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allgemeines Tischtennis-Forum Dies ist unser Hauptforum. Hier geht es um Tischtennis allgemein und hier gehört alles rein, was nicht in die Fachforen oder sonstigen Foren passt.

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  #131  
Alt 06.01.2016, 15:11
jimih1981 jimih1981 ist gerade online
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AW: Mitgliederentwicklung Tischtennis weiterhin negativ

Wenn man mehr Mitglieder will, halte ich das ansprechen von ältern Zielgruppen für eine gute Idee. Nur muss sich jemand auch um die kümmern, dann trägt das auch gute Früchte für den Verein. Da sind nämlich durchaus welche dabei die da noch ein gute Spielniveau erreichen können.
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  #132  
Alt 06.01.2016, 16:49
Rudi Endres Rudi Endres ist offline
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AW: Mitgliederentwicklung Tischtennis weiterhin negativ

In jeder Sonntagsrede beschwört man die Förderung des Breitensports. Sportartübergreifend zählen in erster Linie Medaillen und Platzierungen. Die Fördersysteme belohnen keinen Breitensport.
Das ist ein grundsätzliches Problem.
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  #133  
Alt 06.06.2016, 08:59
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JoKo JoKo ist offline
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AW: Mitgliederentwicklung Tischtennis weiterhin negativ

Quo vadis, Tischtennis?



Vorab: Ich finde Tischtennis eine tolle Sportart, bei der man sich ohne verletzungsträchtigen Körperkontakt körperlich austoben kann. Dadurch kann es mit Genugtuung bis in das Greisenalter ausgeübt werden, wie die Ü90 - Weltmeisterschaften zeigen. Außerdem findet man sich mit seiner Mannschaft relativ bald in einer Staffel wieder, in der die eigentlich interessanten Spiele gegen Gleichstarke angesagt sind. Es wäre demnach schade, wenn die Nachfrage nach der Sportart schwände. Nachdem ich nun dreieinhalb Jahre als Betreuer im Spielbetrieb in den Jugendklassen des heimischen Tischtenniskreises involviert war, wundert es mich jedoch nicht, dass es immer weniger Jugendliche gibt, die längere Zeit am Pingpongball bleiben. Den Hauptgrund dafür sehe ich im konservativen "Konzept", das die spieltechnische "Mittelklasse" an der ausgestreckten Schlaghand verhungern lässt. Wo anderswo der Öko-BIO-Trend chic wird und extensiv gehaltene glückliche Rinder für anspruchsvolle Nahrung sorgen, setzt der gemeine Jugendfunktionär immer noch auf intensive konventionelle Leistungsoptimierung von Kindern, denen kaum Zeit für Glück bleibt. Im Spiel brauchen sie es tunlichst nicht, und danach wartet im Erfolgsfall sofort die nächste Herausforderung. Sie können womöglich sogar dann kein Glück empfinden, wenn sie nicht bei etwaigen Dopingkontrollen aufgefallen sind, weil sie keine Ahnung haben, womit sie gepusht werden. Zwar werden Kinder (wahrscheinlich) noch nicht sportartgerecht invitrofertilisiert und ausgebrütet, doch die Rekrutierung erfolgt ab einem gewissen Grade nicht gerade respektvoll. Fast allen Verantwortlichen geht es dabei nicht um die Bedürfnisse der Kinder, sondern einzig und allein um die baldigst mögliche Auffüllung der siechenden Seniorenmannschaften.

Das normal angesagte Procedere geht so:
Zusammen mit den Grundschulen werden vor Ort Minimeisterschaften organisiert, die der Sichtung der Talente dienen sollen und keine technische Fertigkeiten der Kinder erfordern. Die Sieger treffen dann im Kreisentscheid aufeinander. So weit - so gut. Dass danach aber noch an den Wochenenden Bezirks-, Landesverbands- und Bundesentscheid gerade in der Zeit anstehen, die für die Versetzung in der Schule relevant ist, hat mit kindgerechter Förderung absolut nichts zu tun, sondern nur noch mit Befriedigung von Eitelkeiten der Eltern und Funktionäre. Kinder, die dieser Tretmühle ausgesetzt werden, werden innerhalb ihrer Altersgenossen zwangsläufig ausgegrenzt, zumal dann bereits intensives und Zeit erforderndes Training eingesetzt hat.


Bereits jetzt besteht ein Drei-Klassensystem: Die "Supertalente", die "Pingponglegastheniker" und die jenigen, die in den Vereinen "weitermachen". Letztere sind letztlich dann diejenigen, die über kurz oder lang die Lust verlieren, weil Jugendliche sehr wohl merken, wann sie nicht ernst genommen werden und nur als Verfügungsmasse für den Garant von vermeintlich toller Jugendarbeit herhalten müssen. Sie haben sogar Glück, denn immerhin besteht bei ihnen im Gegensatz zu den erstklassigen Wunderkindern keine Gefahr verheizt zu werden. Das geschieht zum Teil sogar schon bei Elfjährigen abends in den Seniorenmannschaften, denn leider ist das in dieser Sportart aufgrund der körperlichen Voraussetzungen möglich, und der Kinderschutzbund verschließt wie die Politik beim Thema Kindesmissbrauch im Sport alle verfügbaren Sinnesöffnungen. Ein ähnliches Schicksal blüht ebenso den bedauernswerten Geschöpfen, die mehrmals in der Woche trainieren und ihre Wochenenden für Jugendteamerfolge auf Bezirks- oder gar Landesverbandsebene, sowie für irgendwelche Zettel mit irgendwelchen tollen Plätzen drauf in irgendwelchen Hallen der gesamten Republik verbringen müssen. Vollkommen irrsinnig wird es dadurch, dass es bereits für Schüler Europa- und Weltmeisterschaften gibt. "Bei uns war das auch nicht anders!" und "Die anderen machen es doch auch!" sind die armseligen Totschlagargumente, die unweigerlich folgen, wenn so etwas thematisiert wird.


Das gängige "Förderungs"system ist kurz zusammengefasst:
Die Grundschüler werden nach den Minimeisterschaften mit einheitlichen Trikots in Vereinsmannschaften gelockt und dort beschäftigt, ohne dass Grundvoraussetzungen erfüllt wären. Sie können oft nicht mit Niederlagen umgehen, beherrschen zumeist keinen halbwegs regelgerechten Aufschlag, werden als Schiedsrichter eingesetzt, obwohl sie mit der nötigen Konzentration, der Zählweise und der Regelkunde teilweise heillos überfordert sind, und bekommen nicht ausreichenden Platz zum Spielen zur Verfügung. Da kann es schon einmal vorkommen, dass 6 Tische in einem Volleyballfeld aufgebaut sind, wo bereits bei den Erwachsenen 4 Tische geduldet werden müssen, weil sonst der Spielbetrieb nicht möglich wäre. Andere Bedingungen aus den internationalen Tischtennisregeln werden ebenfalls nicht annähernd erfüllt. Ich habe es erlebt, dass erst auf mein nachdrückliches Verlangen und mit leichtem Augenrollen ein Tisch wenigstens zwei Meter vom Pfosten des Handballtores weggerückt wurde. Die Kinder hätten sich bei jedem Vorhandschlag ernsthaft verletzen können. Wer zudem nur spielen will und die Teilnahme an diversen freizeitraubenden Meisterschaften und Ranglistenturnieren verweigert, findet sich schnell im Abseits des Betreuerinteresses.
Es gibt zwar im Spielbetrieb Altersklassen, aber die stehen eigentlich nur auf dem Papier. Da B- Schüler schon in den Teams der Erwachsenen vorzufinden sind, verwundert es keinen, dass sie in der obersten Jugendklasse mitspielen. Wer sich mit Pubertierenden auskennt, weiß, dass so etwas nicht gerade deren Motivation fördert. Das führt dazu, dass sich diesem Kinderzirkus besonders Mädchen bald entziehen, zumal sie bei uns im Kreis mangels Akteurinnen in gemischten Mannschaften spielen müssen.
Die frustrierte "Mittelklasse" ist es, die den Spielbetrieb im Jugendbereich der Kreisverbände aufrecht erhalten könnte. Sie ist es sogar, die den Spielbetrieb bei den Senioren auf Jahre hinaus gewährleisten könnte, da die Spieler, die durchgehalten haben, eher am Ball bleiben als "undankbare" Musterschüler, die nach dem Verlassen des Elternhauses "aufwachen" und einen eigenen Willen entdecken. Das gilt für alle Sportarten und übrigens auch für das spielerische oder erzwungene Erlernen aller Musikinstrumente.


Was wäre die Alternative für einen vernünftigen Jugendspielbetrieb?
Zuallererst müssten die Kinder einen brauchbaren und regelkonformen Aufschlag, sowie die Zählweise und die wichtigsten Regeln beherrschen. Darüber hinaus müssten Mindestanforderungen an die Konzentrationsfähigkeit gegeben sein. Dazu wird bei normal entwickelten Kindern mindestens ein Jahr gebraucht - mehr wäre besser. Danach stellen sich bereits zu Beginn der Punktspielkarriere einige Erfolge ein, die die Motivation zum Weitermachen nicht abwürgen.
Als zweites sind wie im Seniorenbereich die Altersklassen abzuschaffen. Dann spielen nicht mehr die Kleinen bei den Großen mit, sondern halbwegs Gleichstarke gegeneinander. Den Rest regeln Auf- und Abstieg.
Als drittes sollte innerhalb der Ortsvereine das Gezerre um die Kinder ignoriert werden. Ich empfehle die Lektüre des "Kaukasischen Kreidekreises" oder zumindest einen Guglhupf darauf.
Als viertes sollte es zu tolerieren sein, wenn das Jugendtraining von einigen zeitweise als Plauderstündchen genutzt wird um smartphonefrei die Erlebnisse des Schultages auszutauschen. Ebenso zu tolerieren muss es sein, dass Hausaufgaben, Sonderveranstaltungen der konkurrierenden Vereine, ein Strandbesuch an einem heißen Sommertag und ein Kindergeburtstag am Freitagnachmittag wichtiger sind als Balleimertraining und das Pauken von Spielzügen. Damit wird erreicht, dass der Teamgedanke und damit ein wünschenswertes soziales Verhalten in einem vertretbaren Rahmen im Vordergrund steht.
Das ist die Jugendarbeit, die in einer Zeit, in der sich der Spitzensport für die Befriedigung von Couchpotatoes und korrupte Funktionäre zusehends selbst diskriminiert, einen fruchtbaren Boden für eine gewisse Nachhaltigkeit des Tischtennissports bereitet. Wettkampfsport ist per se ein asoziales Unterfangen, das jedoch der Natur des Menschen entgegen kommt und deshalb als sehr unterhaltsam empfunden wird. Was dabei uneingeschränkt für die Einzeldisziplinen gilt, kann im Teamkampf wenigstens innerhalb der Mannschaft etwas kompensiert werden. Insofern ist er als relativ niedrigschwelliges Angebot zu werten, durch das brauchbares Sozialverhalten im "richtigen Leben" simuliert und erlernt werden kann, wobei der Respekt vor dem Gegner und seiner Spielweise ganz oben anzusiedeln ist. Gerade an dessen Vermittlung scheint es bei den besonders leistungsorientierten Funktionären, Trainern und Eltern zu mangeln. Anfängliche Massenkindhaltung ohne ein dabei nicht leistbares Mindestmaß an persönlicher Zuwendung kann nicht die Lösung sein. Da helfen auch keine schickenTrikots. Eine vernünftige Ausbildung ist teuer, aber wenn die Ansprüche nicht überdreht sind, ist der Tischtennissport sogar finanziell für alle Eltern zu leisten. Wer an dem Weiterbestand des Tischtennissports ernsthaft interessiert ist, sollte sich als Mitarbeiter in einer Kinderzuchtanlage ebenso wie in einer Kinderbewahranstalt zu schade sein.

Johann Kowalczik, 4.6.2016
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Kindertraining, das sich an China orientiert, ist m.E. Kindesmissbrauch, auch wenn es von einer medaillengeilen Politik subventioniert wird.

Geändert von JoKo (06.06.2016 um 09:11 Uhr)
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  #134  
Alt 06.06.2016, 15:09
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AW: Mitgliederentwicklung Tischtennis weiterhin negativ

Ich koennte fast alles, was du schreibst mit persoenlichen Erfahrungen entkraeften und Gegenbeispiele liefern. Allein mir fehlt die Lust

nur kurz: Deine Argumentation artet in einem Plaedoyer gegen Leistungssport aus, gegen den du ja anscheinend etwas hast. Meiner Erfahrung nach sind die Vereine, die am staerksten leistungsorientiert trainieren die Vereine mit den mit Abstand groessten Nachwuchszahlen. Dagegen werden in den Vereinen, in denen die Jugendgruppen einst eher auf Breitensport abzielten, kaum noch solche angeboten, weil es an engagierten Trainern fehlt. Was ja schon mal darauf hindeutet, dass du auf dem Holzweg bist. Nicht derart, dass es nicht vollkommen richtig waere, wieder mehr in den Breitensport zu investieren. Das ist absolut richtig. Aber der Leistungssport ist nicht schuld am Verkuemmern des Breitensports.

Geändert von Bo5 (06.06.2016 um 15:15 Uhr)
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  #135  
Alt 06.06.2016, 15:48
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AW: Mitgliederentwicklung Tischtennis weiterhin negativ

Ich habe nichts gegen den Leistungssport, solange nicht Kinder dafür benutzt ,d.h. dressiert werden. Ich kann aber jeden sehr gut verstehen, dem Fakeevents wie irgendwelche überregionalen Meisterschaften und Olympiaden mittlerweile gestohlen bleiben können. Davon, dass der Leistungssport den Breitensport verkümmern lässt, war übrigens nicht die Rede, sondern davon, dass der Breitensport noch gar nicht ernsthaft auf dem Zettel der Funktionäre steht, weil dort nach der Aquise in der Regel nichts Brauchbares mehr erscheint. Das liegt daran, dass nur Meisterschaften zählen, wie Rudi Endres im Beitrag zuvor anmerkte, der mich zu meinem Beitrag inspirierte.
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Geändert von JoKo (06.06.2016 um 15:55 Uhr)
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  #136  
Alt 06.06.2016, 15:57
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AW: Mitgliederentwicklung Tischtennis weiterhin negativ

Zitat:
Zitat von JoKo Beitrag anzeigen
Davon, dass der Leistungssport den Breitensport verkümmern lässt, war übrigens nicht die Rede, sondern davon, dass der Breitensport noch gar nicht ernsthaft auf dem Zettel der Funktionäre steht, weil dort nach der Aquise in der Regel nichts Brauchbares mehr erscheint. Das liegt daran, dass nur Meisterschaften zählen, wie Rudi Endres im Beitrag zuvor anmerkte, der mich zu meinem Beitrag inspirierte.
damit hast du wahrscheinlich Recht
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  #137  
Alt 06.06.2016, 18:56
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AW: Mitgliederentwicklung Tischtennis weiterhin negativ

Ich würde da schon zwischen Vereinsfunktionären und Funktionären auf "höheren" Ebenen unterscheiden wollen. Vereine, die eine erfolgreiche (in Bezug auf Anzahl der Kinder im Verein und auch auf Plazierungen) und nachhaltige Jugendarbeit betreiben haben schon beide Zielgruppen im Blick. Die einen, die Tischtennis als Freizeitsport sehen und später vielleicht mal Funktionär werden und die anderen, die eher dem Leistungsgedanken entsprechen und auch so trainieren wollen - beides ist sicher in Vereinen möglich, die langfristig eine angemessen Jugendarbeit anbieten!
Auf weiteren Funktionärsebene sehe ich es aber leider auch so, dass man sich bedingungslos dem System unterwerfen muss, sonst hat man keine Chance weiter gefördert zu werden, selbst wenn man vielleicht stärker als das System selbst ist hat man keine Möglichkeiten.

Die Aussage von Rudi Endres: "Die Fördersysteme belohnen keinen Breitensport." sehe ich auch so. Bin aber der Meinung, dass wir hier selbst an der Basis (z.B. Kreistage) was tun können, indem z.B. alle Vereine AUCH DIE OHNE Nachwuchsarbeit ihren Beitrag leisten dürfen. Weil WIR ALLE auch in 30 Jahren noch Tischtennis spielen möchten und da sollten sich alle Vereine beteiligen dürfen, um Nachwuchsspieler an unseren Sport heranzuführen! Nur ein Beispiel: Schiedsrichter muss jeder Verein ab einer bestimmten Spielklasse stellen, der dann auch Einsätze erbringen darf, warum nicht das Gleiche auch mit einem Kindertrainer oder C-Trainer im Verein? Der kann im eigenen Verein was tun oder den Kreis 1-2mal im Jahr bei einer Nachwuchsveranstaltung/Nachwuchswerbung unterstützen. Die Nachwuchsarbeit muss auf viele Schultern verteilt werden und es muss gelingen viele Vereine mit einzubeziehen und die Vereine zu ermutigen, die keine Nachwuchsabteilung mehr haben wieder etwas zu tun. Für mich gibt es dafür zwei Faktoren 1.Geld und 2.eine Person, die die Organisation in die Hand nimmt. Es muss jedem klar sein, dass Nachwuchsarbeit Geld und vor allem Zeit kostet! Da kann man Minimeisterschaften oder TT-AGs anbieten, wenn aber anschliessend niemand da ist der weiter macht und ein attraktives Training anbietet, dieses vom Verein nicht genügend finanziert und von den Erwachsenen nicht akzeptiert wird, dann wird es schwer.
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  #138  
Alt 06.06.2016, 19:41
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Zitat von TTC4U Beitrag anzeigen
Ich würde da schon zwischen Vereinsfunktionären und Funktionären auf "höheren" Ebenen unterscheiden wollen. Vereine, die eine erfolgreiche (in Bezug auf Anzahl der Kinder im Verein und auch auf Plazierungen) und nachhaltige Jugendarbeit betreiben haben schon beide Zielgruppen im Blick. Die einen, die Tischtennis als Freizeitsport sehen und später vielleicht mal Funktionär werden und die anderen, die eher dem Leistungsgedanken entsprechen und auch so trainieren wollen - beides ist sicher in Vereinen möglich, die langfristig eine angemessen Jugendarbeit anbieten!
Auf weiteren Funktionärsebene sehe ich es aber leider auch so, dass man sich bedingungslos dem System unterwerfen muss, sonst hat man keine Chance weiter gefördert zu werden, selbst wenn man vielleicht stärker als das System selbst ist hat man keine Möglichkeiten.
Einverstanden. Möglich ist es in den Vereinen sicherlich. Das A&O dabei sind Trainer und Betreuer, denen bewußt ist, dass sie mit lebendigen Kindern arbeiten und nicht mit Pingpongcyborgs. Insofern finde ich den Vergleich mit dem konventionellen und dem Öko-Landwirt angebracht. Auf Kreisebene ließe sich viel machen, dazu braucht es aber mehrere Reformfreudige, die die träge Masse in Schwung bringen. Ich tue, was ich kann, und ich kann damit innerhalb des Vereins durchaus zufrieden sein. Außerhalb werde ich noch lange Exot bleiben. http://koproduktionen.de/TSVPAGE/homeschool.pdf
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  #139  
Alt 06.06.2016, 20:27
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AW: Mitgliederentwicklung Tischtennis weiterhin negativ

Zitat:
Zitat von JoKo Beitrag anzeigen
Das A&O dabei sind Trainer und Betreuer, denen bewußt ist, dass sie mit lebendigen Kindern arbeiten und nicht mit Pingpongcyborgs. [/URL]
Ich kenne zahlreiche uebermotivierte Eltern, die mit ihren Kindern ihre eigenen unerfuellten Traeume verwirklichen wollen. Aber ich kenne keinen einzigen Vereinstrainer, der seine Kinder fuer Tischtennisroboter haelt. Wie kommst du zu dieser Erfahrung?
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  #140  
Alt 06.06.2016, 22:28
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Zitat:
Zitat von Bo5 Beitrag anzeigen
Ich kenne zahlreiche uebermotivierte Eltern, die mit ihren Kindern ihre eigenen unerfuellten Traeume verwirklichen wollen. Aber ich kenne keinen einzigen Vereinstrainer, der seine Kinder fuer Tischtennisroboter haelt. Wie kommst du zu dieser Erfahrung?
Durch Beobachtung der Szene und deren Methoden. Es gibt neben den übermotivierten Eltern auch Trainer mit unerfüllten Träumen und besonders auch diesbezüglich Trainer und Eltern in Personalunion. Auf übermotivierte (ehrenamtliche) Vereinstrainer will ich mich eigentlich nicht beschränken, für die mir bekannten zählt wohl eher die Menge, in der dann das einzelne Kind wiederum eher zu kurz kommt. Für die zu fördernden Kinder gibt es aber zusätzlich noch Stützpunkt- und Kadertraining im Bezirk und Landesverband nebst Einsatz als JES im Seniorenbereich - und das läppert sich. Das muss auch ein Vereinstrainer im Hinterkopf haben. 3-4mal pro Woche Systemtraining plus Wettkämpfe bedeutet für mich in jeder Sportart Roboterisierung, die sich umso schlimmer auswirkt, je jünger der Auszubildende - und schon gar ein (Grund-)Schüler - einsteigt. Eine allgemeinsportliche Grundbildung und Betätigung befürworte ich auch, aber keine wettkampforientierte Spezialisierung ab dem Grundschulalter, die neben einer Überbeanspruchung des kindlichen Nervenköstums den Verschleiß bestimmter Körperteile fördert und den geistigen Horizont einengen kann. Kein Wunder, wenn diese Kinder später in das Schneeballsystem als Funktionäre, Trainer oder Eltern einsteigen. Insofern sehe ich das mehr oder weniger allmähliche Fortbleiben vieler Jugendlicher sogar positiv.
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