Taktik gegen Korkenzieher-Aufschlag

[Flexagon]

hallo,

ich habe einen gegner, welcher aufgrund seiner aufschläge sehr schwer zu schlagen ist (für mich zumindest, aber er ist auch in der auswertung ziemlich gut)...und zwar macht er zu 85% den sogenannten korkenzieher-aufschlag, jedoch mit einer perfekten bewegung, sodass man nie erkennt, ob nun neben dem seitenschnitt noch unterschnitt oder oberschnitt drin ist...ausserdem ist er recht fix vorn am tisch, sodass ein mangelhaft rübergespielter aufschlag gern mit der rückhand quittiert wird schusstechnisch....sollte ich versuchen, das etikett des balles zu erkennen? oder besser schritt zurück, ausspringen lassen und den absprung beachten und dann eben blocken oder anziehen? oder schau ich doch nicht genau genug bei der aufschlagbewegung hin? knallhart nach vorn durchrauchen?

p.s. ich habe KN auf der RH, habe schon überlegt, ob ich damit versuchen sollte, einfach nach vorn zu ziehen....das niveau ist 1. kreisliga, wobei die bei uns im moment sehr stark ist, da den meisten mannschaften 2 leute für das 6-ersystem fehlt, was eine klasse höher dann kommt...so steigen kaum starke mannschaften auf.

danke, mfg flexagon

[Mianning]

Wenn der Aufschlag lang ist (davon gehe ich einfach mal aus), Schritt zurück, Ball fallen lassen und dann weich mit möglichst viel Schnitt anziehen. Dann ist es egal welcher Schnitt drin war. Außerdem kannst du am Absprung erkennen welcher Schnitt drin ist.

[crycorner]

Achte auf seine Schulter. Wenn er Überschnitt erzeugen will, wird er dabei seine Schulter hochziehen.

Stelle Dich bei der Annahme etwas weiter in die Vorhand, damit Du mehr Möglichkeiten hast, mit den Noppen anzunehmen, die ja deutlich weniger empfindlich für den Schnitt sind.

[Flexagon]

gute ideen, das werde ich mal probieren...aus eigenem überlegen heraus würde ich noch folgendes probieren: mit noppe richtig stark anziehen, aber den schläger bei schlagausführen nach vorne etwas mehr zu machen...sollte US drin sein, reicht die zugbewegung vllt. den US zu brechen und wenn oberschnitt drin ist, fliegt er nicht zu weit, weil ich den schläger zu gemacht habe...das ist aber nur theorie, ich muss das mal im training testen, leider kein auto im moment...auf die schulter werde ich mal achten.

mfg flexagon

[Rückhandmonster]

Hi,

Treffpunkt Ball/Schläger - da muss man die Schlägerblattbewegung sehen und den Balltreffpunkt und damit kann man den Schnitt erkennen.
Wenn das nicht gut klappt folgende Strategie:

1. kurzer Aufschlag
- kurze Ballberührung sowie früh wie möglich, je kürzer Kontakt, je weniger Schnittentwicklung- harte Flip wäre am besten , ansonsten leichte Vorwärtsbewegung und kurz aus dem Handgelenk
- Flip mit RH mit der Noppe

2. langer Aufschlag
- einfach den 1. schießen - egal ob der Ball kommt oder nicht, die meisten überlegen sich dann ob sie den Aufschlag noch einmal machen, da im Kopf gedacht wird, boah der kann das vielleicht schießen
- hart anziehen - je härter und schneller, desto besser - kurze Bewegung mehr nach vorn.

Ich halte nicht wirklich viel vom Fallen lassen, das macht in der Regel für den nächsten Ball deutlich mehr Probleme, weil viele den Ball dann nicht kurz bekommen. Wenn Du schon fallen läßt, dann wenigstens weich anziehen... aber da wirkt dann der Schnitt ordentlich.
Meistens verursacht man sich mehr Probleme damit...

[crycorner]

Zitat von Flexagon

...auf die schulter werde ich mal achten.

Ja, sollte die eindeutigste Bewegung sein beim Aufschlag. Funktioniert aber nicht, wenn er alles komplett mit dem Handgelenk macht.

In dem Fall: Schau auf den Belag. Wenn er mit Rot den Aufschlag macht, solltest Du bei einem Überschnitt- Korkenzieher eigentlich deutlich mehr Rot sehen, als bei der Unterschnittvariante, weil er bei Überschnitt eine Senkrechtbewegung machen muss, die den Schläger in Deine Richtung öffnet.

Von der Beobachtung her als Nächstes wäre die Endphase seiner Schlägerbewegung. Endet sie mit einer fast horizontalen Bewegung Richtung Netzpfosten (aus Deiner Sicht der linke Netzpfosten, wenn er Rechtshänder ist), dann ist Unterschnitt drin. Endet die Bewegung eher in der Senkrechten und geht eher Richtung Hallendecke oder sogar in Richtung seiner Schulter, ist Überschnitt drin.

Das am Schwierigsten zu beobachtende Detail wäre das Sprungverhalten des Balles, bzw. der Stempel.

[crycorner]

Zitat von Rückhandmonster

Hi,
2. langer Aufschlag
- einfach den 1. schießen - egal ob der Ball kommt oder nicht, die meisten überlegen sich dann ob sie den Aufschlag noch einmal machen, da im Kopf gedacht wird, boah der kann das vielleicht schießen

Echt? Psychologisch interessant. Je nach Gegner könnte das funktionieren. Bei mir würde das nichts bringen, weil ich dann eher denken würde: Er geht höchstes Risiko mit geringster Trefferwahrscheinlichkeit. Ich teste mal aus, wie so seine Quote ist.

[Flexagon]

Zitat von crycorner

Ja, sollte die eindeutigste Bewegung sein beim Aufschlag. Funktioniert aber nicht, wenn er alles komplett mit dem Handgelenk macht.

In dem Fall: Schau auf den Belag. Wenn er mit Rot den Aufschlag macht, solltest Du bei einem Überschnitt- Korkenzieher eigentlich deutlich mehr Rot sehen, als bei der Unterschnittvariante, weil er bei Überschnitt eine Senkrechtbewegung machen muss, die den Schläger in Deine Richtung öffnet.

das klingt einleuchtend, das werde ich mir auch vormerken, danke.

mfg

[Ani]

Das beste ist immer ....ÜBUNG. Ev. hat man jemand im Training, und kann die Annahme üben!!

2 Sachen nur :

1. Das mit der Schulter hochziehen stimmt nur "bedingt". Kommt drauf an WO er den Ball trifft!

2. Ball "führen" bzw. "mutig" spielen wie es Rückhandmonster beschrieben hat.
Die meisten machen den Fahler "nur" hin zu halten...der Schnitt greift und der Ball geht ins OUT oder wir hoch/angenehm.

Deswegen lieber mehr "Führung" und mutiger spielen als den Gegner das Erfolgserlebnis lassen

[MaikS]

Was ist ein Korkenzieher Aufschlag?
Die Schulter und der Ellenbogen können ein Indiz sein, ja. Aber auch je nach Aufschlag eine fatale Täuschung, wenn der Ball zB auf der dem Tisch zugewanten Seite von unten nach oben getroffen wird, wird US erzeugt, obwohl die Schulter ebenfalls nach oben geht.
Bei einem "Punch Serve" ala Gerrell sieht man an der Schulter nix, genauso bei guten reverse Pendulum Aufschlägen.