Fönen beim Kleben wegen „Luftbewegung“, Temperatur oder beidem?

[Frawie]

Zitat von Frank K.

Seit Olympia wurde er ein bisschen mein Held, er hat zwar weniger Ahnung von physikalischen und chemischen Dingen rund um Belagkleber, aber das muss er auch nicht, dafür kann er um ein Vielfaches besser Tischtennis spielen als wir.

Und wenn die empirischen Erfahrungen (z.B. von Ovtcharov) im Widerspruch zur Theorie stehen, stimmt vielleicht das zugrunde gelegte physikalische Modell nicht ganz. Mit meinem ingenieurwissenschaftlichen Grundwissen der Verfahrenstechnik sehe ich es so, dass der Trocknungsvorgang bei äußerer Beschleunigung deutlich unterschiedlich abläuft.

Meine eigene Erfahrung ist jedenfalls, dass die selbstgeklebten Beläge mit langer Trocknungszeit qualitativ besser sind als die schnell geklebten aus dem Shop. Ich will nicht behaupten, dass der Fön generell der Klebung schadet, aber der Fön wird ja in der Regel eingesetzt, um die Trocknungszeit zu minimieren.

[TTExpert]

Wow…vielen Dank schonmal für die zahlreichen Rückmeldungen zu dem Thema! Hätte nicht gedacht, dass es so viele Meinungen und Diskussionen dazu gibt man lernt also selbst nach mehr als 20Jahren in dem Sport nie aus

[D. Bahr]

Zum Beitrag von Frank K. #8:
Ich habe in diesem Forum schon lange nicht mehr einen so wissenschaftlich fundierten und in einem großartigen Deutsch geschriebenen Beitrag gelesen wie diesen.

[Haureinis Tango]

Man sollte sich von einer äußeren Form aber auch nicht blenden lassen. Der Beitrag strotzt zunächst vor subjektiven, unbelegten Behauptungen. Ein Großteil jener Meinungsäußerungen behandelt erst gar nicht das Topic.

Da, wo eine Aussage einmal halbwegs überprüfbar wird, scheint sie auch leicht widerlegbar zu sein:

Wenn also jemand seine eingestrichenen Beläge random 20, 30, 40 Minuten liegen lässt, dann kann man diesen Zeitpunkt verpassen.

Ich habe z.B. dutzendfach Beläge mit Latexkleber montiert, die teils deutlich mehr als 1 h angetrocknet waren, und die kleben bombig und weisen beim Abziehen nicht die kleinste Beanstandung auf. Von Problemen liest man hier eher, wenn in minimaler Zeit schon unmittelbar nach dem Glasigwerden geklebt wurde.

Methodisch halbwegs Standard wäre z.B. erst eine Messreihe der mechanischen Belastbarkeit, des Feuchtegehalts, der Elastizität usw. in Abhängigkeit von der Antrocknungsdauer. Respektive bei Verwendung eines Föhns.

Jetzt aber nicht falsch verstehen: Sicherlich ein überdurchschnittlicher Beitrag des Foren-Neulings K., der wohl für die Branche arbeitet ("Wir bekamen in der Firma"). Gerne mehr! - Aber ohne Belege leider auch nur Folklore

[Kyuss]

Zitat von Haureinis Tango

Methodisch halbwegs Standard wäre z.B. erst eine Messreihe der mechanischen Belastbarkeit, des Feuchtegehalts, der Elastizität usw. in Abhängigkeit von der Antrocknungsdauer. Respektive bei Verwendung eines Föhns.

Dann mal viel Spass dabei.

Man kann es auch wirklich bei jedem Thema übertreiben, Mäusemelken oder Haarespalten ist ja Kindergeburtstag !

Trocknen lassen bis er druchsichtig ist, etwas länger liegen lassen schadet nicht, wenn man es eilig hat den Föhn benutzen, fertig.

[Haureinis Tango]

Zitat von Kyuss

fertig.

Klar kann man das machen, aber dann sollte man auch keinen höheren Anspruch erheben oder vorgaukeln.

Im Übrigen schließt das Eine das Andere ja nicht aus. Man kann sehr wohl nach Daumenregeln handeln und die eine oder andere Sitte mal auf Stichhaltigkeit genauer überprüfen.

[Dominikk85]

Zitat von Frawie

Und wenn die empirischen Erfahrungen (z.B. von Ovtcharov) im Widerspruch zur Theorie stehen, stimmt vielleicht das zugrunde gelegte physikalische Modell nicht ganz. Mit meinem ingenieurwissenschaftlichen Grundwissen der Verfahrenstechnik sehe ich es so, dass der Trocknungsvorgang bei äußerer Beschleunigung deutlich unterschiedlich abläuft.

Meine eigene Erfahrung ist jedenfalls, dass die selbstgeklebten Beläge mit langer Trocknungszeit qualitativ besser sind als die schnell geklebten aus dem Shop. Ich will nicht behaupten, dass der Fön generell der Klebung schadet, aber der Fön wird ja in der Regel eingesetzt, um die Trocknungszeit zu minimieren.

Wobei es natürlich die frage ist ob es empirische Erfahrung oder aberglauben ist, elite athleten sind oft sehr abergläubisch und haben feste rituale weil es ihnen hilft mit dem enormen mentalen druck umzugehen.

Vielleicht hat er es einmal zu angefangen, erfolg gehabt und ist dabei geblieben. Oder er hat mal geföhnt, hatte nen schlechten tag wo er gegen nen Schwachen spieler verloren hat und hat daraus "gelernt" das es daran lag

[hacko]

...nicht dass ein zu kurz oder zu lange geföhnter Belag unter dem Mindestabstand von 1,3456cm zum Haartrockner, sogar - im allerschlimmsten Fall - auch noch TTR-Punkte kostet!?!

Man kann wirklich alles ins Extreme führen...

[Kyuss]

Zitat von Haureinis Tango

Klar kann man das machen, aber dann sollte man auch keinen höheren Anspruch erheben oder vorgaukeln.

Und der höhere Anspruch wäre ?


Sebst Vollprofis kleben einfach und nicht unter Laborbedingungen!

[Popperklopper]

Ich habe wahrscheinlich weit über 1000 Beläge geklebt und in fast allen Fällen auch geföhnt . Gab keine Beschwerden. Kenne gute Spieler, die föhnen und welche, die das unter keinen Umständen machen wollen. Ich schlage vor, wir sollten uns auf persönliche Präferenz einigen. Alles in allem, behaupte ich sogar für mich persönlich, dass eine geföhnte Schicht bei mir gleichmäßiger durchgetrocknet ist als eine "luftgetrocknete".

Grüße
Popperklopper