|
Eigenbau Verarbeitung Hier geht es um Verarbeitungstipps, Diskussionen über das Zusägen, Aussägen, Schleifen, den Leimauftrag, das Pressen, Tunen, Carbonverarbeitung, Trocknungszeiten, Anfertigung von Griffschalen etc. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Griffschalen drucken
Hallo Gemeinde,
ich bin inzwischen dazu übergegangen, für benötigte Griffschalen nicht mehr verzweifelt nach Bruchhölzern zu suchen und diese auszuschlachten .. ich drucke mir die einfach Mit den erhältlichen Holzfilamenten kommt man optisch und haptisch in eine erträgliche Richtung, wenn die Schalen erstmal konstruiert sind, ist der Gang zur Fräse oder zum 3D-Drucker eher erstmal eine Frage der persönlichen "Einstellung". Für mich als Holzhausbewohner hat der Werkstoff Holz eigentlich einen unvergleichlichen Charme, den kein Ersatzprodukt in Laminat- oder Filamentform erreicht, der Druck hat aber einen entscheidenden Vorteil: man kann das Gewicht der Schalen durch Aushöhlen/Infill nennenswert steuern. Für eine gerade Schale z.B. mit 100 mm Länge, 28 mm Breite und 8 mm Höhe läßt sich das Gewicht zwischen 6,5 g und 15 g einstellen. Corona mit seinen sehr eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten verhindert, dass ich schon belastbare Aussagen z.B. zum Anfassgefühl bei extrem schweißtreibenden Nummern oder zu sinnvollen Oberflächenfinishes (Leinölfirnis o.ä.) machen kann, ich bin da aber hinreichend optimistisch gestimmt und werde hier weiter berichten. Für sensible Händchen spielen sich 17 g leichtere/schwerere Schalen natürlich merklich unterschiedlich, Art und Umfang von Aushöhlung/Infill haben auch durchaus Einfluss auf die Rückmeldung an die hochentwickelten Rezeptörchen. Der Schalendruck ermöglicht mir auch ein paar experimentelle Ausflüge in eigentlich längst vergangenen Tage. Die älteren Nordlichter hier im Forum werden sich sicher daran erinnern, wie die Jünger des Geliang in den 80ern plötzlich mit knüppeldicken Griffen den Eindruck erweckten, sie hätten Halle und Sportart verwechselt. Einem Dieter Jürgens hätte man mit dem Dingens umgehend jeden Türsteherjob anvertraut, Achim Burmester mutierte auch plötzlich vom Goldpfötchen zum Holzfäller. Natürlich waren und sind diese griffgewordenen Holzspachtelklumpen sportästhetisch ein absolutes no go, der Hintergrund zu der Nummer ist aber nicht unspannend. Die allermeisten Spieler greifen ja zwischen Vorhand- und Rückhandgriff relevant um. Je nach Technik und Vorliebe gibt es bei beiden Griffhaltungen erstaunlich wenig Berührungspunkte von Griff/Schläger mit der Hand, eine im eigentlichen Sinne stabile "Lagerung" in der Hand mit sinnigen Widerlagern ist zumeist nicht gegeben. Bei den hochbegabten ist diese lockere Verbindung von Hand zu Schläger schon eher ein Vorteil, das vielbesungene lockere Händchen produziert damit dann wettbewerbsverzerrendes Ballgefühl und man müßte hier ein Problem mühsamst Konstruieren. Bei den weniger Gesegneten kommt es durchaus zu Problemen, beim schnellen Wechsel von Vor- zu Rückhand, erst recht unter Wettkampfbedingungen, stellt sich schnell das Gefühl ein, den Schläger nie richtig "im Griff" zu haben, Wohlfühlen auf beiden Seiten scheint irgendwie ausgeschlossen. Hier kann es durchaus hilfreich sein, der Hand zusätzliche Kontaktflächen mit dem Griff zu liefern. Vor allem ein Auffüttern im Bereich der Kehlung, die in der Handmitte beim "Zugreifen" entsteht, sowie der je nach Griffhaltung entstehenden "Leerräume" im Bereich der Grundglieder/Gelenke können da einen entscheidenden Unterschied machen. Mal schauen, was sich da an Geklumpe mit meinem ästhetischen Empfinden vereinbaren läßt |
#2
|
|||
|
|||
AW: Griffschalen drucken
Hört sich sehr interessant an Ich bin zwar kein Holzbauer aber allein das Lesen bereitete Freude. Bitte berichte weiter...
|
#3
|
||||
|
||||
AW: Griffschalen drucken
Interessante Sache; auf die Idee muss man erstmal kommen ... ... ...
Mit welchem Drucker und welchem Filament arbeitest Du denn konkret, Schluchtenschupfer? Und womit klebst Du die gedruckten Schalen auf das Holz auf - normaler Holzleim, weil Holzfilament?
__________________
Fastarc G1 1.8 sw | Bloodhound | Troublemaker ox rt
|
#4
|
|||
|
|||
AW: Griffschalen drucken
Drucker ist der kleinste und günstingste den ich habe: Kingroon KP3S. Ein echter Geheimtip, stabil und mit direct extruder .. der druckt ohne Murren alles weg was man ihm vorsetzt. Das Filament ist ICE-Filaments Wood in Oak, läßt sich super drucken reagiert aber leider nicht sichtbar farblich auf Änderungen der Temperatur.
Verklebt wird klassisch mit Ponal, zum Probieren auch mit doppelseitigem Klebeband oder Fixogum. |
#5
|
|||
|
|||
AW: Griffschalen drucken
Ich hab's mit hauchdünnen Wänden und verringertem Infill mal auf die Spitze getrieben .. "hält" zwar, macht aber nichtmehr wirklich Sinn. Ich denke so ab 7 g funktionieren die Schalen gut.
|
#6
|
||||
|
||||
Ich staune gerade, was alles möglich ist.
Und ich möchte die (und insbesondere den ersten der) Beiträge des TE lobend hervorheben. Sehr schöne Thread-Eröffnung! @ Schluchtenschupfer: Von weiteren Erfahrungen und Ergebnissen dieser Produktionsmethode sehr gerne hier berichten! Ich bin wirklich begeistert. |
#7
|
|||
|
|||
AW: Griffschalen drucken
Bin auch gespannt auf Erfahrungsberichte unter erhöhtem Schweißaufkommen... Die holzgefüllten Filamente, die ich kenne, lassen sich zwar relativ gut drucken und riechen sogar beim Drucken nach Holz - aber im Endeffekt bestehen sie halt trotzdem zu 70% aus Kunststoff und sind nicht wirklich saugfähig...
Mit welchem Programm konstruierst du denn? Und scannst du vorher einen bestehenden Griff oder Handabdruck ein? |
#8
|
|||
|
|||
AW: Griffschalen drucken
"Saugfähig" willst Du Griffschalen eigentlich nicht haben, aufgetragene Feuchtigkeit soll eben nicht tief ins Material eindringen. Gleichzeitig soll die Oberfläche aber griffig bleiben wenn sie feucht wird, da bereiten Materialien Probleme, auf denen ein durchgehender Feuchtigkeitsfilm entsteht. Bis jetzt sieht das für die gedruckten Schalen wirklich gut aus, aber wie gesagt, ich berichte nach 'nem Stresstest
|
#9
|
|||
|
|||
AW: Griffschalen drucken
Cinema 4D und/oder Fusion 360. Einen 3D-Scanner habe ich leider nicht und ist in tauglich auch nicht bezahlbar. Ich würde tatsächlich gern mal einen "Abdruck" meiner Griffhaltung in Knetmasse einscannen, um einen genauen Anhaltspunkt für die Kontaktflächen zu haben. Vielleicht hab ich mal irgendwann die Muße mich mit Photogrammetrie mittels "manuellen" Fotos und der korrespondierenden Software auseinanderzusetzen.
|
#10
|
|||
|
|||
AW: Griffschalen drucken
Falls du das mal testen möchtest, könntest du mir einen Handabdruck schicken. Ein Freund von mir hat einen Scanner und bastelt ständig an irgendwelchen Projekten herum. Aktuell kann ich ihn zwar mangels geöffneter Biergärten nicht bestechen, aber irgendwann klappt das dann auch wieder
|
Lesezeichen |
|
|
Ähnliche Themen | ||||
Thema | Autor | Forum | Antworten | Letzter Beitrag |
Belag selbst herstellen/drucken? | Bewegungstalendt | Noppen innen | 3 | 06.07.2020 18:27 |
Umbau von Griffschalen | Dr.Block | Wissenswertes über Hölzer & Allgemeines rund um den Eigenbau | 164 | 25.01.2018 23:47 |
Spielberichtsbögen selber drucken | cemundo | Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches | 11 | 07.10.2009 16:33 |
Spielpläne drucken | christophtt | click-tt | Probleme | 3 | 06.09.2006 16:30 |
chr.flader | Stammtisch | 10 | 04.09.2001 23:28 |
Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 15:26 Uhr.