Vierermannschaften?

[Rudi Endres]

Der TTC W.N.L. Losheim wird den nachfolgenden Antrag stellen.
Wie seht ihr das Problem?

Antrag zur Kreisversammlung 2011

Der TTC W.N.L. Losheim stellt zur Kreisversammlung des Kreises Westsaar folgenden Antrag zur Abstimmung:

Ab der Saison 2011/2012 wird der Spielbetrieb in den 3. Kreisklassen des Kreises Westsaar nicht mehr mit 6er-Mannschaften, sondern nur noch mit 4er-Mannschaften bestritten. Gemäß den neuen Zusatzbestimmungen des STTB zur WO würde nach dem Werner-Scheffler-System gespielt werden.

Begründung:

Über die Hälfte unserer Vereine hat aufgrund des demographischen Wandels und konkurrierender Freizeitbeschäftigungen keine- oder nur noch eine Jugendmannschaft. Daher fällt es zunehmend schwerer, die Mannschaften zu besetzen und die Saison durchzuhalten. Müssen Mannschaften aufgelöst werden, so wenden sich die verbliebenen Spieler anderen Freizeitaktivitäten zu und sind in der Regel für unseren Sport verloren. In der laufenden Spielzeit haben bereits zwei Teams der 3. Kreisklasse abgemeldet. Zwei weitere Mannschaften haben erhebliche Probleme die Spielrunde zu Ende zu spielen.
Da zur Überzeugung des antragsstellenden Vereins die Vorzüge eines 4er-Mannschafts-systemes die eines 6er-Mannschaftssystemes deutlich überwiegen, sollte auch in unserem Kreis in der 3. Kreisklasse auf ein 4er-Mannschaftssystem umgestellt werden.
Langfristig wird die Umstellung auf Vierermannschaften in allen Kreisklassen und Kreisligen ohnehin nicht zu vermeiden sein.

Die Region Trier-Wittlich wird ab dem kommenden Spieljahr auf Beschluss des Regionstags alle Kreisklassen und wahrscheinlich auch die Kreisligen auf Viererteams umstellen. Ähnlich ist die Situation in vielen anderen deutschen Landesverbänden.

Folgende Vorzüge für ein 4er-Mannschaftssystem sind aus unserer Sicht gegeben, die sich nach Rücksprache mit Vereinen bestätigt haben:

- deutliche Einsparung von Fahrtkosten (da nur mit einem PKW gefahren werden muss)
- kleinere Vereine können leichter eine bzw. eine weitere Mannschaft bilden
- gute Mannschaften, die keine sechs Spieler zusammen bekommen, haben auch eine Aufstiegschance
- einige Kreisklassen hätten nicht mehr das Problem der vergangenen Jahre, dass die Mindeststärke von 10 Mannschaften nicht erreicht wird
- die eingesetzten Spieler, vor allem auch die, die nicht im oberen Paarkreuz antreten, spielen deutlich häufiger, wenn im Werner-Scheffler-System gespielt wird

Für den TTC W.N.L. Losheim

[Markus S.]

Zitat von Rudi Endres

Müssen Mannschaften aufgelöst werden, so wenden sich die verbliebenen Spieler anderen Freizeitaktivitäten zu und sind in der Regel für unseren Sport verloren.

Bei einer Reduzierung von 6er auf 4er Mannschaften müssen bestehende 6er Mannschaften 2 Spieler ausschließen oder extrem rotieren. Im Endeffekt ist das Risiko auch hier groß, dass diese Spieler dem Sport verloren gehen. Bestehende Mannschaftsgefüge werden zudem auseinander gerissen.

Allgemein sehe ich langfristig keinen Vorteil. Zurückgezogen wird, wenn Spieler fehlen. Das ist unabhängig von der Größe der Mannschaft. 4er Mannschaften werden sicherlich kurz- bis mittelfristig zu mehr Mannschaften führen als aktuell, aber langfristig wird es das Problem nicht lösen.

[Frank Schmidt]

Ich finde den Antrag gut. Wir haben nächstes Jahr das Problem, dass wir eine Jugendmannschaft aktivieren müssen und dann 11 Spieler hätten. Für zwei Mannschaften reicht das nicht, für eine Mannschaft ist das viel zu viel. Mit einer 4er Mannschaft könnten wir bequem noch eine zusätzliche Mannschaft melden.

[Rudi Endres]

Die Kreisversammlung wurde erst für Juni angesetzt, so dass sie nicht mehr entscheiden kann. Der stellvertretende Vorsitzende hat zwar die Vereine angeschrieben Aber aufgrund meiner Erfahrungen wird es nicht allzu viele Rückmeldungen geben. Außerdem muss, gemäß der neuen WO, der Vorstand die Vereine nicht abstimmen lassen. Die Meinungsbildung im Kreisvorstand wird daher den Ausschlag geben. Bisher halten sich Befürworter und Gegner die Waage.
Von der DJK Roden wurde eine zusätzliche 3. Kreisklasse mit Vierermannschaften ins Gespräch gebracht. Ein solches Vorhaben ist schon zweimal gescheitert, weil sich weder für die "Sechserliga" noch für die "Viererliga" genügend Mannschaften finden ließen. Also blieb alles beim alten.

Es gibt viele gute Gründe für oder gegen die Reduzierung der Mannschaftsstärke. Diese wurden schon öfters in diesem Forum diskutiert.
Ein Argument blieb bisher außen vor:
Ist die "Infrastruktur" (Vereine, Mannschaften) zerstört, so ist dies das Aus für unseren Sport in den betroffenen Kommunen. Selbst sensationelle Erfolge unsere Profis und eine optimale Vermarktung würden daran nichts mehr ändern. Zu groß ist die Fluktuation im Nachwuchsbereich. Daher müssen wir das Überleben der Vereine, aber auch der Mannschaften notfalls über die Reduzierung der Mannschaftsstärken sichern. An den eigentlichen Ursachen der Misere (demographischer Wandel, konkurrierende Sportarten und Freizeitangebote) können wir ohnehin nichts ändern.

[w_W_]

Tach....

Ich bin eben über das Stichwort ''Vierermannschaften'' gestolpert.
Nur mal kurz am Rande: Unser Kreis war der letzte unseres Bezirks,
der bis zu dieser Saison keine 4er- Staffel als unterste Klasse hatte.

Vorher hatten wir über Jahre hinweg immer wieder das Problem, daß
einige Vereine immer mal 3, mal 4 Mannschaften gemeldet haben.
Es reichte langfristig nie dazu, regelmäßig eine Mannschaft mehr
und damit so viele wie eigentlich erforderlich zu melden.

Ab geguckt haben wir uns von den anderen Nachbarkreisen die Regelungen:

1. die unterste KK wird eine vierer Staffel

2. aus der untersten 6er- Staffel muß kein Verein in die 4er- Staffel
absteigen. --> keine Abstiegspflicht

3. die unterste 6er Staffel wird eine Meldeklasse, in die sich jede 6er-
Mannschaft einfach hinein melden kann. Eine Meistermannschaft in der
Vierer- Staffel hindert mit dem Aufstiegsverzicht keine mögliche 6er-
Mannschaft daran, in der entsprechenden Klasse spielen zu können.
--> kein exklusives Aufstiegsrecht. (Edit: Die Beschreibung ist besser.)

4. wenn es / so lange es nur eine 4er Staffel gibt, darf jeder Verein
nur eine Mannschaft pro 4er Staffel stellen... 2 4er könnten ja auch
als eine 6er Mannschaft antreten.


Bei uns im Kreis haben auch einige Angst vor der 4er Staffel gehabt,
dagegen gewettert... und am Ende selber eine Vierer- Mannschaft
gemeldet. Ich behaupte, daß wir nun gleich nach der ersten Saison
die gleichen guten Erfahrungen gemacht haben wie unsere Nachbarkreise.


Leider wurde die Klasse bei uns mit dem Bundessystem eingeführt.
Das müsste vielleicht noch einmal geändert werden auf Dietze Paarkreuz.
Dann hätte man den Idealzustand. Ein Beispiel für Dietze Paarkreuz ist im
Nachbarkreis Cux zu finden: der Tabellenerste spielte gegen den Dritten.
Laut click-tt ging der erste mit 2zu0 aus den Doppeln in Führung.
Dann spielten sie in den beiden Einzel- Runden ausgeglichen, so
daß bei einer 6zu4 - Führung die Abschlußdoppel begonnen wurden.
Diese hat dann der 3. gewonnen, so daß am Ende ein Unentschieden
als Ergebnis feststand. Warum ich das hier als Beispiel geschrieben habe?
Ganz einfach:
Bei diesem Beispiel hat jeder Spieler 2 Einzel und zwei Doppel gespielt.
Spielbeginn war 20:00 Uhr und Spielende 21:45 Uhr ... laut Click-tt.

Das heißt:
Jeder Spieler hat 4 mal gespielt - und das innerhalb von nur 2 Stunden!
''Das'' sollte man besser niemals mit einer 6er- Mannschaft vergleichen...
(D.h.: Die Zeit, die man von zu Hause weg war und wie lange man davon
wirklich aktiv Sport getrieben hat.)


Das alles nur mal so am Rande zur Info... weiterhin frohe Ostern ;-)

[Rudi Endres]

Wie es aussieht wird sich der Kreisvorstand in einer Sitzung erneut mit dem Antrag befassen. Dann werden wir weitersehen. Bisher gab es kaum Rückmeldungen. Interessenten sollten sich umgehend bei Herrn Hermann Haas melden oder mich per PN anschreiben.

[Rudi Endres]

Hier ein interessanter Artikel zum Thema:

http://www.tischtennis-pur.de/info/i...nschaften.html

[Abwehrtitan]

Ich will mal, obwohl ich die Idee vom Ansatz her nicht so schlecht finde, ein Besipiel aufmachen, wie es dann auch laufen kann.

Ich spiele selbst in einer 1. Mannschaft in der 2. Bezirksliga, wir sind dort 6 etwa gleichstarke Spieler (stimmt nicht ganz aber zumindest können alle sechs annähernd in dieser Liga mithalten). Unsere Zweite spielt 2. Kreisliga, 3 Klassen tiefer, was macht man nun mit den 2 Spielern die auf Grund des schlechteren TTR die Truppe nach unten verlassen müssen. Ein Sprung über 3. Ligen nach unten, das tut sich doch kein Mensch an. Das macht selbst keinen Spaß, das macht auch den Gegnern keinen Spaß. Also werden solche Spieler dann eben zu Nachbarvereinen wechseln, um einigermaßen auf Ihrem Niveau spielen zu können. Denn deswegen tun wird das doch fast alle, oder ? Uns messen mit "Gleichwertigen". Ob nun unserem Verein mit einer solchen Neuregelung geholfen wäre, weiß nicht.

Nicht zu vergessen, daß am Ende der Ranglisten der einzelnen Vereine neue Mannschaften sich bilden müßten. Bei einem Verein wie bei uns mit 6 Manschaften a` 6 gamblern, macht das nach 4 Mannschaften bewertet 9 Mannschaften, wo die alle unterbringen ? Neue Ligen ? Mehr Mannschaften in den unteren Ligen, also noch mehr Termine für die die es ohnehin nicht immer ganz so ernst nehmen ? Fragen über Fragen.

[Rudi Endres]

Einzelne Vereine haben keine Probleme. Im Schnitt schmilzt die Mitgliederzahl wie Butter an der Sonne. Der STTB ging innerhalb weniger Jahre von fast 15000 auf etwa 10000 Mitglieder zurück. Frauentischtennis wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben. Im ganzen Verbandsgebiet stehen noch relativ vielen Damenmannschaften eine Handvoll Mädchenteams gegenüber. Abmeldungen während der Spielsaison häufen sich in allen Spielklassen. Man muss den Vereinen, die auf der Kippe stehen, das Überleben ermöglichen. Notfalls halt mit kleineren Mannschaften. Lösen sich Vereine auf, so sind ganze Kommunen für den Tischtennissport verloren. Allein in unserer Gemeinde meldeten sich innerhalb weniger Jahre drei Tischtennisvereine ab.

[Rudi Endres]

Wie ich eben erfahren habe gab es mittlerweile doch noch zahlreiche Vereins-Rückmeldungen an den Kreisvorstand. Die überwältigende Mehrheit ist für Vierermannschaften.
Nun liegt es am Vorstand eine Regelung zu finden, die Vereine mit Sechserteams nicht benachteiligt.