch RH, wenn mal VH dann über den ganzen Tisch.

Wie gesagt, recht krumm, aber für meine Klasse (KL) recht effektiv.


Uli
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  #5  
Alt 14.09.2004, 21:29
Der Holzexperte Der Holzexperte ist offline
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AW: Zusammenhänge zwischen Spielsystem und Bewegungen

Zitat:
Zitat von Uli-Noppe
Interessant, aber ich finde mich wie zu erwarten nicht wieder.
Ich denke, da fehlen alle sog. Noppen-Stör-Spieler, die am Tisch spielen.
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  #6  
Alt 14.09.2004, 23:39
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Hallo Uli
Zitat:
Zitat von Uli-Noppe
Interessant, aber ich finde mich wie zu erwarten nicht wieder.
Spiele wohl zu krumm???
VH Block, RH Abwehr
VH Schuß, RH Noppentop
Wenn einmal RH dann über den ganzen Tisch RH, wenn mal VH dann über den ganzen Tisch.
Wie gesagt, recht krumm, aber für meine Klasse (KL) recht effektiv.
Uli
Das mit der RH bzw. der VH über den ganzen Tisch ist schon speziell. Trotzdem würde ich dich dem Spielsystem DEF+ zuordnen. Du spielst mit der VH doch eher aktiv (VH-Schuss) und auf der RH eher passiv (RH Abwehr). Nehme mal an, dass der RH-Top ein Mittel ist, damit dich die Leute nicht auf der RH festmachen können.
In welcher Situation spielst du den RH-Top?

Gruss
Martin
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  #7  
Alt 14.09.2004, 23:45
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Hi Holzexperte

Zitat:
Zitat von Der Holzexperte
Ich denke, da fehlen alle sog. Noppen-Stör-Spieler, die am Tisch spielen.
Nehme mal an, das sind in der Regel Blocks, die du am Tisch spielst. Dein Spiel könnte eine defensive Variante des Block-/Konterspiels sein.
Wie kommst du mit deinem Störspiel zu Punkten: Läuft das mehr über ecklige Platzierungen oder ecklige Tempowechsel?

Gruss
Martin
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  #8  
Alt 15.09.2004, 00:21
Taugenichts Taugenichts ist offline
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Salü martinspin

Habe mich noch nicht ganz durchgelesen, wage jedoch trotzdem mal was zu "meinem" Spielsystem zu sagen (aktiv def +):
Mit Rotationsvarianten auf die passivere Seite (also meist RH) hat dieser Spielertyp in der Regel wenig Schwierigkeiten, im Gegenteil, die werden im allgemeinen geliebt. Da wartet ja meist eine in Abwehrvarianten einigermassen erprobte LN-RH. Ueberhaupt gehören die meisten Abwehrer nicht unbedingt zu den Spielern die mit Rotation weniger gut umgehen können, sie versuchen in der Regel sogar aktiv möglichst Rotation in die Bälle zu kriegen und arbeiten auch mal bewusst mit Varianten. Damit würde ich zweitens behaupten, dass Rotationsvarianten überhaupt nicht sekundär sind.

Auch die Platzierung spielt nicht so eine vernachlässigbare Rolle. Setze ich nämlich die Bälle häufig brav etwas rechts der Tischmitte (vom Gegner aus gesehen), werde ich öfters zusammengekloppt (da wartet ja die fürchterliche VH, und muss nicht mal laufen). Setze ich die Abwehrbälle auf Doppelweiss ins Rückhandeck, kommen fast alle Bälle wieder in meine RH zurück (respektive der Gegner muss ein grosses Risiko eingehen wenn er meine VH sucht)... Einfach so die Bälle zurücklöffeln reicht nicht respektive man vergibt sich damit viele taktische Chancen.

Noch etwas unwichtigeres nebenbei: Zhang Yining ist keineswegs eine Konterspielerin. Was von weitem wie Konterbälle aussehen mag sind meistens tischnah und daher relativ kurzheblig gespielte beidseitige TS. Würde fast sagen, sie ist sowas wie das weibliche Pendant zu Timo Boll.

Gruss zu später Stunde
Taugenichts
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  #9  
Alt 15.09.2004, 09:17
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Hoi Taugenichts

Danke für die Hinweise! Das von mir aufgestellte Spielsystemmodel steckt noch in den Kinderschuhen und ich bin froh um jede (kritische) Äusserung dazu.

Zitat:
Zitat von Taugenichts
Mit Rotationsvarianten auf die passivere Seite (also meist RH) hat dieser Spielertyp in der Regel wenig Schwierigkeiten, im Gegenteil, die werden im allgemeinen geliebt. Da wartet ja meist eine in Abwehrvarianten einigermassen erprobte LN-RH.
Tönt überzeugend! Die erprobte LN-RH hat deiner Meinung nach wenig bis keine Schwächen, ausser wahrscheinlich, dass es schwierig sein dürfte, damit anzugreifen.
Ich unterscheide der Einfachheit halber vier Parameter: Stellung, Platzierung (inkl. Höhe), Tempo und Rotation. Ich gehe mal davon aus, dass die LN-RH bei einem der vier Parameter anfälliger ist, als bei den andern.

ad Stellung
Da der klassische Abwehrer die Bälle tendenziel in der fallenden Phase und somit spät nimmt, gehe ich davon aus, dass die Stellung für die RH-LN kein Problem darstellt. (Ich treffe immer wieder auf LN-Spieler, die mit der RH fast den ganzen Tisch abdecken.)

ad Platzierung
Platzierungvariationen sind für die LN-RH wahrscheinlich auch weniger ein Problem, da sich die Abwehrer (in der Regel) gut zum Ball hin bewegen.

ad Tempo
Ich weiss nur eins, die LN-Spieler lieben die schnellen TS, denn dann kommt so richtig viel US zurück.

ad Rotation
Wenn ich aus dem Bauch raus beschreibe, was die LN-Spieler nicht mögen sind es langsame "rotationsreiche" Topspins, lahme Bälle ohne viel Schnitt und einen Aufschlag, dessen Rotation schwierig zu lesen ist.

Wäre schön, wenn du mir beschreiben könntest, wo du die Schwachpunkte der LN-RH siehst.

Gruss
Martin
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  #10  
Alt 15.09.2004, 10:22
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Uli-Noppe Uli-Noppe ist offline
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Martin, das siehst du nicht gannz richtig.

Ich spiele bis zu 95% RH LN und da ist bereits der Aufschlag mit der VH mit drin. Der RH Anteil kann aber bis auf 66% zurück gehen, das hängt am Spielsystem des Gegners.

Der LN Top ist bei mir kein Ball um nicht fest gemacht zu werden, sonderen mein normaler Vorbereitungsball (oder sehr oft direckte Punkte) und einer meiner wichtigeren Schläge. Aufschlag VH SUS, RH LN Top, das streu ich immer wieder mit ein, oder aber auch aus dem US Spiel heraus.
Ich spieler vorab mit VH eher passiv, nur bei Möglichkeiten spiel ich aktiv, wenn ich einen Turm bekomme oder gut mit der RH vorbereitet habe. Nach einem VH TS gehe ich beim 2. Ball meißt mit der VH nach, auch wenn der Ball weit in die RH kommt. Die RH ist nicht passiv, eher aktiv am Tisch mit Druckschupf und Abstecher zur Vorbereitung, auch in der VH.
Mit der RH werden Plazierung und Spinn immer wieder variirt, damit mache ich die Mehrzahl meiner Punkte, daher Druckschupf, Abstecher, Block, Abwehr, Neubauer Flatterangriff (seitlich Wegziehen) Plazierung in weite VH, weite RH in den Körper und auch die Ballhöhe wird oft verändert.

Nichts hat vorrang alles wird erher gleichberechtigt behandelt, daher werden sowohl Spinn als auch die Pazierung variirt, daher spiel ich seltener diagonal!

Es kann vorkommen das ich in einem Spiel sehr aktiv bin und pro Satz 5-6 Punkte über Angriffsbälle erziehle (selten), fast nur Punkte über „leichte Fehler“, Blockspiel am Tisch mit Konter, oder aber in die Abwehr gehe und von dort punkte. Ich versuche halt immer so zu spielen das der Gegenspieler mit meinen Bällen nicht anfangen kann, sieht zwar nicht schön aus, aber effektiv. Meist kommt am Ende da eine Mischform raus, einige VH Schüsse, mal VH TS, immer wieder LN Top, Druckschupf und leichte Fehler des Gegnspielers, sowie LN Abwehr.

Somit ist meine Bewegungsrichtung seitlich als auch vor-zurück (Beine), als auch beim VH TS mehr nach oben oder auch mehr nach voren, je nachdem ob vorher mit der LN oder NI gespielt wurde. Ich habe keine bevorzugte Bewegung. Wie gesagt, womit ich den Punkt mache, das wird gespielt, egal was, selbst absichtliche „Vorlagen“ leg ich immer wieder gerne hin, die werden gerne verschossen.

Uli
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