System fuer die bayerische Rangliste 2005

[Quizard]

Hallo
Es waere vielleicht mal sinnvoll, ueber ein neues System fuer die bayerische Rangliste 2005 zu diskutieren. Das jetzige System macht (in meinen Augen) wenig Sinn, da es einfach zu viele Spiele sind.

Deswegen mal ein (noch unueberdachter) Vorschlag.

Gespielt wird mit 15 Leuten (3 5er Gruppen, wobei sich die ersten 3 fuer die Endrunde qualifizieren). Dann nochmal 6 Spiele in der Endrunde. Die 15 Leute setzen sich wie folgt zusammen: 4 freigestellte Spieler (nach den Punkten vom letzten Jahr), 5 aus dem Sueden und 5 aus dem Norden, und eine Jugendquote.

Dabei ist es wichtig, dass man das 2. oder das einzige Landesbereichsturnier erst im August spielt (somit waere das Problem der Wechsel geloest, was waere z.B. wenn in einem Jahr mal 8 gute Spieler wechseln?)

Sicher waere es nicht so fair wie das jetzige System und es koennte jemand in der Vorrunde auch mit viel Pech ausscheiden.

Eine andere Moeglichkeit waere mit 12 Leuten (oder noch besser mit 10) jeder gegen jeden zu spielen.

Was haltet ihr von dem alten System? Habt ihr irgendwelche Vorschlaege fuer ein neues System?

[D.G.]

Mein Vorschlag wäre in Anlehnung an die DTTB-Durchführungsbestimmungen
Ranglistenturniere der Jugend und Schüler folgendes System:

Das Turnier wird in seiner ersten Stufe (Vorrunde) in vier Gruppen (A bis D) mit jeweils 4 Teilnehmern im System “Jeder gegen Jeden” ausgetragen. Die Gruppeneinteilung erfolgt unter Berücksichtigung der Spielstärke
= 3 Spiele

In der zweiten Stufe (Zwischenrunde) bilden die Erstplatzierten der Gruppen A und D sowie die Zweitplatzierten der Gruppen B und C die Gruppe E.
Weiterhin bilden die Erstplatzierten der Gruppen B und C sowie die Zweitplatzierten der Gruppen A und D die Gruppe F.

Ebenso bilden die Drittplatzierten der Gruppen A und D sowie die Viertplatzierten der Gruppen B und C die Gruppe G und die Drittplatzierten der Gruppen B und C sowie die Viertplatzierten der Gruppen A und D die Gruppe H.
= 3 Spiele

In der dritten Stufe (Endrunde) spielen im KO. System die Erst- und Zweitplatzierten der Gruppen E und F um die Plätze 1 bis 4 sowie die Dritt- und Viertplatzierten der Gruppen G und H um die Plätze 13 bis 16. Alle anderen spielen in einem modifizierten KO-System um die Plätze 5 bis 12.
= 2 oder 3 Spiele

Insgesamt wären dies nur noch 8 oder 9 Spiele pro Teilnehmer. Es bräuchte kein Teilnehmer vorzeitig abreisen.

Ergänzung:
Weitere Vorteile:
Das System ist auch spannender für die Zuschauer - die Spannung steigt zum Turnierende hin - es kommt zu "Endspielen" um die einzelnen Plätze - man kann auch einmal schlecht starten und als Gruppenvierter der Vorrunde doch noch 5. werden.

[D.G.]

Da das zweifellos berechtigte Anliegen von Quizard bisher noch auf keine Resonanz hier im Forum gestoßen ist, möchte ich alternativ noch ein weiteres System zur Diskussion stellen, das heuer erstmals in Hessen Anwendung fand:

Neue Hessische Regelung
In Hessen wurde erstmals ein TOP 40 Landesranglistenturnier durchgeführt, das auf die dttb top 48 und auf diese drucksituation vorbereiten sollte. Vornominiert wurden entsprechend der Rangliste 8 Herren/10 Damen + je 2 Spieler/innen Jugendquote + Quote LSPA 10 Herren/8 Damen + je Bezirk 5 Herren/Damen.

Die 40 Damen und Herren spielten in je acht Vorrundengruppen á 5 Spieler/Innen, die erst bis Viertplatzierten spielten dann in einer modifizierten Endrunde die Plätze 1 bis 32 aus, die Fünftplatzierten die Plätze 33 – 40 aus. Es wurden alle Spiele in drei Gewinnsätzen gespielt. Bemängelt wurde im hessischen Forum, dass man auch etwas Losglück braucht, um sich hier durchzusetzen, d.h. ein Gruppenerster konnte, wenn er die nächsten beiden Spiele in der KO-Runde verlor auch noch 20. werden.

Anmerkung:
Bei dieser Regelung könnte man auf das nordbayerische und südbayerische Qualifikationsturnier verzichten – um auf ein 40 er Feld zu kommen könnte die Bezirksquote bei 3 Damen/Herren liegen, die Quoten Ranglisten/LSPA entsprechend geringer.

[Quizard]

Das hessische System finde ich nicht besonders geeignet, da hierbei einzelne Spiele zuviel zaehlen und zu viel Glueck dabei ist. Das Jugend- und Schuelersystem scheint ganz gut zu sein, wenn wie bei den Frauen 7 weiterkommen, wenn nur drei weiterkommen wie bei den Herren, kann man, wenns schlecht laueft, mit einem verlorenen Spiel ausscheiden.
Es sollte ein System sein, dass sowohl moeglichst gerecht ist als auch nicht zu anstrengend ist.

[Fisch]

Gerd, da gebe ich Dir vollkommen recht!!!

[hp]

Vielleicht könnten die Erwachsenen ja auch das System der Jugend bzw. Schüler übernehmen:

14 Teilnehmer - "Jeder gegen Jeden" - drei statt vier Gewinnsätze

Das System "Jeder gegen Jeden" ist sicher das, welches am gerechtesten ist. Und 13 Spiele a drei Gewinnsätze innerhalb von 2 Tagen kann man den erwachsenen "Halbprofis" meiner Meinung nach auch zumuten.

[Lukas K.]

Dieses Ranglistenturnier ist ein Turnier, das übers überregionale weiterkommen entscheidet. Dabei sollte meiner Meinung nach ein System zum Einsatz kommen, dass möglichst wenig dem Zufall und der Auslosung überläßt, sondern möglichst gerecht ist.

Das Argument mit den Zuschauern, greift meiner Meinung nach nicht, denn es sind entweder Insider die sich das ganze anschauen, oder Leute die nur ein oder zwei Spiele sehen. Es ist illusorisch zu glauben, dass irgendjemand sich die kompletten zwei Tage gibt. Da ist es völlig egal welches System gespielt wird. Darüberhinaus halte ich das "Top 48 System" für nicht besonders zuschauerfreundlich. Das System versteht doch eh keiner, der nicht vor hat sich damit auseinanderzusetzen, sondern sich einfach ein Paar Spiele anschauen will.

Für einen Jugendspieler bietet das System jeder gegen jeden zudem die Möglichkeit gegen viele erfahrene Spieler unter Wettkampfbedingungen zu spielen. Dies ist sicherlich nicht von Nachteil.

Ich finde den Vorschlag von hp ganz gut.
Allerdings denke ich, dass sich mehr aktive Spieler an der Diskussion, ob hier oder an anderer Stelle, beteiligen sollten, den sie sind es die ein mögliches neues System, spielen dürfen/müssen und das jetzige am besten beurteilen können.

Also wie schaut's aus? Was sagt z.B. der 7-Satz-Marathon-Man Alex dazu?

[D.G.]

Zitat von Lukas K.

Das Argument mit den Zuschauern, greift meiner Meinung nach nicht, denn es sind entweder Insider die sich das ganze anschauen, oder Leute die nur ein oder zwei Spiele sehen. Es ist illusorisch zu glauben, dass irgendjemand sich die kompletten zwei Tage gibt.

Dieser Meinung kann ich mich nicht anschließen. In Altdorf waren gerade am Sonntag sehr viele Nicht-Insider-Zuschauer, die, wie ich aus vielen Fragen entnehmen konnte, nicht beurteilen konnten, welche Spiele gerade von besonderer Bedeutung sind.
Beim TOP 16-System der Jugend wäre gerade der Sonntag für Zuschauer aus dem Umkreis interessant, da es hier als Höhepunkt zu Halbfinal- und Finalspielen kommt, die vom Veranstalter auch entsprechend angekündigt werden könnten, um das Zuschauerinteresse zu wecken.
Bei der Festlegung des Systems sollte auch die Frage eine Rolle spielen, wie kann ich Tischtennis für die Öffentlichkeit attraktiver machen (deswegen wurden ja auch die größeren Bälle eingeführt und die Sätze verkürzt).

Vom DTTB wurde ein ähnliches System in fast allen Bereichen (auch TOP 48) eingeführt, um eben die Spieler mehr in Entscheidungssituationen zu bringen. Für die Spieler, die sich für die höhere Ebene qualifizieren wollen, ist es förderlich, wenn ein entsprechendes System auch schon auf bayerischer Ebene besteht.
Für die teilnehmenden Jugendspieler gilt es ohnehin auf deutscher Ebene.

[Lukas K.]

Dieter ich gebe dir vollkommen recht, dass ein Turnier, das mit Endspielen endet für die Zuschauer interessanter ist, allerdings erst am Ende des zweiten Tages. Davor ist das Top 48 System relativ unübersichtlich.

Beide System haben Vor- und Nachteile. Beim Jeder gegen Jeden muss man gegen verschiedene Gegner konstant über zwei Tage hinweg hohes Level spielen. Bei Systemen mit Auslosung und K.O. - Elementen muss man Entscheidungssitutionen überstehen. Deswegen gibt es Ranglistenturniere und Meisterschaften, die jeweils einen anderen Reiz haben.

Die Absicht einer Regeländerung, bedeutet noch lange nicht, dass die Regeländerung den gewünschten Effekt erzielt. Für mich ist Tischtennis durch die kurzen Sätze und die größeren Bälle weder attraktiver noch weniger attraktiv wie vorher. Dies ist zugegeben eine Einzelmeinung, aber es gibt, nach meinem Kenntnisstand keinerlei empirische Untersuchungen die über viele Veranstaltungen belegen können, dass sich die Zuschauerzahlen, durch die Bälle, durch die Sätze oder durch das TOP 48 System, statt Ranglisten, positiv geändert haben. Gäbe oder gibt es solche Untersuchungen, dann sage mir wo und ich lasse mich sofort überzeugen.

Dieter, ich weiß, dass ich dich nicht überzeugen werde und du mich wahrscheinlich auch nicht, das will ich auch gar nicht. Da ist nichts negatives dabei, dass wir unterschiedlicher Meinung sind und vermutlich bleiben. Es zeigt nur, dass Leute, die schon seit längerem relativ viel mit TT zu tun haben, Dinge unterschiedlich sehen können. Es gibt viele Möglichkeiten eine Sache zu sehen und man kann selten eindeutig über richtig und falsch entscheiden.
Daher beteilige ich mich an diesem Thread, denn hier gibt es die Möglichkeit verschiedene Sichtweisen darzustellen.

Grundsätzlich denke ich dass es nicht schlecht wäre, bei Festlegung neuer Regel, häufiger die Aktiven zu fragen und nicht alles mit der Mutmaßung "besser für die Zuschauer" zu begründen. Schade, dass sich nicht mehr beteiligen.