Es gibt im Forum viele Themen zur Corona Pandemie:
Auswirkung von Corona auf den Tischtennissport,
Eventuelle Chancen durch Corona für den Tischtennissport!?,
Coronavirus - Wann glaubt ihr, geht's wieder an die Tische?,
Corona - Hygienekonzept, Abstandsregeln und Verhalten im Verein Training & Wettkampf
Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.),
Luftreiniger für privaten Tischtennisraum gegen Coronavirus bzw. COVID-19 Infektion?,
Tischtennis-Training zu Hause in Zeiten von Corona,
Schlägerkontrollen in Zeiten von Corona,
Beläge aus China - Angst sich mit dem Coronavirus zu infizieren?,
Belagneuheiten während der Corona-Krise?
Coronavirus - Situation im:
WTTV,
Bezirk Düsseldorf,
Kreis Düsseldorf,
Kreis Essen,
Kreis Dortmund/Hamm,
Hessen,
Rheinland / Rheinhessen,
Badischen TTV,
Baden-Württemberg,
Berlin,
Sachsen,
Bayern,
Österreich, ....
Jetzt wisst ihr also, was mich alles hier in diesem Thema
nicht interessiert.
Ihr findet oben alles über die Corona Pandemie im Allgemeinen, über Sinn oder Unsinn von Maßnahmen, Virologen und Politik und weiteres. Ich bitte euch daher, dass wir uns in diesem Thema nur darauf konzentrieren könnten:
Was passiert nächste Saison, wenn die vierte Welle in Deutschland kommt? Wie haben sich die Verbände darauf vorbereitet?
Egal wie stark die vierte Welle sein wird, sicher ist, dass sie kommen wird, genauso sicher wie dass jedes Jahr die Grippewelle kommen wird und uns zukünftig Covid begleiten wird wie Influenza. Damit müssen wir lernen zu leben.
Wenn nicht die indische Coronavariante oder andere Mutationen den Impfschutz unwirksam machen sollten, dann ist zu erwarten, dass die vierte Welle deutlich weniger stark verlaufen wird, als die zweite und dritte Welle, aber vielleicht so wie die erste Welle.
Das ist ein Grund, dies ernst zu nehmen und trotz aktuell niedriger Zahlen weiterhin vorsichtig zu sein, aber auch kein Grund zu Panik. Auch wenn die aktuelle Lage und das schöne Wetter Anlass für eine positive Stimmung geben, muss man damit rechnen, dass die Infektionslage sich durch Lockerungen, Veranstaltungen und Großevents wie die Fußball EM, Urlaubsreisen und die weitgehend uneingeschränkte Wiederaufnahme des öffentlichen Lebens innerhalb des nächsten Vierteljahrs wieder soweit verschlechtern wird, dass es teilweise (und hoffentlich nicht allgemein) wieder Einschränkungen geben wird und in manchen Regionen sogar ein Teillockdown drohen könnte.
Das ist aus meiner Sicht nichts, was uns übertriebene Sorgenfalten machen sollte, man hat ja
während der stärksten Grippewelle in Deutschland in 30 Jahren in der Saison 2017/2018, bei der durch die Influenza mehr als 25.000 Menschen in Deutschland starben, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, auch nicht die Tischtennissaison abgebrochen.
Ich bin aber auch weit davon entfernt, die Gefahr durch das Coronavirus zu unterschätzen, denn
immerhin beläuft sich die Zahl der Todesopfer im Zusammenhang mit dem Virus auf über 90.000 in den letzten 1,5 Jahren in Deutschland. Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 ist wesentlich ansteckender als Influenzaviren, vor allem die britische und insbesondere die indische Mutation (und wer weiß, was noch alles kommen wird). Und auch wenn eine Erkrankung am Coronvirus bei den meisten Personen nur ähnlich schlimm ist wie eine Grippeinfektion, ist eine
COVID-19 Erkrankung trotzdem insgesamt wesentlich häufiger tödlich, vor allem für die älteren Generationen. Und dazu kommt noch, dass Influenza über Jahrzehnte erforscht wurde (andere SARS Coronaviren natürlich auch), während das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 erst seit dem Jahr 2020 im Blickpunkt steht.
Das sind aber auch alles Dinge, die allgemein bekannt sind und statistisch belegt sind und über die wir hier nicht diskutieren müssen, beziehungsweise nicht in diesem Thema, dafür gibt es andere Themen im Forum (oben verlinkt)
Ernst nehmen und Vorsicht ja, übertriebene Angst und Panik nein. Nachdem es mittlerweile Impfstoffe gibt und die Ärzte und Krankenhäuser hunderttausendfache Erfahrung mit der Behandlung und Heilung von COVID-19 Erkrankten haben, weltweit sogar millionenfach (
Deutschland bis jetzt rund 3,8 Millionen Infektionen und mehr als 113.000 behandelte Fälle auf Intensivstationen und
weltweit 177 Millionen Infektionen und mehr als 3,8 Millionen Todesopfer im Zusammenhang mit dem Coronavirus), muss uns einfach klar sein, dass eine vierte Welle kommen wird und Coronaviren genauso wenig ausgerottet werden können wie Influenzaviren und uns diese und andere Viren unser Leben lang begleiten werden. Und man kann nicht jedes Jahr das gesamte öffentliche Leben anhalten und alles mit Lockdowns schließen, auch wenn diese Maßnahmen bis zu einem gewissen Umfang in den Jahren 2020 und 2021 vollkommen richtig waren.
So blauäugig schätze ich unsere Verbände nicht ein, dass sie das nicht auch so sehen, dass das Thema Corona jetzt vom Tisch sein wird, aber ich habe meine Bedenken, ob sie etwas aus den beiden letzten Saisons gelernt haben. Ich hoffe nicht, dass die Verbände genauso schlecht Rückschlüsse aus den letzten 1,5 Jahren gezogen haben und Vorkehrungen für die nächste Zeit getroffen haben, wie man das teilweise in Schulen feststellen mussten, in denen zu Schuljahresbeginn 2020 oft der Präsenzunterricht wieder gestartet wurde, ohne dass ein sinnvolles Maßnahmenpaket erkennbar war.
Aber bei den Schulen war schon das Homeschooling nicht mehr als ein ganz schlechter Scherz. Unterricht hätte man ganz anders durchführen können, da hätte man von uns an der Uni vieles lernen können, was moderner und way better organisiert wurde.
Die Tischtennissaison 1999/2020 wurde im März 2020 abgebrochen und die neue Saison 2020/2021 meiner Meinung nach schlecht vorbereitet ohne echten Plan B gestartet und dann im November 2020 wieder abgebrochen. Die neue Saison 2021/2022 wird jetzt wieder ganz normal gestartet, ohne dass man etwas von Erkenntnissen aus den beiden letzten Saisonabbrüchen feststellen kann. Weder hat man von vorneherein eine Einfachrunde festgelegt, damit man diese über einen Zeitraum einer gesamten Saison auf jeden Fall durchbringen kann, noch sind mir Alternativpläne bekannt, wenn es doch wieder zu teilweisen Lockdowns und Hallenschließungen kommt und der Terminplan nicht mehr eingehalten werden kann.
Als aktiver Mannschaftsspieler hätte ich mir erhofft, dass man uns gegenüber vor der Saison kommuniziert, was geplant ist, wenn es wieder zu Problemen kommen sollte.

Ich möchte nicht nur kritisieren, ohne wenigstens selber einen Vorschlag zu machen. Ich denke, eine Einfachrunde anzusetzen wäre nicht nötig gewesen, aber damit hätte man sicherstellen können, dass man endlich wieder eine Saison so wie gestartet, auch zu Ende spielen kann und man nicht die dritte Tischtennissaison in Folge abbrechen muss. Nachdem eine ganz normale Doppelrunde gespielt werden soll, hätte ich die Vorrunde nicht bis Weihnachten angesetzt, sondern wie das erste Schulhalbjahr. Der Terminstress in der Vorrunde ist ohnehin zu groß und die Sommerpause ist sowieso zu lang, deshalb könnte man die Vorrunde statt bis zu den Weihnachtsferien besser bis zu den
Winterferien spielen und die Rückrunde dann bis zu den
Pfingstferien und bedingt durch die Coronapandemie Ausweichtermine bis 30.06.2022 anbieten.
Allerdings sind die Tischtennisverbände für so etwas zu unflexibel und werden ihrem Ruf gerecht, ein ideales Umfeld für Spießbürger und Bedenkenträger zu sein. Eine kurzfristige Anpassung der Wettspielordnung aufgrund der Pandemie ist da fast wie eine Änderung des Grundgesetzes in Deutschland oder der Verfassung der USA. Und sich an den Schulhalbjahren zu orientieren (nachdem jeder in seinem Leben Schüler war oder ist, wäre das alles andere als ungewohnt) würde die Verbände überfordern als ob man die Hauptstadt Berlin auf eine Nordseeinsel auslagern will, weil sie dann Wechseltermin und Spielberechtigung ab 01.01. anführen und Terminprobleme mit Ranglisten und Meisterschaften. Aber vor allem im Hinblick auf den zweiten Wechseltermin wäre das doch viel besser, denn während der erste Wechseltermin 31.05. deutlich vor Saisonbeginn ist, wird der zweite Wechseltermin 30.11. momentan schon nach einem Monat wirksam und Vereine und Mannschaften haben wenig Zeit, darauf zu reagieren, vor allem wenn es einen unerwarteten Wechsel gab. Ich wäre deshalb für eine Vorrunde von den Sommerferien bis Ende Januar (mit Ausweichterminen bis Winterferienbeginn) und Saisonpause von 01. Februar bis Winterferienende. und dann eine Rückrunde von den Winterferien bis zu den Pfingstferien (mit Ausweichterminen bis 30.06.).
Damit hätte man allgemein weniger Stress und vor allem jetzt in der Coronapandemie mehr Spielraum für eventuell nötige Nachholspiele. Und Ranglisten und Meisterschaften könnte man dann gezielt auf die neuen Zeiträume abstimmen und vielleicht manches auch straffen oder wenigstens überdenken.
Und dann sollte man für eine TT-Saison in Pandemiezeiten die Terminplanpflicht aufheben. Das bedeutet, dass ein Terminplan in so einer Ausnahmesituation nur ein Rahmenplan sein sollte, der dann eingehalten werden muss, wenn es keine Einschränkungen gibt. Aber wenn es zu Lockdowns und Hallenschließungen kommt, sollte man ein Spiel in Absprache mit dem Gegner bis zu einem beliebigen Termin während der Halbrunde nachholen dürfen, zur Not auch erst an den Ausweichterminen ganz am Rundenende.
Und für den Fall, dass es zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt am Ende von Vor- und Rückrunde zu Lockdowns und Hallenschließungen kommt, durch welche zu viele Spiele für die Phase der Ausweichtermine auflaufen sollten, dann müsste man einen "Ausnahmezustand" ausrufen können, in welchem die Verbände im Hinblick auf eine Pandemie (eine PANDEMIE!!!!!) die Wettspielordnung so wie nötig im Sinne des Sports anpassen können. Und in diesem Fall müsste es eben möglich sein, dass die Vorrunde in diesem Ausnahmefall mit freier Terminvereinbarung zur Not bis zu den Osterferien gespielt werden könnte und die Rückrunde bis zu den Sommerferien.
In jedem Fall müsste man sich über solche Ausweichszenarien Gedanken machen und einen Plan B und einen Notfallplan für den Ausnahmezustand in der Schublade haben. Und so etwas sollte man gegenüber den Vereinen und Spielern kommunizieren. Ich denke nämlich, dass niemand Lust auf eine dritte abgebrochene Saison in Folge hat. Das Frustlevel ist irgendwann mal zu hoch.
Ein Saisonabbruch wäre meiner Meinung nach auch nicht mehr nötig, nachdem es jetzt Impfungen und Schnelltests gibt, d.h. Spiele mit gesunden Spielern sind mit etwas Aufwand trotzdem problemlos möglich. Aber das hilft nichts, wenn von den Behörden Hallen geschlossen werden. Und genau für diesen Fall müssen unsere Verbände Alternativpläne vorbereitet haben und diese sollten auch jedem vor Saisonbeginn bekannt sein, damit man weiß, was wäre wenn.
Deshalb noch einmal ganz konkret meine Frage:
Wie bereiten sich DTTB und Landesverbände auf die kommende vierte Welle der Corona Pandemie vor?
Eine dritte abgebrochene Saison in Folge kann keine Option sein!