Welche Partei würdet ihr wählen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre? (2016)

[pibach]

Zitat von mithardemb

Das mit dem "Graubereich" kommt daher, dass deutsche Politiker es mit allen Mitteln verhindern, dass es reguliert wird. In dieser Hinsicht leben wir in einer echten Bananenrepublik

Ich denke nicht, dass weitere "Regulierung" da irgendwie sinnvoll wäre, Kontrolle des Wählers reicht, imho.

Findest du ein System transparent in der die Politiker Höhe der Nebeneinkünfte in Stufen preisgeben müssen, nicht aber die Herkunft?

Die behaupten ja, dass die Geldgeber das nicht wollen. Das ist vielleicht sogar zutreffend. Dennoch muss der Wähler die Möglichkeit haben, die Entscheidungen der Politiker zu kontrollieren. Im Grunde müssten sämtliche Kontotransaktionen von Volksvertretern öffentlich gemacht werden.

Zitat von mithardemb

finanziellen Zuwendungen an den Politiker ...

Sind so direkt nicht erlaubt, kannst Dich höchstens durchwulfen.

[Jaskula]

Zitat von pibach

Dann nimm z.B. die Regelungen zum Kündigungsschutz. Sagen wir bei Frauen. De facto wird damit aber nur erreicht, dass Frauen schlechtere Chancen bei einer Jobvergabe haben - genau wegen dieser Sozialkosten.

Ansonsten den Mindestlohn. Für einige sorgt es für etwas höhere Einkommen. Für andere bedeutet es Arbeitslosigkteit. Insbesondere reduziert die Regelung zum Mindesteinkommen die Integrationsmöglichkeiten von Migranten. Im Endeffekt ist das so teurer - und für viele "unsozial".

Dein Ernst ?

Du willst also allen Ernstes, dass Frauen wegen Schwangerschaft entlassen werden können ? Andere, speziell für Frauen geltende Regelungen beim Kündigungsschutz wären mir neu.

Der nächste neoliberale Scheiß.
Ein Job unterhalb des Mindestlohns ist kein echter Job, sondern pure Ausbeutung. Wenn man mit einem Vollzeit-Job sein Leben nicht finanzieren kann, braucht man einen solchen Job auch nicht, weil das dann eh Sozialhilfe-Niveau ist.
Es geht den Arbeitgebern dann nur um Profit-Maximierung oder darum, Teile des Lohns durch die Allgemeinheit zahlen zu lassen. Um solche Jobs ist es nicht schade, die braucht kein Mensch. Und die Einführung des Mindestlohns hat entgegen vorheriger Horror-Szenarien keine Jobs gekostet.

[Jaskula]

Zitat von mithardemb

Stimmt du hast es schon oft geschrieben, es wird dadurch aber nicht richtiger. Natürlich hat die Steuerschuld etwas mit der Firma zu tun. Wenn man diese Schuld aus der Firma nicht refinanzieren kann, dann wäre man ja verrückt das Erbe anzutreten. Das sollte eigentlich jedem einleuchten.

Moment ich überlege mal ....
... ob ich eine Firma mit einem Wert von 8 Mios, die mir ein Einkommen von 250 TDE / Jahr sichert, übernehmen soll ....
.... oder wegen dann zu zahlender 2 Mios ablehnen ...
Was würdest Du tun ?

Lehnst Du das Erbe Deines Elternhauses ab, weil das mit einem Wert von 600 TDE leider über dem Freibetrag liegt und Du daher Erbschafts-Steuer zahlen müsstest ?

Zitat von mithardemb

Es ist schon etwas anderes ob da Geld in einem Unternehmen gebunden ist oder ob ich es auf meinem Konto liegen habe.

Du tust so, als seien Firmen-Werte kein Vermögen.
Wenn doch, wie begründest Du die Ungleichbehandlung dieser werte mit anderen vererbten Werten ?
Warum meinst Du, hat das Bundes-Verfassungs-Gericht diese Neuregelung kassiert ? Genau wegen dieser Ungleich-Behandlung.

So falsch scheint meine Sichtweise also wohl nicht zu sein.

[pibach]

Zitat von Jaskula

Du willst also allen Ernstes, dass Frauen wegen Schwangerschaft entlassen werden können ?

Es zeigt, dass man in den Markt nicht so einfach eingreifen kann. Du schützt mit dieser Regelung schwangere Frauen, die einen Job haben, auf Kosten derjenigen, die einen Job suchen.

Wenn man mit einem Vollzeit-Job sein Leben nicht finanzieren kann, braucht man einen solchen Job auch nicht, weil das dann eh Sozialhilfe-Niveau ist.

Da beißt sich die Katze in den Schwanz bei Deinem Argument.
Ein solcher Job würde ja dann nicht auf Nachfrage stoßen und nicht besetzt werden können. Logischer Weise hat ein Mindestlohn, der nicht (wesentlich) über Harz IV Niveau liegt, auch keine (signifikante) Auswirkung auf den Arbeitsmarkt. Ansonsten, wenn der Mindestlohn signifikant über diesem Niveau liegt, sorgt solch ein Eingriff selbstverständlich für eine gewisse Umschichtung, bei der einige Niedriglohntätigkeiten etwas höher vergütet werden, andere aber eben wegfallen. Das bestätigen ja auch Statistiken für die Länder mit Mindestlohn. Für Deutschland sind in 2015 "40.000 Billigjobs dauerhaft weggefallen. Rund 50.000 wurden dagegen in reguläre Arbeitsplätze umgewandelt." (Quelle). Wobei man natürlich die insgesamt positive Konjunkturentwicklung einkalkulieren muss - in der der Mindestlohn sicher eine sonst erfolgte Expansion des Arbeitsmarktes blockiert hat (vgl. diese generelle Studie dazu).

Im Endeffekt gehen diese "sozialen" Regelungen gegen die Schwächsten: die Menschen ohne Job. Es isoliert sie aus der Gesellschaft, nicht nur finanziell. Insbesondere bei Migranten erschwert das die Integration. Und diese Sozialkosten belastet Einkommen, vor allem die der Lohnabhängigen. Die Netto-Reduzierung der unteren Einkommen erhöht wiederum die Arbeitslosenquote. Außerdem sorgen hohe Abgabenquoten in einer globalisierten Gesellschaft mit internationaler Arbeitsplatzkonkurrenz für eine Abwanderung besonders qualifizierter Menschen.

[Kyuss]

Neoliberaler Bulls... !

[Jaskula]

Zitat von pibach

...

Alter Schwede, hätte nicht gedacht, dass es eine solche Sichtweise tatsächlich gibt. Oder willst Du nur provozieren ?

Du willst tatsächlich die reine kapitalistische Marktwirtschaft ohne jede soziale Komponente und Regulierung ?
Reicht es nicht, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer schneller immer weiter auseinander geht ? Sind die Reichen noch nicht reich genug ?
Zeigt deren unerbittliche, über Leichen gehende Gier nicht, dass der Markt eben nichts reguliert, zumindest gar nichts im positiven Sinne ?
Sind Dir andere Menschen scheißegal ?

Brauchst nicht antworten, wir kommen uns da ganz sicher nicht näher als die 1000 Galaxien die uns trennen.
OMG

[pibach]

Zitat von Jaskula

Du willst tatsächlich die reine kapitalistische Marktwirtschaft ohne jede soziale Komponente und Regulierung ?

Ich hatte doch schon geschrieben:

Zitat von pibach

In die "Katatstrophe" hat geführt, dass unter dem Deckmantel des "Sozialen" immer stärker in marktwirtschafltliche Prozesse eingegriffen wurde, ohne funktionierende Rückkopplungen zu beachten...

Die Schere, von der Du sprichst ist nicht trotz sondern - in vielen Fällen - wegen der "sozialen" Maßnahmen entstanden!

Bleiben wir beim Beispiel der Frauen. Wenn Eltern Kinder bekommen, leisten sie einen erheblichen Zukunftsbeitrag für die Gesellschaft. Es ist aber Unfug, das durch den Arbeitgeber finanzieren zu wollen, der reagiert schlicht damit, dass er eben keine Frauen einstellt oder zu vergleichsweise schlechten Konditionen. Auf der Strecke bleiben also genau die, die es eigentlich zu unterstützen gilt: in diesem Fall Frauen ohne Job, die Kinder aufziehen.
Das muss also anders "reguliert" werden, eben mit "funktionierenden Rückkopplungen". Z.B. durch entsprechendes Kindergeld und geringere Arbeitsmarkthürden.

Ansonsten Appell an Diskussionsstil, danke!

[Jaskula]

Zitat von pibach

Das muss also anders "reguliert" werden, eben mit "funktionierenden Rückkopplungen". Z.B. durch entsprechendes Kindergeld und geringere Arbeitsmarkthürden.

OK, die armen Arbeitgeber muss man entlasten, das hab ich verstanden.

Verstehst Du dann unter den funktionierenden Rückkopplungen, dass stattdessen Frauen, die einen ordentlichen Job haben logischerweise keine Kinder mehr bekommen, während für Frauen ohne Chancen auf dem Arbeitsmarkt das Kinderkriegen dann zum Beruf wird, weil es sich ja dann lohnt ?
Ob da die richtige Auswahl für die Zukunft getroffen wird ??? ... bin skeptisch.
Für die kurzfristige Gewinn-Optimierung natürlich unwichtig.

Nicht alle sozialen Errungenschaften sind sinnvoll und zielführend, das mag durchaus sein. Aber sicher ist, dass im Hinblick auf die momentane Vermögensverteilung und die zunehmende Art Geschäfte zu machen, viel zu wenig, statt zu viel getan wird, um ein Minimum an Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu retten.
So geht das nicht mehr lange gut.

[sinnethcsiT]

Zitat von Jaskula

Verstehst Du dann unter den funktionierenden Rückkopplungen, dass stattdessen Frauen, die einen ordentlichen Job haben logischerweise keine Kinder mehr bekommen, während für Frauen ohne Chancen auf dem Arbeitsmarkt das Kinderkriegen dann zum Beruf wird, weil es sich ja dann lohnt ?
Ob da die richtige Auswahl für die Zukunft getroffen wird ??? ... bin skeptisch.
Für die kurzfristige Gewinn-Optimierung natürlich unwichtig.

Es ist doch schon soweit. Die Akademiker grübeln und hinterfragen und irgendwann mit 38 kommt dann das erste und einzige Kind.

"Assis" machen sich keinen Kopf und "haben Zeit". Die bekommen öfter Kinder als sie kacken gehen...

EDIT: Entschuldigung für die Ausdrucksweise. Just to make it clear...

[jimih1981]

Endlich mal einer der halbwegs a bisserl was verstanden hat. #pibach