Katapulteffekt

[Jack Slain]

Hi,

ich zettele mal eine kleine Diskussion an.
Wieso ist der Katapulteffekt (frisch geklebt) bei z.B. Sriver größer als beim Sriver EL und bei diesem wiederrum größer als beim Sriver FX?
Also:
Sriver > SriverEL > SriverFX

Normalerweise müsste doch der Katapulteffekt beim FX am größten sein, da der Ball am tiefsten in den Belag eindringt und dadurch doch eigentlich der Weg des Katapultes am größten ist, sprich der Ball müsste am stärksten rauskatapultiert werden, oder irre ich?
Ich nehme den Sriver als Beispiel, da alle drei das gleiche Obergummi aufweisen.

[Spinshot]

Hi,

ich kenne nur den Sriver L nassgeklebt, weichere Beläge spiele ich nicht.
Beim Speedy Spin (45°) bzw. Speedy Spin premium (43°) kann ich das nicht bestätigen. Ein nassgeklebter Speedy Spin hat das höhere Grund- und Endtempo, der weichere SSP klar mehr Katapult. Der (IMHO sehr gute) Schwamm des SSP fällt aber ein bisschen aus dem Rahmen des üblichen. Die deutlichen Unterschiede der beiden Belägen lassen sich nicht nur auf die Unterschiede in der Schwammhärte zurückführen.

Gruß, Nik

[Bow]

Man darf Katapulteffekt nicht mit Tempo verwechseln. Wobei "Katapulteffekt" hier im Forum (leider) sowieso nicht definiert ist.

Ich selber verstehe Katapulteffekt als Verhalten des Obergummis seitlich auszulenken und dementsprechend auf großem Weg zurückzuschnellen. Damit wird dem Ball zusätzlich Spin und Tempo verliehen.
Somit ist dieser Effekt von der Elastizität des Obergummis und in zweiter Linie von der Elastizität des Schwammes abhängig. (Andere Faktoren beeinflussen diese Grundfaktoren auch, z.B. die Länge der Innennoppen)
Da wir hier Beläge mit gleichem Obergummi betrachten, kommt es hier also nur auf die Elastizität des Schwammes an. Diese wird durch das Kleben erhöht.
Wenn man weiche Schläge, mittelharte Schläge und harte Schläge vergleichen möchte, kommt man evtl. mit zunehmender Schlaghärte dazu, dass auch der im Vergleich harte Schwamm des Sriver L seine ganze Elastizität einbringen kann und der Katapulteffekt mit größerer Kraft einsetzt.
Betrachtet man aber nur einen Mittelwert der Schlaghärte, kommt man evtl. beim EL auf die stärksten Katapultwerte.
Bei Schlägen mit wenig Krafteinwirkung dürfte aber der FX vorne liegen.

In der Relation Katapulteffekt ungeklebt - geklebt macht aber vermutlich der FX das Rennen. Bei ihm dürfte der tangetiale Beschleunigungsunterschied am Größten sein.

Im Zusammenhang mit Katapult sprechen wir hier aber oft von der Spinanfälligkeit vor allem beim Rückschlag und anderen passiven Situationen. Das sind also Schläge mit schwacher Krafteinwirkung und hier zeigt der FX den größten Katapult.

Also: IMHO macht die Perspektive die Einordnung; ein pauschales Urteil halte ich für ungeeignet um den Effekt zu beschreiben.

Andere beschreiben Katapulteffekt eher als zusätzliche Beschleunigung des Schwammes, wenn er geklebt ist. Hier entscheidet eher der Gasdruck in den Schwammbläschen und die Widerstandskraft der Schammbläschenwände, diesen bei Krafteinwirkung zu halten. Daraus resultierend die Kraft, die wieder beim zurückschnellen des Schwammes rauskommt. Hier hat also der Schwamm den größten "Katapult" (wenn man ihn so begreift), der den geringsten Energieverlust hat. Und das sind, aufgrund der geringeren Verformung, in der Regel die härteren Schwämme. Diese können auch einen größeren Druck in den Schwammbläschen halten, im Gegensatz zu weichen Schwämmen, die dann schon "überklebt" sind.
Ich empfinde diese Beschreibung des Katapultes aber weder für ausreichend, noch sinnvoll, denn die Bezeichnung Tempo trifft es in diesem Fall auch. Ausserdem lässt diese Betrachtung keine Schlüsse auf Spin- und Schnittanfälligkeit zu.


So weit meine Einkreisung des Themas

[TTobi]

Sehr gute Definition Bow . Ich finde die Defintion mit im Zusammenhang mit dem Obergummi sinnvoll (seitliche Verschiebung/Ablenkung).

Je weicher der Schwamm nun ist, desto länger ist der Kontakt Ball-Schläger. Der Sriver FX hat für mich auch mehr Katapulteffekt als der normale Sriver S/L oder Sriver EL.