Benötige Hilfe bei Materialsuche

[Löwe77]

Hallo liebe Community!

Leute, ich brauche Eure Tipps und Ratschläge, da ich mich aufgrund jahrelanger Spieltreue zu gewissen Belägen, wenig bis gar nicht mehr mit der Angebotsvielfalt am Markt beschäftigt habe.

Kurz zu mir:
TTR-Wert: ca. 1.460
TT seit ca. 35 Jahren (von Verbandsliga in der Jugend kommend über Bezirksliga bis Kreisliga alles gespielt)
Spielertyp: Angriff / 2x wöchentlich Training + Spieltag
Alter: 46

Angefangen damals mit und ca. 10 Jahre gespielt:
- Holz: Butterfly
- Beläge: Butterfly Sriver (VH 1,9 mm / RH 1,7 mm)

Anschl. gewechselt auf und damit ca. 20 Jahre erfolgreich gewesen:
- Holz: Donic Person Powerplay V2 (seither durchgängig)
- Belag: Donic Vario (VH+RH 2,0 mm)

Lange nach Einführung des Plastikballs und ohne Not dann dem allgemeinen „Trend“ folgend (u. a. Zitate von Sportkameraden: „Du musst schnellere und effektivere Beläge spielen für den neuen Ball“) Belagswechsel:
- Xiom Vega Europe (VH+RH 2,0 mm)
- Holz: s.o.
FOLGE: nie „richtig“ mit anfreunden können und mal spontan 40 TTR verloren innerhalb 3 Jahren.

Daraufhin gewechselt auf:
- Tibhar Nimbus (VH+RH in max.-Stärke)
- Holz: s.o.
FOLGE: weitere 40 TTR verloren in nur 1,5 Jahren.

Und jetzt nicht lachen:
Ich überlege aufgrund diesen miserablen Erfahren echt wieder zum Klassiker Donic Vario oder gar Butterfly Sriver zurückzukehren. Sicherlich auch Mentalitätssache i.S.v. „never change a running system“.

Es sei denn Ihr hätte da Tipps und Ratschläge für mich, wie man hier belagsmäßig (evtl. auch holzmäßig) sich neu aufstellen könnte.

Mein Spiel (und hier möchte ich wieder hinkommen):
Meist aus Halbdistanz mit weichen, mittelharten Top-Spins (VH+RH) mit viel Vorwärtsrotation. Variantenreiche Schnitt- und Seitschnittaufschläge vorhanden. Dort sollte wieder ordentlich Effet reinkommen, was bei den o. g. Wechselbelägen irgendwie nie der Fall ist (mit dem Klassikerbelag waren immer 3-4 Punkte/Satz Aufschlagpunkte!).
Hohe Ballkontrolle dennoch erwünscht (Ball sollte länger am Schläger verbleiben und der Belag sollte fehlerverzeihend sein. Kontrolle natürlich auch wichtig. Mit Schupfbälle sollte auch wieder Schnitt erzeugt werden können, was z. B. beim Nimbus überhaupt nicht mehr der Fall war. Ballannahme war viel zu hoch beim Rückspielen, was den gegnerischen Angriff begünstigte und mangels Unterschnitt dieser auch immer übers Netz kam. Genauso wie den 2. oder 3. Ball nachzuziehen, war mit den Belägen (für mich) nahezu unmöglich. Ball ging einfach ins Netz.

Habe mir im Umfeld einige Beläge angesehen (aber nicht testen können). Diese möchte ich kurz benennen. Ob Sie für mich taugen würden kann ich nicht sagen, aber meine Gegner waren damit sehr erfolgreich gegen mich und machten mir erhebliche Probleme damit. Diese waren:
- Joola rhyzter cmd oder fire
- Donic acuda
- Donic desto
- Andro hexer grib, powergrib oder duro
- Tibhar evolution mx
- Butterfly Tenergy / Dignics

Wie geschrieben, ich bin kurz davor in die „alte Zeit“ zurück zu gehen und mir den Donic-Klassiker wieder drauf zu machen. Damit hatte ich auch in "Plastikball-Zeiten" den gewünschten Erfolg. Da dieser jetzt schon fast 4 Jahre ausbleibt, verliere ich zugegebenermaßen langsam aber sicher die Lust am TT. Natürlich ist nicht nur das Material entscheidend, auch das körperliche Unvermögen mit zunehmendem Alter spielt da natürlich eine gewisse Rolle.

Dennoch bin ich offen für "neuere" Beläge.

Ich hoffe also auf Eure Expertise und Meinungen, wertvolle Ratschläge oder was Euch sonst noch zu meiner „Situation“ so einfällt und bedanke mich im Voraus bei Euch schon mal.

Beste Grüße

[-Christian-]

Hi,

ich kann dir hier nur den gleichen Tipp geben, den ich allen geben würde:
Testkoffer bei einem der größeren Vertriebe für Tischtennisbeläge. Die meisten bieten das an. Da kannst du dich mal in Ruhe durch die verschiedenen Alternativen testen.
Ein neuer Belag durch "Zuruf" aus dem Forum ist fast immer zum Scheitern verurteilt und folgt eher dem Prinzip der unten aufgeführten Zitate deiner Sportskameraden.

[Power-Seven]

Du bist vom Vario auf einen Belag mit relativ viel Katapult (Vega) und einen mit richtig viel Katapult (Nimbus) gegangen.

Zwischen solchen Belägen und den "Klassikern" gibt es mittlerweile eine ganze Reihe moderner Beläge, die ein milderes Upgrade darstellen. Oft genannt und empfohlen sind XIOM Vega Intro und ANDRO GTT45. Die sind für den Umstieg vom Klassiker besser geeignet und wären für dich jetzt kein ganz so krasser Rückschritt.

Die Beläge auf deiner Liste sind alle sehr unterschiedlich, vom relativ zahmen Hexer Duro zum DIGNICS, und da sind noch nicht einmal die unterschiedlichen Varianten z.B. der ACUDA-, DESTO- oder eben DIGNICS-Beläge dabei. Auch Evolution MX gibt es mehrere. Das hilft für eine Empfehlung nicht weiter.

Aber da du mit den VARIO-Belägen auch mit Plastikbällen zufrieden und erfolgreich warst, deutet das schon darauf hin, dass sich die Beläge für dich nicht allzu stark davon unterscheiden müssen. Eventuell wäre ja auch schon die nächst höhere Schwammstärke eine Idee.

Um es nochmal anders zu sagen: Einem Anfänger würde ich heute eher zu einem Einsteiger-Tensor raten - Ballgröße und Ballmaterial sowie einige technische Dinge haben sich derart verändert, dass man aus meiner Sicht besser auf die 30 bis mehr als 50 Jahre alten Klassiker verzichtet. Aber wer an Klassiker gewöhnt ist und selbst keine Nachteile beim Spielen feststellt, muss auch keinem "Trend" folgen.

[M3rlin]

Ich würde von den genannten den Rhyzen CMD auf einer Seite und einen Vario auf der anderen Seite zulegen.
Der Rhyzen CMD ist trotz Tensortechnologie relativ nah am Vario dran.
Durch drehen und jeden Belag mal auf Vor und RH (Aufschlag) ausprobieren wirst du sicher schnell herausfinden ob du mit Klassikern immer noch genauso gut oder besser klarkommst wie mit Tensoren.
Das was dir besser liegt kann ja dann auf die andere Seite dazugeholt werden, oder vielleicht passt auch gerade eine Mischkombi mit Tensor und Klassiker.
Ich kenne Spieler im Bereich um 1800 die mit Sriver/MarkV/Vario/anderen Klassikern immer noch erfolgreich spielen, also ist auch das problemlos möglich.
Sowieso da du eh nicht mit maximalem Speed punktest.
P.S. Am Holz würde ich nix ändern, das Senso V2 ist vom Spielgefühl recht einmalig. irgendwas ähnliches ist schwer zu bekommen.
Ausnahme wären das V1 a bissle schneller oder das normale Powerplay, noch n bisserl fixer.

[Hein-TT-Man]

Hallo @Löwe 77, versuche den Butterfly Rosena.Der ist für deine Anforderung m.E. gut geeignet.Falls für dich auch chinesische Beläge in Frage kommen,empfehle ich den FS Battle II.

[vossi39]

Sehe es ähnlich wie Power Seven, Du bist leider in die falsche Richtung bei den Belägen abgebogen und kommst mit dem Trambolin/Katapult Effekt der Beläge nicht zurecht. Da stimmt einfach das Spielgefühl dann wohl nicht. Erstaunlich dass Du das solange durchgehalten hast.

Deswegen zurück zum Vario, würde ich aber auch nicht gehen wollen.
Vega Intro ist zum Probieren günstig genug. Darf, da er eh schon etwas härter ist, dann aber auch 2.0mm sein.

Da Du den Spin beim Aufschlag ansprichts, kam mir der Gedanke an den Vega Korea. Ist recht neu, könnte aber aufgrund seiner Griffigkeit und Schwammhärte passen und ist nur unwesentlich schneller als der Vega Intro.

Da TT viel Kopfsache ist, ist das Materialgefühl ein wichtiger Baustein. Wenn da ständig der Hinterkopf sagt, nee passt nicht, dann hilft das nicht. Wenn Du das mit einem "Zurück zum Vario" ad acta legen kannst, dann mach es.

Kannst Du denn genauer Beschreiben, womit dich die Gegner vor Probleme stellen?

Auf der anderen Seite sollte man ja 80TTR Punkte in 5 Jahren auch nicht überbewerten. Da spielen sicherlich viele Dinge mit rein, die nichts mit dem Material zu tun haben.

Dein Alter hast Du selbst schon angesprochen. Machst Du zusätzlich zum TT noch etwas Richtung Fitness?

Kann nur von mir sagen, dass ich das lange nicht wirklich wahrgenommen habe. Aber meine Muskeln haben ab 40 kontinuierlich abgebaut. Ich bin einfach kontinuierlich langsamer geworden.

Ohne zusätzliches Fitnesstraining und Beweglichkeitsübungen, könnte ich mit Sicherheit nicht mehr so spielen, wie ich es heute mache. Schon garnicht 5 Sätze (oder 2 x 5 Sätze + Doppel, wenn es blöd läuft).

Du hast ein sehr aufwändiges Spiel aus der Halbdistanz und da könnte ich mir vorstellen, dass ein nicht kleiner Teil der Niederlagen auch auf evtl. fehlende körperliche Fitness zurückzuführen ist (aber ist jetzt wirklich nur eine Vermutung).

[Levinhero]

Du bist von einem extrem in das nächste gewechselt und wunders dich, dass es nicht mehr klappt. Wenn du viel auf der Halbdistanz unterwegs bist passen sicher keine klassiker mehr. Power Seven Tip mit Intro oder GTT 45 passen da schon eher.
Wenn es etwas dynamischer sein darf dann ein vega pro Tibhar el s Nittaku C1 in erstmal dünn. Deine Punktverluste von 40 die du dramatisch in nur 1,5 Jahren nennst... das machen einige nach einem schlechten Turniertag. Also nicht verzagen. Und das man im Alter nicht mehr besser werden kann ist nur in Gerücht. Also ich werde immer fetter aber irgendwie trotzdem besser.

[Löwe77]

Hi zusammen!

Wow, vielen Dank für die vielen wertvollen Tipps usw..
Da ist sicher einiges für mich dabei.
Da die Frage nach der Fitness kam. Da habe ich tatsächlich "Verbesserungspotential". Ich habe schon etwas abgebaut, um es mal vorsichtig auszudrücken. Und genau das spielt auch eine Rolle, denn richtig, ich hab ein aufwendiges Spiel aus der Halbdistanz.

Ok. Die Rolle rückwärts zum Vario wird eher nicht empfohlen. Gedanklich wäre das zwar sicher ne Erleichterung i.S.v. "bekannt bewährt" und ich könnte mich voll und ganz aufs Spiel einlassen und nicht immer die Schuld alleine dem Material geben. Aber gut.

Weil gefragt wurde, was meine Probleme waren bzw. was die Gegner zum Erfolg gegen mich führte:
Nun. Durch den fehlenden Spin (Vorwärtsrotation) der genannten Beläge, konnte leichter gegengeblockt werden. Die Schläge waren aufgrund der Katapulte und Belagshärten zwar härter und schneller, aber eben auch leichter zu blocken. Gerade die neuen Beläge (die fast jeder jetzt spielt) erlaubten da hohe Geschwindigkeiten. Und dafür bin ich eben reaktionsmäßig zu langsam, da ich gewohnheitsmäßig Gegentopspins ziehe (von unten) und nicht wie eigentlich bei den Tensoren angedacht die Bewegungen kürzer (und von hinten) mache, um rechtzeitig gegen zu gehen. Das haben mir Außenstehende und (professionelle) Trainer immer als Tipp gegeben. Aber stell dich mal um, nach so langer Zeit (erfolgreicher) ursprünglich gelernten Techniken.

Auch der fehlende Unterschnitt (habe das ja erwähnt), ermöglichte sofort einen Angriff. Das war ich früher anders gewöhnt. Da ging selbst ein Schupfspiel gegen mich beim Gegner mal ins Netz. Geschweige denn meine scharfen Aufschläge, die mittlerweile sofort attackiert werden, was so mal nicht der Fall war mit dem Vario.
Was dafür gut geht mit den von mir eingesetzten Belägen waren Schüsse. Dies wiederum "kannte" ich von früher nicht so. Aber 90% mache ich eben durch die Kombi Aufschläge und weiche Topspins, die schwer zu blocken waren und das auch weil der Vario eben nicht ein so hohes Tempo erzeugt. Was die Tensoren-Gegnerschaft immer ordentlich verwirrt hat. Wie sagte ein Trainingspartner stets zu mir, der 4 Klassen höher spielt: Der Ball verhungert ja fast. Ja. Aber mit viel Spin eben und somit Punktgewinn ;-)

Vielen Dank für Eure Tipps. Haut gerne noch ein paar raus.

[Liquid Sky]

Klingt für mich auch nach Vega Intro (oder vergleichbar) oder, ganz modern, Tibhar Hybrid MK (oder vergleichbar).

[Knut]

Da hab ich ja fast exakt dieselbe Materialkarriere hinter mir und fast dieselbe Spielweise bei knapp 1500 TTR.
Ich bin jetzt beim Butterfly Glayzer gelandet und finde den auf der VH genau richtig. Auf der RH ein Andro GTT 45, aber der könnte für dich zu weich oder zu langsam sein.
Mein Holz ist All+ von Soulspin.