Frage nach Regelkunde bei unfairem Verhalten

[ttdr]

Danke, tate. Das ist auch mein Stand. Karten können ohne OSR wohl nicht vergeben werden.

[Pieden]

Also ich würde ihm eine Karte zeigen (auch imaginär), wenn ich der srat wäre und es mein Mannschaftskamerad ist. Wenn er mich dann fragt, was das soll. Sage ich, dass ich auch erwarte, dass mein Gegner in meinem Spiel auch sanktioniert wird, wenn er sowas macht.

[Henner Jansen]

Soweit ich mich erinnere ist für den WTTV Grundlage der Argumentation, warum ohne eingesetzten OSR keine Karten (auch nicht durch den SRaT) verteilt werden dürfen, dass es keine neutrale Überprüfungsmöglichkeit dieser Kartenverteilung gibt.

Mit eingesetztem OSR kann ein Spieler die Vergabe einer Karte durch einen SRaT anfechten. Dies kann ohne OSR aber nicht erfolgen. Also ist auch die Vergabe einer Karte nicht möglich.

Neben den durch fastest aufgezeigten praktischen Problemen in der BK gibt es im WTTV wohl auch regeltechnische Besonderheiten, auch wenn vom reinen Wortlaut der WO keine Unterscheidung bzw. Beschränkung zwischen eingesetztem, professionellen oder sonstigen SRaT etc. gemacht wird.

[crycorner]

Wer aus Frust einen Ball brachial grob in Richtung des Gegners schießt, hat eine äusserst mangelhafte Selbstkontrolle. Es mag sein, dass er den Gegner nicht treffen wollte, aber alleine, dass er statt nach oben oder auf die Seite grob über den Tisch knallt, geht eigentlich gar nicht. Als Nächstes fliegt der Schläger. Die gebrochene Nase war dann auch nicht gewollt...

So jemand gehört auf die eine oder andere Weise eigentlich abgestraft, damit er zukünftig lernt, Maß zu halten und sich zu kontrollieren. Es sollte in jedem Fall ein Vermerk auf dem Spielberichtsbogen gemacht werden. Einfach, damit das Thema über den Staffelleiter nochmals hochkocht. So ein Spieler muss entweder lernen, sich im Zaum zu halten, oder nur noch mit sich selbst spielen.

[Fastest115]

Zitat von tate

Das wurde - soweit ich mich erinnere - in einem anderen Thread bereits lang und breit diskutiert.

Der Ausschuss für Schiedsrichter des WTTV steht auf dem folgenden Standpunkt: Wenn kein offizieller Oberschiedsrichter anwesend ist, können keine gelben, gelb-roten oder roten Karten gezeigt werden (also auch keine gelben und gelb-roten Karten durch den SRaT; der Komplette Wahnsinn möge mich korrigieren, wenn ich mich da irre).

Es bleibt also nur ein rechtzeitiger und den Regeln entsprechender Protestvermerk auf dem Spielbericht.

Und was soll dieser Protest dann bringen?

Beispiel: Jemand wirft bei 10-12 im 4. Satz den Schläger vor Wut auf den Tisch. Eigentlich ne gelbe Karte. Dann macht er das nochmal nach dem 10-10 im 5. Satz. Normal gelbrot und 10-11. ...

Da es nun ohne OSR keine Karten gibt, gewinnt er nach dem Schlägerwurf bei 10-10 im fünften das Spiel 12-10...

Jetzt trägt man einen Protest ein....Und was soll dann der SL oder Spruchausschuss daraus machen???? Spiel gegen den Schlägerwerfer werten, weil bei 10-11 nach der gelbroten Karte hätte er vielleicht verloren? Aber vielleicht hätte er trotz 10-11 ja noch gewonnen???

@Hillegosser
Ich denke du verkennst meine Einstellung. Ich finde auch das die Regeln in der Kreisliga genauso gelten und bekannt sein sollten und eingehalten wie bei einer WM. Das wäre ideal/wünschenswert.

Leider sieht die Realität anders aus.
1) Da nur ca 10% so denken sind die 90% denen einige Regeln furzegal sind in der Überzahl und es wird schwer für die 10% die 90% zu überzeugen...
2) Viele Regeln sind für WM gemacht und gehen von Idealen Bedingungen aus. OSR bei jedem Wettkampf, Unparteiische SRAT, Testgeräte für diverse Sxchlägeruntersuchungen usw. Diese sind aber nunmal bei Spielen der KL und hin bis zur VL nunmal nicht vorhanden. Somit wird die Regelum/durchsetzung wie sie in den Regeln steht unmöglich gemacht.

Deswegen schreibe ich in solchen Foren immer 2 Dinge
1) Wie sieht die Regellage lt Regelwerk aus
2) Wie sieht es in der Realität an der Basis aus

[Vektor]

Zitat von Henner Jansen

Soweit ich mich erinnere ist für den WTTV Grundlage der Argumentation, warum ohne eingesetzten OSR keine Karten (auch nicht durch den SRaT) verteilt werden dürfen, dass es keine neutrale Überprüfungsmöglichkeit dieser Kartenverteilung gibt.

Ach, darf ein SRaT dann auch keine Punkte entscheiden, weils ja auch keine neutrale Überprüfungmöglichkeit der Punkteverteilung gibt?
Das ist doch eine irrsinnige Argumentation.

Wer als SRaT eingesetzt ist, muss auch die Befugnisse eine SRaT haben, so wie es offiziell geregelt ist.
Wenn dann jemand die Befugnisse offensichtlich missbraucht, muss dagegen protestiert werden (im WTTV ist der Staffeleiter ja quasi "OSR im Nachhinein").

[crycorner]

Zitat von Fastest115

Und was soll dieser Protest dann bringen?

Sensibilisierung. Der SL teilt das mit dem entsprechenden Abteilungsleiter, spricht eine Ermahnung aus, etc. Das könnte schon reichen, um den Sportsfreund ein bisschen zur Räson zu bringen.

Dazu eine weitere Regelfrage: Kann der Staffelleiter oder der Bezirks- / Verbandsvorstand einem Spieler die Spielzulassung entziehen? Wenn man als Verein in der konkreten Situation keine disziplinarischen Mittel hat, bleibt ja nur die Beschwerde auf dem Spielberichtsbogen. Wenn zum selben Spieler öfters mal Beschwerden eingehen, muss der Bezirk / Verband doch eigentlich tätig werden können, oder nicht?

Das hilft dann nicht konkret der benachteiligten Mannschaft, ist aber ein Mittel, um derartige Entgleisungen zukünftig zu vermeiden.

[Fastest115]

Zitat von crycorner

Sensibilisierung. Der SL teilt das mit dem entsprechenden Abteilungsleiter, spricht eine Ermahnung aus, etc. Das könnte schon reichen, um den Sportsfreund ein bisschen zur Räson zu bringen.

Dazu eine weitere Regelfrage: Kann der Staffelleiter oder der Bezirks- / Verbandsvorstand einem Spieler die Spielzulassung entziehen? Wenn man als Verein in der konkreten Situation keine disziplinarischen Mittel hat, bleibt ja nur die Beschwerde auf dem Spielberichtsbogen. Wenn zum selben Spieler öfters mal Beschwerden eingehen, muss der Bezirk / Verband doch eigentlich tätig werden können, oder nicht?

Das hilft dann nicht konkret der benachteiligten Mannschaft, ist aber ein Mittel, um derartige Entgleisungen zukünftig zu vermeiden.

Das nutzt dem Gegner in dem Spiel was unter Protest gespielt wurde auch nicht mehr viel.

Der Verband/Bezirk usw hat natürlich die Möglichkeit in Zukunft die Spiele dieses Spielers unter Verbandsaufsicht zu stellen. Sprich sie schicken einen OSR hin. Wird ja zb auch gemacht wenn da ein Spieler ist der unter Verdacht steht immer mit behandelten Noppen zu spielen oä.

Den SRaT die Möglichkeit der Karten oä zu nehmen ist mehr als schwierig. Denn was wollen sie sonst machen, wenn jemand illegal coacht oder das Timeout 5 Minuten nimmt usw...Klar Protest eintragen, aber wie gesagt nutzt einem selbst das nachträglich nichts mehr.

[crycorner]

Zitat von Fastest115

Das nutzt dem Gegner in dem Spiel was unter Protest gespielt wurde auch nicht mehr viel.

Das ist faktisch der Grund, warum so selten ein Protest eingetragen wird. Aber eigenlich ist das falsch. Es gibt bei mir im Bezirk 2-3 Spieler, bei denen weiß man, dass sie sich am Tisch unfair verhalten (unabhängig von verbotenem Tuning). Wird was gemacht? Nö. Des lieben Friedens willen und weil´s ja nicht unmittelbar nützt.

[Fastest115]

Da hast du völlig Recht.

Eigentlich müßte man da immer Protest einlegen, aber man macht es nicht weil
1) Man sich den Stress sparen will
2) Wie gesagt 90% aller Spieler irgendwelche Regeln nicht als so wichtig ansehen und man dann vor "Gegenprotesten" usw Angst hat. Motto: Wer im Glashaus sitzt...